Seit einer Weile habe ich das Kurzkehrt mit in unsere Übungen aufgenommen. Anfangs fühlte es sich so an, als ob Joya das innere Hinterbein stehen lässt, und als ich uns mal filmte, sah ich das Gefühlte bestätigt.
Mittlerweile konnten wir dieses Problem abstellen. Sie setzt das KK sehr gut an und tritt mit dem inneren Hinterbein schön mit. Aber nach ungefähr einem Drittel oder der Hälfte habe ich das Problem, dass sie
Variante A: den Bogen sehr groß macht oder Variante B: wenn ich dies verhindern will, eine "Mittelhandwendung" draus macht.
Was tun?
Oder ist es Eurer Einschätzung nach einfach nur eine Frage der Übung und eine Frage der Zeit, bis sie es schafft, sich die komplette Wendung hindurch schön zu setzen und Gewicht aufzunehmen? Wird also der Radius mit weiterer Übung automatisch kleiner werden? Oder muss ich sie - auf welche Weise auch immer - dazu bringen, dass sie "dranbleibt"?
Ich kenne das, dass die Pferde mit Erfahrung besser im KK werden.
Vor Jahren hatten wir eine schöne Übung mit Dualgassen, die im rechten Winkel gelegt wurden. Pferd parallel zu einer der Gassen aufstellen und wahlweise die Vor- oder Hinterhand in die Ecke, um dann das jeweils andere Ende des Pferdes herumtreten zu lassen, bis es parallel zur anderen Gasse steht. So hat man eine gute Möglichkeit, sich selbst zu überprüfen, ob das Pferd korrekt herumtritt oder auf der Mittelhand herumschwenkt. Das Pferd selbst wird durch die Gassen auch aufmerksam gemacht, wenn es ausweicht, gleichzeitig kann nichts passieren durch das weiche Material. Wir haben das damals auch mit den ungeübten Pferden Schritt für Schritt gemacht. Also erstmal die Vorhand einen Schritt nach innen schieben, anhalten... etc etc.
Ansonsten sind ja natürlich SH, Travers tolle Übungen zur Vorbereitung.
ein komplettes Kurzkehrt ist vielleicht krafttechnisch oder "organisatorisch" noch nicht drin ?!
als Vor-Übung zum Kurzkehrt kenne ich die Quadratvolte, wo in jeder Ecke ein "halbes" KurzKehrt geritten wird. kann mann auch als 20Meter Quadrat anfangen und mit zunehmendem Geschick und Verständnis des Pferdes ne kleine Quadratvolte draus machen, um ultimativ das Kurzkehrt zu erreichen.
Genau, das Quadrat mit den Viertelwendungen fiel mir da auch als erste Übung ein. Und wenn das gut klappt, auch auf kleinerem Radius, kann man einfach mal einen Tritt mehr dranhängen, dann zwei usw., bis man wieder beim kompletten KK ankommt.
Auch eine gute Vorübung ist eine Volte im Travers zu reiten. Die kann man dann mit der Zeit verkleinern.
Beim Unterricht mit Lutz Leckebusch hatten wir auch unter anderem das Thema KK. Er schlug noch vor, das KK in "Einzelteile" zu zerlegen - so wie papilio-niger es schrieb - zuerst nur 1-2 Tritte, dann anhalten, dann wieder 1-2 Tritte weiter usw.
den Esel, der Maria erst rumschleppt und dann im Stall rumliegt
Auszeichnung
Flop
1
Top
1305
Ich hab es auch immer in "Teilabschnitten" beigebracht. Wenn sie es einmal verinnerlicht haben, ist es sogar kein Problem mehr eine ganze Schrittpirouette daraus zu machen. Reine Übungssache meiner Erfahrung nach
Es ist bereits alles geschrieben worden, was ich auch zu diesem Thema beigetragen hätte. Allerdings fällt mir noch dazu ein, dass man sich in KK und Schrittpirouetten ruhig trauen sollte, etwas vermehrt zu parieren, um das Pferd zentriert zu halten.
Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die Tendenz des Haftens und Drehens der Hinterhufe weitestgehend abgestellt ist.
Joya beherrscht das Schulterherein, Konterschulterherein, Travers und Renvers auf geraden und gebogenen Linien (bis hin zur Volte). Im Schritt wohlgemerkt! Im Trab haben wir das Renvers noch nicht ausprobiert und das Travers klappt je nach Tagesform. SH und Konter-SH kennt und macht sie auch im Trab gut. Traversalen haben wir angefangen. Im Schritt macht sie das schon sehr fein, im Trab links auch, rechts so naja.
Sämtliche Seitengänge sind auch in kurzem Wechsel gut abrufbar, vorausgesetzt natürlich, ich sitze richtig. Einziges "Problem" kann sein, dass sie, wenn man das zu viel übt, ständig irgendwelche Seitengänge vorwegnimmt und anbietet, anstatt einfach normal geradeaus oder auf die Volte zu gehen. Hier muss ich dann sehr korrekt sitzen und mit dem äußeren Zügel sehr klar sein, dann lässt sie das.
Alles zusammen genommen denke ich, dass sie vom Verständnis her das Kurzkehrt auf jeden Fall auch beherrscht. Wie gesagt, sie setzt sehr schön an und behält auch die Stellung sehr schön bei, versucht also nicht, sich gerade zu machen oder sonstwie herauszumogeln. Das Hinterbein tritt auch gut mit. Einzig der Radius wird halt recht groß. Und wenn ich das ändern möchte, macht sie so was komisch Geschummeltes. Vielleicht pariere ich sie dann zu stark?
Die Quadratvolte als weitere "Vorübung" braucht sie, glaube ich, nicht mehr. Aber ich werde es auf jeden Fall ausprobieren! Auch die Idee mit der Winkelgasse (Harry Potter lässt grüßen! ) finde ich interessant. Und den Vorschlag mit dem Anhalten nach ein oder zwei Tritten kann ich ja auch mal versuchen.
Oder "übertreibst" Du vielleicht die Stellung ?? Antje Bandholz empfiehlt manchmal, die Übungen in Konterstellung zu probieren, um des Pudels Kern zu finden...
Zitat von jaara2008 im Beitrag #7Vielen Dank für Eure Antworten!
Alles zusammen genommen denke ich, dass sie vom Verständnis her das Kurzkehrt auf jeden Fall auch beherrscht. Wie gesagt, sie setzt sehr schön an und behält auch die Stellung sehr schön bei, versucht also nicht, sich gerade zu machen oder sonstwie herauszumogeln. Das Hinterbein tritt auch gut mit. Einzig der Radius wird halt recht groß. Und wenn ich das ändern möchte, macht sie so was komisch Geschummeltes. Vielleicht pariere ich sie dann zu stark?
Die Quadratvolte als weitere "Vorübung" braucht sie, glaube ich, nicht mehr. Aber ich werde es auf jeden Fall ausprobieren! Auch die Idee mit der Winkelgasse (Harry Potter lässt grüßen! ) finde ich interessant. Und den Vorschlag mit dem Anhalten nach ein oder zwei Tritten kann ich ja auch mal versuchen.
Ich berichte!
Britta, zu starke Paraden würden eher zu einer Rückwärtstendenz führen, oder Joya würde sich herausheben. Wenn du schreibst, dass sie anfängt zu schummeln, wenn du den Radius kleiner gestalten möchtest, gibst du vielleicht zu wenig Impuls mit der Wade? Mit welchem Hinterbein schummelt sie denn dann meistens?
Zitat von muniqui im Beitrag #8Oder "übertreibst" Du vielleicht die Stellung ?? Antje Bandholz empfiehlt manchmal, die Übungen in Konterstellung zu probieren, um des Pudels Kern zu finden...
muniqui, in Konterstellung wäre es aber doch dann kein KK mehr?
Zitat von jaara2008 im Beitrag #7Vielen Dank für Eure Antworten!
Alles zusammen genommen denke ich, dass sie vom Verständnis her das Kurzkehrt auf jeden Fall auch beherrscht. Wie gesagt, sie setzt sehr schön an und behält auch die Stellung sehr schön bei, versucht also nicht, sich gerade zu machen oder sonstwie herauszumogeln. Das Hinterbein tritt auch gut mit. Einzig der Radius wird halt recht groß. Und wenn ich das ändern möchte, macht sie so was komisch Geschummeltes. Vielleicht pariere ich sie dann zu stark?
Die Quadratvolte als weitere "Vorübung" braucht sie, glaube ich, nicht mehr. Aber ich werde es auf jeden Fall ausprobieren! Auch die Idee mit der Winkelgasse (Harry Potter lässt grüßen! ) finde ich interessant. Und den Vorschlag mit dem Anhalten nach ein oder zwei Tritten kann ich ja auch mal versuchen.
Ich berichte!
Britta, zu starke Paraden würden eher zu einer Rückwärtstendenz führen, oder Joya würde sich herausheben. Wenn du schreibst, dass sie anfängt zu schummeln, wenn du den Radius kleiner gestalten möchtest, gibst du vielleicht zu wenig Impuls mit der Wade? Mit welchem Hinterbein schummelt sie denn dann meistens?
Hm, tja, in dem Moment, in dem sie sich dann im Grunde "mit dem ganzen Körper" dreht und nicht mehr mit der VH um die HH herum, also eben quasi eine "Mittelhandwendung" macht, ist ja eigentlich schon eine gewisse Rückwärtstendenz enthalten, oder? Wenn ich sie nämlich dann mit der Gerte hinten außen anticke, kommt sie wieder mehr ins Vorwärts. Dann aber eben in relativ großem Radius.
Wobei das möglicherweise auch alles relativ zu sehen ist: Heute hatte ich nämlich Reitunterricht, und der offenbarte so allerlei. Erstens: Es liegt nicht am Pferd, sondern an mir (ach was! )! Es ist nämlich so, dass ich - mein alter Fehler - die innere Hand zu sehr feststelle und zu wenig flexibel mit der inneren Hand bin. Gleichzeitig bin ich mit dem äußeren Zügel nicht klar genug und unterstütze sie nicht genug, die VH um die HH zu führen. Und, last but not least, meinte meine Reitlehrerin, dass das KK ja auch gar nicht so furchtbar klein geritten wird, sonst wäre es ja schon beinahe eine (halbe) Schrittpirouette. Jedenfalls gelangen mit ihrer Unterstützung bzw. ihren mahnenden Worten meine Zügeleinwirkung betreffend einige sehr schöne KKs. Also werden wir bzw. werde ich das weiter üben!
ist dann kein Kurzkehrt mehr - aber eventuell hilft die Konterstellung zu erkennen, wo bei den Hilfen was abgeändert werden sollte und bringt dem Pferd evtl. auch ne neue "Sortierung" seiner Beine. Hat mir bei einem Pferd schon geholfen, nach der HHWendung direkt in einen kraftvollen Bergaufgalopp zu starten (was in der "korrekten" Stellung vorher nicht gut gelang)
@jaara ohne unken zu wollen, aber wenn ich mich recht erinnere war eines der ersten Anzeichen für Sehnenprobleme am Hinterbein bei meinem grossen Jung die Tatsache, dass er im Kurzkehrt bzw. Hinterhandwendung auf der einen Hand immer zu viel nach vorne trat rsp. die HH einen grösseren Radius brauchte
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05.06.2018 22:22
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) finde ich interessant. Und den Vorschlag mit dem Anhalten nach ein oder zwei Tritten kann ich ja auch mal versuchen.
