Mag jetzt vielleicht böse klingen aber ich verstehe oft nicht, wie die Leute dazu kommen, für solche Pferde noch einen Haufen Geld haben zu wollen.

Eingeschränkt reitbar - kein Anfängerpferd - kein Kinderpferd - kein Voltigierpferd, sorry aber für 4.000,- bekommt man sicher was anderes. Ich wünsche der Stute einen guten Platz aber ich bin der Meinung, daß es unter diesen Bedingungen schwer sein wird, jemanden zu finden.

Ich kann verstehen, dass man das Pferd aus Angst vor 'Schnäppchenjägern' nicht für nen Appel und nen Ei hergeben will. Aber bei 4.000€ habe ich auch große Augen bekommen. Dafür bekommt man ein Pferd mit ähnliches Voraussetzungen (Mix, mittleres Alter, keine 'besondere' Ausbildung) in voll belastbar, wenn man ein wenig schaut. Insofer wirkt das Angebot ebenso 'unseriös' wie Menschen, die ein Pferd für ganz kleines Geld wollen.

Wenn ein großer Teil des Preises von der Ausrüstung herrührt, würde ich das unbedingt dazu schreiben. Dann ganz ehrlich, warum brauche ich für ein nur bedingt reitbares Pferd zwei vollständige Sätze Ausrüstung für mehrere tausend Euro? Verständlich, das die Besitzer das auch evrkaufen möchten, aber ich würde es nicht von vornherein mit in den Preis mit einrechnen - das erschwert mE den Verkauf enorm.

Klar, das es nicht dein Pferd ist, ich dachte nur, du hättest vielleicht Kontakt zu den Besitzern und könntest ihnen etwas von dem Feedback hier weitergeben ;-). Es ist ja allen daran gelegen, dass es einem Pferd gut geht :-) Wenn es z.B. kein gesundheitliches, sndern ein psychisches Problem ist, würde ich auch das mit in die Anzeige nehmen, denn das sind mE unterschiedliche Käuferzielgruppen. Jemand, der sich ein bedingt reitbares Pferd mit besonderer Betonung auf Wanderritte sucht, möchte vielleicht noch ein paar kleine, ruhige Schrittausritte machen. Das heißt ja nicht, dass so jemand Anfänger ist - aber vielleicht auch nicht die richtige Person für ein Pferd, das ein so ernstes 'Kopfproblem' hat, dass es nur bedingt reitbar ist. Ich glaube einfach, dass die Besis ihrem Ziel, einen guten, seriösen Platz zu finden, nicht unbedingt näher kommen, wenn die Informationen in der Anzeige so knapp und 'kryptisch' gehalten werden.

Zitat von Flamenco im Beitrag #7

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Unter "bedingt reitbar" würde ich als Leser einer Anzeige auch eher körperliche Probleme sehen. Ich denke auch, dass der Anzeigenstellerin geholfen wäre, wenn sie ihren Text noch einmal kritisch überarbeitet, um dadurch die richtigen Leute auch zu erreichen.

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Super Manu, das ist ja mal ein ganz anderer Text und man kann sich auch was darunter vorstellen. Ich denke, dadurch werden auch die Leute angesprochen, die sich das reiterlich zutrauen bzw. sich die Zeit nehmen, an dem "Problem" zu arbeiten. Viel Glück für die Stute und die Besitzerin, daß sie den geeigneten Platz findet.

Den gewünschten Einsatz als Zuchtstute würde ich rausnehmen.
Erstmal ist das Pferd eine papierlose Mischung, zum anderen ist es wegen der mentalen Probleme, die sich auch gerne mal vererben, nicht zur Zucht geeignet.

Der Text ist viel besser - die Reitbeteiligung meiner Tochter wurde auch wegen notorischer Buckelei abgegeben, die Besitzerin hatte einfach zu viel Angst und die Abwärtsspirale war voll im Gang. Nach kurzer Zeit mit einem sattelfesten Reiter, der eben nicht runterflog sondern weiterritt und einer generellen Luftveränderung für das Hüh reitet ihn heute meine 10-Jährige Tochter problemlos im Gelände. Gerne auch mal was flotter : )

Das wünsche ich der Stute auch!

Jetzt muss ich meinen Senf aber auch noch dazu geben

Zuerst einmal, ich finde, dass auch 3100 noch ein durchaus stattliches Sümmchen sind, wenn ein Tier eine solche Problematik hat. Es ist ja nicht alleine mit der eigenen Sattelfestigkeit getan. Sind wir doch mal ehrlich, die wenigsten Reiter, gerade heute, kennen doch etwas anders als AEG-Pferde. Besonders die, die jünger an Jahren sind (Ausnahmen bestätigen, wie immer, die Regel).

Wenn die also diesem Mäuschen ein Zuhause geben möchten, dann sind das durchaus, je nach Region, schon erhebliche Zusatzkosten. Denn die meisten Trainer nehmen für das "Problempferdtraining" schon ein nettes Sümmchen. Und mit ein bis 2 mal die Woche kommt man u. U. auch nicht hin.

Versteh mich nicht falsch, ich hab nichts gegen das Stuti, wie denn auch, ich hab ja selbst so einen süßen Querkopf.

Aber gerade solche Pferde benötigen eine besondere Empathie. Sie müssen vertrauen neu lernen und wenn sie dann das gewünschte endlich tun, dann oft um "Ihrem" Menschen etwas zum Gefallen zu tun, viel später erst aus Überzeugung, Gelassenheit, Einsicht und Routine. Aber das braucht u. U. viel Zeit, Geduld und die Bereitschaft und Fähigkeit, auch außerhalb dessen, was man gelernt hat, nach Lösungen zu suchen.

Und das lässt sich eben auch nicht immer am Geldbeutel fest machen. Wieviele Menschen kennst du, die u. U. ein Jahr bereit sind, daran zu arbeiten, so eine tiefsitzende Seelennot aufzuspüren und zu beseitigen? Oder, sollte es sich nicht mehr hinbiegen lassen, damit für die nächsten 20 Jahre eben zu leben?

Ich fürchte einfach, dass es zu viele "einfache" Pferde am Markt um dieses Geld gibt. Warum sollen sich also körperlich belastbare, junge talentierte Menschen, diese Probleme, Risiken und Folgekosten (außerhalb der normalen Scala) ans Bein binden? Wenn man auch auf ein anderes einfach aufsitzen und loslegen könnte? Es ist ja nicht ungefährlich, wenn man bei dem Tempo dann doch unfreiwillig "absteigt".

Ich denke einfach, dass solche Leute nicht grad im Dutzend auf den Bäumen wachsen.

Nix für ungut, meine es wirklich nicht böse.