Ich habe mir diesen Beitrag nun in der Mediathek angeschaut. Ich bin noch sehr in Gedanken. Was für eine Bürde lastet auf diesen kleinen Kerlen!

Der Umgang mit den Pferden ist nach unseren Maßstäben haarsträubend. Aber der Umgang mit den Kindern auch. Gleichzeitig darf man hierüber gar nicht urteilen, denn die Lebenssituation der Menschen dort ist mit Mitteleuropa nicht einmal im Ansatz zu vergleichen.

Und dann kommt mir noch ein ganz eigentümlicher Gedanke: Ja, diese Kinder werden ihrer Kindheit beraubt. Sie riskieren, in der ewigen Schleife von Armut (und Traditionen) gefangen zu bleiben, weil eine reelle Schulbildung als "berufstätiges Kind" nicht möglich ist. Und doch nehmen sie das Leben ernst und ihre Aufgaben ernst. Wenn ich da den Vergleich ziehe mit unseren größtenteils sehr verwöhnten Kindern, die oft in keinster Weise anstrengungsbereit sind, die nicht zielstrebig auf etwas hinarbeiten - ja, die oftmals auch keine richtige Aufgabe in ihren Familien haben, dann fällt es mir trotz aller Irritation schwer, den Lebensentwurf der Menschen in Sumbawa zu kritisieren.

Wahrscheinlich liegt die Wahrheit wieder irgendwo in der Mitte. Ein solcher Film zeigt aber sehr deutlich, dass das Leben, das wir hier in Mitteleuropa führen, nur EINE Spielart ist, und nicht die "Mitte" für sich allein beanspruchen darf.