Da Decano demnächst ein neues Gebiss braucht, bin ich im Moment immer Mal wieder ein wenig am stöbern und informiere mich weiter über verschiedene Arten und Wirkungsweisen der Gebisse. Dabei habe ich gestern das erste Mal gelesen, dass bei einfach gebrochenen Gebissen die Gebissschenkel fertigungsbedingt unterschiedlich lang sind. Das habe ich natürlich heute direkt Mal an meinen Gebissen nachgeprüft - und tatsächlich! Das schwankte zwischen ca 4mm bis zu 1,5cm Längenunterschied.. Das hat mich doch ganz schön überrascht. Natürlich wirkt man mit den Händen auch nie ganz gleichmäßig auf das Maul ein, wodurch sich das Gebiss sowieso etwas schief legen wird, aber je nachdem wie herum das Gebiss eingeschnallt ist, kann der Längenunterschied die schiefe Einwirkung ja noch deutlich verstärken.. Dabei hat sich mir dann die Frage gestellt, über welchen Schenkel die Kraft wohl stärker übertragen wird - über den kürzeren oder den längeren? Natürlich ist es sicherlich abhängig vom Pferd wie viel die Asymmetrie des Gebisses ausmacht, aber grundsätzlich sollte man ja eigentlich immer anstreben, alles möglichst gleichmäßig bzw. symmetrisch zu halten (Sattel, Hufe, Einwirkung und Sitz des Reiters und damit letztendlich ja auch die Lage des Gebisses...) um die bestmögliche Geraderichtung des Pferdes zu erreichen. Ich bin Mal gespannt auf eure Meinungen dazu
Joa, das Thema hat mich auch umgetrieben. Als ich alt genug war, darüber nachzudenken ... Rein mathematisch dürfte die größere Einwirkung über den längeren Schenkel erfolgen. Wie sich das aber im Maul anfühlen dürfte = Ich bin dann doch beim doppelt gebrochenen gelandet. Fand mein Pferd einfach super. Und hebeln tun sie eh beide. Nur hier eben gleichmäßig. Ich habe das Sprenger dynamic RS Olivenkopf.
Die Frage hab ich mir auch schon gestellt. Tatsächlich steht beim einfach gebrochenen Gebiss auch immer ein Gelenkteil hoch, während das andere flach auf der Zunge liegt. Es gibt aber auch einfach gebrochene Gebisse mit Kugelgelenk exakt in der Mitte - Rotary oder so...
Natürlich sollte alles "Material" möglichst gleichmässig gebaut sein und einwirken, was schon an einseitigen Schnallen an (Reit)Halftern oder nicht gleichmässig hoch gegurteten Sattelgurten scheitert. Ansonsten ist doch ohnehin nichts und niemand symmetrisch - weder Pferd, noch Mensch. Ich gehe immer davon aus, dass ich 2 Pferde reite, ein "Linkes" und ein "Rechtes". Reite ich rechts herum, muss meine Hilfengebung evtl ganz anders aussehen, als linksherum, um das Pferd möglichst gerade zu richten. Selbstverständlich sollte jeder sich und sein Pferd stets gut beobachten, um zu bemerken, welcher Baustein passt, und welcher fürs gemeinsame Tun nicht gut ist und dann evtl. auch "Material" austauschen.
Ich glaube, dass es gar nicht so schädlich ist, wenn das Gebiss ungleich ist - es muss nur zum Pferd passen. Kein Pferd ist gerade und jedes hat seine starke und schwache Seite, da kann es sogar helfen, wenn man an der schwachen Seite etwas mehr "Druck" ausübt. Zum Vergleich: beim Longe Walking schnallt man die Doppellonge an der schwächeren Seite in den vorderen Ring des Kappzaums, an der stärkeren Seite in den seitlichen Ring. Man wirkt also ungleich auf das Pferd ein, hat sich aber so bewährt, um die schwächere Seite besser zu trainieren. Versuche, zwei vordere Ringe zu haben und beide Seiten der Doppellonge vorne einzuhaken, sind gescheitert und haben sogar schlechtere Ergebnisse gebracht. Daher kann man schon sagen, dass dieses "ungleiche" trainieren das effektivere war. Ich arbeite selbst nur mit doppelt gebrochenen Gebissen, am liebsten mit dem Billy Allen Bit. Da kann man sich auch die Kupferrolle auf den Finger legen und schauen, ob und inwieweit das Gebiss ausbalanciert ist. Bin in einem Jahr auf der Equitana rumgelaufen und habe mir fast jeden Gebiss auf den Finger gelegt. Ergebnis: nur das ganz teure war wirklich gleichmäßig (natürlich).
Ich bin ganz bei Melanie - und ich denke auch, daß man einerseits nie alles 100%ig gleichseitig bekommt, auch wenn man gezielt darauf acht gibt. Und die wenigsten Reiter selber sind so gleichseitig, daß die nimimale Abweichung am Gebiss tatsächlich Ursachen zeigt.
Eine Freundin von mir hat einmal um teures Geld eine Hippus Trense geleistet, wegen dem Gelenk in der Mitte statt der ineinandergreifenden Ringe. Sie ist dann aber auch wieder abgekommen von dem Gebiss, weil das Pferd die einfach gebrochenen Trensen mit dem Ring doch besser annahm Außerdem meinte sie, daß sich an dem Gelenk, wenn es ausgeschlagen ist, winzige Hautfalten von Gaumen oder Zunge einklemmen könnten
Da ich seit ewigen Zeiten nur doppelt gebrochene Gebisse oder Stangen benutze, habe ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht.
Wenn ich das jetzt hier so lese, frage ich mich, ob man denn dann auch einen Unterschied merkt, wenn man das Gebiß andersherum einschnallt? Dann müßte man nach dem Auseinanderbauen ja auch darauf achten, das Gebiß immer wieder gleich einzuschnallen. Bei den herkömmlichen einfach gebrochenen Trensen gibt es ja kein festgelegtes rechts oder links.
Also Sprenger gibt zb. auf der Homepage an, dass einfach gebrochene Gebisse regelmäßig umgedreht werden sollen wegen der ungleichen Gebissschenkel. Das Dynamic und das Turnado haben wohl gleich lange Schenkel weil das Gelenk in der Mitte etwas gedreht ist.
Bei einem Längenunterschied von einem halben Zentimeter sehe ich da auch gar kein Problem, aber ein bis anderthalb Zentimeter sind schon sehr viel, wenn man bedenkt wie wenig Platz in so einem Pferdemaul ist.
Das Turnado wurde von Ramses auch eine Weile sehr gut angenommen, aber dann hörte die Begeisterung nach einer Weile auf. Dann das RS Dynamic Olivenkopf - juhuu, das ist es - er liebt es - naja nach einiger (recht langen) Zeit eben auch nicht mehr. Dieses Pferd liebt Veränderungen, jetzt sind wir bei der Baucher Stange mit Zungenfreiheit und er ist sehr zufrieden - momentan
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18.11.2019 23:51
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