Andalusierforum - Das virtuelle Treffen für Liebhaber der Pferde iberischer Rassen
»
Unser Stübchen
»
Internet-Fundus
»
Immer mehr Pferde anonym bei Pferdeklappe abgegeben
Zitat von küwi im Beitrag #2Ich fürchte, das mit den "nicht mehr leistbaren Pferden" wird in den nächsten Monaten ganz dramatisch ansteigen...
Ja, das könnte sein.
Ansonsten würde ich ja hoffen, dass die vermehrte Abgabe bei der Pferdeklappe auch damit zu tun hat, dass es so langsam durchdringt, dass gerade die Abgabe nur noch bedingt oder nicht mehr reitbarer Pferde eine heikle Geschichte ist und es eben doch nicht so viele Leute gibt, die sich ohne Hintergedanken liebend gerne alter, kranker Pferde annehmen und diese durchfüttern... Gab ja in letzter Zeit reichlich dieser Geschichten, in denen das ach so geliebte Pferd nicht mehr turniertauglich war, einem neuen weichen musste und dann das Geheul groß war, als das Pferd plötzlich nicht mehr an seiner rosa-Ponyhof-Lebensstellung aufzufinden war (und damit meine ich nicht Leute, die aufgrund ihrer Lebenssituation gezwungen sind, Pferde abzugeben - das gibt es natürlich und ich bin die letzte, die da urteilt!). Vielleicht ist so langsam bekannt, dass da die Pferdeklappe zumindest der sicherer weg ist.
Ja das finde ich auch furchtbar! Wenn ich ein Pferd abgebe, verliere ich auch meine Rechte daran. Diese Hetzjagden nach den neuen Besitzern finde ich ätzend. Jeder normal denkende Mensch sollte sich doch im Klaren sein, dass niemand ein altes/krankes Pferd kauft, um es durchzufüttern und tierärztlich zu behandeln.
Zitat von Dori im Beitrag #4Ja das finde ich auch furchtbar! Wenn ich ein Pferd abgebe, verliere ich auch meine Rechte daran. Diese Hetzjagden nach den neuen Besitzern finde ich ätzend. Jeder normal denkende Mensch sollte sich doch im Klaren sein, dass niemand ein altes/krankes Pferd kauft, um es durchzufüttern und tierärztlich zu behandeln.
Es gibt sicherlich Leute, die auch ein unreitbares Pferd als Beisteller nehmen oder zB eines mit Rehevorgeschichte, um es zu ihrem eigenen Rehepferd zu stellen. Aber davon gibt es eben weit weniger, als Pferde ein Zuhause suchen und zweitens werden selbst da die wenigstens ein Pferd nehmen, das ständig teure und aufwendige Behandlungen braucht.
Und natürlich sind die Käufer, die die Verkäufer belügen und die Pferde dann zum Schlachter geben oder gar gewinnbringend verkaufen, auch kolossale A********. Aber das ändert nichts daran, dass viele Verkäufer viel zu blauäugig (und egoistisch) da rangehen.
Grundsätzlich finde ich die Pferdeklappe eine tolle Einrichtung und „Hut ab“ vor den Menschen, die da tagtäglich am Ball sind 👍🏻. Schlimm finde ich, dass alt/unreitbare oder nur noch bedingt reitbare Pferde abgegeben werden 🥺. Haben wir nicht alle eine Verantwortung, den Partner, der uns jahrelang „rumgetragen“ hat, auch dann zu respektieren, wenn‘s halt nimmer so ist 😳? (Ich weiß, wovon ich spreche, meine erste Stute wurde 32 Jahre alt ❤️)
Naja, und das andere Thema ist halt, dass viele Pferde anschaffen, ohne zu wissen, was da finanziell auf einen zu kommt... von dem her ist sicher davon auszugehen, dass in den nächsten Monaten noch mehr Pferde, nicht nur in der Klappe abgegeben werden 😔
Ich spreche hier nicht von Menschen, die unverschuldet (Krankheit oder aktuell Corona-Krise) in Not geraten, sondern von denen, die sich Tiere anschaffen ohne nachzudenken... Die Tiere müssen es ertragen..
Sorry, für den langen Text - und nochmal Respekt an die Pferdeklappe für die Arbeit die geleistet wird.
Und ganz ehrlich: wenn's zu teuer wird, gibt es doch meist auch noch die Möglichkeit, sich nach einer anderen günstigeren Haltungsform umzuschauen. Auch wenn das vielleicht nicht das ist, was man gerne hätte. Interimsweise ist das doch besser, als es in die Klappe zu schieben!!! Und wenn es dann finanziell bergauf geht, kann man ja neu bewerten, ob die O-stall-haltung nicht doch toll und das einst widerborstige Pferd plötzlich so gechillt ist. Oder man eben an den alten Stall zurück kehrt.
Ich bin mit dieser Pferdeklappe immer etwas zwiegespalten. Ich finde nämlich, dass es sich manche Leute damit auch ganz schön bequem machen: Es gibt ja immer irgend nen Deppen, der sich um das Problem kümmert.
Dass man sein Pferd aus welchen Gründen auch immer abgibt oder abgeben muss, ist für mich zwar schwer vorstellbar, aber in Ordnung. Ich verstehe nur immer nicht, warum man dann nicht in der Lage ist, auf normalem Wege einen neuen Besitzer zu suchen.
Zitat von suerte im Beitrag #7Und ganz ehrlich: wenn's zu teuer wird, gibt es doch meist auch noch die Möglichkeit, sich nach einer anderen günstigeren Haltungsform umzuschauen. Auch wenn das vielleicht nicht das ist, was man gerne hätte. Interimsweise ist das doch besser, als es in die Klappe zu schieben!!! Und wenn es dann finanziell bergauf geht, kann man ja neu bewerten, ob die O-stall-haltung nicht doch toll und das einst widerborstige Pferd plötzlich so gechillt ist. Oder man eben an den alten Stall zurück kehrt.
Das ist sicherlich meistens eine Lösung. Aber wenn man so ein Pferd wie ich hat - ständig teure Krankheiten und dadurch auch ganz bestimmte Anforderungen an die Haltungsform - dann wird das schon schwierig. Damit rechnet ja keiner, wenn er sich ein Pferd anschafft. Klar will man regelmäßig was für Eventualitäten zurücklegen, aber wenn man wüsste, dass es so ausartet, wäre es finanziell vollkommen hirnrissig. Ich bin sehr froh, dass ich in den letzten Jahren ein etwas größeres Polster ansparen konnte für die Zeit jetzt, in der ich weniger verdiene. Denn das eigentlich eingeplante monatliche Zurücklegen fürs Pferd klappt angesichts der ständigen Zusatzkosten schon lange nicht mehr so gut, wie es sollte. Das Ersparte muss jetzt für größere Sachen reichen, bis es Ende nächsten Jahres einen Gehaltssprung gibt. (Natürlich habe ich, wenn es ganz hart auf hart kommt, noch was in der Hinterhand - Eltern oder Kredit - aber auch das geht nicht bei jedem).
@jaara: Das geht bei gesunden, reitbaren Pferden. Aber nicht bei alten oder kranken - also denjenigen, die dann in der Regel dauerhaft bei der Pferdeklappe bleiben und nicht vermittelt werden. Keine schöne Lösung, aber zumindest sicherer, als irgendeinen Gnadenhof zu suchen, bei dem man nie sicher sein kann, ob die ganze Sache ehrlich ist. Gut, die andere Möglichkeit ist natürlich, dass man sagt ganz oder gar nicht und so ein Pferd dann einschläfern lässt. Besser, als eine unsichere Zukunft. Aber wenn es bei der Klappe eine Chance auf einen schönen Lebensabend hat...
Zitat von Gambassi im Beitrag #9 wäre es finanziell vollkommen hirnrissig.
Womit ich übrigens nicht sagen will, dass ich Richards Kauf bereue ;-) Trotzdem wäre man anders an die Sache und die Berechnungen rangegangen, hätte man vorher diesen zigfachen wirtschaftlichen Totalschaden gewusst. Und ich bin ja zusätzlich in der Situation, das ich keine Unterhaltsverpflichtungen habe und wenn dann nur selbst zurückstecken muss. Für jemanden, der zB Kinder oder pflegebedürftige Angehörige hat, ist das nochmal was ganz anderes.
Zitat von jaara2008 im Beitrag #8Ich bin mit dieser Pferdeklappe immer etwas zwiegespalten. Ich finde nämlich, dass es sich manche Leute damit auch ganz schön bequem machen: Es gibt ja immer irgend nen Deppen, der sich um das Problem kümmert.
Ja schon, aber es geht ja in erster Linie um das Pferd, und nicht um eine charakterliche Bewertung des Besitzers. Das ist wie mit den Tierschutzhunden. Nimmt man einen aus dem Tierheim, oder aus dem Ausland, macht man es den Vorgängern leicht. Für den Hund ist es aber eine Chance.
Ich denke, Leute die die Pferdeklappe "ausnutzen" sind solche Leute die auch Tiere aussetzten, und das ohne Gewissensbisse. Dann doch lieber Klappe oder Tierheim.
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Andalusierforum - Das virtuelle Treffen für Liebhaber der Pferde iberischer Rassen
»
Unser Stübchen
»
Internet-Fundus
»
Immer mehr Pferde anonym bei Pferdeklappe abgegeben
02.04.2020 08:04 (zuletzt bearbeitet: 02.04.2020 08:05)
Thema drucken
Antworten
