Andalusierforum - Das virtuelle Treffen für Liebhaber der Pferde iberischer Rassen
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Warum Pferde gefährlich werden und wie die Kraft des Friedens wirkt
You can never know everything, and part of what you know is always wrong. Perhaps even the most important part. A portion of wisdom lies in knowing that. A portion of courage lies in going on anyway. (Al'Lan Mandragoran)
Es gibt so viele viele verschiedene Wege, um bei Tieren ans Ziel zu kommen. Dem einen liegt der eine Weg mehr - dem anderes ein ganz anderer, manche betreiben eine Mischform usw.
Es ist sicherlich interessant, wie die Dame arbeitet, aber vermutlich nicht "einfach so" von jedermann nachzumachen
Ja, und das sagt sie auch - das finde ich dabei noch fast das besondere daran.
Denke auch, jeder muss seinen eigenen Weg finden mit dem Pferd klar zu kommen - und solange das für beide Parteien "gut" ist sollte auch jeder Weg seine Berechtigung haben.
You can never know everything, and part of what you know is always wrong. Perhaps even the most important part. A portion of wisdom lies in knowing that. A portion of courage lies in going on anyway. (Al'Lan Mandragoran)
Ich verfolge ja schon seit ein paar Jahren via FB die diversen Mustang Makeovers in den USA bzw Europa. Und da sieht man bei all den mehr oder weniger professionellen Trainern ungefähr so viele verschiedene Herangehensweisen, wie es Pferde gibt. Und auch langjährige, sehr erfahrene Mustangtrainer müssen für jeden neuen Mustang die ersten 100 Tage sowas von individuell anpassen - und sehr viele schaffen es nicht mal in den 100 Tagen, die Pferde auch nur ansatzweise halfterführig zu bekommen... geschweige denn zu reiten, während andere Pferde akzeptieren, daß sie am ersten oder zweiten Tag angegriffen und geritten werden und das ohne bleibende psychische Schäden!
Und diese Tainer sagen durch die Bank, daß diese ursprünglich wild aufgewachsenen Pferde immer noch leichter zu trainieren sind, als domestizierte Korrekturpferde, bei denen in der Grunderziehung etwas schief gelaufen ist
Ich glaube auch die „Wildpferde“ oder auch allgemein rohe Pferde - sind immer einfacher zu trainieren als korrekturpferde ... sie haben einfach noch extrem viel Neugier und sind aufgeschlossen gegenüber Neuem und vertrauen dem Menschen eher und/oder schneller, als ein Pferd, das schlechtes erlebt hat.
Meine Stute, die ich vorher hatte: ich hatte sie dann eine Woche lang bei mir& da zeigte sich ein Verhalten, wo ich selbst über ein halbes Jahr brauchte, um das wieder irgendwie hinzubekommen. Sie ließ sich nicht mehr aus der Box holen, ließ sich kein Halfter drauf machen, ist den Menschen angestiegen, gebissen und hat getreten beim kleinsten Geräusch. Ein Strohhalm neben ihr fallen lassen, reiche aus, dass sie ausgerastet ist. Aus der Box raus: tiefenentspanntes Pferd. Das war für mich eines der Dinge, die für mich sehr krass waren - hat an meinen Nerven genagt ohne Ende...Mit viel Zeit und Geduld und Training war das irgendwann möglich, auch so, dass sie alleine zur Tür kam, und darauf wartete, dass ich sie raushole.
Zitat von ChiqueJ im Beitrag #7Ich glaube auch die „Wildpferde“ oder auch allgemein rohe Pferde - sind immer einfacher zu trainieren als korrekturpferde
nein - das ist auch unheimlich unterschiedlich! Was bei den Wildpferden anders ist, ist die (manchmal überschießende ) Reaktion auf wirklich minimalistischste Gesten, Mimik, Körperhaltung - während domestiziert aufwachsende Pferde gelernt haben, gewisse Bewegungen oder Gesten der Menschen komplett zu ignorieren oder "richtig" zu interpretieren.
Das derzeitige MM in den USA wurde Ende Februar gestartet mit der Abholung der Pferde aus den verschiedenen Holding Facilities der BLM. Da sind Pferde aus unterschiedlichen Herden dabei - und manche sind taffer und andere benehmen sich wie freigelassene Hauspferde. Und einige sind noch nicht mal so weit, daß man sie angreifen kann - obwohl die teils täglich 3-4 mal von erfahrenen Trainern gearbeitet werden.
In den Diskussionen kam dann dieses Mal die Rede darauf, daß diese extremst schwierigen Pferde scheinbar fast alle aus der selben Herde stammen, die vermutlich schon in der freien Wildbahn extrem schlechte Erfahrungen mit dem Menschen gemacht haben und darum bei der Zähmung so schwierig sind und ewig brauchen um zu vertrauen!
@küwi so meinte ich es im Grundsatz, dass Pferde die KEINE schlechte Erfahrung mit Menschen gemacht Haben, einfacher im Training sind und schneller vertrauen als Pferde, auch freilebende die schlechte Erfahrung gemacht haben.
Auch dabei gibt es sicherlich Ausnahmen. Sind ja alles auch extrem verschiedene Individuen.
Interessant ist allerdings in deinem Beitrag auch, dass es die ganze Herde betrifft. Man wird dabei wohl eher nicht herausfinden, ob ALLE schlechte Erfahrungen machten, oder ob sich einige einfach durch Verhalten anderer distanzieren. Also das fände ich dabei sehr interessant🙈
Bei diesem MM wurden ca 100 Pferde von Trainern abgeholt, so gesehen verliert man auf FB schon mal etwas den Überblick. Aber diese paar extrem schwierigen Pferde sind eben am interessantesten zu verfolgen und ich lerne da ständig neues.
Diese Herde, aus der viele der schwierigen Mustangs stammen, wurde vor gut einem Jahr aus der Wildnis entnommen und die Fachleute vermuten, daß die eben vor dem Einfangen von Menschen wahrscheinlich mehrfach oder über Jahre verjagt, erschreckt und belästigt wurden. Nicht alle frei laufenden Mustangherden in den USA werden von den Landbesitzern gerne gesehen oder geduldet - und es gibt immer wieder unterschwellige Andeutungen, daß die Landjugend auch ganz gerne als Mutprobe auf "Mustangfang" geht oder sich einen Jux daraus machen, die mit Quads herumzujagen oder zu reiten ....
die Ranger können eben nicht ständig alles überwachen
Wobei man beim Mustang Makeover wohl auch vieles nicht gezeigt bekommt, was da hinter den Kulissen passiert - einige haben wohl doch deutlich ärgere Probleme, als nachher im Fernsehen gezeigt wird. Meine RL macht ja auch viel Horsemanship und Korrekturarbeit und hatte mal überlegt, auch daran teilzunehmen. Aber sie meinte, nachdem sie das Ganze bei ihrer Freundin mitbekommen hat - no way Abgesehen von den Schwierigkeiten, die man wahrscheinlich immer hat, wenn man mit so einem TV Format arbeitet (was die gerne so auf der Kamera hätten und was nicht), war das Pferd wohl wirklich ne Hausnummer. Wie küwi schon sagt, diese überschießenden Reaktionen, aber teils auch einfach absolute Kopf- und "Rücksichtslosigkeit". Gar nicht mal nur im Umgang. Die konnten den wohl zB absolut nicht auf die Wiese lassen, weil das Tier keinerlei Form von Zaun akzeptiert hat - nein, nicht drübergesprungen - in so einem Holz-Lamellenzaun sei wohl nachher einfach nur noch ein pferdeförmiges Loch gewesen, wie im Comic Und der restliche Umgang war ähnlich. War vielleicht ein Einzelfall, oder wirklich ein Pferd aus dieser einen Herde. Aber man muss ja auch berücksichtigen, dass, soweit ich das mitbekommen habe, beim Mustang Makeover nur Pferde ankommen, die in den USA dreimal nicht vermittelt werden konnten, das heißt ja vielleicht auch schon was...
Die MM Pferde in Deutschland sind eine ganz andere Nummer, als die in den USA Und ich vermute auch, daß die Ausbildungstechniken und Haltungsbedingungen für so "echte Wildpferde" eine ganze Menge von europäischen Trainern deutlich überfordern, was man ja auch oft genug sehen kann.
In den USA ist es teils wirklich so, daß die Pferde für das MM bis zu 3x "nicht vermittelt wurden" - wobei man sich das "Vermittelt" so vorstellen muß, daß die Holding Facilities alle paar Wochen einen Adoptionstag machen, wo ca 50 von den dort stehenden 500 - 2500 Mustangs oder Esel zur Auswahl gestellt werden und jeder mehr oder weniger interessierte Mensch, der sich zuerst vom BLM eine Adoptions-Fähigkeits-Bestätigung holt, kann sich um 125 Dollar ein wildes Pferd mit heim nehmen, wenn er bestimmte Voraussetzungen erfüllt oder einen TIP Trainer findet, der das Pferd für ihn zähmt. Die Pferde müssen dann für 1 Jahr bei dem "adopter" bleiben und gehen erst dann in seinen Besitz über.
Wird das Pferd bei so Gelegenheiten 3x nicht vermittelt, wechselt es in die "Sales Authoritiy" Sektion - und es kann dann direkt vom BLM um die 125$ gekauft werden und geht gleich in den Besitz des Käufers über. Darunter fallen zB vermutlich auch die deutschen MM Pferde - weil sonst könnten die nicht im Spätherbst ausgesucht und im Mai darauf nach Europa gebracht werden.
Es gibt auch genug Trainer, die sich via dem TIP Programm (Trainer Incentive Program) einen wilden Mustang oder Esel aus den HF holen, in 3 Monaten so weit zähmen, daß es die TIP Erfordernisse erfüllt - und wenn das Pferd innerhalb von einem halben Jahr um 125 Dollar an privat vermittelt wird, bekommt der Trainer als Refundierung vom BLM 1000 Dollar pro Pferd. Auch wenn diese Trainer Ausgaben haben für die Unterbringung, Schmied, TA usw dürfte das durchaus eine Verdienstmöglichkeit sein. Die TIP Erfordernisse sind: zähmen, halferführig machen, stehen beim Putzen, hochheben von allen 4 Füßen, Ver- und Entladen
Bei dem letzten MM das im Jänner in Texas stattfand, gab es vor dem Event eine online Auktion der Pferde und die Trainer mußten sich ihre Wettbewerbs Mustangs erst ersteigern und verdienten dann aus dem Erlös der Auktion nach der Veranstaltung bis zu 50% vom Versteigerungspreis. Auktioniert wurden letzten August fast 200 Pferde und zur show kamen ca 65 Pferde. Jetzt bei dem MM Kentucky das jetzt im Mai (nicht) stattfindet, wurden die Pferde zugelost und die teilnehmenden Trainer müssen versuchen, das Beste aus den zugeteilten Mustangs zu machen, auch wenn die diesmal teils ziemlich kleine und renitente Pferde sind...
Ja, toll. Der Grundgedanke, etwas mit Liebe, Vertrauen und Fairness zu bekommen ist fantastisch. So ist auch mein Weg geworden und hat mich nicht enttäuscht.
"Dominanz ist dummes Zeug. Man muss das Vertrauen der Pferde gewinnen und mit ihnen reden." George Theodorescu (1925-2007)
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27.04.2020 20:37 (zuletzt bearbeitet: 27.04.2020 20:39)
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Abgesehen von den Schwierigkeiten, die man wahrscheinlich immer hat, wenn man mit so einem TV Format arbeitet (was die gerne so auf der Kamera hätten und was nicht), war das Pferd wohl wirklich ne Hausnummer. Wie küwi schon sagt, diese überschießenden Reaktionen, aber teils auch einfach absolute Kopf- und "Rücksichtslosigkeit". Gar nicht mal nur im Umgang. Die konnten den wohl zB absolut nicht auf die Wiese lassen, weil das Tier keinerlei Form von Zaun akzeptiert hat - nein, nicht drübergesprungen - in so einem Holz-Lamellenzaun sei wohl nachher einfach nur noch ein pferdeförmiges Loch gewesen, wie im Comic 
Und der restliche Umgang war ähnlich. War vielleicht ein Einzelfall, oder wirklich ein Pferd aus dieser einen Herde. 
