Andalusierforum - Das virtuelle Treffen für Liebhaber der Pferde iberischer Rassen
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Wie seid Ihr zum "Traumpferd" gekommen?
da ich ja - eigentlich halbwegs überraschend - ein wenig Pferdeschwanger bin und mir natürlich so meine Gedanken über mein neues Wunschpferd mache, ist das doch ein tolles Thema, um Erfahrungen auszutauschen.
Denn ich glaube, so einfach ist es gar nicht, daß der Wunsch und die Vorstellung dann tatsächlich wahr wird Oder wie war das eigentlich bei Euch??
Zitat von muniqui im Beitrag convertirse en centauro Die Überlegungen von @küwi erinnern mich an meine Suche nach Pegaso. Es sollte ein nicht zu grosses (um die 160cm) , nettes und kluges Pferd sein - ein Iberer ?! Wenn Iberer, dann aus "gutem Zuhause" - aus B, F, D oder NL , weil das einfach am nächsten liegt ! Ungeritten wäre prima (die Ausbildung selber vergeigen ist besser, als andere dafür zu verantworten) , finanztechnisch auch machbarer als ausgebildet ! Einem Hengst könnte ich nicht unbedingt das richtige Umfeld bieten, Stuten sind in meiner MännerWG keine gute Idee - also ein Wallach ! Farbtechnisch (Liebhaber mögen mir verzeihen) kein Schimmel - wegen Melanomen, Sonnenbrand und "sieht-immer-dreckig-aus-im-Offenstall" . Auch lieber kein Rappe, auch offenstalltechnisch begründet - um die richtig sauber zu bekommen, putzt man sich die Seele aus dem Leib . Alle sehr hellen Farben sind mir auch zu putzintensiv bzw. kommt dann wieder Sonnenbrand oder Augenprobleme hinzu. Schecken finde ich zwar spannend die "Muster und Zeichnungen" zu entdecken, bin aber da kein echter Fan. Also am liebsten schwarz-braun, dunkler Falbe oder so was in der Art ! Mähne am liebsten dicht und lang - da bietet sich Doppelmähne an, das lässt auch auf ein "symmetrisches" Pferd hoffen ... Der Wunsch lautete also Iberer (gerne PRE) , Wallach oder zu kastrierender Hengst, in Belgien gezogen, 3-4jährig, Endgrösse um 160cm, "offenstalltaugliche" Farbe, Doppelmähne, gesund, reeler Preis !
Auf meiner Suche schaute ich mir etliche Pferde an, wo einfach der Funke nicht überspringen wollte. Ja, ich weiss, ein nettes Jungpferd ist immer was schönes, aber für mich muss da irgendwie "mehr" sein. Es gab auch Tiere, die passten gar nicht in meine Kriterien und doch schaute ich sie mir an, weil es "rational" nicht verkehrt gewesen wäre. So u.a. einen 5jährigen, braunen, angerittenen Hengst mit winzigen 153cm Stockmass an - der war am nächsten Tag verkauft. Die selbe Züchterin hatte noch einen netten 4jährigen Schimmelhengst, eher leichtes Modell, völlig roh. Wir hatten sogar schon die Modalitäten der Kasstration noch beim Züchter ausdiskutiert, aber der Schimmel kam nicht durch die AKU. Auch war da ein ganz heller "cremiger" Falbe, 5jährig, gerade angeritten, fühlte sich beim Reiten "eigenartig" an und stellte sich vorne so breitbeinig hin, dass ich schon aus lauter Wissbegier gerne gewusst hätte, was eine AKU ergeben hätte - aber der Funke war sowieso nicht über gesprungen. Ein Azteca war auch dabei, aus bestem Hause gezogen aber leider mit Besitzern, die kein Mass im Preis kannten und die Qualität ihres Pferdchens nicht reell einschätzen konnten - rasant schnelles Laufen über die Wiese bedeutet nicht automatisch "sehr gute Gänge" - nein, nein !
Was soll ich sagen - ich stellte mir die Frage, ob ich zu anspruchsvoll bin ...
Und dann, nachdem ich mittlerweile alle WunschSuchKriterien über Bord schmeissen wollte - traf ich Pegaso ! Und alles hat gepasst !
ZitatTja das mit dem Reitpferdchen für mich ist so eine Sache: Wenn´s nach Charlie ginge, würde da wohl ehest baldig ein neues Zweitpferdchen im Stall stehen ( alleine schon dafür, daß er seinen Pepsi für sich hat, obwohl sich das zeigen wird, wer dann welches Pony nimmt )
Ich hege ja immer noch Hoffnung darauf, dass Cuvee im Frühjahr eventuell wieder fit genug sein könnte - aber realistischerweise wird sie trotzdem nicht mehr übersiedeln und daher nur für gelegentliche Ausritte oder als Reitpferd für die Kinder des Hauses dort zur Verfügung stehen.
Der Jährling, der es uns angetan hat, steht derzeit nicht zum Verkauf, sondern wird wohl bis auf weiteres als potentieller zukünftiger Nachwuchs-Deckhengst bei den Züchtern verbleiben - die erst entscheiden müssen, ob und wie es mit der MFT Zucht weitergehen wird. Der einzige andere dort verfügbare Zweijährige (Tiago) hat uns optisch nicht wirklich überzeugt - er ist ein entzückender und lieber Hengst, aber nichts, wo der Funke übergesprungen wäre. Und bei dem fuchsfarbigen Jährling ebenfalls nicht.
Letztes Wochenende habe ich schon diverse Internetseiten mit Verkaufsanzeigen studiert Aber alles an MFT oder vergleichbaren Gangpferden, die derzeit "offiziell" am Markt sind, trifft sich so absolut nicht mit unseren/meinen Wunschvorstellungen:
- Wallach ( ich möchte keine Stute mehr in einem Pensionsstall haben, wegen der immer wieder vorkommenden, deckenden Wallachs und die Grundeinstellung der diversen SBs dazu... ) - gesund - keine Unarten wie treten, bocken oder steigen - Ausbildungsstand egal - Alter relativ egal - ich würde sowohl ein Jungpferd als auch ein gerittenes Pferd in die Auswahl nehmen - finanziell angemessen und ansatzweise erschwinglich - kein Schimmel oder eine vergleichbare "farblose" Farbe ... wir sind einfach keine Fans von Palominos, Perlinos, Cremellos oder so "ausgewaschenen" Farben - gerne ein "buntes" Pferd - aber optimalerweise mit so wenigen weißen Beinen wie möglich ( Mauke ) und keine rosaroten Nasen oder Genitalien ( Sonnenbrand ) Die Farbvorstellungen sind natürlich immer vorbehaltlich - wenn uns ein Pferd mit so viel Ausdruck in Bann schlagen würde, kommt es natürlich immer anders als man denkt ;-D
Alles was man derzeit so findet, sind entweder (extrem überteuerte) Stuten, farblose Cremellos, Schimmels oder Pferde mit offensichtlichen körperlichen Mängeln. Leider ist es wohl so wie immer: Wenn man was bestimmtes sucht ( egal was ) , findet man ganz sicher nichts, was den Vorstellungen entspricht. Sucht man nichts oder hat keinen Bedarf, stolpert man bei jedem Schritt über das gewünschte
Spanier/PRE Stute oder Wallach Alles nur kein Schimmel Alter 6-8 jährig Ausbildungsstand brav geritten Geworden ist es damals Borico, ein 3 jähriger roher Schimmelhengst
Spanier /PRE Wallach oder Hengst Farbe egal Alter ab 4 jährig Ausbildungsstand angeritten Geworden ist es Hurano ST , 4,5 jähriger angerittener ( sass 4 mal wer drauf) Schimmelhengst
Spanier /PRE Hengst Alter ab 3 jährig Farbe egal gerne Brauner Ausbildungsstand roh Geworden ist es Gitano, 1 jähriger, brauner Hengst
Spanier/PRE Hengst Alter 2-3 jährig Farbe Brauner mit Abzeichen, am liebsten eine Schnippe Ausbildungstand roh Geworden ist es Despacito SMI , gesehen mit 3 Wochen, gekauft mit 3 Monaten, Brauner mit Abzeichen ( ohne Schnippe)
Von dem Wunsch was man wollte hat es nur einmal geklappt aber die Anderen waren/sind toll so wie sie sind und es zum Kauf geschafft haben. Bei allen nie bereut
Liebe Grüße, Petra
Der Kluge lernt nach dem ersten Fehler, der Dumme nach dem x-ten Fehler, der Weise lernt nie aus.
Hm.... also, bei meinem Großen habe ich damals den Spieß umgedreht, und mir eine Anzeige aufgegeben.
Oder fangen wir noch früher an?
Mein erstes Pferd stammte tatsächlich vom Ponyhof. Dort bin ich 10 Jahre geritten, und habe viele Ferienwochen dort verbracht. Ich bin sie so häufig geritten dort, dass es mir fast langweilig wurde. Irgendwann ritt ein anderes Mädel "Meine" Butterfly, und kam nicht klar. Ich setzte mir eine Kappe auf, setzte mich in den Sattel, und es war wie nach Hause kommen. Nur denken, und das Pferd setzte um. Danach wollte ich sie unbedingt wieder reiten - aber die neue RL fand mich zu schwer für sie. (also, damals war ich schon schlanker als heute....allerdings hatte ich etwas mehr Oberweite). Lag wohl mit daran, dass natürlich bei diesen Schulpferden Lahmheiten üblicherweise nicht auskuriert wurden, sondern die Pferde einfach mit leichteren Reitern versehen wurden.
Da hatte ich dann den Wunsch, SIE zu kaufen. ich fragte nach ihrem Preis - und schon die erste Forderung war utopisch. Der Hofbesitzer ging noch etwas runter im Preis (es handelte sich zwar um eine Stute mit Top Papieren, aber eben auch nicht mehr aufnehmend, und dazu bereits 16 Jahre alt). Naja. Irgendwann habe ich dann viel zu viel Geld in die Hand genommen, und mir so mein erstes eigenes Pferd gekauft.
Dann war sie irgendwann chronisch lahm (die "ursprüngliche" Lahmheit, weswegen sie auf dem Ponyhof nur noch von Kindern geritten werden sollte, war allerdings vorne, ihre "letzte" Lahmheit resultierte aus Knochenauflösendem Spat hinten beiderseits) und ich wieder auf Pferdesuche. Ich hab dann eine Anzeige geschaltet (siehe oben, Spieß umgedreht), dass ich einen schicken, kräftigen Oldenburger suche. Heraus kam dann, dass ich da einiges an Nachrichten bekam, unter anderem schrieb mir eine, die meinte, sie hätte keinen Oldenburger, aber einen schicken Holsteiner, und es klänge, als könnte das passen. Also habe ich mit ihr Kontakt aufgenommen, und war mal probereiten. Tja.... und das war dann mein Großer. Ich wollte eigentlich mal nen Rappen.... schon das zweite mal nicht geklappt *kicher*
Und dann kommen wir zu Ragnar.... und dem schönen Zitat von Küwi:
Zitat von küwi im Beitrag #3 Leider ist es wohl so wie immer: Wenn man was bestimmtes sucht ( egal was ) , findet man ganz sicher nichts, was den Vorstellungen entspricht. Sucht man nichts oder hat keinen Bedarf, stolpert man bei jedem Schritt über das gewünschte
Ich war über ein anderes Fohlen bei meiner Züchterin gestolpert, und hatte sie auf der Körung in NMS mal angesprochen. Also, nichts wildes, ich wollte ja eh grade kein Pferd. Aber mal gucken kann man ja.... arbeitslos, grad noch kein neuer Job in Aussicht, und nebenbei hatte ich ja auch ein Pferd, wenn das auch schon etwas älter war.
Tja... und dann bekam ich einige Fotos von ihr, von Fjordpferden, die noch zu verkaufen seien. Und das eine erwischte mich Eiskalt. Najaa, erst mal live gucken, sagte ich mir, und fuhr ne Woche später hin, um mir den Fjordjung mal anzusehen. Der sah nicht so beeindruckend aus wie auf dem ersten Foto - aber "entschied" direkt, dass ICH bitte sein Mensch werden sollte. Tja.... ich hab noch einige Tage gezaudert, und dann mit meinem Freund gesprochen, der nur trocken meinte, ich sollte das zusagen, er gibt mir dann den Kaufpreis.
So bin ich dann 14 Tage später zum Besitzer gefahren (meine Züchterin hatte ihn nur zum Verkauf dort stehen), und habe das Pony gekauft....
Also quasi genau einmal gezielt gesucht, und da dann ein passendes Pferd quasi "geliefert" bekommen,wenn auch " die Farbe nicht stimmte".
Naja. Auch beim nächsten Versuch hat das mit dem Kindheitstraum des Rappen nicht geklappt... aber Ragnar ist perfekt, so wie er ist *g*
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Puh...ich überlege gerade. So richtig gesucht habe ich nie. Ausser damals für meinen Mann und unsere Tochter. Ein Pony sollte es sein. So groß und kräftig das auch mein (schlanker) Mann es reiten kann. Am besten auch geländesicher. Farbe war zweitrangig Stute oder Wallach, Hengst ging nicht wegen der Unterbringung. Mein Mann sollte dann auch Reitstunden nehmen in einem Westernstall. Bei einem der Besuche fragten wir nach Verkaufspferde. Es gab drei oder vier die uns gezeigt wurden. Aber iwi war das alles nix. Dann sah ich Pedro. Desinteressiert, mit Kopf in der Ecke und nicht zu bewegen auch nur einmal den Kopf in unsere Richtung zu drehen. Ein Criollo Mix, schwarz weiß gefleckt wie eine Kuh und nur 143 cm groß. Ein blaues und ein braunes Auge.
Er war einer der ersten aus Argentinien. Er kam mit dem Schiff nach Europa. Mehr muß ich wohl nicht sagen. Er vertraute nichts und niemandem. Wir hatten ihn 13 Jahre, und er wurde ein super zuverläßiges Pferd.
Alle anderen Pferde haben iwi mich gefunden.
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Och - diese armen Criollos, die mit dem Schiff rüber kamen hatten wirklich ein heftiges Trauma hinter sich - und wurde trotzdem oft so richtig tolle, vertrauensvolle Freizeitpartner
So viele schöne Geschichten .... danke
Ich wollte ja eigentlich nie ein eigenes Pferd - weil es gibt ohnehin so viele Pferde, die eine RB suchen oder wo man sogar dafür bezahlt bekommt, daß man sie reitet oder am Turnier startet. Und dann kam die schwarze Morella zu mir als Problem-Trainingspferd und blieb dann irgendwie. Sie schenkte mir meine Cuvee und landete danach auf einem tollen Lebensplatz - während Cuvee blieb. Auch Asterix fand "ganz von selbst" seinen Weg zu uns - schließlich freute ich mich schon vor der Geburt auf den Knopf und er war immer irgendwie im Hinterkopf als potentielles Zweitpferd was er dann auch wurde - "husband safe" nennt man sowas wohl in den USA hab ich gestern gelernt
Die Geschichte mit dem Pepsi habt Ihr ja ohnehin mitverfolgt - den "kannte" ich faktisch auch schon seit der Geburt, ähnlich wie es jetzt auch wieder bei dem kleinen Amadeo wäre, der nach wie vor ganz oben auf unserer Wunschliste steht
So gesehen war ich eigentlich auch noch nie ernsthaft auf "richtiger" Pferdesuche
Zum Rey bin ich gekommen, wie die Jungfrau zum Kinde, denn ich war gar nicht direkt auf der Suche nach einem zweiten Pferd, bis Jutta Bonstedt Kloehn eines Abends ein Foto schickte.. Da war es um mich geschehen, und ich entschied, nachdem ich mehr Fotos und Videos gesehen hatte, eine AKU in Spanien in Auftrag zu geben. Was ich gar nicht wollte, war ein nahezu rohes Pferd. Bekommen habe ich eins. Den Rest kennt ihr....
Mein Herzenspferd ist Leandro. Er ist Doris Sohn und war damals ein echtes Wunschkind. Ich habe mir den Hengst selbst ausgesucht, ohne Ahnung zu haben, hatte aber einen Fachkundigen Mann an der Seite, der mir sagen konnte, ob meine Wahl passt. Ich kannte den Hengst und er gefiel mir vom Wesen sehr. Meine Wünsche gingen alle in Erfüllung: Groß & kräftig Absolut klar im Kopf und Etwas Farbe habe ich mir gewünscht. Gut der letzte Wunsch war unpräzise. Befindet Gestaltung des Wunschkindes haben Sie nur den Pinsel ausgestrichen am Hinterfuß. Dort hat er einen ca. 8 cm langen ganz schmalen weißen strich am Kronrand.
Ich liebe ihn über alles und kann mich stets auf ihn verlassen. Insgesamt sind meine Pferde immer irgendwie mehr zu mir gekommen als ich zu Ihnen.
Tja, ich schließe mich mal an - irgendwie kommt alles zu seiner Zeit 🙂. Ich hab mich, nach dem Tod meiner Dany (sie hat mich 27 Jahre begleitet 😔 2 1/2 Jahre als Reitbeteiligung versucht. Dann war klar, das ist auch nicht mein Ding 🙂. Meine Such-Idee war „freundliches Freizeitpferd, Stute, geritten ab fünf Jahre“.Das hat nur ansatzweise geklappt 😇 -Diva war damals fast sechs und roh, aber ich musste sie einfach kaufen 😍. „Jeder bekommt das Pferd was er braucht“ oder wie war das 😂😂?
Wobei es mir auch eher so ging, dass die echten Traumpferde oder Seelenpferde eher mich fanden.
Mein rappgescheckter Charming Irco stand damals als einer von zwei verbliebenen Deckhengsten auf dem Forsthof, den wir damals besichtigten, weil wir auf Hofsuche waren. Dass der Schwarz-Weiße ein Hengst ist, wusste ich allerdings nicht, als ich ihn zum ersten Mal sah, denn der damalige Forsthof-Eigentümer begrüßte uns mit den Worten: "Ich komme gleich - ich muss nur noch schnell ein Pferd reinholen". Und dann kam er mit Irco um die Ecke.
Nun mochte ich keine Schecken - solange es Pferde gibt, reite ich keine Kühe. Das war bis dato mein Motto. Und das Tier latschte so dröge hinter seinem Menschen her, dass ich sicher war, es könnte sich nur um ein Rentnerpferd handeln.
Doch dann stand er in der Box und ich mit dem Rücken zu ihm davor. Zuerst fühlte ich eine haarige Pferdenase an meinem Ohr und dann eine sehr feuchte Zunge an meiner Backe. Die zunge blieb auch zwischen den Lippen, als ich mich zu ihm umdrehte und als ich ihn an der Zungenspitze kitzelte, zeigte er mir die ganze Zunge und wollte, dass ich sie kraule ... das habe ich bis zu seinem Ende quasi täglich getan.
Nur so aus halbem Interesse fragte ich dann den Hofbesitzer, was denn aus den Pferden wird, wenn wir den Hof kaufen und er meinte, dass die schon nach Frankreich verkauft gewesen wären, aber leider das Geld nie bei ihm ankam und sie nun wieder zum Verkauf stünden. Micha behauptet, dass ich ihm damals einen blauen Fleck gekniffen habe. Ich will das nicht bestreiten, aber mit seinen "Zungenküssen" hatte das gescheckte Tier mein Herz gewonnen. Nun war aber das Problem, dass wir nach der Preisfrage erfuhren, dass Irco ein gekörter vierjähriger Hengst ist, der gerade eine gute Hengstleistungsprüfung in Warendorf abgelegt hatte und mir klar wurde, dass so ein gekörter, geprüfter Hengst gewiss recht teuer ist.
Aber irgendwie sollte Irco wohl mein Pferd werden, denn der Hofbesitzer meinte, dass wir ja über einen Paketpreis reden können, wenn wir den Hof kaufen und die Deckstation weiterführen wollen.
... und dann wurde Micha hellhörig und hatte Dollarzeichen in den Augen. Ja - damals dachten wir wirklich noch (von den Berichten des Hofbesitzers irre geleitet), dass man mit dem Verkauf von Hengstsamen ordentlich Geld verdienen kann und dachten nicht darüber nach, dass die Pferde die Einnahmen schneller auffuttern, als sie es sich auf dem Konto gemütlich machen können.
Der Hofbesitzer meinte zwar, wir sollen lieber Sambuco kaufen, weil der als Hengst bereits etabliert ist und sich der Junge erst einen Namen als Hengst machen muss, aber ich wollte nur den Jungen und Sambuco eigentlich gar nicht (wir sind auch nie beste Freunde geworden, aber nach seinem Tod wurde mir bewusst, dass ich doch einen Freund verloren habe). Micha entschied dann, dass wir beide kaufen und so marschierten wir ins Haus und begossen underen Hof- und Pferdekauf.
16 gemeinsame Jahre schenkte uns das Schicksal und bis zum letzten Atemzug war Irco das "once in a lifetime-Pferd" für mich ... ich hätte nie gedacht, dass je ein anderer es schafft, seine übergroßen Hufspuren in meinem Herzen auszufüllen. Aber mein Schwarz-Weißer schickte mir Lilo und auch wenn ich manchmal verschämt in den Himmel schaue und Irco um Verzeihung bitte, dass ich ihm untreu geworden bin, ist Lilo längst ebenfalls mein Seelenpferd geworden ... ich hoffe, dass das noch viele, viele Jahre so bleibt.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Wunsch für mein erstes eigenes Pferd: Warmblut, Wallach oder Stute, mindestens 1,75, kein Schimmel
Realität: 13-jähriger Schimmel-PRE-Hengst, 1,58
Ich war zu der Zeit Reitbeteiligung und etwas gefrustet. Haltung und Umgang mit den Pferden gingen mir an dem Turnierstall immer mehr gegen den Strich. Ich suchte nur noch Ausreden, nicht zum Pferd zu müssen. Also machte ich mich auf die Suche nach einer neuen RB. Und da kam in allen möglichen Portalen immer wieder die Anzeige von dem PRE-Hengst. War ganz in der Nähe, aber eigentlich wollte ich so ein Barbie-Pferd nicht. Und dann auch noch Hengst. Als ich aber zum gefühlt 100. Mal über die Anzeige gestolpert bin, dachte ich mir: Was solls? Anschauen kann man. Und dann bin ich in diese andere Welt des Reitens gekommen und wusste, dass es das ist, was ich gesucht habt. Nach ca. 1 Jahr als Reitbeteiligung musste ich mich aber aus beruflichen Gründen entscheiden, ob ich meinen Hengst aufgebe oder kaufe. Der Rest ist Geschichte und ich erzähle immer wieder gerne von meinem wundervollen Schimmelhengst, der mich in diese neue Welt der Pferde eingeführt hat.
Rocky war ein "Rahmenbedingungspferd": die Anzeige passte auf unsere Suchkriterien für meinen Mann. Der erste Kontakt zwischen den beiden (inklusive Buckeln beim Probereiten) haben den Entschluss beschleunigt und er ist das once-in-a-lifetime-Pferd - für uns beide!
Flamenco tauchte immer wieder als Verkaufsanzeige im alten Andalusierforum auf. Er ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Genau mein Beuteschema. Wir passen zusammen wie A* auf Eimer und sind ein super Team. Ich weiss, was er für mich tut und rechne ihm das hoch an.
Unsere anderen Pferde kamen über Verkaufs- oder Suchanzeigen und entsprachen dann doch immer meinem Suchprofil. Hier ging es aber dann weniger um ein Pferd für mich, sondern für die "Firma" und da mussten Größe, Temperament und Geschlecht einfach immer passen. Gefunden haben wir uns jetzt alle.
Ein eigenes Pferd war mein Traum seit ich mit 11 das erste RB-Pony hatte. Meine Eltern waren hart wie Stein und sagten einfach nur NEIN. meine reiterliche Jugend verbrachte ich bei einem Pferdezüchter und ich habe dort quasi neben der Schule ne Ausbildung zum Pferdwirt gemacht. Viel Fegen und viel Zucht und Haltung, nur nicht viel Reiten. Später kam dort ein großer Pensionsstall hinzu und verschiedene Reitgelegenheiten für mich. Weder Schule noch Jungs noch Abi noch Studium konnten mich davon abhalten jeden Tag im Stall anderer Leute Pferde zu versorgen und zu reiten. Jahrelang hatte ich gespart, jeden Ferienjob aufs Pferdekonto gepackt und war inzwischen 22 Jahre alt und mitten im Studium. Mein geliebtes RB-Pferd Bonita war im Jahr zuvor an einer Rehe gestorben und meine Mutter sagte damals zu mir, jetzt sei ich reif für ein eigenes, weil ich von A-Z, von Geburt bis Tod alles mal so richtig mitgemacht habe. Dann kam Hauke. Ich kannte ihn quasi auch schon vor seiner Geburt. Ein entfernter Bekannter hatte eine tragende Friesen-Ster-Stute gekauft und sich damit einen Lebenstraum erfüllt. Ich hatte schon einige Jahre in der Friesen-Szene bei einem einschlägigen Händler "Reiturlaub" gemacht und war doch dort niemals auf die Idee gekommen ein Pferd zu kaufen. Ich besuchte Hedwich Ster hochschwanger und bekam zugesichert, dass ich bei Niederkunft direkt benachrichtigt werde. So war es auch... als er nur wenige Tage alt war bin ich nach Aachen gefahren und hab Mutter und Sohn besucht. Da es ein Hengst war wollte der Züchter ihn nicht behalten. Ich war natürlich verliebt... ich meine die sind ja immer zuckersüß wenn die so frisch sind. Am nächsten Morgen auf dem Heimweg haben wir nochmal an der großen Wiese mit dem Auto angehalten. Und da kam der kleine Fratz an den Zaun und hat mir zugewiehert. Mein Herz ist fast stehen geblieben und ich hab zu meinem Freund gesagt: entweder der kommt zu mir oder ich darf den nie nie wieder sehen. 5 Monate später war er bei mir. Hauke_03.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Hauke_04_L.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Hauke_01.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Hauke_05.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Leider wurde er nur 5 Jahre alt. Ich war am Boden zerstört und wollte erstmal gar kein Pferd mehr, dann wollte ich keinen Friesen mehr sondern eine Schimmelstute (Kontrastprogramm)... es funkte aber dann doch in Holland mit Sweltsje. Es war so ein Pferdekauf wie man ihn auf keinen Fall machen sollte. Das Pferd hätte den Winter angebunden in einem Kuhstall verbracht und ich wollte sie retten... sie ist mir sofort in die Seele gesprungen... weiß nicht wie ich das beschreiben soll. Sie war nicht das Reitpferd was ich mir gewünscht hatte. Aber ich habe wahnsinnig viel durch sie gelernt und sie war mein Seelenpferd. Der Spiegel meiner Seele. Ich hab später mal gesagt, sie hat mich ein Stück meines Weges begleitet, nicht weil sie ein Pferd war, sondern weil ich diese Seele an meiner Seite gebraucht habe. Ich habe für sie meinen ersten eigenen Stall zuhause gebaut. Nach 9 gemeinsamen Jahren aber nur 3 Wochen zuhause starb sie unter mysteriösen Umständen. 20061016 Schwalbe die Schöne.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Und so hat sie den Weg frei gemacht für mein Herzenspferd, den Seppi. Den hab ich beim FriesenZüchter/Händler in NL gesehen und hab mich direkt in seine Kehrseite verliebt, als der Chef ihn vor uns her in die Halle führte. Ich hätte nie gedacht dass ich mir den leisten kann, der war absolut mein Beuteschema, und hatte zum Glück keine guten Papiere und war deshalb erschwinglich. Und letztes Jahr habe ich nun extra für den Seppi und ein bisschen auch für mich den Hermann gefunden. Das könnt Ihr ja im Tagebuch nachlesen.
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16.10.2020 12:55 (zuletzt bearbeitet: 16.10.2020 12:55)
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