Huhu, vielleicht hat ja jemand eine Idee. Bei Richard haben wir vor ein paar Tagen an seinem weißen Bein, auf Höhe der Fessel, einige Borken entdeckt. Wenn man die abknibbelt, ist darunter Haut (d.h. keine Wunde), aber eben das Fell weg. Erst dachte ich, das sei eine alte Verletzung, allerdings findet es sich an mehreren Stellen. Meine RB dachte nun an Mauke, allerdings ist die haarlose Fesselbeuge völlig in Ordnung, weiche rosa Haut. Die Stellen sind eher seitlich. Richard hat auch noch nie Probleme mit Mauke gehabt. Hat jemand eine Idee? Ich kenne sowas ähnliches von Milben, allerdings steht er ja weder auf Stroh, noch auf Gras Es ist auch nur das eine Bein.

Wie alt ist Richard denn? Meine alte Stute hatte schnell Stoffwechselprobleme und da konnte ich das Fell quasi abziehen, darunter war intakte Haut. Sie hatte aber wie gesagt keine Krusten.
Bei ihr kam es von (nagelt mich nicht fest) Zinkmangel.

...Nachtrag: Sorry, überlesen: Bei meiner war es natürlich nicht nur ein Bein...

Er ist fast 18. Stoffwechselprobleme sind bei ihm ja immer ein Thema, Fellprobleme hat er aber sonst nicht. Ganz am Anfang, als ich ihn mit Leberschaden gekauft habe, konnte man auch überall das Fell auszupfen. Da war das aber auch insgesamt Stumpf. Das ganze restliche Fell ist jetzt dicht und glänzend ohne Grannehaare o.ä., es ist wirklich nur lokal. Auf einen hohen Zinkanteil achte ich eigentlich ohnehin im Mineralfutter. Könnte ich natürlich im Zweifel temporär mal erhöht zugeben.

Die spanierstute bei uns hats auch mehr seitlich. Ich würde vorsortglich Jodsalbe drauf tun.

Wenn es keine Wunden sind, würde ich ehrlich gesagt gar nix machen. Vielleicht vorsichtig die Kruste entfernen aber nur so, dass nichts aufreißt. Und halt mal beobachten

Ja, ich dachte mir ich bade es erstmal in Kernseifenwasser um zu gucken, was ab geht, und schmiere dann vielleicht etwas Zinksalbe.

Mach ich morgen, heute war die RB da :-)

Hallo Franzi,

wir hatten das mal ein einem vorigen Stall bei dauerndem Wetterwechsel zwischen Frost und Schlamm. Wenn wir nicht immer wieder die Schlammfüße gewaschen haben (hatte mir extra einen Wasserkocher dort deponiert um wenigstens handwarmes Wasser zu haben), gab es diese komischen Stellen. Könnte mit dem wenig "atmungsaktiven" Lehm-Löss-was-auch-immer-Boden zusammenhängen.

Könnte es sowas sein?

LG
Ameli

Könnte sein. Wir machen die Beine jeden Tag sauber, aber er hat schon öfter ne ordentliche Lehmkruste drauf. Im Stall steht er natürlich sauber und trocken und auf einem Paddock/Reitplatz ist Sand, aber im Übergang muss er einmal durch relativ tiefen, lehmigen Schlamm.

Was auch immer es sein mag, die Behandlung mit Neutralseife und Zinksalbe scheint zu helfen. Durch die Seife kann ich die Borken (und die darin sitzenden Haare ) nach und nach abknibbeln und es kommen bisher keine neuen nach. Die Haut darunter ist teilweise etwas wund, die heilt aber mit der Zinksalbe gut ab. Ist ein gutes Zeug, was sie mir da in der Apotheke gegeben haben - so fest in der Konsistenz, dass sie sogar im nassen Fell hält und nichtmal durch Schlamm abgewaschen wird.

Ich kenne das Problem noch von Mahé. Bei ihr war es auch nur immer ein Bein - das rechte Hinterbein und sie musste nicht mal im Schlamm stehen, um diese seltsame Mauke zu entwickeln. Es fing an, als sie ungefähr 20 Jahre alt wurde und ich kämpfte wirklich bis fast zu ihrem Tod dagegen. Im Sommer, wenn ich nicht täglich wusch und salbte, weil die Pferde komplett auf der Sommerweidse standen, kam es sogar vor, dass die Krusten und die haarlosen Stellen bis fast hinauf zum Sprunggelenk wuchsen.

Mit Kerseife, einem Micromed-Silberfasertuch zum Abtrocknen, Dermacur und Keralysin von Keralit hatte ich das Problem zwar ganz gut unter Kontrolle, aber Mahé war nun mal ja leider nicht unbedingt ein kooperatives Pferd, wenn es um Behandlungen ging und anbinden lassen mochte sie sich erst recht nur ganz, ganz ungern. Insofern erschwerte das das Waschen und Salben zusätzlich und ich versuchte, die Behandlungen wenigstens auf jeden zweiten Tag zu strecken, indem ich das Bein bandagierte oder mit einer Stallgamasche einhüllte. Das klappte leidlich gut. Die Haut war zumindest vor Feuchtigkeit und Bakterien geschützt, aber ich musste dann jeden zweiten Tag schlammverkrüstete Pferdewäsche in die Waschmaschine stecken.

Die Lösung kam dann mit den Mud Fever Boots von Woof Wear https://western-point.de/western-horse/b...-mauke-gamasche

Eigentlich hatte ich nach diesen Lammfellpuschelteilen gesucht, die ja um die Fessel gelegt werden und Wunder gegen Mauke wirken sollen. Allerdings störten mich gleich zwei Punkte: 1. Der Preis mit fast 70 € für einen Streifen Lammfell und ein bisschen Stoff und Klettband und 2. der Gedanke, dass ich das Teil vermutlich täglich in die Wäsche stecke, weil sich Lammfell vermutlich mit Matsch und Wasser vollsaugt und dann feucht auf der Pferdehaut liegt.

Beim googeln entdeckte ich dann diese Anti-Mauke-Gamaschen und bestellte sie spontan (im Western Point-Shop ist sie tatsächlich mit knapp 58 € am preisgünstigsten, denn teilweise nehmen die anderen Läden fast 80 € dafür). Sie sehen ein bisschen gewöhnungsbedürftig aus, aber ich habe gestaunt, wie gut die das Wasser und den Schlamm abhalten. Nach der ersten Testphase habe ich sie dann nur noch einmal in der Woche abgenommen und gleich durch die zweite ausgetauscht (es war ja nur ein Bein betroffen und so hatte ich ja die zweite Gamasche in Reserve). Mahé trug diese Gamaschen Tag und Nacht und tatsächlich verschwanden die Krusten, ohne dass ich ständig waschen und salben musste und es wuchsen auch wieder Haare nach.

Micha war ja zu Anfang skeptisch, weil er meinte, ob sich das wirklich lohnt, knappe 60 € für ein Experiment auszugeben, wo man ja immer damit rechnen musste, dass Mahés letzter Tag näher rückt. Ich kann nun aber sagen, dass sich diese Anschaffung auch gelohnt hätte, wenn sie nur noch eine Woche damit herumgelaufen wäre, denn nach dieser Zeit war die Mauke weg und bis zu ihrem Tod, ca. vier Monate später, hatte sie keine Krusten mehr.

Ich drücke ganz fest die Daumen, dass die Zinksalbe weiterhin so gute Dienste beim Königlichen tut und das Problem gelöst ist ... ich vermute allerdings, dass diese plötzliche Neigung zur verstärkten Hautempfindlichkeit stoffwechselbedingt ist, denn bei Mahé hatten wir in jüngeren Jahren nie Mauke feststellen können und plötzlich - kaum war sie 20 Jahre alt - traten diese Krüstchen auf und manifestierten sich zum Dauerproblem.

Hätte ich vor neuen Jahren die Anti-Mauke-Gamaschen entdeckt, wären mir Jahre des Waschens und Salbens erspart geblieben und Mahé mein Generve mit den Bahandlungen, die sie so gar nicht leiden konnte.

Danke Sabine, die behalte ich mal im Hinterkopf. Derzeit sieht es aber gut aus, es sind keine neuen Krusten dazugekommen. Beim Verarzten ist Richard ja zum Glück sehr kooperativ, wenn ich es selbst mache. Selbst wenns wehtut, zieht er allenfalls mal ein bisschen weg, sonst aber nichts. Er lässt sich ja sogar ohne Halfter drauf Augensalbe verabreichen.