Ich bekam von meiner Tierärztin einen newsletter zugesandt mit folgendem Inhalt zum Thema wie das "Ridden horse pain Ethogram" helfen kann und soll, um diverse Schmerzausdrücke des Pferdes beim Reiten zu identifizieren - und in weiterer Folge abzustellen oder zu vermeiden

Zitat

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Ich habe intensiv an einer Weiterbildung teilgenommen, die unsere britische Kollegin und Reiterin Sue Dyson angeboten hat und in die, es um die Verwendung eines schmerzbezogenen Ethogramms bei einem gerittenen Pferd(Horse Ridden pain Ethogram -HRpE) zur Unterscheidung zwischen einem lahmen und einem gesunden Pferd ging. Dieses Ethogramm basiert auf dem Vorhandensein von 24 möglichen Markern, die Verhaltensänderungen im Bereich der Mimik, der Körperverlagerung und der Abwehr aufzeigen, die uns ein Pferd unter dem Sattel und in den drei Grundgangarten zeigen kann. Diese Verhaltensmarker sind für jeden sichtbar, sehr gut definiert und vor allem sehr zuverlässig. Ich werde NIE WIEDER ein Pferd auf dieselbe Art und Weise betrachten und werde diese Methode bei allen meinen Lahmheitsuntersuchungen anwenden. Unsere Glaubwürdigkeit als Tierärzteund Reiter steht ebenso auf dem Spiel wie das Wohlbefindendes Pferdes!

Was ist genau das Ridden Horse pain Ethogram (RHpEDas Ridden Horse pain Ethogram (RHpE) umfasst 24 Verhaltensweisen, von denen die meisten bei lahmen Pferden mindestens zehnmal häufiger auftreten als bei nicht lahmen Pferden. Die Beobachtung von 8 (aus 24) Verhaltensweisen spiegelt wahrscheinlich das Vorhandensein von Schmerzen des Bewegungsapparats wider, obwohl einige lahme Pferde weniger als 8 (aus 24) Verhaltensweisen aufweisen. Ein deutlicher Rückgang der RHpE-Werte nach Behebung der Lahmheit durch diagnostische Anästhesiebeweist einen kausalen Zusammenhangzwischen Schmerzen und RHpE-Werten. Die Pferde sollten ca. 10 Minuten lang im Schritt, Trab (einschliesslich Kreisen mit 10 m Durchmesser), Galopp und Übergängen beurteilt werden. Die Gültigkeit des RHpE wurde bei Pferden überprüft, die dressurmässige Bewegungen ausführen und die darauf trainiert wurden, mit dem Vorderkopf in vertikaler Position zu arbeiten. Es wurde bisher nicht bei Springpferden, Rennpferden, Westernpferden oder Endurancepferden eingesetzt. Der RHpE ist ein wertvolles Hilfsmittel für Reiter, Ausbilder, Tierärzte und andere Pferdefachleute, um das Vorhandensein von muskuloskelettalen Schmerzen zu erkennen, selbst wenn eine offene Lahmheit nicht erkennbar ist. Reiter mit höherem Ausbildungsstand können zwar die Gangqualität verbessern, aber die Verhaltensanzeichen von Schmerzen nicht verbergen, obwohl sich bestimmte Verhaltensweisen ändern können. Enge Sattelbaumspitzen, der Sitz des Reiters auf dem hinteren Drittel des Sattels und das Gewicht des Reiters können die RHpE-Werte beeinflussen. Die korrekte Anwendung des RHpE erfordert Training und Übung. Der RHpE ist ein leistungsfähiges Instrument für die Beurteilung gerittener Pferde und die Identifizierung wahrscheinlicher muskuloskelettaler Schmerzen. Solche Schmerzen sollten weiter untersucht und behandelt werden, um das Wohlbefinden und die Leistung des Pferdes zu verbessern. Die RHpE bietet ein zusätzliches Mittel zur Bewertung der Reaktion auf eine diagnostische Anästhesie. Sie bietet einen Mechanismus für die Kundenaufklärung und eine diplomatische Möglichkeit, mit den Kunden über Beschwerden des Pferdes zu kommunizieren, die mit dem Sitz des Sattels, der Grösse des Reiters, seiner Position im Sattel und seiner Fähigkeit, im Gleichgewicht zu reiten, zusammenhängen. Dieser Kurs wird online auf Equitopia.com angeboten. Der Kurs ist kostenpflichtig und wird mit einem Zertifikat abgeschlossen, wenn Sie die Tests zu 70 % bestehen.

Réf:Dyson –EVE 2021 –DOI:10.1111/eve13468

Stéphane Montavon

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wenn die pdf ( leider nur auf Englisch ) interessiert, kann sie hier herunterladen:

https://www.researchgate.net/publication...0_Riding_Horses

Zitat

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Table 1. The Ridden Horse Pain Ethogram, adapted from Dyson et al. 2018 [5]. Assessments were
made in walk, trot and canter and on the left and right reins. A total behaviour score of ≥8 (out of 24)
is likely to indicate the presence of musculoskeletal pain (Dyson et al. 2018 [5,6]). s = seconds.
1. Repeated changes of head position (up/down), not in rhythm with the trot
2. Head tilted or tilting repeatedly
3. Head in front of vertical (>30° for ≥10 s
4. Head behind vertical (>10° for ≥10 s
5. Head position changes regularly, tossed or twisted from side to side, corrected constantly
6. Ears rotated back behind vertical or flat (both or one only) ≥5 s; repeatedly lay flat
7. Eye lids closed or half closed for 2–5 s; frequent blinking
8. Sclera exposed repeatedly
9. Intense stare (glazed expression, ‘zoned out’) for ≥5 s
10. Mouth opening ± shutting repeatedly with separation of teeth, for ≥10 s
11. Tongue exposed, protruding or hanging out, and/or moving in and out repeatedly
12. Bit pulled through the mouth on one side (left or right), repeatedly
13. Tail clamped tightly to middle or held to one side
14. Tail swishing large movements: repeatedly up and down/side to side/circular; repeatedly
during transitions
15. A rushed gait (frequency of trot steps > 40/15 s); irregular rhythm in trot or canter; repeated
changes of speed in trot or canter
16. Gait too slow (frequency of trot steps < 35/15 s); passage‐like trot
17. Hindlimbs do not follow tracks of forelimbs but repeatedly deviated to left or right; on three
tracks in trot or canter
18. Canter repeated leg changes in front and/or behind; repeated strike off on wrong leg;
disunited
19. Spontaneous changes of gait (e.g., breaks from canter to trot, or trot to canter)
20. Stumbles or trips more than once; repeated bilateral hindlimb toe drag
21. Sudden change of direction, against rider’s direction; spooking
22. Reluctance to move forwards (has to be kicked ± verbal encouragement), stops spontaneously
23. Rearing (both forelimbs off the ground)
24. Bucking or kicking backwards (one or both hindlimbs)

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