Ich bin sonst echt kein Verteiler von Petitionen - diese ist für uns Tierärzte, ebenso für alle Tierhalter, essenziell:

https://www.change.org/p/europ%C3%A4isch...Cr-unsere-tiere

Ich würde mich freuen, wenn viele unterschreiben....

@jaara2008 ganz grob gesagt, bei dem Versuch, zukünftig Antibiotikabehandlungen in der Massentierhaltung einzuschränken (was ja grds löblich ist) schießt man derzeit völlig über das Ziel hinaus - nach dem derzeitigen Entwurf wären dann laut Artikel auch im Einzelfall nötige Behandlungen mit Antibiotika vollständig verboten - und zwar auch für Heim- und Privattiere.

Hab unterschrieben 👍

Zitat von Gambassi im Beitrag #3

---

@jaara2008 ganz grob gesagt, bei dem Versuch, zukünftig Antibiotikabehandlungen in der Massentierhaltung einzuschränken (was ja grds löblich ist) schießt man derzeit völlig über das Ziel hinaus - nach dem derzeitigen Entwurf wären dann laut Artikel auch im Einzelfall nötige Behandlungen mit Antibiotika vollständig verboten - und zwar auch für Heim- und Privattiere.

---

Sorry, Doppelpost - in einem anderen Forum starten jetzt schon die kritischen Stimmen, dass es doch nur "um die Massentierhaltung" geht.... sorry, ich schüttele dazu momentan nur noch den Kopf. Immerhin gibt es in der Tiermedizin seit Jahren eine Antibiogrammpflicht, insbesondere beispielsweise bei Antibiosen wie Enrofloxacin. In der Humanmedizin ist man dazu nicht bereit. Nun schreien die Grünen erneut, dass die Antibiotikagaben in der Massentierhaltung strenger reglementiert werden müssen... ähm, es wird JEDES einzelne Medikament aufgeschrieben. Teilweise ist ein Einsatz ausschließlich mit Antibiogramm erlaubt. Es gibt tatsächlich auch Briefe von übergeordneten Stellen, wenn beispielsweise Einzeltiere in einem Betrieb behandelt werden (selbst dann, wenn es "nur" mit einem Penicillin ist) - so erlebt bei einem Landwirt, dessen Jungbullen ich mit Lungenentzündung eine Antibiose verabreicht habe. Eine Woche später mußten wir dann mit diesem Landwirt gucken, was wir für einen Maßnahmenplan vorlegen, um den "exorbitant gestiegenen Antibiotikaverbrauch des Betriebes" wieder zu verbessern (aha - von NULL auf EINE Einzeltierbehandlung....)

Stimmt - ich denke auch, dass das dringend noch strenger reglementiert werden muß *augenroll*

Die Möglichkeit, bitte auch in der Humanmedizin den Einsatz der Reserveantibiotika strenger zu reglementieren, scheint irgendwie in den Köpfen der Verantwortlichen gar nicht zu existieren - obwohl da in meinen Augen weit mehr Potenzial liegt....

Danke, daß Du das aufbringst, Conny. Sowas bekommt man sonst kaum mit.
Der sorglose Umgang mit den Medikamenten in der Humanmedizin sollte als erstes verbessert werden. Als Kind wurde ich bei jeder Halsentzündung mit Antibiotika vollgestopft, meine Mutter (MTA) stellte die Methoden ihres Chefs natürlich nie in Frage... Spätfolgen blieben nicht aus.
Meine Oma war medikamentensüchtig.
Unsere holländischen Freunde schütteln regelmäßig den Kopf über die massive Antibiotikaverschreibung und - einnahme hierzulande.

Es ist wohl wie so oft, big money, big pharma. Da ist die Tiermedizin das Bauernopfer, weil hier die schwächere Lobby sitzt.

Unterschift ist drunter

LG
Ameli

Danke Conny für diese Info! Ich habe unterschrieben.

Zitat von Ameli im Beitrag #8

---

Es ist wohl wie so oft, big money, big pharma. Da ist die Tiermedizin das Bauernopfer, weil hier die schwächere Lobby sitzt.

---

Zitat

---

Viele Antibiotika werden sowohl bei Menschen als auch bei Tieren eingesetzt. Die Mehrzahl der Antibiotika, 66 Prozent, jedoch in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung. Von diesen werden fast 90 Prozent in der Gruppenanwendung prophylaktisch eingesetzt, zum Beispiel in der Putenmast. Das darf so nicht weitergehen, wenn wir ihre Wirksamkeit erhalten wollen.

---

Wenn ich mich an meine Zeit in der Nutztierpraxis erinnere, dann greife ich mir bei solchen Aussagen an den Kopf. Wie gesagt, wenn es in der Putenmast tatsächlich immer noch so ist, dann gehört das abgeschafft - man weiß im Grunde auch schon seit Jahren, wie man das hinbekommt. (auch hier ist dann nämlich die Lobby wohl größer als man denkt - denn das würde einfach bedeuten, weniger Tiere pro Fläche, ergo würde das Fleisch teurer werden). Im Bereich der Rinder führt ein Einsatz eines Penicillins (um die es in diesem Vorstoß aktuell noch nicht mal geht, und das in der Humanmedizin vermutlich gar nicht mehr so weitreichend eingesetzt wird) bei einem Einzeltier zu einem Maßnahmenplan für den Landwirt, um den exorbitant gestiegenen Antibiotikaverbrauch wieder zu minimieren (von NULL auf EIN TIER.). Und dann lese ich solche Ausführungen, und greife mir echt an den Kopf....

Am Ende geht es ja ums Geld. Ergo - Metaphylaxe beenden (JA, bin ich SEHR für), bedeutet, geringere "Produktionsmengen pro Fläche". Ergo weniger Geld, oder halt teureres Fleisch, was scheinbar nicht gewollt ist. Produktion von Antibiotika im Ausland - dazu gibt es Reportagen, wo einem schlecht wird, und sehr deutlich klar wird, WOHER große Teile der Resistenzen vermutlich kommen....

https://www.tagesschau.de/ausland/antibiotika-113.html

https://www.daserste.de/information/repo...-video-102.html

Also sollte dann so durchgehen, halte ich das eigentlich für verfassungswidrig... Art. 20a GG, Tierschutz als Staatszielbestimmung und so... aber leider steckt dann ja Unionsrecht dahinter.

20210813_193845.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Hier auch nochmal vereinfacht erklärt.