Ihr Lieben,
ich benötige mal euren pferdigen Rat. Es könnte sein, dass sich die momentane Stallsituation auf kurz oder lang ändert. Für mich stellt sich dann die Frage, welche Option die beste für meinen Kleinen ist.
Seit etlichen Jahren steht er mit zwei weiteren Ponys separat. Zu bedenken ist, dass er schon ü20 ist und es nie in meinem Sinne war/ist ihn nochmal umzustellen.
Jetzt könnte der worst case Fall eintreten, dass diese beiden Ponys (darunter sein dickster bester tollster Kumpel) gehen.
Wenn ich meinen Kleinen frage, antwortet er leider nicht, daher frage ich euch.

Wie sind eure Erfahrungen?
a) Mitgehen und ihm seinen Bezugspartner lassen oder b) ihm seine gewohnte Umgebung lassen???
Bei Version b) müsste dann ein anderes Pferd der größeren Herde dazugestellt werden (falls möglich) oder mein Kleiner müsste nach 8 Jahren wieder in eine größere bunt gemischte Herde.

ich bin dankbar und gespannt wie ihr die Thematik beleuchtet. Habt vielen Dank

Ich glaube, für dein Pony wäre es eine größere Umstellung, in eine große, ihm unbekannte Herde zu kommen, als mit den bekannten Freunden in eine neue Umgebung. Wenn dort, wo die Kumpels hingehen, die Haltungsbedingungen ähnlich sind, ist das denke ich für dein Pony der stressfreiere Weg. Daran, dass die Heuraufe woanders ist und die Weide anders aussieht gewöhnt es sich sicher 'im Dreierpack' schneller, als wenn es sich komplett seinen Platz in der neuen Herde erarbeiten muss.

Ich habe ja letztes Wochenende meinen Wallach umstellen müssen, zum Glück aber mit der Stute, die er schon einige Monate kannte und mit dre er zuletzt zusammenstand. Die anderen Pferde am neuen Stall waren das Aufregendste; ansonsten haben die beiden zusammen ganz gemütlich alles erkundet. Die ersten Tage haben sie sehr aneinander geklebt und Terz gemacht, wenn man einen von beiden weggeholt hat, was mich in meiner Vermutung bestärkt, dass sie sich gegenseitig Sicherheit gegeben haben. Aber die neue Umgebung war das geringste Problem, sie haben sofort den gesamten Auslauf und Stall genutzt und sich 'häuslich eingerichtet', Hauptsache, der andere war da ;)
Die Stute ist sehr sozial und wäre wohl auch allein gut dort angekommen und hätte sich schnell mit den anderen Pferden arrangiert. Mein Wallach ist aber mit anderen Pferden etwas schwierig und fixiert sich sehr auf 'seinen' pferdigen Partner; der hätte wohl extrem Stress gehabt, wäre er allein dorthin gekommen.

LG

Der Boxennachbar von meinem Pferd ist auch ein alter Zausel und die stehen schon so 3 Jahre nebeneinander. Die Besitzerin hat sich auch Gedanken gemacht ob er in dem Alter ( 28 ) noch umziehen sollte, ob er es übersteht ? Das Pferd ist im Allgemeinen fit für sein Alter und wurde bis vor ein paar Wochen auch noch geritten.
Letztes Jahr sind wir mit 8 Pferden in einen neuen Stall umgezogen. Die Beiden stehen wieder nebeneinander und der Oldie hat sich gut eingelebt. Die ersten 3-4 Wochen hat er ein bißchen kommen lassen, aber dann war wieder alles gut.
Die Pferde stehen zusammen auf einer Koppel und auf dem Paddock, mittlerweile nur noch zu 6. aber alles Wallache. Das klappt gut und sie verstehen sich.

Ich würde also auch die Variante nehmen wo er mit den Kumpels umziehen sollte.

Da wir auch erst vor 3 Monaten umgezogen sind, kann ich Dir meine Erfahrungen sagen. Hatte mir auch große Gedanken gemacht, da ich Mati von ihrer besten Freundin trennen musste. Aber das war unnötig, sie hat sich, dank ihrer guten Sozialisation, schnell mit den neuen Koppelgefährtinnen angefreundet und so wie es aussah, ihre Freundin wenig vermisst. Sie ist aber auch noch jung
Meine Freundinnen kamen mit ihren beiden Pferden vier Wochen später. Beide sind schon etwas älter, eine 23 und die andere 26 . Da war es gut, dass sie gemeinsam kamen, denn sie gaben sich gegenseitig Sicherheit. Andererseits klebten sie anfangs echt brutal aneinander , aber das legt sich nun langsam. Gerade die Älteste lebt im neuen Stall so richtig auf und das ist sehr schön zu sehen.
Also könnte ich mir vorstellen, dass in Deinem Fall ein Umzug nicht das große Übel ist. Denke wichtiger sind die Pferdekumpels. Natürlich sollten sich die Drum-Herum-Bedingungen nicht zum Schlechteren verändern.
Wahrscheinlich würde das Eingliedern in eine neue gemischte Herde ganz schön stressig werden. Das hab ich auch an Mati gesehen, da gab es schon so manchen Biss oder Tritt und das ging schon einige Zeit, bis sie ihren Platz gefunden hat.

Ich würde vermutlich auch die Variante "Kumpel" wählen, allerdings scheinst du ja in deinem jetzigen Stall sehr zufrieden zu sein. Ist immer die Frage ob ein anderer Stall dies auch erfüllen kann. Sowas merkt man ja meist immer im Nachhinein. Wenn du dir allerdings sicher bist, dass dies Haltungstechnisch genauso ist, würde ich nicht zögern und ihn mit seinen Kumpels reisen lassen!

Habt schonmal vielen Dank für die bisherigen Einschätzungen!

Für die Variante Kumpel kämen zwei Umzüge in Frage (eine Querstraße weiter in Eigenregie oder ein mir gut bekannter Stall, hier mit Verschlechterung da ohne Halle, aber die 3 Ponys könnten seperat stehen bleiben)

Am allerliebsten wäre mir und meinem Kleinen, wenn die Ponys so im jetzigen Stall blieben. Aber für den Fall, dass das unmöglich wird, muss ich vorbereitet sein.

Ich denke, es kommt drauf an, wie dein Pony tickt. Das weißt Du am besten. Umzüge sind immer irgendwie problematisch. Wir haben insgesamt 3 hinter uns und der erste war ein Desaster, weil weder der Stall noch die anderen Pferde bei ihr Gnade fanden und das hat sie krank gemacht.
Der nächste war so lala, aber langfristig gesehen nicht gut für sie und der letzte jetzt, trotz neuer Umgebung und neuer Gesellschaft, der lief reibungslos. Ich denke, ich würde auch die Kumpellösung anstreben, wenn ich sehe, wie eng Pferdefreundschaften werden können, ist das - grad bei nem älteren Semester - wohl der schonenste Weg.

Nunja Ginny, er steht in dem Stall seit über einem Jahrzehnt und so lange kennt er auch seinen besten Kumpel.
Umzüge allg.sind stressig. Deswegen hätte ich das auch nie angestrebt. Die evtl.anstehende Veränderung zwingt mich zumindest abzuwägen.
Beide Varianten bedeuten Stress für ihn, mir geht es darum Erfahrungen zu sammeln, um die beste Entscheidung für ihn treffen zu können.
Danke dir für deine Abwägung :-)

Genau Flamenco, er würde auf einer Nachbarwoese stehen, in der Großherde. Zu denen hat er seit etlichen Jahren nur Sichtkontakt.
Seine separate Position, die ihm die Ruhe gibt, die er in dem Alter gerne hat, wäre vorbei.
Er behielte aber seine gewohnte Box (im Winter).

Aus dem Urlaub zurück, kann ich erst einmal vermelden, dass die drei Ponys ihre Winterkoppel auf dem bisherigen Reiterhof bezogen haben. Die beiden Jungs glucken zusammen wie Topf und Deckel :-) Ihr habt wahrscheinlich Recht, man kann sie nicht trennen...Sobald sich etwas an der Situation ändert (Daumen drücken das dies nicht der Fall ist), schreib ich es natürlich.