Hallo zusammen,

ist jemand von Euch aktiv dabei?

Ich habe das ein oder andere im Status für die Bauern. Werde gerade von vielen gefragt, ob wir auch protestieren. Äh nein. Unser Mitarbeiter wird aber nach Berlin fahren und protestieren (sofern die Bahn ihn denn da hin bringt).

Nur zur Info der Agrardiesel wird ganz normal an der Tanke gekauft und erst 1 Jahr später kann man einen Antrag auf Erstattung beim Zoll stellen. Das was man da wieder bekommt ist ein Anteil, denn man zahlt mit den Steuern auf den Kraftstoff auch die Straßennutzung und so entstandene Schäden. Da der Landwirt aber auf seinem Grund und Boden fährt und nicht auf der Straße bekommt er etwas erstattet.

Auf den Seiten des Zolls kann man das ganz gut nachlesen. Hier mal ein Auszug:

(5) Die Steuerentlastung beträgt

1. für 1 000 l Gasöle nach § 2 Abs. 1 Nr. 4 214,80 EUR,
2. für 1 000 l Biokraftstoffe
a) nach § 50 Absatz 3 Satz 4 Nummer 1 des Energiesteuergesetzes in der Fassung vom 15. Juli 2006 (BGBl. I S. 1534; 2008 I S. 660, 1007), das zuletzt durch Artikel 9 des Gesetzes vom 10. März 2017 (BGBl. I S. 420) geändert worden ist
bis 31. Dezember 2007 90,00 EUR,
vom 1. Januar 2008
bis 31. Dezember 2008 150,00 EUR,
vom 1. Januar 2009
bis 31. Dezember 2009 182,92 EUR,
vom 1. Januar 2010
bis 31. Dezember 2012 185,96 EUR
ab 1. Januar 2013 450,33 EUR,
b) nach § 50 Absatz 3 Satz 4 Nummer 2 des Energiesteuergesetzes in der Fassung vom 15. Juli 2006 (BGBl. I S. 1534; 2008 I S. 660, 1007), das zuletzt durch Artikel 9 des Gesetzes vom 10. März 2017 (BGBl. I S. 420) geändert worden ist
bis 31. Dezember 2007 23,52 EUR,
vom 1. Januar 2008
bis 31. Dezember 2008 100,00 EUR,
vom 1. Januar 2009
bis 31. Dezember 2009 180,00 EUR,
vom 1. Januar 2010
bis 31. Dezember 2012 184,55 EUR,
ab 1. Januar 2013 450,00 EUR,

Also der Landwirt kauf erstmal 1000 L Diesel für ca. 1,75 das sind dann 1750 Euro und bekommt dann nach Einreichung aller Unterlagen 214,80 Eur erstattet. Wenn er Biodiesel gekauft hat, dann sind es 450 Euro.

Wenn man sich mal anschaut, was das für Unterlagen sind, sind das verdammt hart erarbeitete 214,80 zw. 450 Euro pro 1000 L Diesel.

Mich regen gerade einige Medien auf, die negativ über diese Sachen berichten, ohne das sie Ahnung hätten. Die EU fördert Landwirtschaft. In Luxemburg zahlt man für die Landwirtschaft gar keine Steuern auf den Diesel. Es ist also ein deutsches Konstrukt unwissender Medien oder Politiker das man das Subvention nennt. Es ist aber eine Erstattung für bereits gezahltes. Ich bin für einen friedlichen Protest! Das mit der Fähre ist nicht meins und hat sicherlich auch mehr geschadet als der Sache geholfen.

Friedliche Proteste und Aufklärung und einige pfiffige Ideen habe ich schon gesehen. Das unterstütze ich gerne.

Ich freue mich schon auf das Geschrei all jener, wenn die Butter wieder 0,10 Cent teurer wird!

Was sind denn bei Euch so die Proteste und macht ihr mit?

Wir waren mit 2 LKW dabei. Es geht ja nicht nur um den Agrardiesel, es geht bei den Landwirten auch um Bürokratiereduzierung, Auflagen über Auflagen unter dem Deckmantel des Klimaschutzes, die gar keinen Sinn machen.
Wir sind als Fuhrubternehmer in der Gruppierung Unternehmeraufstand MV mitgefahren. Hier waren auch die Handwerker und andere Selbstständige auf der Straße. Hier geht es auchvum die zahlteichen bürokratischen Hürden, die massiven Belastungen, die dem Mittelstand auferlegt werden. In unserem Fall um die Energiepreise, Co2-steuer und die Mauterhöhungen. In den vergangenen 2 Jahren haben sich die Kosten je gefahrenen Km fast verdoppelt. Das bezahlt uns mittlerweile keiner mehr. Wir fahren nur noch mit einem Mitarbeiter von ehemals 7.

Das schlimme ist, dass wir in die braune Ecke geschoben werden. Das ist echt bitter, keiner von uns Unternehmern ist braun, wir kämpfen alle ums überleben und dann als Nazi beschimpft zu werden ist wirklich bittet.

Zitat von Dori im Beitrag #5

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Das schlimme ist, dass wir in die braune Ecke geschoben werden. Das ist echt bitter, keiner von uns Unternehmern ist braun, wir kämpfen alle ums überleben und dann als Nazi beschimpft zu werden ist wirklich bittet.

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Es ist nicht nur der Agrardiesel der sauer aufstößt.

Es sind wie schon geschrieben die vielen Bürokratischen Aufwände die kaum einer Kosten Nutzen Rechnung gerecht werden.

Es wird von den Landwirten viel gefordert, Ställe umbauen, Düngeverordnung umsetzen und und und. Die Klimaziele sollen umgesetzt werden. Aber wehe der Landwirt erhöht seine Preise. Er wird von Molkereien oder Discountern in seiner freien Preiswahl eingeschränkt, denn die geben den Preis einfach vor. Von den ganzen Teuerungen der letzten Zeit ist bei der Kuh nix angekommen. Geschweige denn beim Landwirt.

Das Geschrei im Supermarkt ist groß wenn die Butter 0,10 Cent teurer wird. Aber das es in der Eu sehr unterschiedliche Rahmenbedingungen gibt ist schon nicht fair. Auf dem Weltmarkt sollen wir dann auch noch mitspielen? Wenn in China es aber niemanden Interessiert das Tierwohl oder die Umwelt oder gar die Arbeitsbedingungen, dann sind da auch ganz andere Preise möglich. Mit denen soll sich unsere Landwirtschaft dann vergleichen und profitabel für den jenigen sein. Nein, leider nicht.

Doch warum macht es die deutsche Politik ihren Landwirten so schwer? Wollen Sie nicht mehr von Ihren Bauern regional und ökologisch kontrolliert angebautes Essen bekommen. Muss das alles aus billig Ländern importiert werden?

Wenn man bedenkt dass ein Bauer für ein Kilo Karotten 30 Cent kriegt und der Supermarkt 3 Euro verlangt, dann ist der Agrardiesel der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt.

Bewerft mich mit heißem Quark, aber ich lebe im "Gülleland" und Tierwohl wird hier nur belächelt, denn die Mastrinder. Mastschweine, Masthähnchen oder Puten, die Legehennen oder die Milchkühe leben hier in der Massentierhaltung und wenn man in einen Bullenstall schaut, wo die Tiere in ihren Exkrementen auf Spalten stehen und so viele Tiere in einer Bucht stehen, dass da nicht mal Platz ist, dass sich ein Bulle hinlegt, dann hat man keine so gute Meinung von den Bauern. Mein Nachbar hat in den letzten Jahren immer wieder neue Mastställe gebaut - das Geschäft mit dem Tierleid lohnt sich auf jeden Fall noch immer.

Die Auflage, dass die Schweine "was zum Spielen" brauchen, setzte er so um, dass er einen heruntergefallenen Ast an einen Strick band und den in den Schweinestall hängte. Als ich mit dem Veterinäramt über die Umsetzung der Auflagen unterhielt (die ämüsierten sich, dass meine Pferde Spielzeug in der Box haben), meinten die, dass das schon geregelt ist und man da an Bälle oder Ähnliches dachte, aber wer will denn so viele Mastställe kontrollieren?

Schlussendlich ist auch das System der Subvention ungerecht, denn ich gönne jedem kleinen Biobauern, der seine Tiere vernünftig hält und bei dem ein Ernteausfall wirklich existenzbedrohend ist, jeden Cent der Subventionen. Aber die massentierhaltenden Bauern, die richtig Geld abgreifen dürfen, weil eben schlussendlich diejenigen profitieren, welche die meisten Tiere mästen und die meisten Hektar bewirtschaften und nicht diejenigen, die auf Subventionen angewiesen wären, weil sie sich eben gar keine Neubauten von Ställen leisten können und nicht mit 350000-Euro-Traktoren übers Feld fahren können, müssen aus meiner Sicht nicht auch noch subventioniert werden.

Wenn ich sehe, dass nach wie vor Glyphosat eingesetzt wird und jedes Blümchen, das am Feldrand wächst totgespritzt wird, weil es dem Getreide das Wasser wegtrinkt oder die Feldwege immer schmaler werden, weil jedes Mal beim Pflügen wieder ein Stücken Weg miteingepflügt wird, dann ist meine Meinung zu den Bauern - zumindest zu denen hier im Gülleland - nicht sehr hoch.

Schlussendlich kämpfen aber auch so viele Selbstständige am Rand des Existenzminimums und werden auch nicht subventioniert. Die Gastronomen, die Schausteller oder die Bäcker beispielsweise. Auch die Rohstoffe, die wir einkaufen, haben sich teilweise im Preis verdoppelt und DHL hat auch wieder eine Preiserhöhung geschickt. Wenn wir Waren bestellen, sind die Lieferkosten extrem hochgeschnellt und die Speditionen müssen das selbstverständich an ihre Kunden weitergeben ... aber wir müssen uns rechtfertigen, wenn wir nicht versandkostenfrei liefern oder die Preise anpassen müssen. Dazu kommen die ganzen Kontrollen, die man als Hersteller von Tierfutter über sich ergehen lassen muss und die Kosten sind ebenfalls gestiegen. Nicht zu vergessen, wie wir vom Gewerbeaufsichtsamt und dem LAVES eingeschränkt werden und welche Summen wir bereits bezahlen mussten, wenn wir mal wieder verklagt wurden, weil wir nicht dürfen, was andere machen, ohne dafür gestraft zu werden.

Ich habe Verständnis, wenn man für seine Rechte demonstriert, aber ich glaube, dass es eben Berufszweige gibt, die ohne Subventionen zu überleben versuchen und die müssen das auch akzeptieren und weiterkämpfen.

Das Argument, dass die Bauern unsere Lebensmittel sichern, mag ebenfalls schlagkräftig sein, aber hier wandern die Erträge der meisten Felder in die Biogasanlage und die haben Überschüsse, die sie dann abfackeln müssen. Mit dem Schweinefleisch, das hier produziert wird, beliefern wir Länder wie China.

Ich unterstütze wirklich jeden kleinen Bauern, der um seine Existenz kämpfen muss und finde, dass die kleinen Betriebe unbedingt gefördert werden müssten. Aber wenn ich sehe, dass da Bauern mit Traktoren demonstrieren, die den Wert eines Einfamilienhauses haben, denn frage ich mich, ob das Geld, das sie haben wollen, nicht woanders besser eingesetzt werden könnte.

Amen! Das wahr eine gute Zusammenfassung - ohne Anspruch auf Vollständigkeit aber eben aus dem (ländlichen) Leben gegriffen.

Zitat von Dori im Beitrag #5

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Das schlimme ist, dass wir in die braune Ecke geschoben werden. Das ist echt bitter, keiner von uns Unternehmern ist braun, wir kämpfen alle ums überleben und dann als Nazi beschimpft zu werden ist wirklich bittet.

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Conny, ich habe darum aber auch geschrieben, dass ich im "Gülleland" lebe und mich darum auf die hiesigen Gegebenheiten beziehe. Wenn es in Schleswig-Holstein besser ist, freut mich das natürlich, aber wenn ich einem Landwirt sage, dass seine giftigen Spritzmittel die Insekten gleich mit dem "Unkraut" umbringen (wobei eben fraglich ist, ob Kornblumen, Schafgarbe, Königskerze oder Johanniskraut als Unkraut vernichtet werden muss) und zur Antwort bekomme, dass die Insekten noch genügend andere Blumen haben und ich mir mal keine Sorgen um die Bienen machen muss, weil ich ja eh keinen Honig esse, dann stimmt mich das doch sehr nachdenklich.

Die Gemeinde hat dann genau neben einem Getreidefeld, das mit Unkrautvernichtungsmitteln belastet wird, eine "Blühwiese" angelegt ... sehr sinnig, weil da natürlich keine Blümchen blühen, wenn direkt daneben gesprüht und genebelt wird, dass da gar nichts überlebt.

Ich fürchte, hier wird die Landwirtschaft zum Großteil von anderem Denken beherrscht, als das bei Euch üblich ist. Gedüngt wird hier übrigens auch üppig - darum haben wir im Landkreis Vechta auch die schlechtesten Stickstoffwerte im Boden und eine hohe Nitratbelastung des Grundwassers.

Aber wie ich schon schrieb: Ich kenne Landwirte die Hähnchen einstallen, ich kenne Rinder- und Schweinemastbetriebe und Putenställe gibt es hier auch viel zu viele - in keinem dieser Unterbringungen möchte ich als Tier leben, denn diese Tiere sehen auch ihre ganze kurze Lebenszeit nur zur Anlieferung und zur Abholung das Tageslicht (meistens werden sie aber bei Nacht gebracht und weggefahren). Die Ställe sind klimatisiert und die Tiere werden mit Futterautomaten versorgt und eimal täglich läuft der Bauer durch und zieht die Kadaver raus. Wenn die überlebenden Schweine dann abgeholt und auf den LKW geladen werden (mit Strom- und Schaufelschlägen oder Fußtritten), wird der Stall morgens mit dem Kärcher gereinigt und abends ziehen die nächsten Schweine ein ... und rutschen auch gerne mal auf den feuchten und glatten Spaltenboden aus.

Man mag die Massentierhaltung vielleicht als kontrolliertere Haltung der Nebenerwerbstierhaltung vorziehen, wo es weniger Tiere sind, denen es auch nicht besser geht, aber ich freue mich tatsächlich für jedes Schweinchen, das in die Kadavergrube geworfen wird, denn es hat das Leid wenigstens hinter sich. Vor vielen Jahren fragte ich mal beim Vetamt an, wie sich denn ihre große Sorge um meine armen Pferde, die im Schnee ohne Decke draußen stehen mussten, mit der Haltung der Masttiere vereinbaren lässt und erhielt die Antwort, dass bei Haustieren eine andere Maßgabe gilt, wie bei Nutztieren ... vermutlich weil die schmerzimmun sind???

Aber - und ich wiederhole mich - hier gibt es nur Großbauern, die sich im ständigen Konkurrenzkampf befinden, wer mehr Hektar beackert, wer mehr Mastställe baut und wer die meisten teuren Traktoren in seiner Maschinenhalle stehen hat und wenn das mit Suventionen unterstützt werden soll, dann finde ich das einfach nicht richtig.

Es ist jedoch nur meine Meinung, die keinen Anspruch auf Richtigkeit hat und mit der ich niemanden missionieren möchte, aber es gibt Gründe, warum ich zum Veganer wurde und das lag nicht daran, dass mir Fleisch und Wurst nicht schmeckten.

... und wenn die Landwirtschaft so essentiell ist, warum müssen wir dann das Getreide aus der Ukraine kaufen und schicken die Schlachttiere zur Tötung nach Polen?

Als der Ukraine-Krieg begann, wurde schlagartig das Pferdefutter teurer und als ich bei unseren Genossen fragte, was denn das ukrainische Krieg mit unseren Müslipreisen zu tun hat, erfuhr ich, dass hier in der Region im Grunde eben viel für die Biogasanlagen produziert wird und das meiste Getreide, das wir hier kaufen, aus dem Ausland - wie eben der Kornkammer Ukraine - kommt.

Ich bin absolut nicht gegen die Landwirtschaft oder Subventionen zur Unterstützung für mehr Tierwohl oder für Milchbauern, die von ihren Betrieben nicht leben können und Unterstützung brauchen, aber die Frage ist eben, wo die Regierung Einsparungen vornehmen soll, wenn jeder Berufszweig an seinen Subventionsprivilegien festhält ... vielleicht sollen Rentner noch mehr Steuern auf ihr Altersruhegeld bezahlen, das eigentlich in Form des Gehalts bereits einst mal versteuert wurde?

Ich möchte kein Politiker sein und keine Entscheide "zum Wohl des Volkes" treffen müssen, aber wenn jeder Berufszweig, der sich durch die Sparmaßnahmen der Regierung um seine Privilegien betrogen fühlt, auf die Straße gehen würde, würden die Demonstrationen unser Leben bestimmen.

Und genau das tun momentan diese Protestaktionen der Bauern. Man regt sich über die Klimakleber auf, die Rettungseinsätze unmöglich machen, weil die Leute auf dem Asphalt fest kleben, aber man jubelt den protestierenden Bauern zu, die es beispielsweise den VW-Mitarbeitern der Frühschicht in Emden verwehrten, zur Arbeit zu kommen. Dass die Leute dafür nun die versäumten Stunden nacharbeiten müssen, macht die sicher auch nicht glücklich und wenn die Landwirte bewusst mit 25 km/h über die Autobahn tuckern und den Verkehr ausbremsen, dann schaden sie damit nicht der Regierung, sondern denen, die eben in diesen Staus stehen ... und wenn da dann jemand schnelle Hilfe braucht, dann wirds auch schwierig, dass da ein Rettungswagen durchkommt. Hier im Kreis Cloppenburg wurde gestern ein Ersthelfer angefahren, weil jemand versuchte, am Treckerkonvoi vorbei zu kommen und den Unfall am Straßenrand übersah und dann eben ein Ersthelfer verletzt wurde.

Ich erinnere mich an den Eklat, als die Klimakleber das Durchkommen eines Rettungswagens zu einer verletzten Fahrradfahrerin verzögerten - da wurde überlegt, ob man die Klimakleber deswegen vor Gericht stellen kann. Wie ich finde, sogar zu Recht, denn niemand sollte für seinen Zweck anderen Schaden zufügen.

Nur stellt man nun die protestierenden Landwirte auf einen Sockel und findet das super, dass sie eine Woche lang protestieren und findet das in Ordnung, dass Schulen hier in der Gegend den Eltern raten, die Kinder zuhause zu lassen, weil die Schulbusse sowieso nicht rechtzeitig in den Schulen sein werden, weil die Straßen von den Treckerkonvois blockiert werden.

Ich finde die Maßnahmen der Klimakleber übertrieben - auch wenn ich durchaus Verständnis für ihre Sorge haben, dass uns der Klimawandel große Probleme bereiten wird -, aber ich finde auch diese Bauernproteste übertrieben. Genau wie die Lokführerstreiks, denn für die eigenen Interessen dieser Gruppen müssen andere Leute Einschränkungen akzeptieren ... bei den Klimaklebern ist die Intention wenigstens, dass sie unser aller Welt retten und nicht nur ihre Privilegien sichern wollen.

Aber momentan schreiben mir diverse Lieferanten schon, dass ich mit Lieferverzögerungen rechnen muss, weil die Bauern die Straßen blockieren - meine Sympathie gewinnen die Landwirte so jedenfalls nicht.

Und wie ich bereits schrieb: Ich mag mit meiner Meinung vielleicht komplett falsch liegen und das, was ich weiß, mag nicht pauschal gelten, aber wenn jeder, der seine Subventionen oder Steuervergünstigungen nicht aufgeben möchte, Protestaktionen startet, wird es für die Regierung sehr schwer, die Sparmaßnahmen umzusetzen, denn irgendwo müssen Kürzungen vorgenommen werden, um die Schulden zu tilgen.

Vielleicht setzen sich die Bauern durch und dann geht es schlussendlich an die Renten? Zumindest werden die Senioren mit den Rollatoren vielleicht den Verkehr nicht so behindern, dass die Mitarbeiter von Unternehmen wie VW nicht zur Arbeit antreten können

elchbine, ich denke, am Ende des Tages muß nicht jeder einer Meinung sein. Und ja, wenn es gefährlich wird (Ich erinnere an den Treckerfahrer, der die Straßensperre durchbricht), geht das für mich gar nicht. Ähnlich wie die Aktion mit Habeck auch deutlich übers Ziel hinaus war.

Wie gesagt, ich kann vieles verstehen, weil eben so manches, was in den letzten 30 Jahren entschieden wurde in der Agrarpolitik, einfach für Landwirte häufig keinen Sinn macht. Damit war ich beruflich vor Jahren ja auch schon konfrontiert. Und ich verstehe die Proteste - und ja, ich bin beispielsweise auch jahrelang leidtragende gewesen im Bereich der Bahnstreiks….. da konnte man die Uhr nach stellen, zweimal im Jahr wurde gestreikt….. und von den Forderungen, die die haben, träumen Landwirte nur…..

Ich glaube, dass es auch einfach eine Gradwanderung ist,zwischen Protest, die benötigte Aufmerksamkeit erhalten, und übers Ziel hinaus schießen. Das ist für mich immer dann erreicht, wenn es nicht nur andere betrifft (das tut es bei Streik und Demo eben auch), sondern wenn es wirklich gefährlich wird.

via Firefox mobile

Hier geht es um viel mehr als nur um die Belange der Bauern, hier geht es darum dass unsere Politik die gesamte Wirtschaft kaputt macht. Die Bauern stehen nur als erstes auf, und sie bekommen nur so viel Zuspruch weil der Deutsche die Schnauze voll hat. Wer glaubt denn noch an Sparmassnahmen wenn man sich selbst ständig Zuwendungen gönnt, Diäten erhöht, Kriege anzettelt um das Geld ins Ausland zu verbringen um es dort zu waschen, andere Länder unterstützt usw. Wegen mir muß das noch viel doller werden, dafür nehme ich auch Unanehmlichkeiten in Kauf