Ich habe endlich etwas Zeit, Euch ein paar Fotos vom Urlaub in den Marken zu zeigen. Wem die Gegend nichts sagt... das ist in Italien am Stiefel sozusagen "rechts von der Toskana", unterhalb der Emilia Romana und oberhalb von Umbrien. Wir haben auf Booking 3 potentielle Quartiere gefunden, die uns gefallen hätten - in ganz unterschiedlichen Gegenden. Ich habe die Vermieter dann jeweils direkt via den Websites kontaktiert und Adele war die erste und bemühteste Gastgeberin, die sich gemeldet hatte. Also haben wir dort gebucht - und uns erst im Nachhinein genauer informiert, wo wir da überhaupt landen würden https://www.biomegna.com/il-casale/
Wir fuhren also in der Nacht von Freitag auf Samstag um 3Uhr los und nachdem wir wegen Motte und meiner Darmgrippe relativ viele Pausen einlegen mussten, kamen wir erst am Nachmittag gegen 15 Uhr im Ca`Gulino an. Die Zufahrt gestaltete sich auf den letzten 3km noch sehr abenteuerlich auf Schotterpisten ohne Wegweisern oder Markierungen, aber dank vorab Studium von google maps konnten wir immer richtig abbiegen.
Die 3 alten Farmhäuser stehen weit abgelegen auf einem Hügel mit fantastischer Fernsicht mitten ins Nirgendwo. Auch wenn die Landschaft sehr an unsere Heimat, das Mühlviertel erinnert, so war sie doch wieder ganz anders. Vor allem auch die südländischen Gerüche und Geräusche (bzw das Fehlen von jeglichem Lärm!) war einfach nur wohltuend.
Die ersten beiden Tage war hauptsächlich Entspannen im eigenen Whirlpool angesagt - abgesehen von ein paar kurzen Ausflügen ins nahe gelegene Sant Angelo in Vado. Dort gab es immerhin einen sehr kleinen aber wohlsortierten Coop zum Einkaufen und ein entzückendes historisches Ortszentrum.
Der erste Ausflug sollte uns eigentlich nach San Marino führen - aber eigenartigerweise landeten wir - völlig "überraschend" - in Tavullia. Wer das nicht kennen sollte *hust* von dort stammt der MotoGP Rennfahrer Valentino Rossi. Entsprechend gibt es dort einen Aussichtspunkt auf sein privates Haus, ein Museum und ein Ausbildungszentrum für zukünftige Moto GP Fahrer. Und da Charlie und Flo ziemliche Fans dieser Sportart sind, verbrachten wir dann dort doch ein paar Stunden.
Auf der weitläufigen Heimfahrt besichtigten wir auch noch die historische Schlossanlage von Gradara und irrten durch die engen Gassen von Cattolica wo wir einen Abstecher auf den Strand machten.
Nach einem weiteren Ruhetag - wir waren ja schließlich zum Entspannen dort und um die himmlische Ruhe weitab von jedem Touristenrummel zu genießen - machten wir uns auf den Weg nach Urbino. Die Strecke war landschaftlich so schön aber extrem kurvenreich rauf und runter und erneut rauf und runter mit vielen Kurven. Zeitweise gab auch auf der Stresse keine Mittellinie...was dem rasanten italienischen Fahrstil aber ohnehin keinen Abbruch tut. Überall blühten unzählige Ginster auf den Hängen die nicht kultiviert sind und irgendwann tauchte dann die Stadt aus dem Grün auf. Urbino ist UNESCO Weltkulturerbe und dazu eine populäre Universitätsstadt und darum wimmelt es dort nur so von unzähligen gut gelaunten jungen Menschen. Es hat uns dort ausgesprochen gut gefallen und es wäre sicherlich einen weiteren Besuch wert, wenn es nicht gar so abgelegen wäre.
Am Sonntag besuchten Charlie und Florian eine Aprilia Renntag Veranstaltung auf der Rennstrecke von Misano, während Motte und ich gemütlich im Haus und Pool herum lungerten.
Am Dienstag wollten wir eigentlich den großen Wochenmarkt in Pesaro besuchen und den Nachmittag am Strand verbringen. Allerdings hatte unser Auto andere Pläne und überraschte uns am Parkplatz vom Markt mit einem platten Reifen. Nachdem die neu modernen Autos keine Reserveräder mehr haben, versuchte sich Charlie erst mit dem Reparaturset, was aber irgendwie nicht wie geplant funktionierte. Also machten wir uns mit einem halb aufgepumpten Reifen auf, um das italienische Pendant vom ADAC mitten in der Innenstadt aufzusuchen. Leider sprach dort keiner Englisch oder Deutsch und selbst mit dem google translator war es etwas mühsam sich zu verständigen. Wir fuhren also weiter zum nächsten Hyundai Händler, der sich aber als reiner Neuwagenverkauf herausstellte. Aber mit Händen und Füssen erklärte mir Francesco, dass ich "nur da rund ums Gewerbegebiet herum" fahren sollte zu Ferri, der uns sicher helfen könne. Ferri war ein uralter Italienischer Automechaniker in einer ebensolchen Werkstätte. Da ich inzwischen die wichtigsten Schlagwörter in Italienisch beherrschte " Abbiamo un buco nella gomma anteriore destra, potete aiutarci per favore?" lachte mich Ferri begeistert (wenn auch zahnlos) an und verschwand, um ein Flickzeug zu holen. Er versicherte uns noch, dass der Reifen jetzt sicherlich gute 100 km halten würde, dann sollen wir uns einen neuen kaufen.
Also fuhren wir weiter zum nächsten Hyundai Standpunkt - die aber gerade für die obligate Mittagspause zusperrten und uns erklärten dass wir nach 16 Uhr wieder kommen sollten. Also ging es doch erstmal zum Stand um in der relativ warmen Brandung herumzuwandern, im Schatten zu liegen und was zu essen.
Wieder zurück in der Werkstatt gab es lange Beratungen in Englisch und bruchstückhaftem Italienisch, bevor wir zu einem Gommerista weiter geschickt wurden. Dort sagte ich wieder mal mein Sprüchlein auf und endlich wurde der Reifen sehr sorgfältig geflickt, ewig kontrolliert und neu montiert.
An dem Abend waren wir alle redlich müde und erschöpft vom "Nichtstun"
Am Donnerstag gab es dann noch einen anstrengenden Ausflug nach San Marino - von dem ich aber keine Fotos habe, da die noch auf Flo´s Kamera sind. Die Hinfahrt verlief wieder auf sehr abenteuerlich verschlungenen schmalen Straßen vorbei an unzähligen blühenden Ginsterbüschen
San Marino selbst ist zwar bezaubernd, aber so voll von nervigen Touristen dass wir schlagartig wussten, was uns in diesem Urlaub noch NICHT gefehlt hat. Wir haben allerdings sehr gut dort gegessen und auch Motte bekam von den Kellnern mehrere Male frisches Wasser angeboten.
Auf der Heimfahrt machten wir noch einen Abstecher nach Rimini auf die Strandpromenade:
Und am Freitag war es schon wieder Zeit zum Packen für die Heimfahrt. Nur Motte war etwas beleidigt, weil sie sich so gerne ihre Eidechse mitgenommen hätte, die in dem großen Rosmarin auf der Terrasse gewohnt hat
Ja vielen Dank, das klingt nach - wil ich auch hin -. Und den Gedanken mit der Gummieidechse für Motte finde ich super... Die muss dann nur auch nach Eidechse riechen - oder nach Rosmarin
You can never know everything, and part of what you know is always wrong. Perhaps even the most important part. A portion of wisdom lies in knowing that. A portion of courage lies in going on anyway. (Al'Lan Mandragoran)
Wahnsinnig schöne Bilder und ein Bericht, der nach einem tollen und abwechslungsreichen Urlaub klingt. Danke, dass du uns mitgenommen hast. Ich bin übrigens ganz bei Petra und finde auch, dass du der Motte eine Gummi-Eidechse kaufen solltest, die du dann ab und an mal in eurem Garten auslegst.
Da fällt mir gerade eine Anekdote meiner Kindheit ein. Ich hatte so ein Stofftier namens Hasi. (Welch einfallsreicher Name ) Er war aus Kaninchen-Echtfell, was ja in den 70er Jahren keine Schandtat war. Mein Vater war passionierter Jäger und wir hatten einen Überfluss an Kaninchen in der Stadt, die die Gärten quasi leerfraßen. Also legte mein Vater sich regelmäßig auf unserem Balkon im ersten Stock unseres Hauses auf die Lauer und legte an - und ERlegte…. (Allein der Gedanke daran lässt mich heute schon schaudern.) Um ihn zu foppen, nahm ich regelmäßig meinen Hasi und legte ihn mitten in den Garten auf den Rasen und erklärte meinem Paps ganz aufgeregt, dass wir wieder ein Kaninchen im Garten sitzen hätten. Es war immer dasselbe Procedere…. Er ging nach oben auf den Balkon, nahm sein Gewehr und kurz bevor er sich platzierte, lief ich lachend in den Garten und rief HAAAAAASIIIII - April April!!! Das machte ich so lange, bis er nicht mehr nach oben ging, wenn ein Kaninchen uns besuchte….
Ich glaube, jeder hatte mal sein Hasi Ich hatte jedenfalls auch noch ein Zebra namens Schnuffi
Aber sehr lieb Deine Erinnerungen, wenn auch mit einer Ermahnung, dass damals deutlich pragmatischere Ansichten vorgeherrscht haben. Ein Hase wurde nicht als "lieb und putzig" angesehen sondern das war eine reichhaltige Mahlzeit für die Familie
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Urlaub in den Marken
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10.06.2025 22:47
- in Tavullia.
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