Zu Kühen könnte ich ein Buch schreiben ... eigentlich kennen unsere Pferde sie nämlich auch und kuscheln über den Zaun auch gerne mal mit den Gehörnten des Nachbarn (zumindest den Sommer durch, denn im Herbst werden die Bullenkälber verkauft und im Frühjahr ziehen neue Nachbarn auf der Weide ein) ... aber als dann mal ein entlaufenes Rindvieh an der Sommerweide unserer Stuten entlangschlenderte, führte das zu einem Versicherungsschaden von knappen 2000 €, denn 12 große panische Pferde flohen vor einer kleinen Kuh und durchbrachen dabei jeden Zaun, der ihnen im Weg stand! Und das Rind hat nicht mal "muh" gesagt! Hätte die Gehörnte gemuht, wäre den Pferden mein Verständnis sicher gewesen, denn das könnte ja nach Angriff klingen ... aber das Rindvieh schlenderte nur am Zaun vorbei und die dämlichen Pferde rannten alle Barrieren platt!

Wir standen zufällig gerade dort, als das passierte und ich schwöre: "Die Kuh hat sich prächtig amüsiert und die Geschichte gleich ihren Stall-Kolleginnen erzählt, als sie endlich wieder zuhause ankam!"

Da haben die Pferde Party gemacht und sich gedacht, ha da haben wir wenigstens gleich einen dem wir die Schuld zuschieben können.

Hmmmm ... jetzt wo Du das schreibst .... zutrauen würde ich den Zossen durchaus.

Wobei ich ja erst mal froh war, dass keinem Pferd was passiert war und die Kuh alleine weiterreiste. Die wurde übrigens tatsächlich erst spät nachts und 10 Kilometer weiter nördlich eingefangen und sorgte damit sogar noch für einen Zeitungsartikel, denn insgesamt hatte sie damit wohl knappe 30 Kilometer zurückgelegt - gut, ganz so berühmt wie die Kuh, die eine ganz Nation mit ihrer spektakulären Flucht von der Weide unterhielt und sich dann einen Platz auf Gut Aiderbichl sicherte, wurde sie nicht - aber zumindest für einen Tag regional prominent ... fürs Dschungelcamp hätte das eventuell schon gereicht ;-)

Das Tröstliche bei der Aktion war, dass die Versicherung des Bauern zumindest einen neuen Zaun bezahlte. Aber so wirklich wohl war mir danach auch nie mehr, denn wenn man sieht, wie solide Recycling-Kunststoffpfähle abknicken und drei Litzen Stromzaun einfach durchfetzt werden, fragt man sich, ob es überhaupt einen Zaun gibt, der eine Pferdeherde im Stampede bremsen kann.

Zumindest hatte ich damals einen dieser "ich hätte besser Meerschweinchen-züchten-sollen-Momente".

Ein wenig habt ihr ja schon gelesen, was Famoso so erschreckt ... Das lustige ist, in der Reithalle erschreckte er sich vor sich nicht bewegenden Gegenständen, angefangen von einer Cola-Flasche auf der Bande, bis hin zu seiner eigenen Abschwitzdecke, die dann auch dort hing. Da wuchs er zu einem grossen Pferd, schnaubte, machte Umwege, aber hatte dann auch einen sehr stolzen besonders spanischen Gang .
Im Gelände ist es eher mal das leise Knacken eines Zweigleins, verursacht von einem Hasen, oder einem Reh , als vor einem Auto, der von elchbiene beschriebenen Autobahnunterführung, oder einer riesigen Arbeitsmaschine
seine Reaktion ist im Gelände allerdings als minimal zu werten, während es in der Halle eher ein kleiner Kampf werden kann

Unser Hauptdiskussionspunkt zur Zeit ist noch, ob wir uns im ersten bis zweiten Gang bewegen, oder doch den Turbo dazuschalten - Famoso ist eher für den Turbo, den er sonst nur im Gelände anwerfen will, wenn wir traben wollen, Trab ist doof, ich wähle Galopp, sagt er - aber seine neueste Variante ist sich gleich am LILOLAUNEBÄR vorbeischieben zu wollen, wenn wir die Aufahrt rausreiten. Es gibt also noch ein paar Dinge zu trainieren.

Übrigens , Sabine, fand ich nun gar nicht, daß sich Lilo vor blauen Blumen erschreckte, es war für ihn nur eine geeignete Stelle auf dem Weg seinen neuesten Stepptanz zu üben

Kennt ihr schon die Pferdefressenden Bushaltestellen? Also diese Bushäuschen-gruuuselig!
Da tut mein Hase gut daran, dem nicht zu nahe zu kommen, ehe er es sich versieht, hat er seinen Schlund aufgerissen und ihn verschlungen

Ich hatte letztens eine "Begegnung der dritten Art", als ich mit meinem Pony unterwegs war ...
Kühe,Schweine,Schäfchen,Gänse ... alles tutti ! Aaaber: letztens stand dann auf der Weide bei seinen
geliebten Kühen . . . na . . .? Ein kleiner ESEL !
*arghhh* Little-Horror-Show! Zuerst hätt er mich(und sich) bald an nem dicken Baum erledigt... dann ging's schnorcheld
und Piruetten drehend am Zaun entlang - das freundliche Eselchen auf der anderen Seite auch mit uns kommend ...
Auf Hufspitzen "stürzte" er von dannen in Richtung Kühe - denn die sind ja SO süß ...
Wärend er so am Rad drehte, hab ich ihm einen Vortrag gehalten über seine Herkunft Spanien und wieviele Eselchen es dort
gäbe und daß es doch auch irgendwie Equiden seien. Aber er schien diesen Teil wohl für die ungeliebte Verwandschaft zu halten!
-> unhöflich *tzzz*

wir hatten die tage eine interessante begegnung mit: käfern.
ja, käfer.

dicke, braune, laut brummende juni-käfer, verwandte des bekannteren maikäfers.
die starten im juni (!) abends gegen 21 uhr mit ihren balz-flügen, und greifen dabei kleine, goldene ponies an!
huiiii, da wurde der goldige aber echt zappelig- höchst empört war er. ich war etwas hin- und hergerissen zwischen auslachen und selber kreischend weglaufen...

Na, das wär ja auch was für mich - so von diesen taumeligen dicken Käfern angeflogen zu werden!
Da hätte mein Pferdchen aber mal ein hektisches Frauchen erleben können!

Bei uns gibt es die dicken Rinderbremsen (sind so groß wie Hummeln) diese müssen so unangehm sein, das Casper im Galopp, welches sonst nicht so wirklich seinem gemütlichen Wesen entspricht, reißaus in die Weidehütte nimmt.

Zitat

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Wärend er so am Rad drehte, hab ich ihm einen Vortrag gehalten über seine Herkunft Spanien und wieviele Eselchen es dort
gäbe und daß es doch auch irgendwie Equiden seien. Aber er schien diesen Teil wohl für die ungeliebte Verwandschaft zu halten!
-> unhöflich *tzzz*

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Ohhhh ja. Dererlei Vorträge habe ich Lilo auch schon gehalten, wenn wir Kühen begegnen und ich mein hasenherziges Ross daran erinnerte, dass er einer Rasse angehört, die unter anderem für den Stierkampf gezüchtet wurde und das Cow Sense nichts damit zu tun hat, dass er Kühen gegenüber ganz besonders sensibel ist, indem er sie fürchtet

Allerdings sind Esel natürlich auch eine Herausforderung für ein kurzohriges Pferd, das auch nur kurzohrige Verwandtschaft kennt - stell Dir mal vor, Dir begegnet ein Vulkanier ... da würde ich vielleicht auch lieber laufen, was meine Füße hergeben. Wer weiß denn schon, ob so ein Mr. Spock wirklich in Frieden kommt oder nicht etwa die Zerstörung der guten alten Erde plant?

Und Junikäfer bringen mich aus der Fassung, nicht aber mein Pferd. Die Familienanalen behaupten, dass ich schon in einem Alter, als ich noch alle Insekten als "Eimeise" bezeichnete und eine Spezifikation schon aufgrund meines geringen Wortschatzes nicht möglich war, extrem hysterisch reagierte, wenn mir mal ein solcher Brummkäfer begegnete.

Diese Phobie steigerte sich noch, als ich eines lauen Sommerabends mit meinem ersten eigenen Pferd (mein Gott - das ist schon bald 35 Jahre her!) durchs Gelände bummelte und so ein dicker Brummer sich in meinen Miniplis (solche afroähnlichen Dauerwellen waren zu jener Zeit modern und verwandelten das Haupthaar in eine strohige Masse, die kein Kamm bezwingen konnte - und wenn doch, sah man danach aus, als hätte man beim Föhnen in die Steckdose gefasst) verfing. Der Käfer summte also laut und verzweifelt hinter meinem Ohr und seine haarigen Insektenbeinchen hingen wie festgetackert in meinen Locken. Keine Chance, den Brummer abzuschütteln und hinzufassen traute ich mich auch nicht wirklich. Also setzte ich auf die Flucht und hoffte, dass ich den Plagegeist im gestreckten Galopp loswerde, respektive im Fahrtwind verliere. Der Effekt war grandios, denn statt dass der Brummer hinter meinem Ohr losließ und wegflog, krallte er sich noch mehr fest und von vorn knallten mir seine Verwandten gegen die Stirn.

Das Brummtier bin ich - wenn ich mich recht entsinne, damals durch intensives Kopfschütteln (erst das Extrem-Headbanging half) dann doch noch los geworden. Mein Pferd hat aber vermutlich eher mein Gehampel im Sattel, als die um ihren Kopf summenden Junikäfer beunruhigt.

Ich war damals einem Herzkasper nah und beschloß, dass ich zukünftig lieber zu nachtschlafender Zeit aufstehe, um morgens um fünf auszureiten, als je noch einmal im Juni nach 21 Uhr ins Gelände zu gehen.

Hier sind diese Brummer zwar eher selten anzutreffen, aber wenn mir auch nur einer begegnet, verbarrikadiere ich mich hinter der Haustür und setze keinen Fuß mehr ins Freie, bis die Gefahr vorüber ist.

Und bevor ich das jetzt wieder vergesse: Liebe Gabriela - wenn Lilo stepptanzt und demzufolge daran arbeitet, ein neuer Fred Astaire zu werden, wer gibt dann die Ginger Rogers? Famoso? Wohl eher nicht, denn der entdeckt seine Macho-Seite, seit er einen Harem aus acht Mädels sein eigen nennt, formt also eher sein maskulines Image und wird demzufolge keinesfalls in eine feminine Rolle schlüpfen Oder sollte ich Lilo nun Ginger nennen? Damit würde ich seinen Ruf als "Mädchen" aber um ein weiteres stärken. Ich bleibe also doch lieber dabei, dass es kein Stepptanz ist, den Lilo neben den blauen Blumen vollführt, sondern eher eine seiner Spezialeinlagen, mit denen er ein bisschen Würze in unsere Ausflüge bringt ... oder sich an mir rächt, weil wir statt des direkten Nachhauseweges noch einen Umweg geritten sind

Wobei ich ja neulich wieder einmal feststellen musste, dass sich Lilos Nervenstärke vor allem im Busch zeigt und auf dem Reitplatz abnimmt. Insofern keimt in mir der Verdacht, dass mein holdes Ross die Anzahl der Huch-Ecken nun auf die langen Seiten, kurzen Seiten, Diagonalen und Zirkellinien ausdehnt, damit ich nicht öfter auf die Idee komme, Kringel in den Sand zu ziehen und ihn statt dessen gleich in Richtung Wald lenke.

Nicht dass ich ihm tief in meinem Inneren Recht gebe, dass es draußen ungleich schöner ist, aber ich fürchte, ich muss der Tendenz nun wohl oder übel doch entgegen wirken, dass Lilo Spannung erzeugt, die in die Kategorie "Anstellerei" fällt, damit ich den Reitplatz fortan ganz meide ... morgen werde ich also wohl oder übel die Kandare entstauben und das Lindel in der Sattelkammer hängen lassen, bevor mein "foiriger Höngscht" noch auf die Idee kommt, dass er schon am Eingang Gespenster entdeckt, die ihm den Zutritt zum Reitplatz verweigern.

Liebe Sabine, könntest du in einer raren freien Minute bitte mal eure Einfahrt nach Hu's und Ha's absuchen? Sonst will mein Möchtegern-Hengst nicht mehr, oder nur noch im Turbogang ins Gelände, während dein Real-Hengst
nur noch in den Wald möchte?
Uiuiui ich glaube, wir setzen sie auf einen Wiederherstellungspunkt, so ca. 10 Tage zurück ;)

Aber so ganz ohne Überraschungen wäre es ja auch langweilig.

Das Absuchen hat Lilo doch schon vor zwei Jahren erledigt und das Huch gefunden:


Eigentlich wollte ich ja mein schickes Herbstoutfit vor einem passenden Hintergrund präsentieren und dann flog diese hinterhältige Taube aus dem Efeugeranke vor der Halle - Du und Famoso habt sie auch schon kennen gelernt. Ich behaupte, die macht das absichtlich, indem sie wartet, bis wir vorbeikommen, um dann rasch hochzufliegen und sich köstlich zu beömmeln, wie schreckhaft diese Pferde sind.

Übrigens wurde auf diesem Bild nur die erste Phase der Huchendeckung festgehalten. Sekunden später, nachdem Micha auf den Auslöser gedrückt hatte, stand Lilo in Richtung Hoftor und es kostete einiges an Überredungskunst, ihn davon abzuhalten, sein Heil in der Flucht zu suchen.

Aber wie ich schon schrieb: Das ist fast zwei Jahre her und mittlerweile hat dieses Huch für ihn an Schrecken verloren. So lange wird das bei Famoso aber ganz sicher nicht gehen, denn im Prinzip ist er ja ein kleiner Held.

Wobei ich nach wie vor nicht sicher bin, ob es nicht doch der verkleidete Lilo war, der Famoso aus der Fassung brachte. Schließlich haben die Stuten sogar das Marzipanchen aus der Herde vertrieben, nur weil ich ihr eine Fliegendecke übergehängt hatte und sie auch erst wieder als langjähriges Herdenmitglied erkannt, als Micha ihr den Schleier vom Fell zog.

Vielleicht hat es das Famöschen wirklich irritiert, dass der ansonsten schimmelige (jaaaaa - je nach Intensität des Sand- und Schlammbadens auch falbfarbige oder braungescheckte) Freund plötzlich unter einem blauen Schleier verschwunden war - auch wenn er selbst ein Zebramuster trug, aber das sah er ja nicht ... aber Lilos blaue Fliegenausreitdecke verhüllte seinen Kumpel ja, wie Christo den Reichstag.

Ich denke, wir werden also erst mal wieder auf das Einnebeln mit Fliegenspray setzen und ich bin sicher, dass wir diese Woche noch viele laue Sommerabende finden, an denen wir uns an unseren gelassenen Geländepferden freuen dürfen.

Zitat von elchbine im Beitrag #25

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Der Effekt war grandios, denn statt dass der Brummer hinter meinem Ohr losließ und wegflog, krallte er sich noch mehr fest und von vorn knallten mir seine Verwandten gegen die Stirn.

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Ja, diese Huch´s sind ein Traum.
Erst gestern dachte ich wieder ich spinne. Da hat sich doch tatsächlich um einen einzigen Gullideckel von so ca. 20 auf dem ganzen Weg, etwas Gras dazugesellt. So ca . 10cm hoch, stinknormales Gras, worauf man sich sonst stürzt, als würde man nie etwas zu fressen bekommen.
Bis wir erstmal rausfanden warum der Schlumpf wildprustend stehen blieb, vergingen einige Minuten, das war nämlich so angsteinflößend, dass man kehrt machen wollte.
Da soll man mal Ernst bei bleiben *grummel*

Wir haben gestern ein neues Hu-ha gefunden... Ich hatte nicht viel zeit, wollte nur eine kurze Runde um de Pudding. Also ohne Sattel aufs Pony geschwungen. Ging auch alles wunderbar - bis 300 Meter vom Hof weg der blaue LKW des Todes an der Straße stand! Pferd: "Ich geh dann mal!" Ich: "Nix da!" Leider war das aber einer dieser seltenen Momente, in denen er sich in eine Nichtigkeit total reinsteigert. Sonst immer geländesicher und gelassen, aber manchmal, da legt sich so ein Schalter um. Da ist dann auch nichts zu wollen. Ohne Sattel wurde mir das Gehampel zu gefährlich, also ich wieder zurück zum Stall, Sattel drauf - und dann die Runde einfach anders herum gegangen. Pferd schnell wieder entspannt. Dackdeckerarbeiten und Kräne an Häusern? Laaangweilige. Planen auf Strohballen? Laaangweilig. Tja, und dann kamen wir von der anderen Seite an den blauen LKW des Todes ran . Nun hab ich Herrn Pferd aber einfach die Wahl gelassen - 300 Meter vorm Stall Wurzeln schlagen und verhungern oder die Hasenfüße einpacken und nach Hause zu seinen Mädels Irgendwann war das Heimweh dann doch stärker und er ist aus eigenem Antrieb mit völlig verrenktem Hals dran vorbei gekrebst... Manchmal muss man die Viecher nicht verstehen