Derzeit ist es so, daß Amy sich ganz gut arrangiert mit dem unbenutzbaren Bein.
So gesehen wäre es das einfachste und wunderbarste, wenn man es so belassen könnte.

ABER:
Der Markstift im Oberschenkel ist dermassen unglücklich gesetzt, völlig überdimensioniert und dazu noch falsch gelagert und geknickt, daß es jederzeit zu einer Wanderung des Stiftes kommen kann.
Bzw steht der Verdacht im Raum, daß der Stift eben schon proximal gewandert ist und darum die Kniescheibe blockiert oder droht, sie ganz zu durchstossen und durch die Haut rauszudringen.

Die gefühlt 5 Tierärzte die bisher die Röntgenbilder gesehen haben sind jedenfalls sehr blass und farblos geworden und haben einen leicht geschockten Eindruck gemacht. Der einhellige Tenor ist, daß der Stift in jedem Fall raus muss.
Je eher desto besser. Und alle fragten, warum die TÄ in der Ukraine überhaupt versucht haben, das Bein zu erhalten und nicht gleich abgenommen haben.

Jetzt ist es aber so, daß die Wahrscheinlichkeit relativ gering ist, daß die Entfernung des Stifts gut geht und es dabei weder den Oberschenkelknochen erneut zersplittert, die Kniescheibe komplett zertrümmert und man den Stift überhaupt heraus bekommt ( weil er eben viel zu groß UND geknickt ist )

Falls der Stift raus gehen sollte, ist es jedoch damit nicht getan, weil Amy das Bein dann trotzdem aller Voraussicht nach nicht benutzen wird können.Zu schwer waren die Schädigungen und nachdem das Knie nicht mehr funktionstüchtig ist und das Sprunggelenk auch nicht, ist das Bein letztendlich ein absolut nutzloses, schweres Gewicht, daß die arme Amy aktiv aus der Hüfte und der Rückenmuskulatur heraus aktiv und mit Muskelanspannung hoch halten muss.

Die TÄ, die uns beraten, haben alle dazu geraten, daß der Stift raus muss.
Dann könnte man weitersehen und falls Amy das Bein (wie erwartet ) nicht benutzen können wird, dann soll in jedem Fall das Bein amputiert werden. Denn dann ist der Hund wenigstens nicht so gehandicapt mit dem "toten Gewicht" und sie kommt ja letztendlich mit 3 Beinen komplett gut klar.

Und bei diesem Stand der Dinge ist es jetzt so, daß wir dazu tendieren, die finale OP vorzuziehen anstatt dem armen Hund 2 OPs mit ungewissem Ausgang zuzumuten.

Die Amy war heute mit der Motte auf Vorstellungsbesuch in meinem Labor.
Und das ist soo toll dort, weil da laufen lauter Menschen im weißen Gewand herum, die scheinbar nix anderes zu tun haben, als sich auf den Boden zu hocken und kleine Hunde zu kraulen