was ich auch gaaaaaanz schlimm fand ist das Totilas in einer Stallgasse mit nur einem weiteren Pferd stand, es dort dunkel war, er webte und hatte vom weben an der Stallwand entlang die Nase kaputt. Es zerreißt mir das Herz , diese arme ausgebeutete Seele.
Liebe Grüße, Petra
Der Kluge lernt nach dem ersten Fehler, der Dumme nach dem x-ten Fehler, der Weise lernt nie aus.
Zitat von GilianCo im Beitrag #12Nur ein Satz unter dem Protokoll "eine matte und ausdruckslose Vorstellung. Da ich aus versehen erst das Protokoll meiner Mitreiterin in der Hand hatte, wußte ich auch, was bei ihr stand - das vorn strampelnde, im Rücken festgehaltene und nicht über den Rücken gehende Pferd wurde quasi bejubelt, und so hat sie 2.0 mehr bekommen an Note als ich, OBWOHL sie keinerlei Kontrolle hatte, das Pferd aber eben besagte exaltierte Bewegungen zeigte.
So hab ich das vor 20 Jahren als Turniertrottel bei einer Freundin schon erlebt. Sie ist einfach schön, korrekt und locker aber unspektakulär geritten, und bereits in klasse A wurde ihr beigepult, dass sie so keinen Blumentopf gewinnen kann. Ich bin heute gottfroh, dass mir niemand damals das Reiten so beigebracht hat, weil ich einfach nie ins Turnierreiten eingestiegen bin. Ich reite sicher nicht besonders gut, aber ich glaub ich hab noch kein Pferd kaputt gemacht...
Zitat von Picasa im Beitrag #13Das fand ich auch traurig. Erst versucht man, das Pferd anders zu reiten, was natürlich Zeit kostet, wo man dann feststellt: sch...die Zeit für eine Umstellung haben wir doch nicht, weil das nächste Turnier steht vor der Tür und dann wieder "nur" ein 5.Platz...nee das geht nicht..also rufen wir doch den Niederländer an... Schade...
Noch schlimmer fand ich, dass die Familie Rath daraufhin mit allen Nachwuchspferden regelmäßig nach NL fuhr. Ich bin oft A. Rath mit seinem LKW auf der Autobahn begegnet. Er hat sich völlig der holländischen Lehre verschrieben. Das find ich ganz übel, weil das Haus Linsenhoff für mich eigentlich immer für korrekte und gute Reiterei stand.
Zitat von Seppe im Beitrag #17Noch schlimmer fand ich, dass die Familie Rath daraufhin mit allen Nachwuchspferden regelmäßig nach NL fuhr. Ich bin oft A. Rath mit seinem LKW auf der Autobahn begegnet. Er hat sich völlig der holländischen Lehre verschrieben. Das find ich ganz übel, weil das Haus Linsenhoff für mich eigentlich immer für korrekte und gute Reiterei stand.
... und wieder bricht ein Stück heile Welt zusammen
Zitat von Petra L. im Beitrag #16Totilas in einer Stallgasse mit nur einem weiteren Pferd stand, es dort dunkel war, er webte und hatte vom weben an der Stallwand entlang die Nase kaputt. Es zerreißt mir das Herz , diese arme ausgebeutete Seele.
Und dieses heimlich gedrehte Video der Pflegerin war auch nur die Spitze vom Eisberg, denke ich. Wer weiss, was sonst noch alles an dem braven Kerl verbrochen wurde. Und trotzdem gab dieses Pferd alles für seine Menschen und wollte es jedem Reiter immer Recht machen... Es ist einfach nur zum Kotzen, was mit Lebewesen gemacht wird, sobald es um Geld, Ruhm und Ehre geht
Zitat von GilianCo im Beitrag #15... sorry, ich hatte schon abgeschickt... Schockemöhle - LDR "um den Rücken zu entlasten" - ähm - BITTE?
Aber - das hatte auch mit Rollkur nichts zu tun, das lag an der Anatomie des Pferdes, dass das so eng AUSSAH....
Ehrlich, KANN man sich nicht ausdenken....*kopfschüttel* *schleudertrauma bekomm*
Aber wir müssen zugeben, dass diese Leute es verstehen, ihre reiterlichen Ideome so zu verteidigen, dass zumindest der Laie beruhigt ist, denn "Touchieren" ist ja nett und tut dem Pferd nicht weh - ist also kein Barren. Rollkur ist nicht gleich Hyperflexion und die verliert als "low, deep and round" ja auch den Anstrich der Tierquälerei, denn das Pferd tief und rund zu reiten, klingt doch recht nett ... zumindest für diejenigen, die das glauben wollen.
@GilianCo Ich musste wirklich ein Stückchen zurückspulen, um fassen zu können, dass LDR den Rücken entlastet, Totilas keinesfalls vorne zu eng geritten wurde, sondern halt einen kurzen Hals hatte und exterieurmäßig halt Schwächen hatte, die man überreiten musste ... Aha! So hatte ich das auch noch nicht gesehen, aber man lernt ja gerne dazu und wundert sich auch nicht mehr, warum exaltierte Bewegungen mit spektakulär strampelnder Vorhand und schleppender Hinterhand als Qualitätsmerkmal für ein überragendes Dressurpferd zum Standard geworden sind und Züchter, Richter und die Verbandsoberen so etwas honorieren, anstatt dem Ausbilder ins Gewissen zu reden.
Ich war auch geschockt, als Totilas in der Prüfung hinten deutlich lahm ging und nicht abgeklingelt wurde und interessant war ja auch, dass der Hengst beim ersten Verkauf ohne Befunde durch den TÜV kam und nach sieben Jahren Rollkur Veränderungen auf den Röntgenbildern zu sehen waren, die dann zum Problem wurden. Und PS hatte gewusst, dass Totilas keinen Einser-TÜV hatte, nachröntgen lassen und den Hengst für 10 Mio. mit diesem Risko gekauft? Gut, wer nicht auf die Milliönchen schauen muss, weil er genug davon hat, kann sich das Risiko leisten, aber spätestens dann hätte man eben sagen müssen, dass er nicht weiter im Sport verheizt wird, sondern auf dem Zenith seiner Karriere in die Zucht geht. Statt dessen schickt man ihn in den sportlichen Tiefflug, senkt dann die Decktaxe von 8000 € auf 2.500 €, weil selbst der hoffnungsvollste Stutenbesitzer merkt, dass der hellste Stern am Dressurhimmel nun doch so langsam verblasst und vom Jahrhunderthengst auf den Status des hübschen Rappen mit weit von der Perfektion angesiedelten Exterieur, der bereits mit 12 Jahren verschlissen war und auch nicht überdurchschnittlicher vererbte, als andere Hengste - oder um es auf den Punkt zu bringen: Mit einer durchschnittlich begabten Stute zeugte auch Totilas keinen Kracher ... aber bei 1800 Fohlen im ersten Jahr ist zum einen zu erwarten, dass er ein paar richtig gute Stuten hatte und zum anderen wenigsten 10 der Nachkommen überdurchschnittlich talentierte Dressurpferde werden.
... und dass irgendwann auch dem blindesten Huhn am Viereckrand bewusst wurde, dass das, was Gal aus dem Hengst herausgeritten hat, eben keine Förderung von Talent war, sondern eine Folge davon, dass er das Pferd so unter Spannung setzte, dass der um sein Leben strampelte. Für mich war es schon damals bei der EM in Windsor ein Zeichen eines sehr gestressten Pferdes, dass Totila als einziges Pferd in dieser Prüfung tropfnass zu Grußaufstellung trabte ... der war auf dem Abreiteplatz so abgekocht worden, bis er um sein Leben tanzte und die Stuarts haben weggeschaut!
... und dazu fällt mir nur der Spruch von Obersattelmeister Georg Frerich alias Georg August Schulte Quaterkamp ein: "Erst bringt man ihn in Rage, dann reitet man Passage."
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Ganz ehrlich: Der arme Hengst war vorher zwar ein schönes und beeindruckendes Pferd, aber kein Überflieger.
Dann wurde er mit tierschutzrelevanten Abrichtemethoden zu einem strampelnden Zirkusgaul gemacht, der alle jene blenden konnte, denen man letztendlich das große Geld aus dem Sack ziehen konnte. Egal ob Sponsoren, Turnierzirkus oder Züchtern.
Und nachdem er es in der schier unüberschaubaren Masse seiner Fohlen nicht geschafft hat, zumindest eine Handvoll extrem beeindruckende Nachkommen zu erzeugen, ist er letztendlich ein unsagbar trauriges Opfer der Profitgier von skrupellosen Menschen gewesen und versinkt zumindest aus züchterischer Sicht in der Bedeutungslosigkeit. Hauptsache der Rubel rollt....
Ich hoffe doch, dass Totilas`tierschutzwidriges Leben auf lange Sicht ein Umdenken im Dressursport bewirkt, bei Richtern, Verbänden und Reitern. Auch wenn das noch dauert aber ein beeindruckendes Pferd war er definitif und er soll nicht umsonst gelitten haben.
Zitat von Niqui im Beitrag #22Ich hoffe doch, dass Totilas`tierschutzwidriges Leben auf lange Sicht ein Umdenken im Dressursport bewirkt, bei Richtern, Verbänden und Reitern. Auch wenn das noch dauert aber ein beeindruckendes Pferd war er definitif und er soll nicht umsonst gelitten haben.
Da ja schon die Zucht einfach in einer komplett falschen Richtung unterwegs ist (immer beweglicher, immer "mehr Bewegung", auch wenn es zu Lasten der Gelenke und der Langlebigkeit des Pferdes geht), glaube ich daran leider nicht mehr. Ich bin grundsätzlich überhaupt kein pessimistischer Mensch, aber in DIESEM Fall bin ich nahezu sicher, dass das nicht passieren wird.
Wann hat Heuschmann sein Buch herausgebracht? Ich hab grad geschaut, das war 2006. Da war Totilas noch nicht auf der Höhe, aber er baute auf all dem auf, was Heuschmann abgelehnt hat, und mit sehr fundierten Argumenten. Dennoch sehe ich es immer und immer wieder. Nicht umsonst kommt auch sowas wie PETA "Reitsport verbieten" immer häufiger auf. Weil da gerade im Bereich, in dem es um Geld geht, einfach ZU VIEL falsch läuft. Da wird dann nur noch an das Geld gedacht, und das Pferd ist Nebensache. Ich erinnere mich noch an das erste Fohlen von Totilas , was geboren wurde. Ich habe damals gedacht, der arme Knopf, der wird auch kein Leben haben. Der ist in Utrecht in der Klinik geboren worden, damit bloß nichts schief geht.
Mit Totilas sind diese ganzen Dinge erst so richtig auf den Tisch gekommen, weil durch seine Erfolge eben eine große Masse Menschen in dieser Richtung aufmerksam wurden.
Aber ich erinnere mich noch an eine Schimmelstute - Bluehorse Matinique - mehrere Jahre vor Totilas, die durch eine "spektakuläre" Passage auffiel. War damals in Aachen, als ich auf einem Kurs mit Alfons Dietz (der sich ja angeblich auch der klassischen Reiterrei verschrieben hat....) war. Dort wurde dann eine Live-Übertragung aus Aachen geguckt, und alle - inklusive Hr. Dietz - bejubelten dieses Pferd. Ich fand es nur furchtbar und künstlich, was man da sah. Merkwürdigerweise verschwand dieses Pferd auch nach einer Saison schnell wieder von der Bildfläche. Ich glaube, die war damals 8 oder 9 Jahre, und dann bereits platt.
Also, von diesen Geschichten gibt es leider bestimmt sehr viele zu erzählen.
Sie hiess Bluehorse Matine.. der Reiter war Andreas Helgstrad, ich hab die in Wiesbaden gesehen und war fasziniert.. gebe ich ehrlich zu. Aber irgendwas an dem Pferd war anders... ich hab die fasziniert beobachtet und mich gefragt wie der das macht, dass die so läuft wie sie läuft. Es war irgendwie unnatürlich, unwirklich. Konnte es damals nicht so recht fassen. Es war übrigens 2006. hab gerade nachgesehen. Und ich hab heute die Totilas-Doku angesschaut und auch wieder an sie denken müssen. Sie war ebenfalls wunderschön. Das Schicksal von Totilas ist ergreifend. Die Details zu seinem Alltag und Leben auf dem Schafhof sind gruselig. Dem Schockemöhle allerdings glaub ich kein Wort, wenn er sagt, das Pferd habe bei ihm nie gelahmt. Der hat in dem gesamten Beitrag so oft gelogen, sich die Wahrheit gedreht wie es ihm passte.. unfassbar, dass er damit so durch kommt. Da fällt mir verzweifelt nur der Gedanke ein, dass es sowas wie Karma gibt und dass so ein Totilas ein Opfer ist, für das der Tod eine Erlösung war... Die Menschen werden irgendwann irgendwie auch noch vor die Konsequenzen ihres Handelns geführt... jeder von uns wird das.
Hab noch ein bisschen gestöbert. Bluehorse Matine und Totilas sind beides Enkel vom Trakehner Kostolany. @elchbine, das ist doch Dein Spezialgebiet. Der war auch wunderschön... find ich. Hab mir noch ein Video von Matine angefangen und musste unterbrechen, weil ich es so schlimm fand. Sie zeigt die perfekte Passage, aber dabei pinselt die mit dem Schweif wie ein Propeller. Das da keiner sich was bei denkt... komisch. Habe neulich ein Video von einer US-amerikanischen Physotherapeutin gesehen, die 10 Merkmale aufgelistet hat, wie Pferde Schmerzen anzeigen. Da war der Propeller-Schweif noch eines der deutlichsten.
Zeitweise meint FB ja, ich hätte Interesse an abstrusen Videos von meistens südamerikanischen Ursprungs, die spanische Pferde oder Friesen zeigen, die höchst hektisch und angestrengt Dauer-piaffieren oder Passagieren. Das ist unendlich schrecklich anzusehen und mir tun diese armen Tiere alle unheimlich leid. Aber dieses künstliche gestresste Gestrampel ist ja ziemlich vergleichbar ... und leider gibt es da hin und wieder auch Videos dazu, wo man sieht, wie diese armen Zossen dort abgerichtet werden Diese Menschen auf den Videos sind auch noch stolz darauf, wie diese Pferde um ihr Leben zappeln - die mit schweren Ketten an zwei oder mehr Pfosten angekettet sind und wo der Trainer mit der langen Peitsche und dem Blitzdingsgerät hinter den Pferden fuchtelt Und am schrecklichsten sind dann zig hunderte Kommentare darunter, die alle positive Rückmeldungen enthalten und keiner meldet sowas wegen Tierquälerei! Ich werde ja nicht der einzigste FB Nutzer sein, der sowas angezeigt bekommt ( und dann auch meldet)?
Ich hab grad mal ein Video von der Schimmelstute geschaut.... mir fehlt da sowohl in der Galopp-Pirouette als auch in Passage und Piaffe etwas die Hankenbeugung. Also, ich sehe da keine wirkliche Absenkung der Hinterhand, dafür aber den schon erwähnten wild pinselnden Schweif. Ja, ich hatte mit meinem Großen auch schon eine Trainerin, die mir sagte, dann laß ihn doch pinseln mit dem Schweif, weil ich immer schon darauf geachtet habe, dass sowas nicht ständig der Fall ist....
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Ich finde diese Stute beachtlich. Nicht das gezeigte. Für Stuten ist diese Art der Bewegung eher unnatürlicher als für Hengste oder Wallache. Stuten im Hengsttyp stehend sind meiner Meinung nach meist mit Hormonstörungen belastet.
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Ehrlich gesagt - ich habe es bewußt nicht angeschaut. Ich habe gehofft, dass es ein halbwegs ehrlicher Bericht ist - und wollte mir das nicht antun. Ich hoffe aber, dass es genug Menschen gesehen haben und dass genug Menschen sich darüber ein Herz und Gedanken machen.
GLG Andrea
You can never know everything, and part of what you know is always wrong. Perhaps even the most important part. A portion of wisdom lies in knowing that. A portion of courage lies in going on anyway. (Al'Lan Mandragoran)
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Totilas-Doku um 20:15 Uhr auf VOX!
01.05.2023 09:25 (zuletzt bearbeitet: 01.05.2023 09:26)
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Ich fand es nur furchtbar und künstlich, was man da sah. 
Ich glaube, die war damals 8 oder 9 Jahre, und dann bereits platt.
