Zitat von Seppe im Beitrag Wetter, Wetter, Wetter....wie man so schön sagt, oder die Sorgen von Morgen zu ärgern. Es ist einfach ökonomischer, da keine Energie zu früh rein zu stecken. Es kommt wie es kommt und wir müssen damit umgehen. Ist nicht immer einfach, aber auf jeden Fall energetisch sparsamer
Anknüpfend an diesen Satz, den ich übrigens sehr gut finde, will ich hier eine neue Diskussion beginnen.
Ich habe im Laufe der letzten Jahre, eigentlich so seid ein paar einschneidenden Erlebnissen in meinem Leben, habe ich gemerkt, das mir die Lebensfreude ein wenig abhanden gekommen ist, und ich permanent versuche mich vor zukünftigen Unbill zu schützen. Bei vielen Dingen geht es aber nicht, weil man nur zusehen muß, ohne was ändern zu können. Und aus all diesen Dingen hat sich eine Angst wirklich sehr herauskristalisiert. Die Angst im Alter hilflos und ohne Finanziellen Hintergrund da zu stehen. Das alles was man sich erarbeitet hat für ein sorgenfreies Leben, in materieller Hinsicht, dann auf einmal weg ist. Und deswegen trage ich so eine gewisse Schwermut in mir.
Wie geht ihr damit um? Könnt ihr das einfach so aus euren Köpfen verbannen? Es sind ja doch auch einige hier schon nahe der 60 oder drüber?
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Zitat von Seppe im Beitrag Wetter, Wetter, Wetter....wie man so schön sagt, oder die Sorgen von Morgen zu ärgern. Es ist einfach ökonomischer, da keine Energie zu früh rein zu stecken. Es kommt wie es kommt und wir müssen damit umgehen. Ist nicht immer einfach, aber auf jeden Fall energetisch sparsamer
Anknüpfend an diesen Satz, den ich übrigens sehr gut finde, will ich hier eine neue Diskussion beginnen.
Ich habe im Laufe der letzten Jahre, eigentlich so seid ein paar einschneidenden Erlebnissen in meinem Leben, habe ich gemerkt, das mir die Lebensfreude ein wenig abhanden gekommen ist, und ich permanent versuche mich vor zukünftigen Unbill zu schützen. Bei vielen Dingen geht es aber nicht, weil man nur zusehen muß, ohne was ändern zu können. Und aus all diesen Dingen hat sich eine Angst wirklich sehr herauskristalisiert. Die Angst im Alter hilflos und ohne Finanziellen Hintergrund da zu stehen. Das alles was man sich erarbeitet hat für ein sorgenfreies Leben, in materieller Hinsicht, dann auf einmal weg ist. Und deswegen trage ich so eine gewisse Schwermut in mir.
Wie geht ihr damit um? Könnt ihr das einfach so aus euren Köpfen verbannen? Es sind ja doch auch einige hier schon nahe der 60 oder drüber?
Gabi, mein ehemaliger Chef sagte gerne mal "Das Beste hoffen und das Schlimmste erwarten - das schützt vor Enttäuschungen."
Ich fand das immer schrecklich. Ich glaube schon an die selbsterfüllende Prophezeiung, an Murphys Kraft der positiven Gedanken und dass Materie dem Geist folgt und ich wäre besorgt, dass wenn ich immer das Schimmste erwarten würde, sich das dann "materialisiert". Gewiss gibt es Gegebenheiten, die ich nicht beeinflussen kann - egal, ob ich positiv oder negativ denke. Aber ich habe oft erlebt, dass vor mir ein unangenehmer Termin stand und ich schon Tage vorher Magenschmerzen hatte, wenn ich daran dachte und dann fand er gar nicht statt und ich hatte mir die davorliegenden Tage mit meiner Sorge verdorben.
Ganz frei machen kann ich mich von Zukunftssorgen auch nicht. Beispielsweise dass mein Mann oder ich krank werden könnten und unsere Tochter dann alles allein wuppen müsste. Ich wüsste aber auch nicht, was ich vorbeugend tun könnte, um unsere Tochter davor zu schützen - außer gesund zu bleiben.
Meine Zukunftssorgen liegen weniger im Finanziellen, sondern mehr darin, dass ich - wie mein Nachbar das immer so treffend formuliert - bänge vor dem bin, wie sich Deutschland weiter entwickelt. Ob wir irgendwann doch noch in den Ukraine-Krieg verwickelt werden, ob die Wirtschaft irgendwann brach liegt, die KI die menschliche Arbeit überflüssig machen wird.
Ich weiß nicht, was davon mich noch betreffen wird, aber ich habe im Hinterkopf dann immer den Gedanken, dass wir zur Not wieder zurück in die Schweiz auswandern könnten, wenn das Leben in Deutschland nicht mehr lebenswert wäre. Allerdings wäre es dann vermutlich auch schwierig, den Hof verkauft zu bekommen, um in der Schweiz wieder neu anzufangen.
Trotz allem versuche ich aber dennoch, nicht zu weit voraus zu denken und mir keine ungute Zukunft auszumalen, um das Hier und Jetzt genießen zu können und dem Beispiel meiner Tiere zu folgen, die sich nicht fragen, ob es ihnen morgen noch so gut geht, wie das heute der Fall ist ... aber leicht fällt mir das auch nicht immer.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Ich habe da ein unerschütterliches Gottvertrauen, dass ich und meine Familie immer gut versorgt sind. Zu oft hat sich gezeigt, dass es immer irgendwie weitergeht. Als mein Mann 2009 wegen Burnout nicht mehr arbeiten konnte und ich nur einen Minijob hatte, rutschte die ganze Familie pius 2 Pferden in Hartz 4. Wir haben es gemeistert ohne die Pferde abgeben zu müssen und es ging wieder bergauf. Auch glaube ich dass die Zukunft besser wird, irgendwie ist ganz tief in mir abgespeichert, dass die Menschheit in eine bessere Zeit geht. Bis dahin kann es noch holprig werden.
Zitat von Niqui im Beitrag #3irgendwie ist ganz tief in mir abgespeichert, dass die Menschheit in eine bessere Zeit geht. Bis dahin kann es noch holprig werden.
Wunderbar gesagt! Aber mir geht's schon auch wie Bine: Politik, (Welt)wirtschaft, KI usw machen mir mehr Sorgen - auch weil von mir unbeeinflussbar - als meine Situation im ziemlich näher rückenden Alter *hüstel*. Jaleoso wird halt auch älter und mein letztes eigenes Pferd sein. Das Haus ist abbezahlt und ausreichend seniorentauglich. Die zu erwartenden Renten meines Mannes und meiner sollten für unsere Ansprüche reichen. Nur, wenn einem was passiert ... aber das sind ungelegte Eier. Eine schlicht unkalkulierbare Situation, um die ich mir jetzt den Kopf nicht zerbreche.
Ist ja nicht so, das ich die mittelbaren Katastrophen nicht sehe. Das kommt ja noch dazu...
Was ich meine ist, das mir die Unbeschwertheit abhanden gekommen ist. Ein Beispiel zum Verständniss. Ich mag nicht das wir beide ohne Gina größere Strecken wegfahren. Nicht weil ich denke sie muß überall dabei sein, sondern weil ich bei der Vorstellung, der Hund ist alleine zu hause, und uns passiert ein Verkehrsunfall, nicht versorgt wird und jämmerlich verhungert oder verdurstet. Weis ja niemand das der Hund da ist. Ich habe schon einen Zettel im Geldbeutel, mit der Info. Aber was ist, wenn den keiner liest?
Was ist wenn die Altersvorsoge dank der Inflation schon vor der Rente aufgefressen wird? Und und und....
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Wobei ich denke, dass wenn Dir was passiert, doch Deine Tochter informiert werden würde und die weiß, dass Gina zuhause wartet. Deine Einstaller würden doch sicher auch Bescheid sagen, dass da noch ein Hund im Haus sitzt.
Ich hatte ja vor einigen Jahren einen solchen Fall erlebt. Ein Freund hatte ein Ferienhaus am IJsselmeer und dort war er häufig und hatte seine Hunde dabei. Dann erlitt er dort einen Schlaganfall und weil er Diabetiker war, fiel er auch noch in einen Zuckerschock und konnte so keine Hilfe holen. Er lag dann wohl einen Tag, als sich seine Schwester Sorgen machte, weil er nicht an Telefon ging und darum bat sie die Putzfrau, doch mal nachzuschauen, ob ihr Bruder zuhause ist ... und die fand ihn dann auch. Allerdings ließen die Hunde niemanden an ihr Herrchen ran und so kam ein Hundeführer der Polizei, der die Hunde wegholte, damit die Sanitäter ihn mitnehmen konnten. Leider verstarb er kurz darauf im Krankenhaus, aber Freunde und Familie hatten sich auch sofort um die Unterbringung der Hunde gekümmert ... und so erbte ich damlas den Leonberger Elvis.
Insofern denke ich, dass Du doch auch Familie hast und Leute, die wissen, dass zu Dir auch Gina gehört - ich bin ganz sicher, dass sich da auch sofort Hilfe organisieren würde.
Aber ich verstehe Deine Sorge. Tatsächlich überlege ich auch oft, was aus dem Dropsi würde, wenn ich mal ausfalle. Nixi kann ihn rausbringen, aber beim Reinholen würde es schwierig.
Gar nicht darüber nachzudenken, gelingt mir auch nicht, aber ich versuche es auch wie @Niqui zu halten und darauf zu vertrauen, dass ich gar nicht erst in eine solche Situation komme. Wobei ich eben auch genau darum, weil ich nicht weiß, wie lange ich fit genug bleibe, um die Pferde zu versorgen, kein junges Pferd mehr wollte.
Ich weiß aber auch nicht, wie lange ich den Job im Kräuterparadies machen kann. Ich denke schon, dass ich nicht mit 67 aufhöre und mich dann ins Rentnerdasein verabschiede. Ich glaube, ich könnte das auch nicht, denn da würde mir das "Gerüst" meines Tages fehlen, wenn ich keine Kräuter zu mischen hätte. Nixi ist zwar auch jetzt schon involviert und nimmt mir viel ab, aber ich denke oft, wenn ich mit meiner Mutter telefoniere, dass mir so ein Rentnerleben, wie es meine Mutter führt, sehr schnell langweilig werden würde. Sie ist mit ihren 80 Jahren finanziell sehr gut abgesichert und noch sehr fit, läuft täglich und gönnt sich auch häufiger mal Urlaub, aber ich könnte mir nicht vorstellen, so in den Tag hinein zu leben und nichts zu tun zu haben.
Insofern bin ich dankbar für meine Selbstständigkeit und dafür, dass meine Tochter die Kräutermanufaktur übernehmen möchte.
Allerdings weiß ich natürlich auch nicht, wie sich die wirtschaftliche Lage in unserem Land weiter entwickelt und ob Nixi von ihrer Arbeit so gut leben können wird, wie es momentan noch möglich ist. Ich vertraue zwar immer darauf, dass den Tierbesitzern ihre Lieblinge am Herzen liegen und sie dafür auch bereit sind, Geld auszugeben. Nur wenn es knapp wird? Ich mache mir keine Sorgen um Micha und mich und solange es uns gibt, haben wir auch keine Existenzängste. Nur befürchte ich, dass wenn die KI irgendwann so weit ist, dass es keine Grafiker mehr braucht, würde Nixi ja auch nicht in ihrem Job arbeiten können, wenn das mit der Kräuterbine nicht mehr so gut laufen würde.
Das sind durchaus Gedanken, die mir manchmal durch den Kopf gehen - was wird aus der nächsten Generation?
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Zitat von elchbine im Beitrag #6was wird aus der nächsten Generation?
Ja das denke ich mir auch oft. Vor allem in Bezug auf meine Enkelkinder. Meine Tochter ist ja nun auch schon 41 Jahre alt, steht im Leben. Ist gut versorgt.
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Ich glaube wir alle machen uns Sorgen und Gedanken um die Zukunft - der eine mehr und der andere weniger. Mir macht die massive Inflation Sorge, zusammen mit dem politischen Rechtsruck und der Lage in der Welt. Aber in meiner Jugend war es auch nicht viel besser (bis auf die Inflation vielleicht), der kalte Krieg, die Proteste gegen AKW's hüben und drüben, irgendwie hat man doch fast ständig damit rechnen müssen dass einer die Nerven verliert und einem der Himmel auf den Kopf fällt, die Dürre in Äthiopien, der Schauspieler im Weißen Haus, nicht zu vergessen der Ausbruch vom Mount StHelens, der Golfkrieg, und die Aufregung um die Volkszählung. Am Ende ist es recht gut ausgegangen für uns. Und irgendwie hoffe ich, dass das auch dieses Mal so sein wird. Persönlich - die nächste Zeit wird anstrengend denke ich, auch ohne Pferde versorgen zu müssen. Ich kann nicht behaupten schlecht zu verdienen - wir planen dieses Jahr schon wieder in Urlaub zu fahren (ein paar Tage im Dachzelt) und können uns das auch leisten, aber irgendwie finde ich alles gerade unheimlich Energieraubend. Der Garten, der Teich (braucht jemand Wasserpest? Habe in Fülle abzugeben - denke ich werde mal versuchen die komplett loszuwerden wenn abends Zeit und Lust vorhanden sind), die tropfende Solaranlage wo sich die an sich dafür vorgesehene Firma nicht zurück meldet.... Und dann kommt noch... Aber das schreibe ich die Tage woanders.
GLG Andrea
You can never know everything, and part of what you know is always wrong. Perhaps even the most important part. A portion of wisdom lies in knowing that. A portion of courage lies in going on anyway. (Al'Lan Mandragoran)
Der Film ist so mitreissend, und autentisch, finde ich.
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Zitat von Andrea im Beitrag #8der Schauspieler im Weißen Haus
Das lese ich jetzt erst, köstlich
Ja die Vergiftung der Menschheit und der Erde hat schon dramatisch zugenommen. Deswegen entgifte ich auch einmal im Jahr und auch die Pferde. Und ein paar Speckpolster sind hier auch gut um Gifte unschädlich zu machen
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28.06.2023 08:31
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