Nuja, die Verleiher verdienen wohl ganz gutes Geld, da viele Pferde von Gruppen gemietet werden, die dann aber eben auch alle auf dem Gaul reiten wollen. Einer nach dem andern. Insofern ist das sicher eine Gesamtrechnung, die sich bestens aufgeht, Auch wenn mal das eine oder andere Pferd auf der Strecke bleibt. Die Pferde werden in einigen Fällen für dieses Event antrainiert. Ich hab's selbst gesehen und direkt nachgefragt. Stundenlang in der Führanlagen in praller Sonne gesattelt und am Kandarrenzügel ausgebunden. Und das war noch ein "guter" Verleiher, wurde mir berichtet. Eben weil er seine Pferde antrainiert. Ich wollte das nu hier nicht so ausbreiten. Aber wenn es in der Diskussion hier "nur" um Verhätscheln oder nicht geht ... Wenn da tote Pferd am Wegrand liegen, die von LKWs abgeholt werden, dann hält sich meine Begeisterung - auch auf die Teilnehmermenge hochgerechnet - in Grenzen. Bitte entschuldige, Gabi!
@suerte Ja wenn man es selbe sieht ist das natulich entsetzlich. So wie es aussieht müßte man jeden Beitrag den man im Fernsehn oder sonstwo sieht erstmal recherchieren. Das habe ich in der Tat nicht gemacht.
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Zitat von suerte im Beitrag #18Gabi, alles gut. Ich finde es doch völlig ok, mal eine spannenden Bericht zu posten. Kaum einer weis doch, was hinter den Kulissen läuft.
Genau das ist es.
@gabi Auch mir lag es fern, Dir einen Vorwurf zu machen. Ich recherchiere in der Regel auch nicht, wenn ich einen spannenden oder interessanten Beitrag sehe und mich aufgrund der gezeigten Szenen für die Veranstaltung begeistere. Ich hätte auch die Wallfahrt von El Rocio bejubelt als Event, an dem man viele Equiden zu sehen bekommt und sich über das bunte Treiben freut, hätte man mich nicht aufgeklärt - mir hat es in der Tat dann die Tränen in die Augen getrieben und ich war fassungslos, dass an der Strecke die toten Pferde "aufgesammelt" werden, respektive, dass das Training für das Event weit weg von pferdefreundlicher Konditionierung ist. Ich habe das auch nicht gewusst und vermutlich wissen das die meisten Touristen oder die Leute, welche die Szenen in Berichten sehen, eben einfach nicht.
Insofern geht an Dich keinerlei Vorwurf ... mir war es nur wichtig, richtig zu stellen, dass es für mich nichts mit "halt nicht verzärteln der Pferde" oder Dutzi Dutzi zu tun hat, wenn Pferde so geschunden werden, dass sie die Teilnahme an der Wallfahrt mit ihrem Leben bezahlen ... und auch ich finde, dass ein totes Pferd schon eins zuviel ist.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Auch wenn ich jetzt nur eben quergelesen habe und sicherlich ein Teil der Kritik stimmt, El Rocio und die Umgebung ist ein Ort mit einer grandiosen Atmosphäre auch ohne Wallfahrt. Es gibt dort - wie überall - auch tatsächlich was Dutzi Dutzi ähnliches mit den Pferden, nicht nur von den Alemanes... War dort auch regelmäßig zu Besuch und kein Tagestouri. Bei uns im Stall werden tote Pferde übrigens auch mit dem LKW abgeholt, ist nicht schön anzusehen. Gibt's da Alternativen?
Zitat von Sonriente im Beitrag #20Gibt's da Alternativen?
Ich denke nicht. Irgendwie muß der tote Körper ja transportiert werden. Sie passen numal nicht in irgendwelche Papkatons.
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Die Kritik galt im Grunde auch nicht dem Abtransport von Kadavern mit dem LKW - auch zu uns kommt in dem Fall, dass wir ein totes Pferd zur Abholung anmelden, ein LKW. Sicher ist das an keinem Ort der Welt ein würdevolles Szenario, wenn der Greifer den geliebten Pferdekörper umschließt, hinaufhebt, wo sich die Klappen öffnen und dann fallengelassen wird und dumpf auf den Boden des Kadaverwagens aufschlägt. Gerade beim Schimmeligen hatte ich auch überlegt, ob eine Einäscherung nicht doch die würdevollere Variante wäre, aber das Tierkrematorium bei uns in der Nähe verlangt knappe 2000 € für die Einäscherung eines Pferdes und da bleibt dann eben die Frage, ob das Geld nicht doch besser den Lebenden zugute kommt und man das Pferd eben doch dem OFK mitgibt.
Insofern wird wohl niemand einem Tierhalter, der sein Pferd mit dem LKW abholen lässt, einen Vorwurf machen ... aber wenn die toten Pferde quasi auf der Strecke liegen, wie das Wild nach einem Jagdtag, und der LKW nicht eins, sondern gleich mehrere Pferde aufsammeln muss, dann ist das schlimm.
Ich bin sicher, dass die Landschaft eine Reise wert ist und es ganz sicher auch spanische Reiter und Pferdehalter gibt, die das Dutzidutzi für ihre Tiere nicht ablehnen - so wie es auch deutsche Reiter und Pferdehalter gibt, bei denen ich kein Pferd sein möchte.
Ich mag nur keine Veranstaltung bejubeln, bei der Pferde ums Leben kommen, weil man teilweise ihre Befindlichkeiten und Ansprüche ignoriert.
Trotzdem ist mir bewusst, dass es auch in Deutschland Missstände gibt - es gab auch beim Rosenmontagsumzug in Köln schon Pferdeleben zu beklagen ... und nicht nur in Köln, sondern eben auch bei anderen Umzügen, bei denen Pferde involviert sind. In Köln will man darum pferdefreundlicher werden, verlangt eine hohe Zahl an Reitstunden von den Teilnehmern und dass die Reiter nicht mehr als 15% vom Pferd wiegen dürfen. Ob das nun bejubelt werden muss, weiß ich nicht. Ich kenne Reiter, die noch nie Unterricht hatten und trotzdem sehr pferdefreundlich reiten und ich kenne elfengleiche Reiter/innen, die so schlecht reiten - obwohl sie schon Unterricht hatten -, weil sie dem Pferd ständig ins Kreuz knallen oder/ und eine harte Hand haben und dem Pferd mit der Trense auf der Zunge rumsäbeln. Mit dem Reitergewicht hat gutes Gereit also nichts zu tun.
Zumindest dürfen die Pferde aber auch nicht mehr als acht Stunden geritten werden und nach vier Stunden müssen sie eine Pause bekommen. Naja - auch da ist vermutlich nicht die Anzahl der gerittenen Stunden, sondern die Art des Gereits entscheidend für das Wohlbefinden des Pferdes.
Insofern wird es aber schwer, wirklich pferdegerechte Umzugsteilnahmen zu organisieren. Egal, ob in Deutschland oder in Spanien.
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Wallfahrt nach El Rocio
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26.10.2023 11:53 (zuletzt bearbeitet: 26.10.2023 11:54)
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