Heute habe ich Lust zu schreiben .... und da ich eben gesehen habe, dass ich schon letztes Jahr dringend etwas über das Gänseblümchen schreiben wollte .... ist das wohl jetzt heute dran, zumindest mal der Anfang.

Kurzprofil:
Lat. Name: Bellis perennis L.
Dt. Name: ganz viele .... wirklich gaaanz viele. bekannt vor allem: Gänseblümchen, Maßliebchen, Tausendschön. Mehr? Bitte schaut bei Wikipedia, dort hat sich jemand die Mühe gemacht und 136 (wenn ich richtig gezählt habe) regionale und überregionale Namen zusammenzutragen.
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Gattung: Bellis
Wuchsform: kleine, ausdauernde krautige Pflanze mit Wuchshöhe von durchschnittlich 4 bis 15 cm, hat ein aufrechtes Rhizom mit faserigen Wurzeln
Blätter: stehen in einer dichten Rosette am Boden; Blattstiel ist geflügelt, die Blattspreite einfach, spatelförmig bis verkehrteiförmig geformt mit einem Mittelnerv
Blüte: von März bis November; pro Pflanze (Blattrosette) aufsteigender, blattloser Blütenstiel (5-15 cm lang) mit einzelner Korblüte, mehrere pro Jahr; Körbchenförmiger Blütenstand aus mehr als 100 Einzelblüten, richtet sich nach der Sonne aus und schließt sich bei schlechtem Wetter; auf dem Blütenstandsboden sitzen 75 bis 125 gelbe, zwittrige Röhrenblüten umgeben von weißen, weiblichen Zungenblüten; in der Regel sind die männlichen Blütenbestandteile vor den weiblichen "reif"
Frucht: Fruchtknoten unterständig; Früchte 1-2 mm lange "Nüsschen" und ohne Pappus
Sonstiges: Fremd- und Selbstbestäubung durch Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und vor allem Fliegen; Verbreitung der Früchte durch Regen (Wegschleudern durch Regentropfen), Wind (Aussträuen), Regenwürmer, Schafe, Rinder (und Menschen) - und vegetativ (Ausläufer)


Grafik gemeinfrei aus Wikipedia

Wo kommt es vor? Eigentlich, stammt die Gattung aus dem Mittelmeerraum, wo die nahen verwanden unseres Gänseblümchens sich auch heute vorwiegend finden lassen. In Mitteleuropa ist Bellis perennis ein Archäophyt (also ein vor langer Zeit eingewandertes Gewächs) dass sich durch die Entstehung von Weiden und Wiesen in vorgeschichtlicher Zeit in Norden ausbreiten konnte. In unseren Parkrasen (in Gärten und Parks) gehört es zu den Charakterarten. Nährstoffreicher Untergrund wird bevorzugt, häufiger Schnitt des Rasens ist nötig, da es sonst überwuchert wird.
Auf landwirtschaftlich genutzten Flächen zeigt das Gänseblümchen verdichtete Böden, übernutzte Flächen an.


Photo gemeinfrei aus Wikipedia

Verwendung: Zum gute Laune bekommen beim Ansehen. Sonst noch etwas? Ja . Man kann die Blätter und die Blüten essen. Meines Erachtens nach schmecken die Blüten leicht nach Karotte, in der Literatur wird "nussig" geschrieben. Der Geschmack wird leicht bitter, wenn die Blüten ganz geöffnet sind. Die Knospen kann man sauer einlegen - und als Kapernersatz benutzen (was ich nicht tun würde, ich hasse Kapern ).
Lauf den alten Heilbüchern hat es einige wohltuende Wirkungen ... habe ich bislang noch keine von ausprobiert ... Freiwillige vor?!
* gegen schuppige Gesichtshaut (Salbe)
* gegen Sommersprossen (Salbe)
* gegen Husten (Absud - trinken)
* gegen Altersflecken (Salbe, mit Ochsengalle - sehr appetitlich?!)
* gegen Verstopfung (Absud vom Kraut - trinken)
* zur Harnaustreibung (Absud der Wurzel - trinken)
* gegen „luxuria“ [Geilheit, Schwelgerei ] (Pflanze essen)
* gegen Verrenkungen (heiße Kompresse von Saft oder Pflanze)
* bei Knochenbrüchen (heiße Kompresse von Saft oder Pflanze)
* bei Trümmerbrüchen (zerstoßene Wurzel als Auflage)
* Wundheilung
Die Blüten enthalten Saponin(e) ätherische Öle, Bitterstoffe, Gerbstoffe und Schleim. Lt. Wikipedia wurde in Studen nachgewiesen, dass es antimikrobiell und antihyperlipidämisch (also gegen Miktroben und gegen Fett) wirkt.


Public-Domain-Bild von Leo Michels. Urheberrechte werden nicht geltend gemacht.

Wenn ihr mal schaut werdet ihr einiges an Rezepten im Netz finden, was man mit der kleinen Pflanze so alles anstellen kann.

Um mal "Cavallo" zu zitieren:
"Natürlich gibt es auch jede Menge nützliche Kräuter, die an Waldrändern oder Wegen wuchern: Brennnesseln und Gänseblümchen sollen angeblich den Stoffwechsel fördern; Brombeerblätter bei Durchfall helfen; Schafgarbe die Durchblutung steigern; Spitzwegerich Husten lindern und Löwenzahn das Immunsystem stärken. „Im Gegensatz zu den Giftpflanzen reicht bei Heilkräutern aber eine Maulfüllung nicht aus, um eine sichtbare Veränderung zu bewirken“, sagt Tierheilpraktikerin Kaja Kreiselmeier. „Erst wenn Pferde etwa über mehrere Wochen jeden Tag 20 bis 45 Gramm Brennnessel futtern, glänzt das Fell stärker.“"

Ich habe auch einen Versandhandel gefunden, der Gämnseblümchen als Einzelfuttermittel anbietet (allerdings habe nicht den Grund nicht finden können )

Balance Online:
"Unsere Freunde: Die Gänseblümchen
Gänseblümchen wachsen in fast jedem Garten. Sie sind freundliche Kulturfolger der Rasenflächen, die ihnen einen idealen Standort bieten. Gänseblümchen sind nicht nur schön anzusehen und fast das ganze Jahr frisch verfügbar, sie unterstützen auch wunderbar Heilprozesse. Karl der Große beschrieb das Gänseblümchen wie folgt: „Die Freude der Ärzte und der Stolz der Köche“.
Die Germanen nutzen sie als sogenanntes Kriegerkraut, um ihre Verwundeten zu behandeln. So liegt es nahe, dass auch wir diese freundlichen Wegbegleiter für uns nutzen können.
Gänseblümchen werden in der Naturheilkunde unter anderem als Schmerz- und Wundheilmittel bei Schürfwunden, Prellungen, Blutergüssen, Verstauchungen und Muskelverletzungen eingesetzt.
Einzelne Blüten des Gänseblümchens bereichern jeden Salat. Sie können außerdem Aufläufe und Eintöpfe liebevoll damit dekorieren.
Pferde, Rinder, Ziegen und Schafe fressen sie nach Bedarf selbständig beim Weidegang. Hunden und Katzen können Sie einzelne Blüten in das Trinkwasser legen und anbieten.
Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster, Wüstenrennmäuse, Wellensittiche und Schildkröten mögen Gänseblümchen frisch als Futter, wobei je nach Größe des Tieres ein bis zwei Blüten vollkommen ausreichen. Auch die grünen Blätter der Gänseblümchen sind für Mensch und Tier bekömmlich; sie können als Salatbeigabe genutzt werden.
Hunde fressen die frischen Blüten und Blätter möglichst fein zerstoßen und unter das Futter gemischt. Pferden können Sie einzelne Blüten und Blätter einfach auf das Kraftfutter streuen. Sollte Ihr Pferd die Gänseblümchen aussortieren, wird es sie zu diesem Zeitpunkt nicht brauchen.
Wirkung für Mensch und Tier: Schmerz lindernd, Wundheilung fördernd, Blut reinigend, Schleim lösend, Wasser treibend."

Ach ja, Blumenkränze?! Gehen mit Gänseblümchen auch gut - entweder gewunden oder durchgesteckt .... Ich habe als Kind immer durchgesteckt - wie macht ihr das? Gänseblümchenkränze stehen unseren Pferde doch sicher auch gut - und schmecken.
Hier eine Anleitung für gewundene Kränze.

Nun seid ihr dran spielt ihr mit und schreibt mir, was ihr so mit den kleinen Blümchen tut?