Mich würde mal interessieren, ob ihr auch diese "besonderen Momente" mit euren Pferden erlebt. Damit meine ich einfach Momente, die euch zeigen, dass ihr anscheinend den richtigen Weg in der Ausbildung eingeschlagen habt, wobei die Art der Ausbildung egal ist...

Am Montag hatte ich mal wieder einen dieser Momente. Ich reite schon seid einiger Zeit meinen Spanier immer mal wieder mit Halsring, allerdings hab ich dann trotzdem immer die Trense drauf, so dass ich im Notfall auf diese zurückgreifen kann. Am Montag bin ich ihn nun das erste mal mit Halsring und ohne trense geritten Es war toll zu fühlen, wie fein er inzwischen ist. Am Anfang, als ich ihn gekauft habe, war an so etwas noch gar nicht zu denken, da er sich sehr schwer getan hat vertrauen aufzubauen und reiterlich noch ganz am Anfang stand. Und inzwischen kann ich ihn, selbst in seiner "Trotz-Phase" in der er gerade steckt, mit Halsring reiten

Nun würden mich mal eure Momente interessieren. Kennt ihr dieses Gefühl? Wie sehe diese Momente bei euch aus?
Lg Anna

Das klingt super

Ich hatte auch letztens so einen Moment, oder auch zwei. Einmal, als mein Pferd, das noch kürzlich total angespannt und aufgespult auf dem Platz rumraste, auf ebendiesem tiefenentspannt und glücklich vor sich hin gewackelt ist, um mich am nächsten Tag mit einem ebenso entspannten Ausritt mit den ersten Metern Galopp und dem ersten Mal am langan Zügel ohne Hüpfer heimreiten zu belohnen

Ich erlebe diese besonderen Momente nicht nur beim Reiten, sondern auch im Kleinen im allgemeinen Umgang mit meinem Düsimann.

So wird es zum Beispiel immer selbstverständlicher, dass ich seine Ohren berühren kann. Als er im März zu mir kam, war daran nicht im Entferntesten zu denken, besonders, was sein rechtes Ohr angeht. Anhand solcher kleinen Dinge merke ich, wie er langsam immer mehr Vertrauen fasst.

Heute haben wir Handarbeit gemacht, und mir fiel auf, dass der Umgang mit der Gerte für ihn gar kein Problem mehr ist. Das war am Anfang anders, da er regelrecht panisch darauf reagierte.

Du siehst, auch wir haben diese Momente, und ich möchte sie nicht missen...

Das hört sich super an!! Ich finde diese Momente extrem wichtig. Und oft sind es ja auch so kleine Dinge, die einem zeigen wie weit man schon gekommen ist, ins besondere im Bereich vertrauen aufbauen. Schön, wenn man sich über so scheinbare Kleinigkeiten noch freuen kann :)

Ich denke jeder der sein Pferd als Partner wahrnimmt und es liebt, erlebt diese Momente. Das muss kein Grand Prix Ritt sein, es sind die Momente in denen man mit seinem Pferd zu einer Einheit verschmilzt und der teils mühsame Weg mit einem oder mehrerern Momenten der Leichtigkeit und Glücksgefühlen belohnt wird.

Auch ich kenne das, der Moment in dem alles so leicht erscheint und mit leichten Hilfen auf den Punkt klappt und sich das Sitzen auf dem sich bewegenden Pferd anfühlt als säße man auf Wolke 7 .

Für mich war das so ein großartiger Moment das ich so glücklich war dies spüren zu dürfen, das mir die Tränen in den Augen standen.

Diesen Moment vergisst man auch nicht wieder.

Zitat von Casper109 im Beitrag #7

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Ich denke jeder der sein Pferd als Partner wahrnimmt und es liebt, erlebt diese Momente. Das muss kein Grand Prix Ritt sein, es sind die Momente in denen man mit seinem Pferd zu einer Einheit verschmilzt und der teils mühsame Weg mit einem oder mehrerern Momenten der Leichtigkeit und Glücksgefühlen belohnt wird.

Auch ich kenne das, der Moment in dem alles so leicht erscheint und mit leichten Hilfen auf den Punkt klappt und sich das Sitzen auf dem sich bewegenden Pferd anfühlt als säße man auf Wolke 7 .

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Zitat

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"You have to become the friend of your horse before you can become his teacher" (BB)

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Auch ein besonderer Moment für mich ist es, wenn ich mit meinem Pferd so eine innige Beziehung entwickelt habe und es so gut kenne, dass ich weiß wie sein Lernverhalten ist und dementsprechend leicht und unkomplizert die weitere Ausbildung wird.
Aber das ist meiner Meinung nach eine Feinabstimmung die über Jahre wächst und man nicht in kurzer Zeit erreicht. Deswegen ein ganz besonderer Moment in der Ausbildung!

Edit: Obwohl ich muss auch zugeben, dass ich besonders im Gelände oft "besondere" Momente habe und dank unserer tollen Stuten kommen stets neue dazu.
Woran ich mich aber besonders erinnere:

- dreijährige Taddel bei ihrem ersten Gruppenausritt! Die Gruppe geht durch und Taddel völlig relaxt am langen Zügel im Schritt hinterher nach Hause. Was war ich damals verliebt (immer noch natürlich) in dieses Pferd.
- Junge Taddel mit meiner Mum unterwegs, auch mit einer Gruppe. Pferde gehen alle im Galopp durch, Taddelchen galoppiert gelassen hinter her, ganz der Meinung, das würde zum Programm dazugehören. Sie hat es gar nicht recht gecheckt .
- Taddel und ich hatten vor vielen Jahren einen ganz schrecklichen Unfall. Sie hat mich danach den ganzen Weg im ganz vorsichtigen Schritttempo nach Hause getragen, weil ich mich kaum auf dem Pferd halten konnte und die ganze Zeit mit der Ohnmacht kämpfte.

Jaaa wir können keine tollen Lektionen, aber wir haben großartige Freunde und das gegenseitige Vertrauen ist enorm, das macht jeden Moment besonders.

Besondere Momente feiere ich mit dem Lilolaunebär auch täglich - und es sind vor allem die Augenblicke, in denen er mir zeigt, dass er mir vertraut ... oder in denen er mir zeigt, dass ich ihm bedingungslos vertrauen darf.

Eigentlich dachte ich auch immer, dass ich Lilo ans Geländereiten gewöhnt habe. Doch eigentlich ist es umgekehrt, denn mit ihm ist jeder Ausflug in den Busch ein freudvolles Erlebnis ... sicher ist er auch manchmal albern, aber wenn es drauf ankommt, dann ist mein Hasenherz mit Löwenmut beseelt und ich weiß, dass ich mich zu 100 Prozent auf ihn verlassen kann.

Lilo ist mein Seelenpferd und ein wunderbarer Pferdefreund.

Unsere heutigen besonderen Momente waren zum einen der, als ich ihn an der Hanf piaffieren lassen konnte, ohne die Touchiergerte zu benutzen - ich deutete nur auf sein Hinterbein und sagte: Piaffe!" und schon schob er seine Hinterhand unter, beugte die Hanken und begann für mich (und für die Kekse) zu tanzen.

Sein besonderer Moment war vermutlich der, als er begriff, dass er fürs Kopfschütteln Kekse abkassieren darf ... jetzt wirft er sich nicht nur auf die Erde, wenn ihn der kleine Hunger überfällt, sondern schüttelt auch noch den Kopf ;-)

Dabei habe ich ihm zuerst gute 20 Minuten lang die Gerte förmlich in die Ohren gebohrt - ich überlegte schon, Q-Tipps dranzubinden, damit das Ganze wenigstens einen Sinn bekommt, denn während jedes Pferd sofort den Kopf schüttelt, wenn man es an den Ohren kitzelt, reagierte Lilo darauf gar nicht ... er war vollkommen tiefenentspannt. Aber als er dann doch endlich mal den Kopf schüttelte und ich ihn lobte und mit Möhren belohnte, war das Kommando "Sag nein!" auch schon installiert, denn das "Ohrenbohren" konnte ich mir schenken, weil Lilo den Zusammenhang zwischen Kopfschütteln und Belohnung bereits begriffen hatte.

Jetzt freut er sich, dass er mit minimalstem Aufwand an Kekse gelangt und ich freue mich über mein schlaues (oder vielleicht doch verfressenes?) Pony - und damit haben wir heute unseren zweiten besonderen Moment feiern dürfen.