Das Du da keine Lust mehr auf die Turnierreiterei hattest, kann ich gut verstehen. Das wäre mir sicherlich nicht anders ergangen. Aber du hast Recht, es ist schon in vielen Köpfen drin, dass man mit den Exoten nichts reißen kann. Ich bin eine Zeitlang mit zwei Pferden in den gleichen Prüfungen an den Start gegangen. Ein S-platzierter, schwarzer, bildhübscher, direkter Rubinsteinsohn und dann mit meinen kleinen moppeligen Spanier. Wenn ich "nur" mit einem Schleifchen nach Hause kam, wurde sofort vermutet und unterstellt, das es der Schwarze in die Platzierung geschafft hat. Aber Ati war immer besser und die Gesichter teilweise urkomisch. Wie konnte es ein kleines dickes Pony schaffen, das bildhübsche schwungvolle große Schwarze zu schlagen

Tolle Story das mit dem Lied kenne ich noch von damals, als ich im Voltisport aktiv war. Als Safri Duo gerade in die Charts kam, hatte das praktisch jede zweite Mannschaft als Einlaufmusik. Nur hat sich das Ganze nicht mit der Zeit gegeben - auch Jahre später waren viele so einfallslos, immer noch diese Musik zu nehmen, die schon Zuschauern und Richtern zum Hals raushing

Übrigens wunderschöne Pferde, beide! ich bin persönlich gar kein Scheckenfan und finde, dass die allermeisten Pferde einfarbig schicker aussähen Aber bei den beiden gefällt mir der Typ sehr gut. Und in diesen beiden Fällen könnte ich mich auch mit der Zeichnung anfreunden. Gerade Mütze mit dem vielen weiß wirkt schon sehr edel. Einfarbig schwarz oder schokobraun hätte ihnen aber sicher auch gestanden


Ich muss sagen, dass ich selber nie so die Erfahrungen gemacht habe, dass bestimmte Pferderassen auf Turnieren diskriminiert wurden. Ich war natürlich die wenigen Male auch nur in den unteren Klassen unterwegs, aber da sah man durchaus auch Hafis, Norweger und Spanier ganz vorne. Ich selber hatte ja auch immer eher ungewöhnliche Pferde unterm Sattel (vom uralten, tattrigen Schuli übers dicke kleine Pony bis zum lackschwarzen Shire) udn nie den Eindruck, dass mir das zum Nachteil gereicht hat. Aber meine wenigen Turnierstarts haben sich wie gesagt auch im E-Bereich bewegt, da wird sowas vielleicht noch eher verziehen...

Jeglicher Wettbewerb ist mit einem gewissen Maß an "Gesichtskontrolle" behaftet. Insofern nimmt sich das Spezies-Rasse- und Farbgebungsübergreifend nichts. Irgendwer wird immer aus irgendwelchen Gründen bevorzugt oder benachteiligt.

Franziska: Stimmt - an Reitertagen, Kat.C- Turnieren, in den E-Dressuren oder manchmal auch in den LK6-A-Dressuren durfte man durchaus auch mit einem Hafi noch auf eine Platzierung hoffen - in den LK4-Prüfungen wäre das aber hier vollkommen unwahrscheinlich gewesen.

Aber wie ich schon schrieb: Vor knapp 40 Jahren hatte ich für meine ersten A-Dressuren auch noch einen irischen Fuchs mit hochweißen Beinen und breiter Blesse und die Richter bewerteten ihn nicht schlechter, auch wenn er kein Deutsches Reitpferd war. Im gleichen Stall an der Schweizer Grenze, in dem ich auch meine Pferde immer stehen hatte, bevor wir das erste Haus mit Stall kauften, stand ja auch Kirsten Jung (vielleicht kennt jemand ihr Buch "Rückentraining mit dem Kappzaum") mit ihrem Haflingerhengst Stardust. Der sammelte gegen richtig gute Deutsche Reitpferde und erfolgreiche Reiter auch bis M-Dressur seine Schleifen.

Gut - da gab es auch Richter, die ihr so eine Art "Mitleidsbonus" gaben, denn ich schrieb ja häufig bei den Prüfungen und saß dann neben den Richtern und einer sagte mal: "Ja, eigentlich ist das Mädel ja nun schon langsam aus dem Pony rausgewachsen, aber wenn man halt nicht so begütert ist, muss man halt nehmen, was man hat." Kirsten ritt nämlich auch eine M-Dressur mit Gummistiefeln und einer Reitkappe, die schon ganz blank gescheuert war und kaum noch Samtbezug erkennbar war und erweckte damit immer den Eindruck, dass sie knapp bei Kasse ist ;-) Dass Kirsten zu jener Zeit schon Haflinger züchtete und davon drei im Stall hatte, habe ich da lieber verschwiegen.

Sie hat dann mal auch irgendwann einen Warmblüter gekauft, aber platziert war sie mit dem dann nie und so verkaufte sie ihn dann auch wieder - die Geschichte ist also ganz ähnlich Deiner, liebe Biene, denn Kirsten verdankte ihren Hafis wohl den Großteil ihrer Erfolge, obwohl sie auch Pferde ritt, die eher dem Dressurpferdetyp entsprachen.

Und zum Thema "Einfarbig sähe er besser aus", kann ich tatsächlich eine Geschichte zum Besten geben, denn ich machte mir mal den Spaß, bei einem Foto von Irco alles Weiße in seinem Fell mit einem Edding anzumalen und schob das dann über den Kopierer (damals kannte man ja noch kein Photoshop). Dieses fotokopierte Bild zeigte ich dann meinem Trainer, als wir nach der Prüfung noch im Festzelt saßen - zusammen an einem Tisch mit zwei Dressurrichtern - und sagte: "Ich habe mir übrigens ein neues Pferd gekauft!" Alle schauten interessiert das fotokopierte Bild an und es hagelte förmlich Begeisterungsstürme. Einer der Richter sagte dann sogar: "Der wird Dir ganz sicher mehr Platzierungen bringen, als der Schecke - der Rappe ist ja schon vom Gebäude viel besser und hat mehr Ausstrahlung!" Ich habe es nicht fertig gebracht, den "Experten" zu erzählen, dass es sich um meinen angemalten Irco handelt, denn das wäre ja eine eklatante Brüskierung für die Herren gewesen. Mir war aber spätestens da klar, dass Ircos Kuhfell ihn schon zum Zweitklasspferd stempelte und ein bisschen mehr Farbe ihn bereits zum Dressurpferd hätte adeln können.

Andererseits wurde ich eben gerade wegen Ircos Kuhfell zu Horses an Dreams eingeladen, durfte die EM der Dressur mit einem Schaubild eröffnen, war an Messen der Hinkucker und wurde gefragt, ob ich mit meinem Pferd auch andere Stände besuchen könnte, weil er ja die Leute anzog. So marschierte Irco dann auch zweimal täglich auf einem Laufband während der Hansepferd und durfte an der Equitana eine Magnetfelddecke vorführen.

Ich wurde dann übrigens ein paar Turniere später auch noch mal von dem Richter gefragt, was denn aus meinem Rappen geworden sei und ich sagte dann, dass ich den wieder verkauft hätte, weil er für mich zu schwierig zu reiten war ;-)

Und eigentlich gebe ich ja zu, dass ich Schecken auch nie mochte ... aber Irco hatte ich gesehen und mich in ihn verliebt und so nahm ich dann auch das Kuhfell in Kauf.

Aber als Mütze zur Welt kam, war ich wirklich schockiert ... er war ja wirklich nicht gerade eine Schönheit. Meine Tieräzrtin hatte ich zwar vorgewarnt, aber als sie in die Box kuckte, sagte sie nur: "Ach Du Sch ... der ist ja wirklich hässlich gezeichnet!"

Mützes Mutter war übrigens eine braune Rheinländerin von Grosso Z aus der Larissa, die als eine der ganz wenigen Stuten in der Zucht in allen vier Leistungsstutbüchern eingetragen war.

... und Mützes wirklicher Name war: Chance to win again ... ich wollte die Hoffnung ja nicht aufgeben, auch wenn er ein ziemlich scheußlich gezeichnetes Fohlen war.

Übrigens gibt es auch zu Mütze eine spannende Geschichte, die ich gerne einstellen kann, wen Ihr sie lesen mögt.

Deine Mütze erinnert mich stark an unsere, die war zwar eine Katze, aber für Züchter, die bevorzugt black-tabby züchteten, mit möglichst wenig weiß, war ihre Geburt ein Schock. In einem Wurf von black-tabby Babies mit höchstens weissen Füßchen liegt ein weißes Baby, mit schwarzem Schwänzchen und batman- Mützchen auf dem Köpfchen. Frank traf fast der Schlag! Aber Ebony!!! wurde der Liebling der Familie und im besonderen meine Lieblingskatze. Ich muss mal schauen, ob ich auf diesem Rechner noch ihr Bild habe.

Achtung OT:

Leider nur ein Bild von einem Bild_

f16t1379p25272n2_JSiVCwfx.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Meine Bonny, macht sie das mit dem spanischen Schritt nicht hervorragend?

Zitat von Ginny im Beitrag #22

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Achtung OT:

Leider nur ein Bild von einem Bild_


Meine Bonny, macht sie das mit dem spanischen Schritt nicht hervorragend?

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Zitat von elchbine im Beitrag #23

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Zitat von Ginny im Beitrag #22

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Achtung OT:

Leider nur ein Bild von einem Bild_


Meine Bonny, macht sie das mit dem spanischen Schritt nicht hervorragend?

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Perfekt

Übrigens war Mütze ein Hengst (also nicht meine Mütze, sondern mein Mütze) und wurde sogar gekört, hatte unter dem Namen Calayo sogar ein paar Nachkommen, aber dann wurde er als Reitpferd verkauft und gelegt.

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Zitat von elchbine im Beitrag #20

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Übrigens gibt es auch zu Mütze eine spannende Geschichte, die ich gerne einstellen kann, wen Ihr sie lesen mögt.

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