Für mich war das wieder mal eine Nachricht, bei der ich mich nur fragen konnte, warum man sich und seinen Hund denn in der Dunkelheit nicht beleuchtet, wenn man auf unbeleuchteten Wegen und Straßen unterwegs ist. An dieser Stelle in Holdorf habe ich neulich fast einen Jogger übersehen, der auch vollkommen dunkel gekleidet und ohne Beleuchtung seine Kilometer an der Straße lang rannte und ich konnte zum Glück im letzten Moment noch ausweichen.
Wenn man selbst im Auto unterwegs ist und weiß, wie schwer es ist, Fußgänger rechtzeitig zu erkennen, dann läuft man lieber wie ein wandelnder Weihnachtsbaum rum und beleuchtet auch Hund oder Pferd so, dass man sie schon von Weitem sieht.
So ein Leuchthalsband oder die reflektierende Sicherheitsweste ist doch keine teure Anschaffung ... und sie hätte das Leben des Mannes vermutlich gerettet
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Uah, wie schrecklich - auch für den armen Fahrer.! Ich habe auch immer Sorge, beim Fahren im Dunkeln mal etwas/jemanden "unsichtbaren" zu übersehen.
Jaleoso und ich sind ja winters oft zu Fuß unterwegs und da auch beleuchtet wie nur was: vollflächig reflektierende Decke für's Hüh + selbstblinkende Gamaschen, falls es mir abhanden kommen sollte und für mich 2 (!) Lampen - vorne weiß, hinten rot -, weil kann ja auch mal eine ausfallen.
Zitat von suerte im Beitrag #1895Uah, wie schrecklich - auch für den armen Fahrer.! Ich habe auch immer Sorge, beim Fahren im Dunkeln mal etwas/jemanden "unsichtbaren" zu übersehen.
Hier ebenfalls. Wenn ich mir in der Frühe den Weg rund um all die unbeleuchteten Menschen und vor allem Kinder suchen muss, die völlig unbeleuchtet im Stockdunkeln herum laufen - optimalerweise dann sogar noch nebeneinander auf der Fahrbahn, weil der Fussweg zu schmal für 2 nebeneinander ist, fürchte ich mich auch extrem davor, einmal jemanden zu erfassen.
Andererseits wäre es so einfach, sich sichtbar zu machen....
Auf der anderen Seite.... je nachdem wo man groß geworden ist oder wo man wohnt MÖCHTE man nachts auf der Straße nicht gesehen werden. Das bedingt natürlich, dass man selber aufpasst dass man nicht einem Auto in den Weg gerät. Ich finde, solange man nicht AUF der Straße sich aufhält MUSS der Autofahrer einen auch nicht sehen. Aber der Tod des Mannes ist so oder so tragisch!
edit: ich erinnere mich an eine Serie von Vergewaltigungen im Wald in der Gegend um Mayen vor einigen Jahren. Da will man doch nicht auf sich aufmerksam machen?
You can never know everything, and part of what you know is always wrong. Perhaps even the most important part. A portion of wisdom lies in knowing that. A portion of courage lies in going on anyway. (Al'Lan Mandragoran)
Zitat von Andrea im Beitrag #1898Auf der anderen Seite.... je nachdem wo man groß geworden ist oder wo man wohnt MÖCHTE man nachts auf der Straße nicht gesehen werden. Das bedingt natürlich, dass man selber aufpasst dass man nicht einem Auto in den Weg gerät. Ich finde, solange man nicht AUF der Straße sich aufhält MUSS der Autofahrer einen auch nicht sehen. Aber der Tod des Mannes ist so oder so tragisch!
edit: ich erinnere mich an eine Serie von Vergewaltigungen im Wald in der Gegend um Mayen vor einigen Jahren. Da will man doch nicht auf sich aufmerksam machen?
Ganz sicher hast Du da durchaus Recht, aber wenn ich mit Hund unterwegs bin, ist die Chance sowieso geringer, dass mich jemand angreift. In der Regel wechseln die Leute, die mich nicht kennen, den Weg, wenn sie mir mit den Hunden begegnen
Zwar bin ich eben der Meinung, dass wenn man mit einem Hund im Dunklen unterwegs ist, man den eben aus verschiedenen Gründen sichtbar machen sollte. Ich finde es auch sehr unangenehm, wenn ich mit den Hunden laufe und plötzlich steht jemand unbeleuchtet mit seinem Hund vor mir und ich habe nicht die Zeit, meine Hunde zu mir zu nehmen und zu sichern. Erst neulich bin ich ja von einem Huskybesitzer angemeckert worden, weil ich ihn und seinen Hund im dunklen Wald erst sah, als die Hunde sich anbellten (seiner war aber auch nicht angeleint). Oder der dusselige Jogger, der mir in die Bungeeleine rannte, weil er wohl den Hund und mich im Dunklen sah, weil wir beide beleuchtet waren, aber nicht, dass zwischen dem Hund und mir eine Leine gespannt war ... und ich sah ihn nicht, weil er dunkel gekleidet und unbeleuchtet war. Wäre Chia ohne Leuchthalsband und Leuchtgeschirr ausgestattet gewesen, wäre er vermutlich nicht nur in die Leine gerannt, sondern über meinen Hund gefallen.
Das Problem ist hier auch, dass die Landstraßen keine Gehwege haben und man am unbeleuchteten Straßenrand unterwegs ist, wenn man beispielsweise von uns aus Richtung des nächst größeren Ortes laufen möchte - da grenzt es dann schon an Leichtsinn, sich nicht sichtbar zu machen. Ich kann da auch aus meiner Sicht als Autofahrer sprechen: Ich habe schon häufiger mal im letzten Moment einen Schlenker um einen unbeleuchteten Fußgänger reissen müssen und fahre zwar schon bewusst auf den Strecken langsam, auf denen man kaum was sieht und häufiger mal auf Spaziergänger trifft (oder auf Rehe, Füchse, Kaninchen oder Hasen), aber ich habe auf solchen Strecken immer ein sehr ungutes Gefühl.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
@Andrea: ich erinnere mich daran als ich umme 16 war, da gab's hier auch vermehrt Vergewaltigungen. Zu der Zeit war ich oft noch nach Schule, Zeitungen-austragen, zum Stall radeln, diverse Boxen machen und Pferde reiten abends joggen - ich hatte immer Hummeln in Hintern. Und da war es auch mein Ziel, möglichst unsichtbar durch den Ort zu streifen. Nicht mal meine Schuhe sollten weiß sein. Aber da lief ich auch nicht vor Autos herum.
Zuerst mal mein Bedauern, dass jemand bei einem nächtlichen Spaziergang überfahren wird. Einer meiner Lehrer in der Schule ist im halbdunkeln beim Joggen überfahren worden. Meine Nachbarin wurde beim Hundespaziergang direkt beim Überqueren der Straße am Ende meines (und ihres) Grundstücks von einem Auto erfasst und war sehr schwer verletzt. Das kommt tatsächlich gar nicht so selten vor. Ich grusele mich jetzt aber wegen Euren Vergewaltigungs-Geschichten. Habe aktuell eine Ostheopathische Behandlung angefangen und dort die Hausaufgabe bekommen, abends mind eine halbe Stunde mit großen Schritten auf ebenem Weg spazieren zu gehen. Das ist bei uns in der Eifel nicht so leicht zu finden und ich lauf da jetzt immer so einen Feldweg entlang... im Schneegestöber des Nachts... auch absichtlich nicht beleuchtet ... und vermisse meinen Hund. Die Pferde mitzunehmen ist zu gefährlich... und mich verabreden ist auch schwierig, weil ich abends oft lange Arbeite und dann noch den Stall machen muss... da wird es manchmal richtig spät. Da hat auch iwie keiner Lust drauf... was ich verstehe.. ich auch nicht. Aber ich merke, dass mein Mörder-Rückenschmerz am Morgen besser ist, weil ich meine Verspannungen durch das Laufen löse und entspannter Schlafen gehe, wenn ich gelaufen bin. Interessanter Input... nebenbei... fand den Ostheo-Mann sehr überzeugend und habe wieder Hoffnung dieses Pensum noch ein paar jahre so durchhalten zu können.
In dieser Woche hat sich ja jede Menge an Nachdenklichkeit angesammelt und heute gipfelte das dann im Fund von 2 ausgetrunkenen Veltins-Bierflaschen und zwei ebenso leeren Dosen Jim Beam mit Cola, nebst einer leeren Zigarettenschachtel Mal ehrlich! Wenn man sich Proviant mit in den Wald schleppt, dann ist es doch selbstverständlich, die leeren Verpackungen wieder mitzunehmen! Schließlich trägt man daran sogar noch leichter. Ich habe den Müll dann mitgenommen, bevor sich noch ein Tier daran verletzt. Meine Freundin Natalya lief sogar schon mit einem Müllsack durch den Wald, um Getränkedosen, Eisverpackungen, Fast-Food-Styroporschachteln, Trinkbecher, Gummibärchen- und Chipstüten einzusammeln. Am Zaun der MUNA hat eine gute Seele sogar Mülltüten aufgehängt, die regelmäßig geleert würden ... wenn der Müll darin landen würde. Aber nein, er landet im Wald. Warum? Machen die Leute das auch zuhause?
Was sind das für junge Menschen, die da heranwachsen und denen der Respekt vor der Natur so gänzlich fehlt?
Aber zum Thema junge Menschen erählte mir mein Nachbar in dieser Woche eine Geschichte, die mich ebenfalls sehr, sehr nachdenklich stimmte. Ich wundere mich ja seit Monaten, warum allmorgendlich von Montag bis Freitag ein Taxi zu meinen Nachbarn zur rechten Seite fährt. Mein Nachbar zur linken Seite klärte das Rätsel dann auf: Der Sohn einer der jungen Familien, die dort leben, wird täglich mit dem Taxi zur Schule gefahren! Während ich noch staunte, wurde ich aber auch gleich informiert, dass das die Gemeinde zahlt, weil dem Jungen nicht zugemutet werden kann zur ca. 1 Kilometer entfernten Bushaltestelle zu laufen oder mit dem Fahrrad zu fahren. Den Eltern (die Mutter des Jungen ist Hausfrau und es stehen zwei Autos auf dem Hof) ist es auch nicht zuzumuten, den Bub jeden Tag zur Schule zu fahren und mittags wieder abzuholen.
Mein Nachbar zur Linken meinte dann, dass er noch die 3 Kilometer nach Holdorf zur Schule laufen musste und es ihm auch nicht geschadet hat, später mit dem Fahrrad zu fahren. Ich konnte das nur bestätigen, denn ich fuhr täglich 10 Kilometer zur Schule und 10 Kilometer wieder zurück - bei Regen, Wind und Schnee und bergauf und bergab.
Auch unsere Tochter wurde nie so gepampert. Sie fuhr mit ihrem Kinderrad zur Bushaltestelle und dann mit dem Bus zur Schule und Mittags wieder mit dem Bus zur Haltestelle und wieder mit dem Rad nach Hause.
Als sie dann in den nächst größeren Ort fahren musste, weil dort das Gymnasium ist, gab es auch Nachmittags Unterricht - da fuhr dann aber kein Bus mehr nach Grandorf, weil sie ja die einzige Schülerin war, die in Grandorf wohnte. Also mussten wir halt fahren, um sie abzuholen. Das war oft schwierig, weil Micha und ich ja auch beide arbeiten und man nicht immer so pünktlich wegkommt, wenn plötzlich Kunden vor der Tür stehen. Als ich mal bei der Gemeinde nachfragte, ob es da nicht eine Lösung gibt, die uns nicht so belastet, hieß es, dass es Sache der Eltern ist, sich darum zu kümmern, wie ihr Kind zur Schule und wieder nach Hause kommt. Übrigens hat uns auch nie die Gemeinde die Busfahrkarte für 80 € im Monat bezahlt - statt dessen wurde uns gesagt, dass wenn wir uns den Bus nicht leisten können, das Kind halt auch nicht ins Gynasium geschickt werden muss, denn zur Holdorfer Schule fährt ja ein Bus hin und zurück.
Die Gegebenheiten sind nach wie vor die Gleichen ... nur dass es heute den Kindern nicht mehr zuzumuten ist, dass sie zur Bushaltestelle laufen oder fahren - statt dessen wird ein Taxi gechartert, das das Kind von Zuhause abholt und auch wieder nach Hause bringt. Mich mopst es ein bisschen - nicht dass ich es den Leuten nicht gönne, wenn sie Unterstützung von der Gemeinde bekommen, aber mein Verständnis dafür, dass man Kindern keinen Kilometer Fußweg zumuten kann, ist einfach nicht vorhanden.
Aber vielleicht sollte ich über Dinge, die mich nachdenklich stimmen, gar nicht erst anfangen nachzudenken ... das frustet nur.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Zitat von Niqui im Beitrag #1904Das ist wirklich frustrierend. Entweder sitzen deine Nachbarn im Gemeinderat oder kommen aus der Ukraine
Weder das eine, noch das andere. Aber ich war ja heute wieder mit einer Freundin zur Abendgassirunde verabredet und die meinte, dass das tatsächlich so üblich geworden ist, dass wenn die Bushaltestelle quasi nicht direkt vor der Haustür liegt, die Gemeinde sich um eine Transportmöglichkeit kümmert, damit die Dorfkinder zur Schule kommen. Den Stadtkindern ist ein Fußweg von einem Kilometer zur Schule wohl zuzumuten, weil die Schule im gleichen Ort liegt, aber wer von Außerhalb kommt und in einem anderen Ort zur Schule geht, der nicht der Wohnort ist, kann einen Antrag bei der Gemeinde stellen und schon sind die in der Pflicht und bezahlen auch ein Taxi ... wenn das Kind also bis zum Abi täglich zuhause abgeholt und wieder nach Hause gefahren wird, kommt da sicher ein schönes Sümmchen zusammen.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
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26.01.2023 14:53 (zuletzt bearbeitet: 26.01.2023 14:57)
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Mal ehrlich! Wenn man sich Proviant mit in den Wald schleppt, dann ist es doch selbstverständlich, die leeren Verpackungen wieder mitzunehmen! Schließlich trägt man daran sogar noch leichter. Ich habe den Müll dann mitgenommen, bevor sich noch ein Tier daran verletzt. Meine Freundin Natalya lief sogar schon mit einem Müllsack durch den Wald, um Getränkedosen, Eisverpackungen, Fast-Food-Styroporschachteln, Trinkbecher, Gummibärchen- und Chipstüten einzusammeln. Am Zaun der MUNA hat eine gute Seele sogar Mülltüten aufgehängt, die regelmäßig geleert würden ... wenn der Müll darin landen würde. Aber nein, er landet im Wald. Warum? Machen die Leute das auch zuhause?
