...wenn wir alle so viel Geld hätten wie gemeinhin angenommen, dann würden wir uns doch gar nicht drüber aufregen, sondern mit einem müden Lächeln die Scheinchen überweisen. Haben die irgendwie auch nicht bedacht, oder?!
Also ich habs vom Behalten, nicht vom Ausgeben. Insofern ärgert mich jede sinnlose Geldausgabe ; )
Mein Mann warf nochmal einen Aspekt ein: Die Pferdesteuer soll wohl ein Ausgleich dafür sein, dass Pferde einen verringerten Mehrwertsteuersatz haben. Bevor da an die Regelung gegagen wird (Riesenbürokratieaufwand), wird lieber hinterher versteuert.
Da bist Du dann besonders angearscht, wenn Du ein günstiges Pferd lange hast. Mannmannmann.....
@Merphi : Wenn denn noch viele Leute günstige Pferde lange haben. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass dann auch das eine oder andere Pferd nicht mehr mit durchgezogen wird, wenn es denn nicht mehr so einsetzbar wie gewünscht ist. Es ist ja ohnehin kein Novum, dass viel zu viele Leute ihr Pferd dann ganz schnell auf irgendeine günstige Wiese schieben oder es ganz schnell verkauft werden soll. Wenn da jetzt eine Pferdesteuer anfällt, kosten so oder so irgendwen, egal ob Rentnerwiese, "zur Verfügung stellen" oder eben auch denjenigen, der ein altes Pferd doch noch aufnimmt.
Ist eigentlich jemandem bekannt, wie das jetzt konkret bei Gnadenhöfen, gewerblichem Pferdebesitz oder karitativen Einrichtungen aussieht? Was ist mit Therapiehöfen oder städtischen Einrichtungen mit Pferden?
In Tangstedt ist es so, dass nur Pferde, die zum Haupterwerb dienen, von der Steuer ausgenommen sind. Rentnerpferde sind voll mit zu besteuern. Eine Bekannte von mir hat ein Therapiepferd, dass sie aber nicht zum Haupterwerb, sondern nur zwei Mal die Woche als solches nutzt. Das wird auch voll besteuert.
In Hessen ist es glaube ich so, dass zwei von drei Gemeinden Rentnerpferde und Pferde zum Haupterwerb nicht besteuern. Da müsste ich aber noch mal genau nachlesen.
Das Hamburger Abendblatt berichtet heute in seiner Online-Ausgabe darüber, dass der neue Innenminister des Landes Schleswig-Holstein, Hans-Joachim Grote (CDU), die Pferdesteuer wieder abschaffen will. Parallel dazu wurde vor kurzem eine Normenkontrollklage, von der Dressurausbilderin A. Granlien, beim Oberverwaltungsgericht Schleswig eingereicht.
Ich bin weiterhin gespannt, wie es nun weitergeht und kann nur hoffen, dass diese unnütze Steuer wieder gekippt wird.
Zitat11.10.2017 | 17:15 Uhr | Julia Basic Landtag leitet Verbot der Pferdesteuer in Schleswig-Holstein ein Gesetzentwurf in erster Lesung auf den Weg gebracht
Kiel (fn-press). Die Pferdehalter Schleswig-Holsteins können leise Hoffnung schöpfen, künftig von der Pferdesteuer verschont zu bleiben. Der Landtag des nördlichsten Bundeslandes hat im Oktober in erster Lesung einen Gesetzentwurf zur Änderung des Kommunalabgabengesetzes und damit zum Verbot der Pferdsteuer auf den Weg gebracht.
„Wir freuen uns, dass die Landesregierung Schleswig-Holsteins ihre Ankündigung aus dem Koalitionsvertrag, ein Gesetz zum Verbot der Pferdesteuer auf den Weg zu bringen, nun wahr gemacht hat. Das ist eine frohe Botschaft für alle Pferdefreunde in Schleswig-Holstein und ein starkes Signal an andere Landesregierungen“, sagte Dieter Medow, Vorsitzender des Pferdesportverbandes Schleswig-Holstein und Vizepräsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN).
Im Juni 2017 beschloss die Gemeindevertretung des schleswig-holsteinischen Tangstedts trotz massiven Widerstands der Bevölkerung die Einführung der Pferdesteuer. Bereits vor dem Beschluss hatte die neue Landesregierung aus CDU, FDP und Grünen angekündigt, ein Gesetz zur Änderung des Kommunalabgabengesetzes und damit zum Verbot der Pferdsteuer auf den Weg zu bringen.
Laut einer Information des Landtags sagte Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) dazu: Der Reitsport in Schleswig-Holstein habe nicht nur im Spitzensport eine besondere Bedeutung, sondern auch im Breitensport „mit seiner herausragenden Jugendarbeit“. Er diene der Gesunderhaltung, biete Kindern und Jugendlichen besondere Landschafts- und Naturerlebnisse, locke reitbegeisterte Touristen nach Schleswig-Holstein und ermögliche landwirtschaftlichen Betrieben die Verbesserung ihres Einkommens durch Pferdezucht. „Der landesweite Ausschluss der Erhebung einer Pferdesteuer ist aus meiner Sicht aus diesen Gründen gerechtfertigt.“
Auch Stefan Holowaty von der FDP-Fraktion bezog im Parlament Stellung zum Gesetzentwurf. Er sagte in seiner Rede: „Es kann doch nicht sein, dass eine einzelne Gruppe quasi willkürlich herausgepickt und mit einer neuen Steuer belegt wird, um gemeindliche Finanzierungslücken zu schließen.“
Die kommunalpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Ines Strehlau, sagte unter anderem: „Wir fördern mit dem vorliegenden Gesetzentwurf den Pferdesport. (…) Reiten – vom Freizeit- bis zum Turniersport – wird von vielen Tausend Menschen jeden Alters in Schleswig-Holstein ausgeübt. Wir sind mit 33 Pferden pro 1.000 EinwohnerInnen das Land mit der höchsten Pferdedichte in ganz Deutschland. Und es sind bei Weitem nicht nur Menschen mit hohen Einkommen, die reiten, sondern es sind zum großen Teil BreitensportlerInnen, die in Gruppen oder Einzeln ihr Glück auf dem Rücken der Pferde suchen. Kinder, Jugendliche oder auch ältere Menschen betreiben Reitsport in ihrer Freizeit und das wollen wir gerne unterstützen. Wir Grüne haben ein Herz für den Breitensport und können uns daher dem Argument gerne anschließen, Freizeitsport nicht zu besteuern. Sport und die Verbundenheit mit der Natur wollen wir gerne fördern.“
Die vollständigen Redebeiträge der Abgeordneten können Sie hier nachlesen: www.ltsh.de/presseticker/
Nach den Informationen des Landtags hält nur die SPD den vorliegenden Gesetzentwurf für einen massiven und unbegründeten Eingriff in die kommunale Selbstverwaltung. Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) machte außerdem Rechtsbedenken geltend. Dennoch hat das Parlament den Gesetzentwurf an den Innen- und Rechtsauschuss überwiesen, der sich nun damit befassen wird.
Mit Blick auf die starken Argumente der Regierungsparteien sagte Dieter Medow: „Der heutige Tag hat gezeigt, dass sich das demokratische Engagement aller für unsere Pferde in Schleswig-Holstein lohnt.“ jbc
Auch Stefan Holowaty von der FDP-Fraktion bezog im Parlament Stellung zum Gesetzentwurf. Er sagte in seiner Rede: „Es kann doch nicht sein, dass eine einzelne Gruppe quasi willkürlich herausgepickt und mit einer neuen Steuer belegt wird, um gemeindliche Finanzierungslücken zu schließen.“
Genau meine Rede... mal ehrlich, um nichts anderes geht es da. Auch wenn die Steuern nicht zu vergleichen sind - ich wäre durchaus auch für die Abschaffung der Hundesteuer - die Leute, die sich vollkommen gedankenlos einen Hund nach dem nächsten holen, sind ja häufig genau die, die eh keine Steuer zahlen, weil sie den Hund nicht anmelden. Aber das ist dann der Punkt - die Steuer ist etabliert, und das Gerechtigkeitsempfinden sagt dann, die Pferdeleute haben doch richtig Asche, dann sollen die doch auch zahlen. (gut, wenn ich manche sehe, wie sie im Monat 100te für Eski ausgeben... könnte einem eben genau der Gedanke kommen. Ich sammele zwar auch Outfits fürs Pferd, aber mir wäre das meist viel zu teuer...). Anstatt einfach mal zu überlegen, ob es nicht sinniger wäre, sich dafür stark zu machen, das die Hundesteuer irgendwann in grauer Zukunft auch abgeschafft wird, befürwortet man dann lieber die Steuer für Pferde. Immer wieder irgendwie albern, finde ich. Und traurig - wie man anderen so eine Steuer "gönnen kann", weil man sich zu unrecht "abgezockt" sieht.
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Zur Hundesteuer: da hatte ich ein eigenes Kapitel eröffnet mit dem historischen Ursprung - Befreiung vom Jagdfrondienst des Hundes! Deutsxhlands älteste Steuer!
Ich finde es auch sehr erfreulich, dass Schleswig-Holstein wieder von der Pferdesteuer Abschied nimmt und hoffe, dass Niedersachsen gar nie auf die Idee kommt, Pferde zu besteuern ... sonst müsste ich doch glatt wieder eine Deckstation betreiben
Aber ich würde es auch begrüßen, wenn die Hundesteuer zumindest in den weit entlegenen Orten geringer wäre oder ganz entfiele, denn für uns ist ein Hund essentiell für die Sicherheit, weil die nächste Polizeidienststelle in Damme ist (5 Kilometer) und die nächste, auch nachts besetzte Polizeidienststelle in Vechta ist (15 km).
Bei einer Nachbarin, die seit rund einem halben Jahr keinen Hund mehr hat, wurde tatsächlich am hellen Tag eingebrochen und wir sind ziemlich sicher, dass der Dieb wusste, dass es da keinen Hund mehr gibt. Ohne Hund würde ich mich hier direkt am Waldrand und 3 Kilometer weit weg vom nächst größeren Ort doch nicht so sicher fühlen, denn es gibt bei uns nur zwei Nachbarhöfe. Abgesehen davon muss hier bei uns auch keine Stadtreinigung Hundehäufchen zusammenfegen und auch sonst genießen wir keine Privilegien, die für die Einwohner von Holdorf selbstverständlich sind - es fühlt sich zwar im Rathaus keiner zuständig dafür, auch mal die Sträßchen in Grandorf zu räumen (sogar befestigen mussten wir die Straße mit unserem Geld, als sie sich aufzulösen drohte) oder uns schnelles Internet zuzugestehen, aber wenn die Hundesteuer anfällt, dann wird prompte Zahlung erwartet - wobei wir dafür nicht mal eine Steuermarke für den Hund erhalten (Argument aus dem Rathaus: "Die braucht doch bei Euch keiner, weil die Hunde ja sowieso immer auf den Höfen bleiben"
Insofern bin ich längst dafür, dass die Hundesteuer im Außenbereich abgeschafft wird und es deutschlandweit keine Pferdesteuer mehr gibt.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
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16.06.2017 18:01
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