Zitat von Chiara im Beitrag #1Wußtet ihr schon das man nun auch Ausreitplaketten braucht wenn das Pferd nur geführt wird?
Zitat23.11.2016 | 14:00 Uhr | Gerlinde Hoffmann Nordrhein-Westfalen: neues Landesnaturschutzgesetz verabschiedet Bestimmungen zum Reiten und Gespannfahren deutlich verändert
Warendorf (fn-press). Seit mehr als 40 Jahren regelte in Nordrhein-Westfalen das Landschaftsgesetz alle Fragen rund um Naturschutz und Landschaftspflege inklusive des Betretensrechtes. Nun hat der Landtag ein neues Naturschutzgesetz mit umfassenden Änderungen verabschiedet. Dabei wurden auch die Bestimmungen zum Reiten und Gespannfahren deutlich verändert und in vielen Punkten vereinfacht.
Viele Jahrzehnte lang war das bisherige Landschaftsgesetz mit seinen einschränkenden Bestimmungen für das Reiten im Wald wiederkehrend Gegenstand von Gesprächsrunden, Gutachten und Diskussionen in vielen Kreisen und Regionen des bevölkerungsreichsten Bundeslandes. Das fand 2016 einen neuen Höhepunkt, indem der im März veröffentlichte Gesetzesentwurf vielerlei Interessengruppen auf den Plan rief und harsche Kritik ebenso wie freundliche Zustimmung erzeugte.
Das betraf bei weitem nicht nur, aber eben auch, die pferdesportliche Betätigung in Feld und Wald. Dazu wurde zum Stichtag für Stellungnahmen eine nie dagewesene Anzahl von etwa 20 Eingaben großer und kleiner „Pferde-Verbände“ sowie einzelner Pferdefreunde eingereicht und auf den Internetseiten des Landtags für jedermann einsehbar veröffentlicht. Das ist nun Geschichte. Mitte November 2016 wurde das neue Landesnaturschutzgesetz mehrheitlich verabschiedet.
Nachstehend in Kürze ein Überblick über die wichtigsten Passagen: In der Feldflur sind erfreulicherweise Reiten und Kutschfahren auf landwirtschaftlichen Wirtschaftswegen weiterhin grundsätzlich zugelassen. Im Wald haben sich die Bestimmungen für das Reiten deutlich verbessert: So ist Reiten künftig auf allen befestigten und naturfesten Waldwirtschaftswegen grundsätzlich gestattet. Damit ist die sogenannte Freistellungsregelung auf Kreisebene entfallen, ebenso wie pauschale Wanderwegsverbote. In Gebieten mit „regelmäßig geringem Reitaufkommen“, also in der Regel im ländlichen Raum, können die Kreise oder kreisfreien Städte alle Wege einbeziehen. Sind Wälder stark frequentiert, was vor allem in Ballungsräumen vorkommt, ist eine Beschränkung auf besonders gekennzeichnete Wege möglich.
Die Sperrung von Wegen ist einzelnen örtlich abgegrenzten Bereichen vorbehalten, in denen die Gefahr erheblicher Beeinträchtigungen oder Schäden besteht und eine Genehmigung der unteren Naturschutzbehörde vorliegt. Das zeitweise im Gesetzesentwurf enthaltene Verbot, Hunde mitzuführen, wurde wieder gestrichen. Die Kennzeichnung der Pferde und zweckgebundene Reitabgabe bleibt bestehen.
Einige Probleme dauern fort: So gilt für Gespanne, dass sie im Wald die Zustimmung eines jeden Grundeigentümers benötigen. Auch wurde das Führen dem Reiten gleichgestellt, obwohl hier eigentlich kein Regelungsbedarf besteht. Auf landwirtschaftlichen Flächen in Schutzgebieten, das sind über 40 Prozent der Landesfläche in NRW, ist zusätzlich zur Zustimmung der Grundeigentümer eine Genehmigung der unteren Naturschutzbehörde erforderlich.
Das neue Landesnaturschutzgesetz tritt am Tage der Verkündung in Kraft, für die Bestimmungen zum Reiten besteht eine Übergangsfrist bis zum 01.01.2018. Gerlinde Hoffmann/Abteilung Umwelt und Pferdehaltung
Wir haben auch Plakettenpflicht, dafür haben wir in unserem sehr frequentiertem Waldgebiet aber auch wirklich schön angelegte und auch gepflegte Reitwege, dafür zahle ich die 31,-- Euro gerne. Unser Förster ist auch häufig anzutreffen und hat schon einige angehalten und ermahnt, die ohne Plaketten unterwegs sind. Allerdings immer (oder meistens) sehr freundlich. Finde ich völlig in Ordnung, weil ja leider auch immer welche unterwegs sind, die sich - sagen wir mal - ziemlich daneben benehmen. Hier bei uns ist es einfach viel zu dicht besiedelt, als das man noch kreuz und quer durch den Wald reiten könnte und d'Artagnan spielt
Reitwege sind bei uns hier auch nicht gerade dicht gesäht. Aber wie schon geschrieben, laut Gesetz werden auch Flurschäden, die durch Reiter entstanden sind damit beglichen
Also so etwas gibt es bei uns überhaupt nicht oder kennen die anderen Ösis hier so was? Das ist ja wieder nur Geldmacherei. Kann mir auch nicht vorstellen, daß damit die Flurschäden von Bauern bezahlt werden. Wieder so eine "Alibi"-Einnahme, die dann für ganz etwas anderes verwendet wird. Ist ja bei den Hundesteuern auch nichts anderes, weil es kaum den Hundebesitzern zugute kommt.
Nein, tatsächlich keine reine Alibieinnahme. Die Einnahmen gehen zwar an das Land, die Erlöse jedoch zurück an die Kreise, der es zweckgebunden für die Neuanlage oder Instandsetzung von Reitwegen ausgeben dürfen. Letztlich kommt die Abgabe also wieder den Reitern zu Gute.
Gibt es jetzt in Deutschland bereits seit den 1980ern
Assja, hier bei uns (Rhein-Sieg-Kreis, Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid) gibt es auch keine Reitwege. Die Reitabgabe müssen wir trotzdem zahlen, so wie alle anderen auch. Manchmal ärgere ich mich auch darüber. Aber dann denke ich mir: Schnauze halten, bezahlen - und zufrieden sein, dass wir hier überall reiten können, wo wir wollen. Dass wir uns unsere Runden selber aussuchen können und die einzelnen Runden auch beliebig miteinander verknüpfen können. Dass uns keiner reinreden kann, wo wir reiten. Insofern erkaufe ich mir diese Freiheit für knappe 31,-€ im Jahr gerne - und hoffe, dass sie uns hier nie niemalsnicht irgendwelche Reitwege hinbauen.
Ich kenne aus der Zeit, in der ich meine Pferde an der Schweizer Grenze auf deutscher Seite stehen hatte, noch diese grünen Plastikteile, die aussehen wie Startnummern und wie ein Autokennzeichen bedruckt sind - ich habe meins tatsächlich noch irgendwo rumliegen.
Hier zahlen wir keine Abgabe, aber der Wald, durch den ich reite, gehört auch den Landwirten umzu und die ermuntern mich sogar, öfter mal ins Gelände zu gehen.
Aber nachdem ich hier auch bis auf vereinzelte Male, die ich noch an einer Hand abzählen kann, noch nie andere Reiter traf und selbstverständlich darauf achte, keinen Flurschaden anzurichten, gab es auch noch nie Beschwerden.
Wenn ich aber dann sehe, welche Furchen teilweise Treckerreifen bei Matschwetter auf den Wegen hinterlassen, sind die Pferdehufe ganz sicher das kleinste Übel.
Wobei ich trotzdem staunte, wie extrem so ein Weg beansprucht wird, wenn mehrere Pferde gleichzeitig im Wald unterwegs sind. Wo die Vereinsreiter beim jährlichen Vereinsausritt vor zwei Jahren entlangritten, konnte ich wirklich noch wochenlang sehen, weil die Wege dort stark aufgewühlt waren - da verstehe ich durchaus, dass sich ein Bauer darüber ärgert.
Insofern bin ich also eigentlich ganz froh, dass ich hier " the lonely rider" bin
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Wie ist das denn, wenn ich mit meinem Pferd im Hänger zu einem Tages- oder Wanderritt in eine andere Gegend fahre, evtl sogar in ein anderes Bundesland? Wie weit reicht meine Plakette? Steht nämlich demnächst an.... Sorry, wenn das in einem der Links schon zu finden wäre, aber ich dachte, vielleicht kann das hier jemand kurz beantworten.
Unsere ist für NRW gültig. Du musst Dich aber informieren, ob es in dem Gebiet in das Du möchtest auch eine Plakettenpflicht gibt. In der Regel gibt es dann eine grüne Kurzzeitplakette für 5 € zu erwerben.
Zitat von jaara2008 im Beitrag #25 Aber dann denke ich mir: Schnauze halten, bezahlen - und zufrieden sein, dass wir hier überall reiten können, wo wir wollen. Dass wir uns unsere Runden selber aussuchen können und die einzelnen Runden auch beliebig miteinander verknüpfen können. Dass uns keiner reinreden kann, wo wir reiten. Insofern erkaufe ich mir diese Freiheit für knappe 31,-€ im Jahr gerne - und hoffe, dass sie uns hier nie niemalsnicht irgendwelche Reitwege hinbauen.
Das sehe ich ganz genau so. Die Gemeinden könnten ja auch einfach bei der generellen Landesregelung bleiben, sodass man tatsächlich nur öffentliche Straßen und ausgezeichnete Reitwege nutzen darf. Klar ist ein umfangreiches, gepflegtes Reitwegenetz toll. Aber die Realität sieht ja meinst anders aus. Da gibts dann im Gemeindegebiet vielleicht einen einzelnen Reitweg, der dann auch noch von Radfahrern udn Fußgängern (unerlaubterweise) frequentiert wird, weil der Boden ja so schön ist. Ne, da finde ich es schon ganz angenehm, dass man uns mit der Aussetzung dieser Regelung entgegenkommt. Auch wenn die Wege oft nicht so gepflegt sind, wie man es sich wünschen würde.
Zitat von Börgi im Beitrag #28Unsere ist für NRW gültig. Du musst Dich aber informieren, ob es in dem Gebiet in das Du möchtest auch eine Plakettenpflicht gibt. In der Regel gibt es dann eine grüne Kurzzeitplakette für 5 € zu erwerben.
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