gebt ihr Euren Pferden das ganze Jahr über Mineralfutter oder wie macht ihr das?
Ich habe es bisher immer so gemacht das ich immer einen Eimer MIFU verfüttert habe , kam mit einem Eimer ca 3 Monate aus. Dann habe ich eine Pause von 2-3 Monaten gemacht und dann wieder einen Eimer verfüttert , das Blutbild war immer ok. Jetzt sagte man mir das man keine Pause machen sollte da sonst Mangelerscheinungen auftreten würden, weil die Depots nicht voll wären.
Liebe Grüße, Petra
Der Kluge lernt nach dem ersten Fehler, der Dumme nach dem x-ten Fehler, der Weise lernt nie aus.
Jeder folgt in seinem Leben einer Straße. Keiner weiß vorher, wann und wo sie endet. Alle hinterlassen Spuren und manche kreuzen unseren Weg. Einige, die wir trafen, werden wir nicht vergessen. Auch wenn sie für immer gehen, in unseren Herzen und unserer Erinnerung bleiben sie, FÜR IMMER!
Ich denke man muß dabei unterscheiden, welches Mineralstoffutter gefüttert wird und in welcher Konzentration die einzelnen Spurenelemente darin enthalten sind.
Es gibt durchaus welche, die Kur-mässig gefüttert werden und die Gabe nach 3-4 Monaten immer wieder mit Pausen unterbrochen wird - und welche die durchgehend gefüttert werden können/sollen.
Auskunft darüber sollten die Hersteller oder die Beipackzettel geben.
In unserem Stall gab es übrigens letzten Winter einen Fall, wo eine Stute durch die Überdosierung eines hochdosierten selenhaltigen MiFu beinahe über den Jordan gegangen ist.
@küwi wie äußert sich ein Selenüberschuss ? die meisten Pferde haben ja eher einen Mangel an Selen.
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Die Stute hatte massive Vergiftungserscheinungen, akute Kreislaufprobleme und kolikartige Symptome - diese dauerten mehrere Tage an und es stand zwischendurch wirklich sehr schlecht um die Stute. Die behandenlde Pferdeklinik testete scheinbar verschiedene Dinge und am Entlassungsbericht stand dann potentielle Selenvergiftung durch übermässig Fütterung von einem hoch dosierten Selenzusatzfutter.
Die PB wußte zwar von einem Blutbild wenige Monate zuvor, daß die Stute keinen akuten Selenmangel hatte, beschloß aber aus welchen Gründen auch immer genau das Zusatzfuttermittel zu geben, weil "wird schon nix machen..." und hat dadurch scheinbar ds Pferd vergiftet ?!?
Spezielle Toxikologie - Pferd 1. Toxizität 1.1 Akute Toxizität Die minimale letale Dosis (bezogen auf die orale Aufnahme von Natriumselenit) beträgt 3.3 mg/kg Körpergewicht (Traub-Dargatz & Hamar, 1986; Humphreys, 198; die orale, minimale toxische Dosis für Selen 1-5 mg/kg Körpergewicht (Plumlee, 2004); parenteral genügen schon 0.8-2.0 mg/kg (Detlef et al., 1995). Organische Selenverbindungen in selenhaltigen Pflanzen weisen eine höhere Toxizität auf als die anorganischen Selensalze.
1.2 Chronische Toxizität 2-3 mg Selen, Selenit oder Selenat/kg Futtertrockenmasse (2-3 ppm) führen beim Pferd zu chronischen Vergiftungen (Detlef et al., 1995). Ebenso geht ein Selengehalt im Trinkwasser von über 10 ppm mit chronischen Vergiftungen einher.
1.3 Speziesunterschiede Pferde reagieren empfindlicher auf ein erhöhtes Selenangebot als Wiederkäuer oder Schweine
2. Latenz In Europa verläuft die Selenvergiftung meist subakut bis chronisch mit Latenzzeiten von 20 Tagen oder länger. In den USA, Kanada oder anderen Ländern sind aber auch akute Vergiftungen aufgrund der hohen Selengehalte in Futterpflanzen beschrieben.
3. Symptome Bei chronischen Vergiftungen ("alkali disease" stehen schlechter Allgemeinzustand, der Ausfall des Langhaares und Veränderungen an den Hufen im Vordergrund. Die subakute Vergiftung ("blind stagger" geht mit Ataxie und Sehstörungen einher. Die bei uns seltene akute Form der Selenose äussert sich mit plötzlichem Kollaps und Tod nach Herzinsuffizienz.
3.1 Allgemeinzustand, Verhalten Leistungsdepression, Gewichtsverlust, Apathie, Ataxie, steifer Gang
3.5 Respirationstrakt Dyspnoe, charakteristischer Knoblauchgeruch der Ausatmungsluft
3.6 Herz, Kreislauf Keine Symptome
3.7 Bewegungsapparat Lahmheit durch Entzündung des Saumbandes, quer verlaufende Ringe im Wandhorn bis Zusammenhangstrennung (Hornkluft) direkt distal des Kronsaums, Pododermatitis
3.8 Augen, Augenlider Sehstörungen bis Erblindung, daher Anlaufen gegen Hindernisse
3.9 Harntrakt Keine Symptome
3.10 Fell, Haut, Schleimhäute Struppiges Fell, Ausfall von Mähne und Schweif ("bobtail disease" ohne offensichtliche Hautveränderungen oder Pruritus, Knoblauchgeruch des Schweisses
3.11 Blut, Blutbildung Keine Symptome
3.12 Fruchtbarkeit, Jungtiere, Laktation Eine chronische Selenbelastung von trächtigen Stuten erzeugt Hufmissbildungen beim Neugeborenen
4. Sektionsbefunde Neben den oben erwähnten Haar- und Hufdefekte hinterlässt die Selenvergiftung unspezifische Veränderungen wie Lungen- und Hirnödem, Gastroenteritis, Nephritis, Degeneration von Leber und Milz, Aszites.
5. Weiterführende Diagnostik - Selennachweis im Futter (> 5 ppm, Trockengewicht) oder Trinkwasser (> 10 ppm) - Selennachweis in Haaren oder Hufhorn (Normalwert bis 5 ppm) - Selennachweis in Plasma oder Serum (Normalwert bis 0.3 ppm) - Selennachweis in Leber oder Niere (Normalwert bis 2 ppm) (Detlef et. al, 1995) Die Bestimmung von Selen erfolgt durch Atomabsorptionsspektrometrie, Gaschromatographie oder Fluorometrie.
7. Therapie 7.1 Entfernung der Giftquelle - Weitere Selenaufnahme durch Futterumstellung verhindern
7.2 Boxenruhe - Pferd in ruhige Boxe verbringen, evtl. Korrekturgips (Erhöhung der Trachten zur Entlastung der Zehe), Boxenruhe bis zum Verschwinden der röntgenologisch nachweisbaren Lufteinschlüsse (Detlef et al., 1995).
7.2 Chelatoren - Der Nutzen von Chelatoren (zum Beispiel CaNa2EDTA) zur Förderung der Selenausscheidung ist umstritten.
7.3 Antidottherapie - Reduktive Umwandlung von Selensalzen in nicht resorbierbares metallisches Selen durch orale Verabreichung von Vitamin C (20 g täglich pro Tier).
7.4 Hornveränderungen - Symptomatische, eventuell chirugische Behandlung der Hornveränderungen. Wenn nötig kann ein Korrekturgips am Huf angelegt werden.
Ganz ehrlich manche Pferdebesitzer, da kann man nur traurig den Kopf schütteln. Wenn ich was spezielles füttern mach ich mich doch schlau und lasse testen oder spreche es mit dem TA ab ausbaden dürfen es dann die "Schutzbefohlenen"
Jeder folgt in seinem Leben einer Straße. Keiner weiß vorher, wann und wo sie endet. Alle hinterlassen Spuren und manche kreuzen unseren Weg. Einige, die wir trafen, werden wir nicht vergessen. Auch wenn sie für immer gehen, in unseren Herzen und unserer Erinnerung bleiben sie, FÜR IMMER!
naja, das Gegenteil von "gut" ist eben leider zu oft "gut gemeint"
Und gerade in Zeiten des Internets mit vielen wohlgemeinten Ratschlägen und einem Überangebot von Zusatzmittelchen ist es leider dann der Fall, daß der gesunde Menschenverstand irgendwo auf der Strecke bleibt
Früher gab es sowas hochdosiertes nur vom TA im Falle eines akuten diagnostizierten Mangelzustandes mit ganz genauer Futterdosierung und eben wirklich nur kurweise für ein paar Wochen.
Heute kann man es in jedem (online)shop kaufen und verfüttert es recht wahllos, um eben "dem armen Pferd was Gutes zu tun" , weil xyz macht das auch..... und wenn das Pferd das dann nicht verträgt ist die Selbsterkenntnis oft auch nicht recht groß
Zitat von küwi im Beitrag #8naja, das Gegenteil von "gut" ist eben leider zu oft "gut gemeint"
Und gerade in Zeiten des Internets mit vielen wohlgemeinten Ratschlägen und einem Überangebot von Zusatzmittelchen ist es leider dann der Fall, daß der gesunde Menschenverstand irgendwo auf der Strecke bleibt
Früher gab es sowas hochdosiertes nur vom TA im Falle eines akuten diagnostizierten Mangelzustandes mit ganz genauer Futterdosierung und eben wiahresrklich nur kurweise für ein paar Wochen.
Heute kann man es in jedem (online)shop kaufen und verfüttert es recht wahllos, um eben "dem armen Pferd was Gutes zu tun" , weil xyz macht das auch..... und wenn das Pferd das dann nicht verträgt ist die Selbsterkenntnis oft auch nicht recht groß
Das ist ja das gruselige, anstatt sich fundiert zu informieren werden selbst solche "Giftstoffe" wie Selen bedenkenlos verfüttert (auch vom TA empfohlen...), nur weil das Blutbild angeblich einen Mangel anzeigt. Seriöse Veterinärmediziner - wie meiner - stehen dem sehr kritisch gegenüber, da die Grenzwerte für Pferde wohl eher "geraten" (da von einer anderen Spezies abgeleitet) sind, als wirklich wissenschaftlich begründet. Mifu gibt`s bei mir ohne große Pause, aber nicht täglich.
Zitat von küwi im Beitrag #8naja, das Gegenteil von "gut" ist eben leider zu oft "gut gemeint"
Und dazu kommt auch noch "viel hilft viel"
Bei uns im Stall sieht man sehr oft, dass der Hafer (der bei uns bereits mit MiFu versetzt ist) + mineralisiertes Müsli + zusätzlichem Mineralfutter + irgendwelcher Pülverchen und anderem gegeben wird.
Da wird dann einem selten gerittenen Pferd Equitop und E-Vita gefüttert, um den Muskelaufbau zu fördern, anstatt das man sich erstmal mit dem Muskelaufbau durch richtige Bewegung auseinandersetzt
Da frage ich mich oft, ob es nicht sinnvoll wäre mal ein Futterseminar für alle zu organisieren. Aber ich fürchte gerade die, die es nötig hätten, würden dann eh nicht auftauchen, da sie glauben es besser zu wissen
Joa - da könntste Recht haben, Börgi. Aber ich gebe zu, auch noch kein solches Seminar besucht zu haben. Mein Bub bekommt seit ich ihn habe, zu seinem individuell dosierten Hafer+Heu so gut wie täglich etwas(1Meßbecherchen) Sempermin. Ich mache zum Weidebeginn einen Monat Pause und geben dann über den Sommer je nach Weidezustand etwas weniger als im Winter. Bisher sieht der Bub top aus. Ich überlege nur jetzt, wo er doch schon 15 ist, ob ich mal etwas ändern sollte. Muss wohl mal nen TA fragen ...
Gerade was Selen angeht, muss man auch berücksichtigen, dass z.B. für Robustrassen die Granzwerte viel zu hoch angesetzt sind - ein Isi braucht viel weniger Selen als ein blütiger Warmblüter und hat schon einen Überschuss, wenn das Bltbild mit den 'üblichen' Grenzwertzen noch einen leichten Mangel anzeigt...
Leider wurde Selen vor ein paar jahren als 'Wundermittel' gehyped und in sämtliche Muskelaufbaufutter eingearbeitet.
Der Selenmangel soll doch auch so eine Modeerscheinung sein. Unter anderem erkennbar an der massiven Zunahme von angeblichen Selenmängeln im Vergleich zu vor xy Jahren. Und im internationalen Vergleich sind wir beim Thema Selenmangel top, obwohl es diverse Länder gibt, die noch deutlich selenärmere Böden haben als wir. Da gab es mal einen sehr aufschlussreichen Artikel, muss mal gucken, ob ich den Link noch finde.
Zudem gibt der Blutspiegel keine Infos darüber, wie der Selenpegel in den Zellen ist, und da kann es gerade bei Selen wohl extreme Diskrepanzen geben. Ich wäre da seeehr vorsichtig. Man darf eben nie vergessen, dass Selen tatsächlich ein Spurenelement ist, dass zu Vergiftungen führen kann, während viele andere Mineralien bei Überschuss einfach ausgescheiden werden.
Ich habe angefangen mit einem pelletierten Mineralfutter, nach 2-3 Jahren wurde das verschmäht. Ich habe dann das ein oder andere ausprobiert. Einiges wurde vom Pferd abgelehnt einiges von mir. Da gibt's so Riegel (Platten) die habe ich mal auf die Waage gelegt, da stimmte das Preis/ Leistungsverhältnis nicht. Ich habe jetzt schon einige Jahre Mineralfutter in Form von Leckerchen. Die scheinen gut zu schmecken. Wenn die mal im Laden aus sind, dann gibt's auch mal was von einem anderen Hersteller. Da gabs Winter und Sommerversion oder die liebe Familie hat mal nen Eimer spendiert (ja ich habe reitende Familie). Aber am besten gefallen mir die Leckerchen, die frisst er gerne, ich kann sie mir leisten und er ist gut versorgt. Eine Pause mache ich nicht. Er bekommt kein mineralisiertes Futter und 24 Weide im Sommer. Also machte ne Pause für mich keinen Sinn.
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09.07.2017 01:12 (zuletzt bearbeitet: 09.07.2017 01:13)
Antworten
; die orale, minimale toxische Dosis für Selen 1-5 mg/kg Körpergewicht (Plumlee, 2004); parenteral genügen schon 0.8-2.0 mg/kg (Detlef et al., 1995). Organische Selenverbindungen in selenhaltigen Pflanzen weisen eine höhere Toxizität auf als die anorganischen Selensalze.
stehen schlechter Allgemeinzustand, der Ausfall des Langhaares und Veränderungen an den Hufen im Vordergrund. Die subakute Vergiftung ("blind stagger"
ausbaden dürfen es dann die "Schutzbefohlenen" 
- stehen dem sehr kritisch gegenüber, da die Grenzwerte für Pferde wohl eher "geraten" (da von einer anderen Spezies abgeleitet) sind, als wirklich wissenschaftlich begründet. Mifu gibt`s bei mir ohne große Pause, aber nicht täglich.
