Ich fürchte, bei Euch kommen mehrere Faktoren zusammen, die dann letztendlich die Situation so eskalieren lassen.
1) zu wenig Platz ... egal wie groß der Winterpaddock in m² ist 2) ein fehlendes Leitpferd, das regulierend eingreift 3) ein hyperfreches Pony ohne bzw mit zu wenigen Manieren 4) angepisste Pferde, die dann dieses hyperfreche Pony massregeln müssen, das Pony das aber "nicht akzeptiert" 5) die überbesorgte Besitzerin, die nicht sieht, daß ihr Pony die Rüffel ( zumindest teilweise ) zurecht bekommt 6) Spannungen und Agressionen in der Gruppenzusammenstellung 7) unkooperative SB bzw Miteinsteller
Nachdem Du nicht 24/7 anwesend sein kannst, um die Situation ausführlich zu beobachten und zu bewerten, wird es unheimlich schwer werden, daran etwas zu ändern bzw um den Gegenbeweis anführen zu können. Bestünde eventuell die Möglichkeit, Joya mit ihrer langjährigen Freundin in eine eigene 2er Gruppe zu vergesellschaften? Also faktisch die 4 Weiber einfach einmal zu trennen aber nicht so, daß ein Pferd alleine stehen muss?
Küwi, Du hast die Lage noch einmal sehr pointiert zusammengefasst, danke!
Joya wird sicher nicht mit ihrer ehemaligen Gefährtin zusammen gestellt werden. Denn diese steht ja bereits mit der Ponystute zusammen. Ebenso wagt es niemand mehr, sein Pferd mit der "Hexe" zusammenzulassen (ich auch nicht). Diese ist nämlich verdammt schnell, jagt die Pferde herum, und wenn diese schon hektisch abhauen, wirft sie sich noch herum und tritt hoch und mit gestrecktem Hinterbein rückwärtsgehend nach den anderen Pferden. Das ist echt krass, und wenn es nicht so gefährlich wäre, stünde ich staunend und bewundernd daneben: Wie kann man so schnell und so beweglich sein? So haben wir also jetzt zwei einzeln stehende Stuten und eine Zweiergruppe.
Zu dem ganzen Dilemma kommen noch persönliche, menschliche Schwierigkeiten, die sicherlich zusätzlich eine Rolle spielen. Die Besitzerin von Joyas ehemaliger Freundin ist auch meine ehemals beste Freundin. Schon vor einigen Jahren haben wir uns überworfen. Der ursprünglich einmal vergleichsweise belanglose Streit konnte nie geklärt werden (das hat sie verweigert). In all den Jahren ist noch so mancherlei passiert - wie auch immer, diese Freundschaft, die in diesem Jahr ihr 30jähriges Jubiläum hätte (hätte!), hat nicht länger Bestand. Die Basis, das Vertrauen, das Füreinander-Da-Sein, das Einander-Mögen, das Den-anderen-Sein-Lassen-wie-er-ist, all das ist nicht mehr da.
Die Besitzerin der Ponystute wiederum ist seit nun auch schon sechs Jahren die Mitbewohnerin meiner ehemaligen Freundin und, wenn man es genau nimmt, wohl ihre neue beste Freundin.
Klingt alles etwas pubertär. Ich hoffe, es ist für Euch vorstellbar, dass es das nicht ist. Oder dass so etwas auch in meinem Alter unheimlich quälend ist.
Nun fragt Ihr Euch, was ich da überhaupt noch mache.
Da kommt wiederum meine Peri ins Spiel. Sie ist in diesem Stall geboren und ich will sie nicht mehr verpflanzen. Außerdem ist ihre beste Freundin und allerwichtigste Bezugsperson die alte Stute meiner ehemaligen Freundin. Diese Bezugsperson möchte ihr nicht nehmen - die beiden sind so eng miteinander, da passt kein Blatt Papier dazwischen. So habe ich in all den Jahren immer und immer wieder die Faust in der Tasche gemacht und vieles ausgehalten, damit die beiden zusammenbleiben können und damit Peri in dem Stall sterben darf, in dem sie ihr ganzes Leben verbracht hat.
Und so stecke ich in einem ganzen Netz von Abhängigkeiten, das manchmal sehr schwer auszuhalten ist.
Nein , natürlich nicht Bescheuert. Alles was mit Gefühlen zu tun hat ist oft soooooo schwierig und schmerzhaft. Das mit Peri kann ich voll verstehen und ein Mensch nimmt viele Opfer auf sich damit es den Tieren gut geht. Echt doofe Situation
Liebe Grüße, Petra
Der Kluge lernt nach dem ersten Fehler, der Dumme nach dem x-ten Fehler, der Weise lernt nie aus.
jetzt habe ich mir die Beschreibungen nochmal in Ruhe durchgelesen. Es scheint sich wirklich nach "Herdenkonstellation" anzuhören/zu lesen. So, wie Küwie oben beschreibt scheint niemand mehr für Ordnung zu sorgen. Wenn es keine passende Konstellation gibt, wird es schwierig.
Nochmal zu Barney: er ist im Grunde seines Herzens unsicher und will um nichts in der Welt Schlußlicht in der Herde sein. Als im vorigen Stall der Hafi "mit der roten Laterne" auszog, wurden die Spielereien zwischen Barney und einem gleichalten Wallach immer rüpeliger, weil einer von beiden mußte das Schlußlicht sein. Der Herdenchef hielt sich meist raus. Dann zog auch der Gleichaltrige aus und seine Vollschwester, die vorher immer gerne gestänkert und sich dann hinter ihrem Bruder versteckt hat, war nun die nächste im Rang. Barney legte sich mit ihr an, aber nicht dauernd. Immer mal an einzelnen Tagen. Zu diesem Zeitpunkt war Barney das einzige Gastpferd, es gab noch eine Tinkerfohlenherde und eben die 4 Pferde der SB. Sie haben nach jeder Schramme, die die Stute hatte, Barney für ein paar Tage getrennt und dann wieder dazu gestellt. Bis zur nächsten Schramme.... Dieses hin und her hat er nicht gut verkraftet und wurde auch im Gelände immer schreckhafter. Da er immer mehr als das "böse Pferd" abgestempelt wurde, hat seine Besitzerin dann mit ihm den Stall gewechselt. In der neuen Herde hatte er zwei Schwere Warmblüter als Chefs, die beiden aus Bizarros Videos. Die haben ihm ganz schnell die Hausordnung vorgelesen und seitdem ist Ruhe im Karton! Bizarro ist Schlußlicht und die Welt ist in Ordnung. Auch die Schreckhaftigkeit wird langsam etwas besser.
Mit Janosch hatte ich auch mal sowas durch: er hat sich in einem früheren Stall in die Chefin verknallt, eine KB-Stute. Diese hat ihm dummerweise den Chefsessel hingeschoben, der ihm deutlich zu groß war! Auf der Weide mutierte er zum Rüpelhengst, obwohl die Eier schon lange ab waren! Mit Herde treiben, Tritten und Bissen, volles Programm! Es half Erziehungsurlaub: es kamen neue Einsteller mit 3 Schleswiger Kaltblütern, zwei davon im aktiven Holzrückeeinsatz und mit entsprechendem Selbstbewußtsein. Bei diesen beiden hatte er "einen Schuß frei", dann kam die Retourkutsche! Nach 3 Tagen verbeult werden, war er wieder auf Normal-Null angekommen! Solche Anwandlungen hat er seitdem auch nicht mehr gezeigt, auch wenn er in der nächsten Herde (wir sind vom Odenwald nach Rheiland-Pfalz gezogen) langsam auf Platz 2 hochwanderte. Dabei war er sobald ich mit Stallhalfter kam das brave Fjordpferd, das ich kannte. Halfter runter und wieder wilder Hengst!
Britta, Du bist nicht alleine mit plötzlich mutierenden Pferden. Vielleicht tröstet das ein bißchen. Aber ich glaube, die Herdenkonstellation für Joya ist einfach nicht gut. Habt Ihr eventuell die Möglichkeit, sie mit einem oder mehreren Wallachen zusammenzustellen?
Ich hatte auch den Wunsch, dass man sie dann doch wieder zu den Jungs dazustellt, also quasi ihre Fläche und die der Wallache zusammenlegt. Das wäre möglich. Die Wallachbesitzer lehnen ab, weil sie meinen, es würde nur neue Unruhe geben bzw. man würde das Problem nur von einer Gruppe in die nächste verlagern. Das glaube ich nicht, da Joya vor allen drei Jungs weicht. Da es aber trotzdem nicht gewünscht ist, fällt diese Möglichkeit - oder auch nur der Versuch! - weg.
Ich bin sehr verletzt und sehr enttäuscht, weil ich mit dieser "Jeder-bringt-seine-Schäfchen-ins-Trockene"-Mentalität nicht zurecht komme. Ich sorge mich halt um mein Schäfchen...
Manchmal denke ich, das Schicksal verpasst mir gerade einen dermaßenen A***-Tritt, damit ich endlich die Reißleine ziehe und gehe und mich aus dieser ganzen unseligen Situation befreie.
Ich hab jetzt nicht alle Post durchgelesen, aber für mich hört sich das nach zu wenig Platz an. Gerde wenn Du schreibst, daß Yoya früher eigentlich eher weggegangen ist und das jetzt scheibchenweise die Paddocks geteilt wurden.
Fenicio war im alten Stall schon sehr als "Schläger" verschrieen. Da hatten wir deutlich mehr Pferde auf weniger Fläche als jetzt zumindest auf den Sommerkoppeln - jetzt geht er den anderen einfach aus dem Weg und attakiert sie wesentlich weniger.
Im Winter steht er halt alleine, um sein Streßlevel zu minimieren.
Ohne den Stallwechel wäre ich da übrigens nie draufgekommen.
Schwierig, hier von auswärts eine Diagnose zu stellen. Platzmangel im Winter ist sicher immer ein Problem und daß die Pferde halt viele Stunden nichts zu tun haben und deshalb oft übermütig werden. Ich würde aber nicht so weit gehen und die Sache Großteils dem Pony in die Schuhe schieben wollen und nicht in dessen Verhalten den Hauptauslöser suchen.
Ich habe das gleiche Problem im Winter ja auch immer mit meinem Caruso und da weiß ich definitiv, daß es nicht an den anderen Pferden liegt. Die gehen ihm bei jedem kleinsten Wimpernschlag schon aus dem Weg aber er gibt keine Ruhe und scheucht sie von einem Eck ins andere und egal wo sie hingehen, er scheucht sie immer wieder weg. Wenn es so wäre, daß er sie nur auffordert auf die Seite zu gehen, wenn sie ihm im Weg stehen, dann könnte ich es ja noch verstehen aber er macht es rein aus Spaß. Nachdem es für die anderen Pferde aber doch sehr unangenehm ist, andauernd herumgescheucht zu werden und ich Caruso auch nicht extra stellen möchte, habe ich es so gelöst, daß sie auf dem Winterpaddock so viel Heu haben, daß es für ca. 4-5 h für alle reicht. Da haben sie dann genug zu tun und in den Boxen bekommen sie dann nur mehr kleine Häppchen, weil die Hauptmenge draussen gefressen wird.
Zitat von jaara2008 im Beitrag #4Andrea, Deine Antwort kam, während ich meinen langen Beitrag verfasste.
Ja, ich finde es auch extrem auffällig, dass nun das dritte Pferd "aus dem Ruder läuft". Früher gab es keinerlei Schwierigkeiten dieser Art, und während meines Schreibens glaube ich die Ursache gefunden zu haben: Es fehlt eine Leitstute! Nur woher nehmen und nicht stehlen?
Das war nach dem lesen des Beitrages auch mein erster Gedanke. Dadurch, das die Herdenhierarchie nicht vernünftig gegeben ist, hat man eben auch ein Problem, das sich vermutlich auch erst wieder bessert, wenn die Herdenhierarchie wieder funktioniert.
Zitat von Gambassi im Beitrag #8Also unsere sind momentan auch relativ übellaunig, vor allem Richard sieht man sehr oft mit angelegten Ohren und gerümpften Nüstern den anderen gegenüber. Wir sind noch ein wenig auf Ursachensuche.
Unsere stärkste Vermutung ist 'Stallkoller' - zwar stehen sie im Offenstall, sie hocken aber die meiste Zeit drinnen, weil sie keine Lust haben, bei dem Matsch auf den Trail zu gehen. Gestern habe ich sie dann doch mal zwangsweise auf den Trail geschickt und dort haben sie sich mal richtig ausgebockt. So richtig 'wütend', mit furzen und steigen. Danach hatte ich eine Weile den Eindruck, dass sie deutlich ausgeglichener waren.
Das kenne ich von meinem Großen - der wird, wenn die Pferde aufs Paddock kommen im Winter, häufig so ab April echt unleidlich, weil er wieder auf die Weide möchte. Da hatte er schon einige Jahre Probleme, weil er auf dem Paddock die anderen geschickt hat, weil er so grätzig war.
Zitat von jaara2008 im Beitrag #13Ja, dieser Zusammenhang ist schon klar. Joya gehörte dennoch nie zu den aktiven "Täter-Pferden" in dieser Situation.
Aber die Herdenkonstellation hat sich geändert, und nun ist sie in der Situation, das sie ihren Frust an anderen "auslassen" kann. Würde nach meinem Empfinden durchaus auch passen.
Zitat von jaara2008 im Beitrag #19Mein ganzer persönlicher Kram gehört hier eigentlich gar nicht rein. Bin vorhin quasi übergelaufen...
Im Grunde gehört es insofern dazu, das man weiß, warum keine andere Konstellation möglich ist. Und auch, damit noch verständlicher ist, warum Dich das vielleicht noch mehr belastet, als es das ohne diesen emotionalen Hintergrund vielleicht schon tun würde.
Das die Möglichkeit, Joya mit den Jungs zusammen zu lassen, so kategorisch abgelehnt wird, ist wirklich traurig... wäre jetzt auch meine erste Idee gewesen. Ich bin ja auch Nutznießer einer solchen Regelung, bin die einzige Einstellerin, deren Pferd bei den Stuten der SB läuft.... weil er in der Einstellerherde zu doll drangsaliert wurde.
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Zitat von jaara2008 im Beitrag #21Ameli, vielen Dank für Deinen Bericht!
Ich hatte auch den Wunsch, dass man sie dann doch wieder zu den Jungs dazustellt, also quasi ihre Fläche und die der Wallache zusammenlegt. Das wäre möglich. Die Wallachbesitzer lehnen ab, weil sie meinen, es würde nur neue Unruhe geben bzw. man würde das Problem nur von einer Gruppe in die nächste verlagern. Das glaube ich nicht, da Joya vor allen drei Jungs weicht. Da es aber trotzdem nicht gewünscht ist, fällt diese Möglichkeit - oder auch nur der Versuch! - weg.
Ich bin sehr verletzt und sehr enttäuscht, weil ich mit dieser "Jeder-bringt-seine-Schäfchen-ins-Trockene"-Mentalität nicht zurecht komme. Ich sorge mich halt um mein Schäfchen...
Manchmal denke ich, das Schicksal verpasst mir gerade einen dermaßenen A***-Tritt, damit ich endlich die Reißleine ziehe und gehe und mich aus dieser ganzen unseligen Situation befreie.
Dein letzter Satz beschreibt diese Sch.....situation eigentlich am besten. Es klingt als hättest Du die "innere" Kündigung schon längst vollzogen. Deine Enttäuschung ist gut nach vollziehbar, vermutlich haben schon viele hier ähnliche Situationen erleben müssen und leider bleibt dann nur noch ein Neuanfang - was nicht unbedingt das Schlechteste ist! Deine Sorge um Peri ist mehr als verständlich, aber wenn Du dich nicht mehr wohlfühlst, tut sie es wahrscheinlich auch nicht. Pferde sind viel flexibler als wir manchmal denken. Vielleicht findet ihr ja noch eine befriedigende Lösung wenigstens über den Winter, aber auf Dauer - ausser eine neue Leitstute findet sich plötzlich - bleibt wohl wirklich nur ein Wechsel. Fühl Dich mal
den Esel, der Maria erst rumschleppt und dann im Stall rumliegt
Auszeichnung
Flop
1
Top
1305
Eigentlich haben alle schon das geschrieben, was auch ich denke.
Daher wünsche ich dir liebe Britta, dass du bald eine Lösung für Euer aller Wohl findest und dich wieder zurücklehnen kannst und nicht so einen Stress um dich herum hast.
Sowas braucht man nicht. Ich kenne das zu gut. Tag täglich habe ich Gewissensbisse, dass Pitufo "alleine" steht und man ihm anmerkt, dass er nicht zufrieden ist. Von daher tut mir das für dich sehr leid.
Zitat von Manojo im Beitrag #23 Ich würde aber nicht so weit gehen und die Sache Großteils dem Pony in die Schuhe schieben wollen und nicht in dessen Verhalten den Hauptauslöser suchen.
Nein, soweit würde ich auch nicht gehen, und dem Pony bzw der Besitzerin die "Hauptschuld" zuschieben Aber da wir in unserer Herde auch so ein Pferd "ohne Benimm" bzw ohne gehörigem Distanzverhalten haben, kann ich nachvollziehen, daß das für manche Pferde bei gewisser Konstellation, zu wenig Platz und fehlendem Cheffe einfach das i-Tüpfelchen sein könnte.
Dazu kommt das Gefühl von Jaara, daß sie bzw die Bedürfnisse von ihrem Pferd in dem Stall eigentlich komplett übergangen werden. Die Aussage trifft mich am Meisten:
ZitatIch bin sehr verletzt und sehr enttäuscht, weil ich mit dieser "Jeder-bringt-seine-Schäfchen-ins-Trockene"-Mentalität nicht zurecht komme. Ich sorge mich halt um mein Schäfchen...
Wenn es einmal so weit ist, daß man mit so einem Feeling zum Pferd fährt und dort eigentlich eh schon nicht mehr hin will, weil man sich benachteiligt fühlt ( bzw ja auch tatsächlich ist ) dann wäre tatsächlich ein Stallwechsel angesagt.
Ich vermute einmal, daß es keine Option für Dich wäre, daß Du Peri dort beläßt und nur Joya wegstellst - z.B. unter dem Vorwand, daß Du sie jetzt über den Winter "zu einem Trainer stellst" um ihr "die Flausen auszutreiben" *hust* mit der Option daß Du dann nach Beginn der Weidesaison wieder kommen könntest, falls Du denn wolltest?
Weil ich kann Dich gut verstehen, daß Du Peri nicht aus ihrem Lebensstall reissen willst - ich persönlich würde das auch nicht tun. Aber Joya dort zu belassen und Dich den ganzen Winter wegen der eingeschränkten Lebensqualität Deiner tollen Stute zu grämen ist ja auch keine dauerhafte Lösung! Nicht mal für 3 Monate...
Liebe Britta, vieles ist hier schon geschrieben worden, mit dem ich auch konform gehe.
Ich habe aber noch eine Theorie von der ich persönlich überzeugt bin, und dazu muß ich eine Begebenheit erzählen. (Küwi kommt dem schon ganz nah)
2008 ist mein Stiefvater gestorben. Leider ist er nicht hier in Deutschland verstorben sonder in Bosnien. Dort hatte er seine Schwestern und sein leiblicher Sohn lebt dort. Nun ist er auch dort begraben, und für mich erstmal unerereichbar. Warum und wieso das alles so war,möchte ich hier nicht ausbreiten. Auf alle Fälle war neben meiner Trauer auch unglaublich viel Zorn auf meine Mutter, auf die Umstände, einfach auf alles in mir vorhanden. Mit diesen Gefühlen in mir führte ich meinen damaligen Pensionsoffenstall, und kam meiner täglichen Arbeit unbeirrt nach. Nach einigen Tagen merkte ich eine unterschwellige Agressivität unter den Pferden. Selbst die, die sonst immer gut miteinander auskamen gifteten sich an. Die Stimmung wurde zunehmend gereizter. Um es kurz zu machen, ich fand heraus das sie mich spiegelten. Meine innere Zerrissenheit und der Zorn in mir übertrug sich auf die Pferde, obwohl ich selber nach aussen hin die Ruhe in Person war. Als mir das Bewusst wurde konnte ich es auch langsam abstellen, und nach einigen Tagen wurde auch die Herde wieder homogen. Es war unglaublich, aber es hat sich genauso zugetragen.
Mit dem Wissen im Hinterkopf, gibt es meiner Meinung nur zwei Möglichkeiten. Entweder ihr Menschen findet euch für eure Pferde wieder zusammen, und da reichen evtl auch nur ein paar Ausritte, gemeinsames Erleben usw., damit ihr wieder entspannt mit einander umgehen könnt. Sprecht zusammen, holt eure Pferde gleichzeitig, putzt sie zusammen usw.
Wenn das aber nicht geht, nimm Joya und wechsel den Stall, so wie Küwi es schon geschrieben hat.
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Gabi, das, was Du beschreibst, glaube ich Dir SO-FORT!!! Habe mir auch schon Gedanken in diese Richtung gemacht. Melde mich dazu heute nachmittag oder heute abend noch mal. Muss jetzt erst mal arbeiten fahren.
Beim Lesen der letzten Posts eben, bin ich auf genau das gekommen, was Gabi geschrieben hat. Nachdem du nun über die Konstellation mit deiner ehemalig besten Freundin berichtet hast (was in diesem Fall total wichtig war), bin ich mir auch sicher, dass Joya dich spiegelt. Gabi hat absolut recht.
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10.12.2017 15:54 (zuletzt bearbeitet: 10.12.2017 15:56)
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