Liebe Foris, bitte beachtet, das es mir hier um das Entwurmen von Hunden geht. Pferde sind ja ein eigenes Thema :-)
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Stimmt. Wobei ja der von mir anfangs erwähnte DNS-Nachweis unabhängig vom Wurmzyklus sein soll und in Konsequenz ja dann nur gegen die nachgewiesenen Würmer vorgegangen wird. So könnte man eventuell den Resistenzen, wie man sie von der Pferdeentwurmung kennt, ja vorbeugen.
In früheren Zeiten (bis vor 25-30 Jahren) waren Wurmkuren die absolute Ausnahme und wurden ganz selten mal vom TA verschrieben - bei entsprechendem Verdacht. Da standen wenige Pferde auf grossen Wiesen und frassen ansonsten Heu und Hafer nach Bedarf. M.E. tragen die damals noch unbekannten bunten Müslisäcke bzw. die heutige Art der Fütterung und Haltung zu mehr WurmbehandlungsBedarf bei. Die Kotkontrolle empfinde ich als super Möglichkeit, wenig und gezielt Chemie ins Pferd zu bringen.
Vor 20- 30 Jahren und noch früher haben allerdings auch wenige große Strongyliden durchaus hier und da mal ein Pferd umgebracht - die sind durch die regelmäßige Entwurmung alle drei Monate bei uns mittlerweile kaum bis gar nicht mehr vorhanden.
gabi, sorry, damit hast Du natürlich recht. Daher schrieb ich ja, das ich das bei Hunden eh noch anders sehe, als bei Pferden.
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Auf die Gefahr hin, mich mal wieder unbeliebt zu machen, muss ich nun aber doch noch meinen "Senf" dazugeben.
Ich bin gar nicht grundsätzlich gegen die schulmedizinische Behandlung von Hunden gegen Würmer - wenn es sein muss, muss es sein.
Aber ich finde die prophylaktischen Entwurmungen, mit denen schon im Welpenalter begonnen wird und die ja Pflicht sind, wenn der Züchter für seine Hunde VDH-Papiere haben möchte, schon fragwürdig.
Dass sich die Naturheilkunde und die Schulmedizin nie einig werden und jeder seine These vehement vertritt, kann ich auch aus THP-Sicht nicht bestreiten und darum möchte ich zumindest vorsichtig einwerfen, dass es durchaus Pflanzen gibt, die das Darmmilieu wurmunfreundlich machen und geeignet sind, einem Wurmbefall vorzubeugen.
Ich würde das nun auch gerne ausführen, aber nachdem ich solche Kräutermischungen auch verkaufe, bin ich sehr vorsichtig, über ihre Heilwirkung zu referieren, denn dafür hätte ich fast eine Vorstrafe erhalten, weil dies als Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz gewertet wird.
Aber es gibt durchaus sehr interessante Berichte über die Wirkung von Papayakernen (die ich unserer Hündin auch in Kapselform immer mal wieder über drei bis sechs Wochen füttere) und es gibt auch eine Studie zur wurmwidrigen Wirkung von Erdrauchkraut (getestet wurde das aber an Schafen).
Es ist auch überall zu lesen, dass man Kindern Kürbiskerne zu essen gibt, um Spulwürmer zu bekämpfen und dass Wermut in der englischen Übersetzung Wormwood heißt, ist vermutlich auch kein Zufall.
Aber ich schrieb es schon: Bei iener massiven Verwurmung oder auch bei Benis Herzwürmern ist auch für mich kein Spielraum für Experimente. Aber zur Prophylaxe und bei geringgradigen Wurmbefall würde ich nicht zwingend gleich zur chemischen Keule greifen, denn auch wenn die Darstellung in die Richtiung geht, dass chemische Wurmkuren vollkommen unschädlich sein sollen, sterben die Würmer davon nicht aus Gefälligkeit und die Spätfolgen solcher regelmäßiger Behandlung sind meines Wissens auch nur unzureichend erforscht ... aber so ein Hund wird ja meistens auch höchstens 15 Jahre alt und wenn er dann Krebs bekommt, wird das dann aufs Alter geschoben ... aber bitte bedenkt auch: 60% des Immunsystems wird im Darm gebildet und darum gilt er als Zentrum der Gesundheit. Wird die Darmflora aus ihrem Gleichgewicht gebracht, ergibt das kurzfristig sichtbar meist nur etwas Durchfall ... was weiter passiert, merkt man meistens erst, wenn Allergien entstehen oder der Hund infektanfällig wird.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Grundsätzlich gebe ich euch Recht. Selektive Entwurmungen und co. sind heute Gott sei Dank keine Seltenheit mehr und auch aus meiner Sicht nicht grundsätzlich abzulehnen. Bei Pferden sehe ich das wegen einer eventuellen Bestandsgröße durchaus kritisch, aber hier ist ja von Hunden die Rede. Was mich an dem Artikel allerdings sehr stört, ist die Darstellung, die ich nicht gerade als besonders werbewirksam erachte. Wie gesagt, grundsätzlich bin ich nicht dagegen. Hätte ich jedoch einen Hund, den ich "konventionell" entwurme, und würde ich mich für das Thema interessieren, wäre dieser Artikel für mich eher abschreckend.
"Wenn man das perfekte Gleichgewicht der Natur betrachtet, scheint es ungewöhnlich, daß ein Parasit seinen Wirt tötet oder überhaupt daß der Wirt keinen Nutzen von dem Parasit hat, wie es in der Natur ansonsten üblich ist." Aha... das sage man mal bitte den Parasiten. Ich gebe zu, dass ich solch ein Verhalten auch nur von diesem blö**' Buchsbaumzünsler kenne, aber der Parasit weiß nicht um die genau Konstitution des Wirtes. Es ist ja schön für den Hund allgemein, dass Würmer ihn nicht töt**, aber wenn genau mein Hund den Befall nicht verpackt, nutzt es mir nichts, wenn 99 andere Hunde da tun. Es geht in der Beschreibung allgemein um Parasit und Wirt, nicht aber um den konkreten Wurmbefall am eigenen Hund. Ich habe es bei nicht korrekt entwurmten Pferden gesehen: Kolik, Klinik, akuter Wurmbefall, nichts mehr zu machen!
"Am besten planen Sie die Entwurmung kurz vor dem Vollmond, da sich Parasiten nach dem Mondzyklus vermehren und zu dieser Zeit am aktivsten sind und weiter aus der Darmschleimhaut hervortreten." Ich kenne Leute, die, bei Pflanzen angefangen, zu Vollmond Vieles tun. Auf die Kraft der Kräuter bei Wurmbefall bei Vollmond jedoch würde ich nicht schwören. Der Taxt sagt, dass es nicht schaden kann, O.K., aber wenn Wurmbefall vorliegt, warte ich sicher nicht auf den kommenden Vollmond.
Das Foto am Ende krönt für mich alles! Bei solch einem Wurmbefall hätte doch wohl schon lange behandelt werden sollen. Ich muss glaube ich keine weiteren Worte dafür aufbringen. DAS ist für mich akuter Wurmbefall und ich wäre nicht froh, dass das da aus meinem Hund rauskommt, ganz nach dem Motto: Super, dass ich alternativ entwurmt habe.
Zitat von elchbine im Beitrag #19Auf die Gefahr hin, mich mal wieder unbeliebt zu machen, muss ich nun aber doch noch meinen "Senf" dazugeben.
Ich bin gar nicht grundsätzlich gegen die schulmedizinische Behandlung von Hunden gegen Würmer - wenn es sein muss, muss es sein.
Aber ich finde die prophylaktischen Entwurmungen, mit denen schon im Welpenalter begonnen wird und die ja Pflicht sind, wenn der Züchter für seine Hunde VDH-Papiere haben möchte, schon fragwürdig.
Dass sich die Naturheilkunde und die Schulmedizin nie einig werden und jeder seine These vehement vertritt, kann ich auch aus THP-Sicht nicht bestreiten und darum möchte ich zumindest vorsichtig einwerfen, dass es durchaus Pflanzen gibt, die das Darmmilieu wurmunfreundlich machen und geeignet sind, einem Wurmbefall vorzubeugen.
Das Immunsystem spielt ja bei der Bekämpfung des Wurmbefalles, wie ich schon schrieb, auch eine gewisse Rolle. Das ist ja auch etwas, was man beim Pferd mit einbezieht. Ich halte es nur für gefährlich, den Hundehaltern (oder Pferdehaltern) zu vermitteln, wenn sie regelmäßig Kräuter geben, dann ist das quasi wie eine Entwurmung, und daher ist dann die "chemische Keule" nicht mehr notwendig.
Zitat von elchbine im Beitrag #19 Aber ich schrieb es schon: Bei iener massiven Verwurmung oder auch bei Benis Herzwürmern ist auch für mich kein Spielraum für Experimente. Aber zur Prophylaxe und bei geringgradigen Wurmbefall würde ich nicht zwingend gleich zur chemischen Keule greifen, denn auch wenn die Darstellung in die Richtiung geht, dass chemische Wurmkuren vollkommen unschädlich sein sollen, sterben die Würmer davon nicht aus Gefälligkeit und die Spätfolgen solcher regelmäßiger Behandlung sind meines Wissens auch nur unzureichend erforscht ... aber so ein Hund wird ja meistens auch höchstens 15 Jahre alt und wenn er dann Krebs bekommt, wird das dann aufs Alter geschoben ... aber bitte bedenkt auch: 60% des Immunsystems wird im Darm gebildet und darum gilt er als Zentrum der Gesundheit. Wird die Darmflora aus ihrem Gleichgewicht gebracht, ergibt das kurzfristig sichtbar meist nur etwas Durchfall ... was weiter passiert, merkt man meistens erst, wenn Allergien entstehen oder der Hund infektanfällig wird.
Wie genau wird die Darmflora durch die Wurmkur aus dem Gleichgewicht gebracht? Bei einer Antibiose beispielsweise würd ich Dir sofort zustimmen - aber auch wenn die Parasiten nun mal im Darm sitzen, die man mit einer Wurmkur bekämpft, wird sich, so kein massiver Wurmbefall vorliegt, das Milieu im Darm nicht gestört werden. Jedenfalls würde mir nicht einfallen, inwiefern das Milieu verändert wird, weil chemisch Würmer absterben. Diese Würmer sind ja kein Bestandteil des Milieus, Bakterien und Mikroorganismen werden aber von den WK Wirkstoffen nicht bekämpft?
Das da durchaus auch noch ein Forschungsbedarf besteht, steht für mich außer Frage. Und das ich was das entwurmen mit Kräutern (!) angeht, sehr skeptisch bin, liegt in der Natur der Sache. Ich stehe der Naturheilkunde ansonsten durchaus sehr hoffen gegenüber, ebenso wie du ja auch sagst, das Du nicht generell gegen die schulmedizinische Entwurmung bist. Mir geht es bei den Kräutern einzig und alleine darum, das ich bestreite, das sie eine mit einer "chemischen" Wurmkur vergleichbare Wirkung haben, aber weniger Nebenwirkungen. Das ist etwas, was ich tatsächlich nicht so stehen lassen könnte.
Und was das unbeliebt machen angeht - da bräuchte es bei mir mehr, als das man nicht direkt einer Meinung ist bei einem Thema. Im Grunde denke ich, SO weit sind wir dann auch wieder nicht entfernt. Ich sehe halt die Risiken als nicht so groß an durch besagte Wurmkuren, Du stufst sie höher ein.
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Amy wird grob gerechnet alle drei Monate (ich schau da nicht auf die genaue Woche) chemisch entwurmt. Die fängt mir einfach zu viele Fliegen und Mäuse (die sie zwar nicht frisst, aber eben immer rein beißt). Sie verträgt die Wurmkur auch ohne Probleme, kein Durchfall oder so. Ich denke also nicht, dass ihre Darmflora da großartig drunter leidet.
“There is a rumour going around that I have found God. I think this is unlikely because I have enough difficulty finding my keys, and there is empirical evidence that they exist.” ― Terry Pratchett
auf einem Vortrag eines TA zum Thema Entwurmung erläuterte er die Wirkung der Wurmkuren für Laien so: die Wirkstoffe sind auf die Würmer abgestimmt. Was den Wirten zu schaffen macht ist nicht die WK per se, sondern bei starker Verwurmung die Mengen toter Würmer (Leichengift). Und das wird dann bei starkem Wurmbefall leicht mit "Nebenwirkung der Wurmkur" gleich gesetzt.
Die Würmer bzw. die Larven greifen dazu oft die Darmschleimhaut an, was dann zu weiteren Problemen führt. Deswegen ist es wichtig, den Befall in Grenzen zu halten um eben nicht in eine dauerhafte Darmschädigung durch die Parasiten reinzulaufen.
Conny, korrigiere mich bitte, wenn das so nicht stimmt - danke
Zitat von gabi im Beitrag #16Liebe Foris, bitte beachtet, das es mir hier um das Entwurmen von Hunden geht. Pferde sind ja ein eigenes Thema :-)
Ich zog den Vergleich zum Pferd, da es dort enorm wichtig ist, erstens die richtige Labormethodik anzuwenden und zweitens die richtigen Zyklen einzuhalten. Das ist eben etwas, was häufig nicht berücksichtigt wird und warum Kotproben gern als 'unsicher' dargestellt werden. Da wäre eben die Frage, ob für Hunde gleiches gilt.
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09.08.2018 11:15
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