Andalusierforum - Das virtuelle Treffen für Liebhaber der Pferde iberischer Rassen
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Blut - der aktuelle Fall in Rotterdam
einige haben es ja evtl mitbekommen, es gab die Tage einen Fall, wo vermtlich durch Sporeneinsatz nach einer Dressurprüfung Blut an der Flanke festgestellt wurde, was m. M. n. korrekter- und konsequenterweise zum ausschluß des Paares geführt hat (sofern es sich nicht um Insektenstich gehandelt hat, aber da vertrauen wir nun auf das urteilsvermögen der Docs vor ort) zur Überraschung einiger, traff es jmd. auf den man evtl. nicht von haus aus getippt hätte....
mich würde aus reiner neigier interessieren, ob sowas wirklich leicht passieren kann, evtl. begünstigt durch "weggescheuertes Fell", empfindliche Haut, Sand oder Haare klemmten in Ballenrad des Sporens, grober Einsatz der Hilfsmittel, ggfls. auch scharfkantige Kastenbügel etc., oder eben dann am Maul, einige behaupten ja in dem zusammenhang: Pferde könnten sich auch von alleine bei Reiten aufbeissen (quasi wie wenn wir uns aus dusseligkeit auf die Zunge beissen)...
da mir hierzu zum glück der erfahrungsschatz fehlt (das einzige was wir mal hatten, war aufgescheuert vom Gurt, weil blöde Sattellage, aka Wampe, dazu gerutschter Sattel und in kombi noch mit Fellwechsel von Winter auf Sommer... es entstand während einer 30 min Reiteinheit und ich fühlte mich echt mies hinterher, Pferd war aber nicht sonderlich Schmerzmepfinglich und es heilte zum glück auch gut, gurt wurde von fell auf glattleder getauscht)
mich würde also - und das ABSOLUT vorurteilsfrei - interssieren, ob das jmd. selbst erfahren musste mit seinem pferd, oder jmd kenn, der jmd kennt, den das passiert ist und warum? Pferde- oder Equipmentgegebenheiten, oder doch Grobheit?
ich möchte das thema nicht alla FB manier ausschlachten, oder auf der person rumhaken (es tut ihr ja offenbar leid, wie jeder anderen vernünftigen person ja auch),oder auf andere mitm finger zeigen - es ist allein meiner neugier geschuldet - passiert das wirklich so leicht?
ADMIN - evtl. wäre zu überlegen, ob man das Thema in geschützen Bereich verschieben sollte, damit offen gesprochen werden kann (falls überhaupt meinungen, gesprächsbedarf, oder erfahrungen da sind) bzw. nicht zwingend von aussen mitgelesen werden kann, derweil liegt das Thema hier im SmallTalk.
Ja Dagmar, ich habe das mit meinem Düsi tatsächlich schon zweimal erleben dürfen. Es passierte jedesmal, als namhafte und sehr gute WE-Trainer gerne den Düsi reiten wollten, um zu fühlen, warum es mit den Wechseln nicht klappt.
Tatsächlich dauerte es beide Male nur ein paar Minuten und mein Pferd blutete an der Flanke aufgrund des leichten Sporengebrauchs. Es sind beides sehr einfühlsame Reiter und sie hatten keinen für mich sichtbar übermäßigen Sporeneinsatz und trotzdem blutete mein Düsi.
Es lag daran, dass er sich ob der männlichen Fremdreiter aufregte und die Blutgefäßie unter der Haut sich dadurch erweiterten. Da brauchte es nur etwas mehr Druck des Rädchensporens, und schon war die Haut auf.
Hm, also ich muss sagen, mir ist das noch nie passiert - und ich muss ganz unrühmlich zugeben, dass ich in meiner ersten Reitschule durchaus teils mit sehr scharfen Sporen (so richtige Pieker mit spitzen Kanten, keine Ahnung wo man solche Waffen bekommt) ausgestattet wurde, ohne auch nur annähernd die passenden Fähigkeiten dafür zu haben - und sie sicherlich auch mal ruppig eingesetzt habe, sei es aus mangelndem Können oder "Verzweiflung" angesichts der komplett abgestumpften Schuldpferde. Nicht schön, aber ich war halt 13 Jahre alt und bekam die Anweisungen von der RL. Trotzdem hat da nie ein Pferde geblutet. Heute trage ich Rädchensporen und kann (zumindest nach Ansicht meiner neuen RL) ausreichend gut damit umgehen. Richard hat auch sehr empfindliche Haut, schnell Macken und außerdem treten bei ihm extrem schnell die Blutgefäße hervor (dafür schwitzt er kaum). Er hat von meinen Sporen noch nie auch nur eine Schwellung gehabt, selbst wenn er mich in Wohnungsnot gebracht hat oder ich sie mal deutlicher einsetzen musste. Abgebrochenes Winterfell von den Stiefelnähten ja - aber nie eine Schädigung der Haut. Für mich ist das deshalb schwer vorstellbar. Es mag sein, dass sowas passieren kann - meiner Erfahrung entspricht es nicht.
So oder so finde ich den Ausschluss richtig - die Regel sollte für alle gelten, ungeachtet der Ursache. Mit der "Stellungnahme" von Frau Dujardin kann ich ehrlich gesagt nicht so viel anfangen, denn die klingt für mich eher nach Selbstmitleidsbekundung. Dass die Anfeindungen, die es in den sozialen Medien gab, unter aller Sau waren, ist gar keine Frage. Und auch, dass es für sie eine Enttäuschung ist und ihr Leid tut. Dennoch wäre sie glaube ich, auch medial, besser damit gefahren, einfach mal sachlich zu erklären, wie es zu der Verletzung gekommen ist, anstatt zu erzählen, wie gern sie ihre Pferde knuddelt. Sie steht nunmal in der Öffentlichkeit.
Also, ich hab sowas auch noch nie geschafft. Punkt. Ich kann mir schon vorstellen, dass es solche Pferde gibt, wie du es mit Düsi beschrieben hast @Cancanca, aber in dem Fall ist das Paar eben (noch) nicht eingespielt und muss weiter üben, bevor es sich der Öffentlichkeit präsentiert. Wer sein Pferd so vorstellt und das Pferd blutig sporniert endet, muss eben den Ausschluss in Kauf nehmen, ohne wenn und aber. Es kann immer individuelle Fälle geben, bei denen man die Gründe vielleicht sogar nachvollziehen kann, aber das würde die Regel "kein Blut" kippen. genau das sollte nicht passieren! Ich kann auch nen guten Grund haben, bei rot über die Ampel zu fahren. Trotzdem muss ich selbst mit dem besten Grund der Welt die Strafe akzeptieren.
Für mich ist es schwer vorstellbar, wie das passieren kann. Ich bin gerade bei Filo schon ab und an mit dem Sporen recht deutlich geworden, wenn sie mal wieder den Schenkel ignorierte, aber Blut gab es da noch nie, nicht mal abgescheuertes Fell. Daher frage ich mich schon, wie stark der Einsatz sein muss, um zu Blut zu führen - oder ob das Pferd halt besonders empfindlich ist.
Die Tatsache, dass meinem Schimmel das nun bei fremden Reitern zweimal passiert ist, ohne dass die Sporen stark zum Einsatz gebracht wurden, heißt selbstverständlich nicht, dass ich den Vorfall in Rotterdam bagatellisieren möchte! Ich wollte nur darstellen, dass es Situationen und Empfindlichkeiten gibt, die eben schnell dazu führen können. Man muss sich immer vor Augen halten, dass die Sportpferde auf solchen Veranstaltungen Extremsituationen ausgesetzt sind, die sich in keinster Weise mit unserem leichten Gereit zuhause auf dem Reitplatz vergleichen lassen, und ich weiß da schon, wovon ich spreche.
Ich sehe es wie Franzi. Charlotte hätte bislang lieber ein klares Statement abgeben sollen, warum das passiert ist, anstelle dieses etwas weichgespülten Posts bei FB, der gerade überall geteilt wird.
Ich weiß nicht, ich bin früher durchaus häufiger mit Sporen geritten, hatte aber nie blutige Stellen, auch nicht, als meine Bereiterin mein Pferd ein halbes Jahr mitgeritten ist, und die hat die Sporen durchaus auch mal deutlicher eingesetzt.
Wobei ich mich eben auch frage, mea culpa, ohne die Reiterin damit schlechtmachen zu wollen, aber müssen es denn tatsächlich Rädchensporen mit Zacken sein? Manchmal ist doch eben auch weniger mehr?
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Zitat von Filo2010 im Beitrag #5oder ob das Pferd halt besonders empfindlich ist.
Also ich bin von der Turnierreiterei ja meilenweit entfernt, denke aber schon, dass ein Topreiter (oder auch gerade) solch einen gezielten Druck ausüben kann, den man von außen gar nicht so wahrnimmt, dass Sporenverletzungen vorkommen. Finde ich umso schlimmer, wenn das eben in dieser Topkategorie vorkommt. Egal bei welchem Reiter, wobei ich den Hype um die Dame ehrlich gesagt noch nie nach vollziehen konnte...
Wobei ich mich eben auch frage, mea culpa, ohne die Reiterin damit schlechtmachen zu wollen, aber müssen es denn tatsächlich Rädchensporen mit Zacken sein? Manchmal ist doch eben auch weniger mehr?
Ich nutze auch welche, wobei die Zacken natürlich abgerundet sind. Richard findet die besser als andere, bei Dornsporen wird er nölig
Ich trage eigentlich immer W-Rädchensporen, aber die sind beim Abroll-Test am Unterarm definitiv nicht so scharf und schneidig wie diese englischen Rädchensporen... nur mal so
Ich kenne die Situation mit dem blutigen Pferd persönlich leider auch von 2 Fällen:
Einmal aus meiner Jugend ( ich war da ca. 16J? ) von einem lokalen Springreiter, der es zwar nie über die Regionalklassen hinaus geschafft hat, aber als großer Zampano und Reitanlagen Manager eine Vorbild- und Machtstellung hatte. Der stellte auf einer kleinen A Einlaufspringprüfung seinen jungen Schimmel vor, der sich zuvor am Abreitplatz ausgesprochen lebhaft und bockig gezeigt hatte. Der wurde von dem Typen vor dem Start über 2h richtiggehend "kirre geritten" mit sämtlich verfügbarer Gewalt, Schlaufzügel und Kraftreiterei Das Pferd blutete in beiden Maulwinkel ("hat sich auf die Zunge gebissen" und hatte in beiden Flanken handtellergroße blutende Stellen, die später teils genäht werden mußten (!) Der Kerl wurde heftigst ausgebuht, sofort vom Turnierplatz verwiesen ( was damals für die Verantwortlichen eine sehr große Portion Mut und Chuzpe bedeutete ) und im weiteren Turniersport hing ihm der Ruf des "Schlächters" bis ins sehr hohe Alter an.
Das zweite Mal passierte als unglücklicher Unfall vor über 25 Jahren meiner Freundin, die jetzt selber TÄ ist. Sie ritt einen jungen Quarter Hengst, der an diesem Tag heftigen Widerstand in Form von Bocken und Steigen zeigte, da er mehr an einer rossigen Stute interessiert war, als am Arbeiten. Was wir erst im Nachhinein merkten, war die Verkettung von unglücklichen Umständen: ihre zugegeben sehr alten W-Sporen hatten sprichwörtlich Sand bzw Rost im Getriebe und eine drehte sich nicht mehr bzw nur mehr mit viel Druck. Durch Ray´s Buckeleien und R´s Versuche irgendwie oben zu bleiben, hat sie scheinbar mit diesem blockierten Sporen einen Kratzer in den Pferdepelz gemacht, aus dem tröpfchenweise Blut sickerte.
Seither gehört es für uns beide zum Standardvorgehen, vor dem Anlegen der Sporen immer erst den Freilauf der Rädchen zu kontrollieren und die Sporen immer gleich abzunehmen bzw nur unmittelbar vor dem Reiten anzulegen, um nicht stundenlang damit im Sand herum zu laufen.
Heute würden wir auch definitiv eine vergleichbare Situation mit einem jungen Pferd nicht mehr so lösen, sondern hinterfragen, was seinen Widerstand ausgelöst hat und dann vorsichtig "darum herum" arbeiten. Aber seinerzeit war die gängige Grundeinstellung "da muß man fest durchgreifen, sonst machen die das immer wieder und lernen, daß sie damit durchkommen" , die auch wir immer eingeimpft bekommen haben.
Zum Glück lernt man mit den Jahren doch dazu... auch wenn das dem armen Ray heute nix mehr hilft. Andererseits hatte er zum Glück keine bleibenden Schäden von dem kleinen Kratzer zurück behalten.
Ich benutze auch Rädchensporen, allerding ohne Zacken, nur ein rundes Rad. Das tue ich, seit mir Manolo Oliva mal erklärt hat, daß die eigentlich viel sanfter sind als "normale" Sporen, da das Rädchen ja immer abrollt.
Ich hörte schon von genug Fällen auf diversen Turnieren - quer duch alle Reitweisen und Klassen - bei denen es blutige Flanken gab. Ob das aber immer auf Gewalt und Kraft zurückzuführen ist oder eben doch auch so unglückliche Umstände wie ein blockiertes Sporenrädchen oder ein hypersensibles Elfenpferdchen mitspielen, das will ich keinem Reiter unterstellen.
Es gibt leider genug Reiter, für die das Pferd nur das MIttel zur Befriedigung von persönlcihem Ehrgeiz ist, das um jeden Preis zum Gewinnen gezwungen werden muß. Aber es gibt doch auch Reiter, denen das tatsächlich aus Unachtsamkeit oder "dumm gelaufen" passieren kann....
Ich nutze beide Varianten, wobei die Zacken meiner Rädchensporen grob und abgerundet sind. Es gibt ja auch noch diese kleinen, sehr scharfen Rädchensporen, mit denen ich persönlich nie reiten würde.
Zitat von Cancanca im Beitrag #13Ich nutze beide Varianten, wobei die Zacken meiner Rädchensporen grob und abgerundet sind. Es gibt ja auch noch diese kleinen, sehr scharfen Rädchensporen, mit denen ich persönlich nie reiten würde.
Ja genau, letztere sind echt fies, richtige Fingernagelschlitzer. Meine sind groß mit abgerundeten Zacken, das ist auf der eigenen Haut nicht unangenehm. Ich achte auch immer darauf, dass sie beweglich und frei von Sand sind
Ich hab tatsächlich selber auch Rädchensporen OHNE Zacken. Aus genau dem Grund, sie rollen im Zweifel ab, und sind dabei nicht zu scharf. Ich habe schärfere im Schrank liegen, aber mehr, weil ich sie von einer Freundin geerbt habe, ... ob ich die jemals einsetzen werde, habe ich tatsächlich keine Ahnung....
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22.08.2019 19:57 (zuletzt bearbeitet: 22.08.2019 20:01)
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