Da hab ich kürzlcih schon mal was von bei fb gelesen und gesehen, und ich find es nicht so dolle, ehrlich gesagt - Die Stute kommt mir ziemlich hilflos vor. Allerdings hab ich auch irgendwie eine Aversion gegen dieses ständige Rumgehampele mit den "Sticks" Da ging es aber nur um eine Stute, Apega glaub ich, die schon am 3. Tag hier den Sattel aufgelegt bekam und megalange Hufe hatte....

In erster Linie geht es wohl darum, die Probleme der Mustangs in den USA auch hier bekannt zu machen, um somit an Förderer/Sponsoren/Spender zu kommen. Kann ich natürlich bestens nachvollziehen - allerdings ist es eben Auslandstierschutz, zu dem ich so meine persönliche Meinung habe.

Ich habe da eine wohl ähnliche Meinung wie Gidran... schön, wenn man auch im Ausland Tieren helfen möchte, aber auch hierzulande ist es ja nicht so, als gäbe es nichts zu tun. Versteht mich nicht falsch: Wer sich den Mustangs verschrieben hat, den kann ich komplett nachvollziehen, aber ich habe eben eine Meinung, die vielleicht nicht jeder teilen mag. Ich gehöre aber auch zu denen, die kein Fan von "Schlachtfohlen retten" oder "Hunde aus südlichen Ländern nach Deutschland holen und retten" ist.

Davon abgesehen kann ich da nur sehen, was eben so im www gepostet wird, weil ich keinen solcher Leute kenne. Daher will ich zwar nichts unterstellen, aber:
Ich glaube nicht daran, dass das so ein wahnsinniges Wunder ist, wenn aus wild lebenden Pferden brave Tiere zur Präsentation dastehen. Wir hatten bei uns auch mal zwei Spanier, die vom Campo heruntergefischt wurden und keinerlei menschliche Zuwendung kannten. Das war überhaupt gar kein Problem, eben weil die Tiere nicht schlechte Erfahrungen gemacht hatten, sondern schlichtweg gar keine. Innerhalb von 1 1/2 Monaten war den Hengst vom Startpunkt: "Ich kenne keine Menschen, kein Halfter, keine Box, keinen Trog etc." zu einem Tier geworden, das das komplette Jungferd ABC inklusive Hufe geben, waschen und Traktor konnte.

Zweitens sehe ich nicht was passiert, wenn die Kamera nicht filmt. Ich hoffe zwar das Beste, kann es mir aber nicht immer vorstellen. Davon abgesehen habe ich schon genug Jungpferde gesehen, denen zwar nichts Böses getan wurde, die aber dermaßen überfordert wurden, dass sie sich ob des großen Programms und der vielen Eindrücke einfach nur noch brav gefügt haben.

Hab ich mitbekommen, hauptsächlich über Facebook und ohne wirkliche Hintergrundkenntnisse. Der Gedanke dabei ist sicher nicht verkehrt, aber mal gucken, wie das Ganze dann umgesetzt wird. Im Programm steht allerdings bei dem Punkt "Vorstellung unter dem Sattel", dass die Tiere, die noch nicht geritten werden können, auch an der Hand vorgestellt werden können. Es scheint also nicht der Zwang da zu sein, dass die Pferde in dieser Zeit auch fertig angeritten sind.

Die anderen hab ich grad erst hier über den Link gesehen .... deswegen hab ich meinen Kommentar noch ergänzt.
Ansonsten bin ich gedanklich auch bei Gidran, es gibt auch hier genug Pferde deren man sich annehmen kann. Aber das ist ein anderes Thema.

Ich verfolge das Ganze auch bei FB, kenne einen der Trainer persönlich (Sebastian), Vivian Gabor und Andrea Bethge kommen aus meiner Ecke und ich habe sie schon bei der Arbeit beobachten dürfen.
Was ich da von Birger Giesecke gesehen habe fand ich furchtbar, aber wer seinem Hengst Paul schonmal in die Augen geschaut hat, der weiss eh Bescheid ....

Eine Freundin und ich haben Karten für das Finale in Aachen und ich bin gespannt, was man dort dann zu sehen bekommt.

Ich bekomme es auch am Rande über FB mit und weiß noch nicht so recht, was ich davon halten soll.
Allerdings ist es mir lieber, wenn die Stuten hier beim Makeover teilnehmen als in Amerika, denn hier haben sie zumindest eine Chance nicht von Knall auf Fall eingebrochen zu werden.
Und bei manchen Trainern muss ich auch erleichtert feststellen, dass sie den Pferden ihre Zeit lassen (auch wenn 90 Tage natürlich ein starke Begrenzung sind), aber so hat z.B. Bernd Hackl gesagt, er lässt seine Stute erst einmal 10 Tage lang so ziemlich in Ruhe, damit sie ankommen und etwas an Substanz zunehmen kann.
Maja finde ich auch sehr herzlich mit der ihr anvertrauten Stute. Sie setzt erst einmal auf Kennenlernen und Vertrauen.
Alles Weitere muss mal halt sehen...

Aber ich schließe mich auch gleichzeitig vielen anderen Vorschreibern an, man sollte vor allem erst einmal im eigenen Land gucken, wie man Pferden, oder im Allgemeinen Tieren, helfen kann, bevor man sich Sorgen um anderer Länder Tiere macht und dort zu Hilfe eilt.

Der Sinn der Veranstaltung hat sich mir nicht so ganz erschlossen. Die Situation der Mustangs in den USA ist übel, aber daran verbessert so ein Event ja nicht wirklich was. Um signifikante Zahlen von Mustangs nach D zu holen, ist der Spaß zu teuer. In den USA selbst finde ich die Mustang Makeovers schon ganz sinnig, denn die Mustangs kosten ja nicht viel und der eine oder andere wird sich vielleicht nach so einer Show, die ja wirklich sehr überzeugend die Qualitäten der Mustangs zeigt, so einen Wilden holen statt eines anderen Pferdes.

Es gibt in den Staaten ja auch inzwischen ein ähnliches Konzept für ausrangierte Rennpferde, da macht eine Bekannte von mir mit https://www.facebook.com/Cedarequinedeve....unseen-section

Das könnte man deutlich sinniger nach Deutschland übertragen. Das Problem, wohin mit Ex-Galoppern/Trabern gibt es ja hier auch. Ist aber natürlich nicht so spektakulär wie das "Zähmen" eines Wildpferds.

Naja, und natürlich ist trotz aller guter Vorsätze der Druck für die Trainer vorhanden ihr Pferd zum Zeitpunkt X in Aachen bestmöglich zu präsentieren und damit erfolgreich Werbung für die eigene Arbeit zu machen. Und ein wirklicher Vergleich der Arbeitsweisen ist meiner Meinung nach gar nicht möglich, weil es nun mal nicht von der Rasse, als viel mehr vom Charakter des Pferdes abhängig ist, was in welcher Zeit pferdegerecht machbar ist. Kann man sich angucken, kann man aber auch lassen.

Ein Pferd 10 Tage ankommen zu lassen ist Augenwischerei. Und das glaube ich so auch nicht. Hackl wird nicht NICHTS mit diesem Pferd machen. Wäre in meinen Augen auch ein großer Fehler, diese Zeit nicht erst Recht zu nutzen. Geht ja auch nicht, es muss zwangsläufig an viele, fremde Dinge gewöhnt werden, sonst ist ein Arbeiten nicht möglich. Jede verbrachte Minute ist eine Trainingseinheit. Wer ein Jungpferd ausgebildet hat, weiß, dass selbst 15 Minuten am Putzplatz sehr anstrengende Übgungseinheiten zu Anfang sind. Je nach Charakter so anstrengend, dass man danach das Pferd eigentlich nur noch wieder wegstellen kann, weil es nur noch gähnt. Es gibt übrigens Studien die herausfanden, dass Pferde beim "normalen" Stallwechsel die ersten 14 Tage kaum bis wenig schlafen. Man sollte Pferden in dieser Zeit eigentlich keine besonderen Leistungen abfordern. Lockere Arbeit und bekannte Dinge. Die Mustangs kennen aber nichts. Und dann haben sie sich auch erstmal nur im groben an Abläufe gewöhnt. Das hat mit der Integration in eine Pferdegruppe aber auch noch nichts zu tun. In einem Offenstall/Laufstall - wo es ja auch noch mal um Ressourcen wie schlafen, fressen und Sicherheit geht, dauert es noch um ein vielfaches länger. Wochen bis Monate und manchmal nie, je nach Charakter - aus meiner persönlichen Erfahrung heraus. Ich habe mir für die diversen Integrationen meiner Pferde immer Urlaub genommen, und habe mich über viele Tage ganztägig hingehockt und das beobachtet. Nicht nur für ein Stündchen oder zwei. Und das sind Pferde, die mit dem Menschen und allem damit verbundenen groß geworden sind. Die Mustangs kennen gar nichts und wenn überhaupt nur schlechtes. Soweit ich weiß werden die mit Hubschraubern in Corals getrieben, abgefischt und abtransportiert. Der lange Weg nach Deutschland wird sicher auch alles andere als schön sein, gerade mit einem Pferd das nichts kennt. Die stehen mit Sicherheit unter Dauerstress/Angst. Und natürlich ist das alles immer noch das kleinere Übel, gegenüber der Gefahr, in den USA abgeschossen zu werden. Aber toll ist es trotzdem irgendwie nicht. Und das B. Giseke bereits soweit mit seinem Pferd ist, hängt sicher damit zusammen, dass er sich die mentale Erschöpfung und die damit verbundene, verminderte Gegenwehr zu nutze macht. Kennt man auch von seinem eigenen Pferd, die ersten 14 Tage sind die meistens erstaunlich brav und fügsam.