Grundsätzliches Ziel bei meinen Pferden war immer eine vielseitige Ausbildung. Ich bin gerne etwas gesprungen, Dressur sowieso, Zirkus, und möchte sowohl alleine als auch in der Gruppe entspannt überall ausreiten können.
Lana hatte es nie so mit dem Springen - also haben wir das gestrichen, aber alles andere gemacht. Sie ist im Gelände absolut zuverlässig, was mir immer wichtig war.
Nun ist in den letzten Jahren die Working Equitation mit der Besonderheit Rinderarbeit (und wieder eine neue Herausforderung und Abwechslung) dazu gekommen. Und ich bin sehr froh, daß meine Pferde auch damit kein Problem haben/hatten.

Aktuelles Ziel ist bei Lana einfach nur die Erhaltung der Beweglichkeit und Muskulatur, soweit das möglich ist ohne das lahme Bein zu sehr zu beanspruchen. Und ich würde die Freiarbeit mit ihr gerne weiter ausbauen/verfeinern.

Bei Filo sind die Ziele etwas höher gesteckt. Ich möchte in der Klasse L sicherer und konstanter werden. Das heißt vor allem die Versammlung weiter zu verbessern. Und die fliegenden Wechsel wären ein Ziel, das ich gerne dieses Jahr erarbeiten würde.
In Sachen Zirkuslektionen möchte ich ihr noch das Ablegen auf Kommando beibringen.

Ich finde es irgendwie schräg, wenn Leute sich überlegen, was sie machen wollen, sich das Pferd dazu aussuchen (was ich auch getan habe), und dann dieses Pferd irgendwann "umstricken" wollen, weil sie sich was vollkommen anderes überlegt haben... hatte ich bei mir auch schon im Stall, solche Leute....

Guapo ist mein erstes eigenes Pferd und das was ich mir ursprünglich gewünscht habe werde ich mir mit ihm nicht erfüllen können. Unterbewusst war mir das von vornherein klar aber ich hatte da immer diesen Teufel im Hinterkopf der mich runter gezogen hat und manchmal noch runterzieht.
Ich wollte so gerne schwere Lektionen lernen und am liebsten auch mal irgendwo auftreten. Ich wollte einfach besser werden.

Tja gelernt habe ich eine Menge. Insbesondere über mich selbst. Aber auch ein paar technische Dinge. Bodenarbeit, Doppellonge und Konsequenz im Umgang.

Ein älteres Pferd, Schwangerschaft, Kind, Stress ohne Ende und jetzt wieder schwanger.
Ich stehe reiterlich seit Jahren fast vollkommen still und das frustriert mich extrem. Ich war mal richtig gut und manchmal hab ich Angst bald schon zu alt zu sein um noch was aus der Reiterei zu machen. Ist das mit 2 Kindern überhaupt zu schaffen?

Guapo ist nun 22 und gehört mir seit 5 Jahren. Mein Ziel sind mindestens weitere 5 Jahre. Guapo soll fit bleiben und Spaß an der Arbeit haben. Er soll ein weitestgehend stressfreies Hengstleben führen und immer einen Kumpel an seiner Seite haben. Eine Herde wäre natürlich noch cooler.

Guapo ist das Pferd das ich gebraucht habe um zu lernen, dass ich einfach annehmen muss was da ist statt Luftschlösser zu bauen.

Früher hatte ich den Traum und den Ehrgeiz voran zu kommen, Dressur, Springen, auch damals noch die Vielseitigkeitsgeländestrecken, machten mir Spass und ich hatte einen Kämpfer als Pferd, der alles mit enormer Energie und Freude mitmachte. Es ging mir nicht um Plätze und Schleifen, sondern weil ich einfach Freude am lernen hatte und auch gerne flott und oft abenteuerlich unterwegs war.
Das hat sich mit meinem Spanier "Hispali" geändert. Alles was ich mir mal gewünscht hatte, musste ich streichen, meine Ziele wurden ganz einfach. Und es machte mir nichts aus, nichts mehr zu erwarten und alles als Geschenk zu nehmen. Ich war überglücklich als ich Hispali irgendwann reiten durfte und nach drei Jahren seine Hinterbeine aufheben konnte. Ich habe trotzdem unendlich viel mit ihm erreicht, es war halt nichts was mit Leistung und Siegerschleifen zu tun hatte. Er war das Pferd, das mich am meisten prägte und das nahm ich für seine Nachfolger mit.
Krankheitsbedingt bin ich seit Jahren eingeschränkt, der jugendliche Elan ist schon lange verflogen , meine Ziele haben sich meiner Realität angepasst. Ich möchte Florido abwechslungsreich beschäftigen, ihn gymnastizieren und ihn feiner werden lassen, mit ihm die Natur geniessen und unsinnige Aufgaben bei Reiterspielen gelassen meistern. Nur für uns zwei und ohne Leistungsdruck. Am schönsten ist für mich, wenn Florido aus der hintersten Ecke des Auslaufs brummelnd und wiehernd auf mich zu kommt, das heisst für mich, dass ich auf dem richtigen Weg bin .

Ein super interessantes Thema und total spannend zu lesen, wie unterschiedlich so die Gedanken sind - und dann doch in einem alle wieder ähnlich. Das wichtigste sind doch immer Spaß und Freude an der gemeinsamen Zeit und Arbeit mit dem Pferd.

Bei mir war sehr früh schon klar, eigenes Pferd wird ein Trakehner - und ich möchte vor allem entspannt ins Gelände reiten aber auch dressurmäßig weiter kommen. Allerdings habe ich da keine Ziele im Sinne von bestimmten Lektionen oder Ausbildungsstand L/M, was weiß ich... Ich möchte meine Pferde möglichst korrekt und vor allem gesunderhaltend über den Rücken arbeiten und dabei mit feinen Hilfen kommunizieren. Ich habe in den letzten Jahren festgestellt, dass ich mich mehr über einen ausdrucksvollen, korrekten Arbeitstrab freue, als über eine nur halb gelungene Lektion. Und zu sehen, dass meine Pferde motiviert mitarbeiten und auch Sternchen trotz Boxenknast so ausgeglichen und fein im Schritt mit mir arbeitet ist ein tolles Geschenk. Auch wenn die Umstände eher bitter sind in dem Fall...

Ich wollte ja ursprünglich gar kein eigenes Pferd. Ich konnte mir nicht vorstellen, einfach irgendein pferd zu kaufen, was vielleicht Kriterium a, b und c erfüllt. Ich wollte eine emotionale Bindung, die ich, wenn man mich gefragt hätte, nicht mal richtig hätte beschreiben können, aber ich dachte, für mich gibt es so ein Pferd nicht. Und dann kam Pico...
Liebe auf den ersten Blick... natürlich hatte ich die Vorstellung, dressurmässig zu reiten und da auch kontinuierlich höhere Lektionen zu erarbeiten. Das Ziel habe ich auch nicht aufgegeben ( Stichwort Olympia 2028), aber das Tempo gibt das pferd vor und danach muss ich mich richten. Ich könnte Pico auch nicht abgeben und mir ein anderes pferd kaufen, was dressurmässig vielleicht talentierter ist. Er ist mein seelenpferd und bleibt bei mir.
Meinen Wunsch nach einem entspannten pferd, mit dem man gut ausreiten kann, hat er auf jeden Fall erfüllt!

Zitat von Andrea im Beitrag #21

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Und sehe auch bei allen hier eine gewisse "Verbundenheit" in den Zielen.

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Das ist ein sehr spannendes Thema, zu dem auch ich gern Stellung nehmen möchte.

Mein Ausbildungsziel ist und war primär immer, meine Pferde auf Basis das Gesunderhaltung zu fördern, ohne sowohl den körperlichen, als auch den mentalen Verschleiß. Ich bin überzeugt davon, dass das hier das Ziel eines Jeden im Forum ist. Spannend finde ich zu lesen, was sich bei jedem Einzelnen ideell dahinter verbirgt.

Da ich während meiner ganzen reiterlichen Ausbildung immer unter Anleitung gefordert und gefördert wurde, steht bei mir tatsächlich die dressurmäßige Ausbildung meiner Pferde absolut im Vordergrund, begleitet von entspannenden und die Kommunikation fördernden Dingen, wie Hand- oder Freiarbeit.

Ich bin kein Reiter, dem das Ausreiten viel Freude bereitet. Wahrscheinlich ist das so, weil ich es nie gelernt habe, da ich mich immer in Ausbildungsställen herumgetrieben habe, in denen das Ausreiten einfach nie im Vordergrund stand. Hinzu kommt außerdem, dass in den Orten, in den ich meine Pferde aufgestallt hatte und immer noch habe, kein attraktives Ausreitgelände vorhanden ist, so dass man verladen müsste.

Ich versuche, die dressurmäßige Arbeit abwechslungsreich zu gestalten, was mir allein durch die Working Equitation sehr gut gelingt. Verschiedene Trainer mit verschiedenen Ansätzen und eine Reitanlage, die sehr gute Arbeitsmöglichkeiten bietet, runden das Ganze ab.

Wenn ich mein Ziel definieren sollte, dann würde ich sagen, dass es mein Bestreben ist, mit einem losgelassenen, arbeitsmotivierten Pferd zusammen zu arbeiten, dem man gerne zuschaut, mit unsichtbarer, minimaler Hilfengebung und vollkommener Kommunikation, bei der man nur denken muss.

Und wenn Menschen am Bahnrand stehen bleiben, gern zuschauen und denen sogar aus Ergriffenheit über die ausgestrahlte Harmonie zwischen Pferd und Reiter die Tränen kommen, was beim Düsi und mir tatsächlich schon vorgekommen ist, dann weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg dorthin bin.

Was für ein superschönes Thema und ich finde es total interessant, euch zu lesen. Zudem fällt mir auf, dass uns eigentlich allen mittlerweile die Gesunderhaltung des Tieres in erster Linie am Herzen liegt. Auch wenn diese Einstellung sicher nicht alle betrifft, freut es mich, dass nicht nur immer mehr Menschen so denken, sondern dass die sich hier auch treffen !
Dazu kommt, dass ich das den Schreibern hier auch so glaube. Dass man nur pro Pferd denkt, sagen schließlich alle, dass das auch so ist, kaufe ich lange nicht jedem ab! Daher umso schöner, dass ich das bei zumindest denen, die man hier öfter liest oder auch kennt, so auch zu 100% glauben darf!

Ich hatte in Galeon schon mein Seelenpferd, das mich reiterlich so weit nach vorne gebracht hat, wie ich es nicht einmal vorhatte. Ich war 10cm größer, als eine S- oder sogar Grand Prix (?) Reiterin, die mit ihrem Lusi erfolgreich gegen Warmblüter gewonnen hatte, so einen Spaß an meinem hatte, dass sie ihn mir ohne Arthrose glatt abgekauft hätte. Er hat mich nicht gelehrt, wir haben es gemeinsam geschafft: Passage, spanischer Schritt auch am Boden, Steigen und für ihn schwierig sogar Mitteltrab, obwohl ich da sein Potenzial nie drin gesehen habe.
Dafür hatte er in seinem Leben viele Probleme, bei denen ich ihm nur bedingt helfen konnte: Leider Hengst in Einzelhaft, leider nicht so artgerecht gehalten, wie ich es mir gewünscht hätte. Immer eher skeptisch und ängstlich und als Mensch hätte man ihm nachgesagt, dass er sich nicht für "gut genug" hält.

Genau das wollte ich nicht noch einmal. Für die Haltung bin ich zuständig und in Fortuna habe ich ein absolut aufgeschlossenes und selbstbewusstes Pferd, das mich zwar sehr mag, aber auch ohne mich gut klarkommt. Genau so wollte ich es haben und das ist mein wichtigstes Ziel, das wir erreicht haben und hoffentlich nie verlieren.

Ansonsten, man mag es mädchenhaft nennen, möchte ich, dass mein Pferd mich mag und sich freut, wenn ich komme. Für mich schließt das eine Bestimmtheit und Führungsqualität des Menschen nicht nur ein, sondern es bedingt sich aus meiner Sicht. Also kein Kuschelwuschel und Leckerlie-Reingeschiebe, sondern ehrlicher und für das Pferd verständlicher Umgang. Auch das klappt bisher super, auch wenn sich das mit den Leckerchen echt erledigt hat, weil die Prinzessin fordernd wird.

Insofern habe ich meine zwei wichtigsten Ziele bereits erreicht und arbeite daran, dass das auch so bleibt.

Was soll meinen Wunschvorstellungen nach noch kommen? ich möchte Fortuna nächstes Jahr, sollte ich zur Körung gehen, so präsentieren, wie ich es für eine gute Vorbereitung zum Reiten als sinnvoll erachte. Dahingehend mache ich mir keine Gedanken, das Ziel sollte zu schaffen sein. Dann möchte ich gerne ein im Gelände angenehm ruhiges Pferd haben, das trittsicher ist, auch das wird wohl ohne Probleme zu meistern sein. ich freue mich schon tierisch auf den Naturtrail, den wir bei uns um die Ecke haben, und bin ganz gespannt, was Fortuna dazu sagt!

Reiterlich wünsche ich mir ein Pferd, das in der Grundausbildung absolut solide ist, sodass einem gesunden und erhaltendem Muskelaufbau mit Dressurambition nichts im Wege steht. Wie weit das dann geht, ist mir völlig egal. Nach meinem Ermessen muss jedes Pferd in der Lage sein, L-Lektionen sicher zu beherrschen. Ich rede jetzt nicht von Turniersport, sondern von grundlegenden Lektionen wie Tempovariationen, Übergängen, Seitengängen und gescheiten Wendungen, die die Durchlässigkeit fördern und die Gesunderhaltung meines Pferdes fördern. Was darüber hinaus kommt? Wir werden sehen!

Bin sehr gespannt auf Fortunas Entwicklung als Reitpferd. Meinst Du den Naturtrail in Dülmen bei Anja Beckmann?

@Filo2010 : ja, genau den. Ich war mit Compa schon zweimal da und es hat riesen Spaß gemacht!

Ja, da ist es sehr schön. Will auch auf jeden Fall nochmal hin.

Sag Bescheid, wenn du da bist!