Ich habe mir die Verordnung über die Ausgangssperre in dem bayerischen Ort angeschaut:
Ausgenommen von dem Verbot unter Ziffer 1 sind: 3.1 Hin- und Rückweg zur jeweiligen Arbeitsstätte mit Bescheinigung des Arbeitgebers 3.2 Einkäufe für den Bedarf des täglichen Lebens innerhalb des Stadtgebiets Mitterteich 3.3 Besuche von Arztpraxen, Sanitätshäusern, Optiker, Hörgeräteakustiker und Gesundheitspraxen (z. B. Physiotherapieeinrichtungen) 3.4 Apothekenbesuche innerhalb des Stadtgebiets Mitterteich 3.5 Besuche von Filialen der Deutschen Post 3.6 Tanken an Tankstellen 3.7 Geldabheben bei Banken 3.8 Hilfeleistungen für Bedürftige 3.9 Feuerwehrkräfte und Rettungskräfte auf dem Weg zum Stützpunkt oder Einsatzort 3.10 Notwendiger Lieferverkehr 3.11 Abgabe von Briefwahlunterlagen 3.12 Unabdingbare Versorgungen von Haustieren
Ich rechne damit, dass das auch für ganz Bayern kommt, da die Menschen einfach nicht vernünftig sind. Und werde dann wohl mit Amy zur Arbeit übers Feld laufen (mit kleinem Schlenker) und dann halt auch zurück, so dass sie ihre Gassirunden hat und am WE auf Punkt 3.12 zurückgreifen.
“There is a rumour going around that I have found God. I think this is unlikely because I have enough difficulty finding my keys, and there is empirical evidence that they exist.” ― Terry Pratchett
Hat gestern Abend jemand von Euch Stern-TV geguckt?
Ein Beitrag wurde auf dem Reiterhof gedreht, wo ich letztes Jahr zum Chironkurs und Allroundparcours war - etwa 6 km von unserem Stall entfernt. Was die Betroffenen dort so erzählten über den Umgang der Ämter/zuständigen offiziellen Stellen mit ihnen, fand ich schon erschreckend. Die eine Tochter war in Berlin zu einem Reitertreffen gewesen, und eine der Personen dort wurde hinterher positiv auf Covid 19 getestet. Daraufhin hat sie sich direkt selber gemeldet, und wurde quasi abgewimmelt. Nur weil sie hartnäckig blieb, wurde schließlich die Familie getestet. Sie selber und die Mutter hatten sich infiziert. Bei ihr zum Glück fast ohne Symptome, aber der Mutter ging es echt schlecht. Sie kam dann später auch ins Krankenhaus auf Intensiv. Hätten die sich nicht gemeldet (und mehrmals nachgehakt), hätten sie das Virus auch munter weiter verbreiten können....
Wenn ich solche Dinge höre - und ich höre momentan öfters ähnliches.... - wundert mich die weitere rasche Ausbreitung nicht.
Ich kenne die betroffene Familie, ist ja ein Fjordhof.
Ich telefoniere momentan auch täglich mit meiner Mutter.... und mich macht dieses von Tag zu Tag leben, immer unterschwellig Angst haben müssen, auch echt fertig... das ist soooo ätzend... Ich hoffe inständig, dass wir wir nicht irgendwo in Quarantäne müssen, und ich hoffe auch, dass momentan die Zeit irgendwie schneller vorbei geht, weil mich die Ungewissheit, wie es ggf. weiter geht, echt zermürbt....
Was ich übrigens, immer auf der Suche nach positiven Dingen in dieser Zeit, schön finde, dass jetzt viele nicht "auf Wiedersehen" sagen, sondern "bleibt gesund". Weil ich einfach das Gefühl habe, dass dieser Wunsch, wenn geäußert, tatsächlich von Herzen kommt....
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Was mich gestern echt gallig gemacht hat war gestern bei uns im Stall: Wir haben Ansage 1. bei Ankunft Hände waschen, nur mit wenigen und Abstand in die Halle, mit größtmöglichem Abstand Pferde putzen und in der Sattelkammer immer nur 1 Person. Da stehe ich vor der Sattelkammer Schlange mit Abstand zu den anderen und warten, dass ZWEI, die da drin fröhlich und ausgiebig am Plappern sind, mal fertig werden. irgendwann platzt mir der Kragen und ich rufe "eh, Ihr Zwei, seid Ihr mal fertig!?" -> "Warum?" -> "Weil wir da auch noch rein wollen!" -> "Dann kommt doch rein!" -> "Ne, da müsst Ihr erst raus!" -> "Häh!?" ->"Ja, hüa, raus jetzt!" -> " Wo is'n das Problem??" oahhh ej
Also wirklich - alle machen sich Sorgen um die weitere Versorgung der Pferde, freuen sich, dass der Stallbesi nicht darauf kommt, den Stall abzusperren, wie übrigens einer nicht weit weg bereits gemacht hat, und dann sooo ein dämliches Verhalten. Und nicht einmal so extra hämisch oder so - einfach nur "Häh?"
Ganz ehrlich - wir sitzen doch alle weiterhin mit dem Hintern in der Butter hierzulande, Milch fliesst rechts und Honig links. Ein paar Einschränkungen des Privatlebens können doch nicht wirklich als "Katastrophe" bezeichnet werden. Wirtschaftlich muss geguckt werden, dass und wie und wann das Ganze abzufangen ist. Aber wenn ich die Bilder von völlig überfüllten Parks, immer noch nicht geschlossenen Cafés und Restaurants oder in Gruppen und ohne Abstand flanierenden Menschen sehe, bekomme ich den Hass auf die Menschheit. Es geht darum, vor allem ANDERE zu schützen - das wollen viele Menschen jedoch nicht verstehen und eine freiwillige Beschränkung und vernünftige Umgangsweise mit der Situation geht vielen am A... vorbei - deshalb MUSS eine strickt durchzusetzende Leitlinie für alle her. Der Lockdown ist offensichtlich die einzige Möglickeit, Menschen zur Vernunft zu ZWINGEN. Und wer sich damit überfordert fühlt, den sollte man zur Flüchtlingshilfe nach Lesbos (oder wohin auch immer) schicken, damit im die Augen aufgehen, wie gut es uns hier geht - auch mit "Hausarrest" . Das kann doch echt nicht wahr sein, dass das persönliche FreizeitVergnügen einzelner Personen über einer weltumgreifend ansteckenden Krankheit steht Das musste jetzt mal raus - habe gerade Nachrichten gesehen - es werden u.A. Rentner von Jugendlichen angehustet/angespuckt "Corona,Corona" oder ahnungslos in Rudeln an Flussufern und in Parks gechillt und "Corona-Parties" gefeiert - wie blond ist dieser Teil der Menschheit eigentlich ?
Diese Jugendlichen müssten direkt für ein paar Tage in Einzelhaft gehen. Da haben sie dann Zeit zum nachdenken.
Eine junge Frau aus meinem Stall hatte jetzt Corona-Kontakt zu einem jungen Mann, der positiv getestet wurde. Auch er musste darum kämpfen überhaupt getestet zu werden.
Oh nein, echt ey - da klickt man einmal mit dem blöden Pad vom Laptop falsch und alles ist weg
You can never know everything, and part of what you know is always wrong. Perhaps even the most important part. A portion of wisdom lies in knowing that. A portion of courage lies in going on anyway. (Al'Lan Mandragoran)
Was hattte ich geschrieben? Ich hoffe auf eine Ausgangssperre - tatsächlich, weil ich glaube anders bekommt man keine Vernunft in die Menschen hinein. Ich mache mir Sorgen um meine Eltern - vor allem meinen Vater - weil der ist ziemlich uneinsichtig Aber sein Arzt hat ihm Hausarrest empfohlen und er scheint sich daran zu halten (er ist Lungenpatient). Und um den einen oder anderen Nachbarn.
Mein Freund arbeitet mit seinem Sohn relativ isoliert seine Baustellen ab - und ich sitze im Haus und arbeite meinen Kram.
Dennoch, Einkaufen und Essen sind Risiken. Mein Freund sieht die noch nicht so - da wäre eine "amtliche" Ansage vermutlich besser als wenn ich die "Übersorgenmama" raus hängen lasse.
Im Vulkaneifelkreis wo er arbeitet sind es 17 bestätigte Fälle - und sicher ganz viele "versteckte".
You can never know everything, and part of what you know is always wrong. Perhaps even the most important part. A portion of wisdom lies in knowing that. A portion of courage lies in going on anyway. (Al'Lan Mandragoran)
Zitat von Andrea im Beitrag #264Ich hoffe auf eine Ausgangssperre - tatsächlich, weil ich glaube anders bekommt man keine Vernunft in die Menschen hinein
Ja - leider scheint es nicht anders zu gehen Die Sorge um Deinen Vater kann ich gut nachvollziehen - meiner hat ebenfalls eine angegriffene Lunge (und meine Eltern sind 85 und 87) Wir haben uns gegenseitig Folgendes fest versprochen : soviel wie möglich nur im Haus bleiben. Jeder, der die Wohnung betritt, wird sofort zum Händewaschen aufgefordert, kein Körperkontakt, Abstand halten, auch am Tisch oder Sofa/Sessel. Haus verlassen nur zum Spaziergang im Park, alle "Notwendigkeiten" wie auch Einkaufen werden mit mir abgesprochen/übernehme ich. Ausser Haus werden Handschuhe getragen, die bei der Rückkehr mit Desinfektionssmittel bearbeitet werden vor dem Ausziehen. Das ist grundsätzlich einfach zu bewerkstelligen, man muss nur dran denken. ABer allein die Tatsache, dass er mir das VERSPROCHEN hat, erinnert ihn daran.
Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Umweltschutz des Landes NRW hat einen Leitfaden für Pferde rausgegeben.
Da stehen nochmal einige kronkretere Sachen drin.
Bei uns am Stall werden jetzt Listen mit Hallen und Platzbenutzungszeiten ausgehangen. Anwesenheitszeiten sollen dokumentiert werden. Gestern haben brav alle mit Handschuhen gemistet und die Seife im Stall wurde rege benutzt. Man wartet brav bis wer irgendwo rein oder rausgeht damit der Abstand gewahrt wird. Im Gelände ausreiten ist eher so als würde man sich in eine Schlange eínreihen, da alle spazieren gehen. Da ist auf Platz und Halle weniger los. Pro Pferd soll jetzt auch nur einer kommen und nicht noch Besucher mit anschleppen. Das versuchen gerade auch alle umzusetzen und fragen jetzt ganz artig ob sie unter diesen und jenen Umständen das oder das dürfen. Es wird so langsam bewusster in den Köpfen.
Und gestern sind mir bei Merkels Ansprache doch glatt die Nudeln im Topf angesetzt! So ein Mist.
Bleibt gesund!
Blöde Frage an Euch die in einem Stall stehen mit Reitschulbetrieb. Gibt's noch Unterricht?
Bei uns gibt es keinen Unterricht mehr. Und unsere Anwesenheit haben wir auch in Listen festgelegt. Wir sind zum Glück nur ein kleiner Stall mit wenigen Einstellen, da klappt das gut. Wenn ich abends komme, ist meist eh keiner mehr da. Nur das mit den Handschuhen für die Besen haben wir nicht. Zur Zeit mache ich mein Ausbildungspraktikum in einem Lebensmittelbetrieb, da sind die Mitarbeiter der einzelnen Abteilungen auseinander gesetzt worden, für den Fall der Fälle.
Hier in Ö ist sämtliches Ausüben von Sport im Sinne von (entgeltlichem) Unterricht oder Training untersagt. Deswegen düfte es hier auch keinen Reitunterricht mehr geben - was ja auch Sinn macht, wenn ich da so an diverse Vereinsbetriebe mit vielen herumwuselnden Kindern und Jugendlichen denke
Die Vereinigung der OÖ Pferdetierärzte gab gestern diese Stellungsnahme heraus, die sich sehr sinnvoll anhört - WENN sich die Menschen daran halten würden:
die ewig Unbelehrbaren nerven mich auch unglaublich. Genauso wie die Panikverbreiter. Mein Mann ist auch kurz davor, eine Watsche zu kassieren, weil er auch diese Weltuntergangsstimmung verbreitet, nur noch Fratzenbuch liest und mich zutextet mit den Zahlen der Infizierten. Und er ist überzeugt, daß auch er trotz Stubenhockerdasein an Corona erkranken wird! Nein, eher an akuter Haarspitzenfraktur! Echt, ich sitze hier 10 Stunden im Homeoffice, bekam gerade von meinem Chef gesagt "Du bist betriebsnotwendig" (toll, kann ich mir auch grad was für kaufen, darf keine Überstunden machen, komme aber nicht vom Rechner weg) und bekomme dann noch den gesammelten Schwachsinn mit. * Das mußte mal raus *
Was ärgerliches: Seehofer hat gerade die Reiseregelungen aufgeweicht - die Saisonarbeiter dürfen selbstverständlich einreisen. Halllooooo???? Die Ausbeuter dürfen weiter ausbeuten? Der Bauernverband hat noch die Dreistigkeit per Pressemitteilung zu sagen "sie finden niemand für die niedrig bezahlten Tätigkeiten bei schwerer Arbeit auf den Feldern". DANN SOLLEN SIE ORDENTLICH ZAHLEN! Ist das so schwer zu begreifen?
Andererseits schrieb mir gerade eine liebe Freundin aus NL: ihre über 80-jährige Mutter leidet sehr unter der Isolation. Sie vertritt den Standpunkt "ich bin so alt und habe so viel erlebt, wenn es mich erwischt, soll es so sein".
Aber was soll's, weitermachen - bei geöffneter Haustür, damit der Duft der Hyazinthen und Veilchen ins Haus ziehen kann...
Andererseits schrieb mir gerade eine liebe Freundin aus NL: ihre über 80-jährige Mutter leidet sehr unter der Isolation. Sie vertritt den Standpunkt "ich bin so alt und habe so viel erlebt, wenn es mich erwischt, soll es so sein".
Ja, solche Fälle sind heikel. Vielleicht kann deine Freundin ihre Mutter ja zu sich nach Hause holen, sofern da nicht ständig Fremde ein- und aus gehen? Klar ist das Infektionsrisiko dann etwas erhöht, aber vielleicht immer noch besser, als wenn ein alter Mensch einen Monat oder länger komplett allein vor sich hin vegetiert...
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19.03.2020 06:45
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Nur weil sie hartnäckig blieb, wurde schließlich die Familie getestet. Sie selber und die Mutter hatten sich infiziert. Bei ihr zum Glück fast ohne Symptome, aber der Mutter ging es echt schlecht. Sie kam dann später auch ins Krankenhaus auf Intensiv.
Aber sein Arzt hat ihm Hausarrest empfohlen und er scheint sich daran zu halten (er ist Lungenpatient). Und um den einen oder anderen Nachbarn.
