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Joya soll lernen, den Reitplatz abzuziehen
Wir haben leider keine Möglichkeit, unseren Reitplatz regelmäßig abziehen zu lassen, obwohl dies bitter nötig wäre. Der Boden ist teilweise sehr tief und uneben. In manchen Bereichen liegt viel zu viel Sand, in anderen zu wenig.
Nun ist meine neueste Idee, dass Joya doch eigentlich lernen könnte, ein wie-auch-immer-geartetes Gerät zu ziehen und den Platz regelmäßig zu begradigen.
Natürlich stellen sich hierzu viele Fragen:
Was für ein Geschirr ist sinnvoll? Wie viel kostet so etwas? Vorbereitende Übungen sind selbstverständlich. Fahren vom Boden aus sollte sicher funktionieren. Das ist mir klar. Aber wie geht es dann weiter? Lässt man sie dann erst mal einen Reifen ziehen? Oder was wäre da geeignet? Wie kann man das zu Ziehende sinnvoll an den Zugsträngen befestigen? Sollte man direkt ein Ortscheid nutzen? Ich hätte da gerne eine Lösung, die man im Zweifelsfall schnell lösen kann, auch wenn Joya sich normalerweise vor nix erschreckt und sich nicht seltsam benimmt. Aber wenn die Zugstränge an die Seiten/an die Beine kommen, ist sie vielleicht auch erst mal irritiert. Naja, ok, das kann man ja alles üben. Gibt es Stolpersteine oder Gefahren, die ich nicht bedenke? Hat jemand eigene Erfahrungen, über die er/sie berichten könnte? Könnt Ihr mir Bücher zum Thema empfehlen? Und last but not least: Mit was für einem Gerät könnte Joya denn ihre Arbeit verrichten, wenn sie mit ihrer Ausbildung fertig ist? Was ist geeignet, um einen Reitplatz abzuziehen? Ideen?
Ich finde es ein spannendes Projekt und bin gespannt, wie weit wir damit kommen. Ich freue mich über alles an Tipps, was ich bekommen kann. Ganz vorne sind doch hier sicher Dumbo und Seppe, oder gibt es noch jemanden der mit seinen Pferden fährt?
Also, zu Geschirr und Fahren an sich haben sicher andere weit mehr Ahnung. Aber bzgl. Abziehgerät - wenn man keine kaufen will, gibt es einiges an Möglichkeiten, selbst was zu bauen. Manche nehmen einen alten Bauzaun - das klappt aber wahscheinlich nur, wenn der Sand nicht zu fest ist. Uns hat der Lebensgefährte der Stallbesi eine Konstruktion aus drei schweren Metallstangen gebaut, die parallel hintereinander (also Quer zum Zugpferd ) mit ca 40cm. Abstand mit Ketten (so ne Art dicke Fahrradkette ) aneinander befestigt sind. Das geht super, weil die Stangen sich durch die flexible Befestigung gut an den Boden anpassen.
Meine Pferde laufen auch im Geschirr - also zumindest Cuvee und Asterix und einige vorher. Der Pepsi kennt das Geschirr und die Grundzüge des "vom Boden aus fahren und dabei etwas klapperndes hinterherziehen", aber er hat noch nie schweres Gewicht ziehen müssen. Und so ein Abziehholz oder eine Metallkonstruktion kann durch den mitgeschobenen Sand durchaus gut Gewicht bekommen, was unter Umständen manche ungeübte Pferde vor ein Problem stellt. Cuvee´s Mutter war so ein Pferd, die sich bei Gewicht an den Strängen regelmässig ins Steigen oder Kicken geflüchtet hat und davon nicht abzubringen war.
Für Dein Projekt und weil Du eher der Typ Pferdebesitzer bist, der auf Nummer Sicher geht, würde ich vermutlich dazu raten, Dich vorab in der Gegend umzuschauen, ob es Fahrställe gibt und dort entweder ein paar Basis Stunden nehmen oder Joya generell professionell einfahren zu lassen.
Die ersten Schritte wie an das Geschirr gewöhnen und Fahren vom Boden aus kannst Du sicherlich ganz problemlos selber erarbeiten. Aber wenn es dann tatsächlich ans Ziehen von Autoreifen, Holzkonstruktionen usw geht und das Pferd sich plötzlich unkooperativ zeigt, werden ganz schön enorme Kräfte frei und es besteht Gefahr fürs Pferd für den Menschen und für die Umwelt - selbst wenn man die Last anfangs noch nicht fix befestigt, sondern die Verbindung in der Hand behält, um sie rasch lösen zu können. Ich könnte mir vorstellen, daß Joya das zwar sehr gelassen wegsteckt, aber wissen kann man es nie im Vorfeld
Ich habe übrigens ein altes Leder Brustblatt Geschirr und zum Abziehen verwendeten wir früher eine Holz-Metall Konstruktion die ans Ortscheit angehängt wurde. Inzwischen wird nur mehr mit dem Hoftruck abgezogen, weil ein einfacher ist
Zitat von küwi im Beitrag #3ob es Fahrställe gibt und dort entweder ein paar Basis Stunden nehmen oder Joya generell professionell einfahren zu lassen.
und Joya hat dann einen geübten Partner neben sich, von dem sie sich das Ziehen abschauen kann.
Ich wollte hier auch noch was zu schreiben. Ich habe ja die Fahrausbildung vor vielen Jahren gemacht und das liegt alles etwas brach... leider. Geschirr hängt hier rum... könntest Du Dir mal ausleihen, einfach zum Probieren.. Aber.. Achtung! Ich habe viel Respekt vor diesen Versuchen .. ist bei mir selbst nämlich voll schief gegangen... mit dem Seppi...
Der Weg wäre so: Erst mal Doppellonge... vor allem auch mit der Longe um die Hinterbeine bis das sicher geht. Dabei kann man ja schon auch mal dahinter gehen und das "Fahren vom Boden" üben. Dann Geschirr anziehen... erstmal mit dem Kammdeckel als Gurt, dann auch mal das Brustblatt anziehen und damit Longieren. Der Schweifriemen ist für viele Pferde ungewohnt und muss behutsam angelegt werden. Ebenso das Kopfstück mit Scheuklappen... Dann kann man die Zugstränge anbringen und braucht eine Hilfsperson die mit den Zugsträngen in der Hand hinterm Pferd her läuft während Du die Leinen führst. Man kann auch so schon mal das Ziehen antesten, wenn die Person (oder auch zwei) sich in die Stränge hängen. Dann braucht man einen Ortscheit und einen Reifen mit kette. Den muss man an den Ortscheit mit einem Sicherheitsverschluss befestigen, in den kannst Du ein Seilchen einhängen, das Du im Notfall lösen kannst, wenn Pferd sich erschreckt. (Das ist mir mit Seppi nämlich passiert und er ist mit dem Reifen durch gegangen, bevor ich ihn lösen konnte. Es ist ohne Tote und Verletzte abgegangen aber das Fahren haben wir seitdem nie mehr versucht... Also mach bitte keine Experimente alleine... das habe ich falsch gemacht und mir diesen Weg für immer kaputt gemacht. leider!) Also bitte immer zu zweit oder sogar zu dritt arbeiten. Ich habe später mit Seppi mal geübt den Reifen selbst hinter mir her zu ziehen, während ich ihn führe, um ihm die Angst vor dem Schleifgeräusch von hinten zu nehmen... könnte auch ein Zwischenschritt sein. zu dem Modell "Bahnplaner" kann ich leider nicht viel beitragen. Mit einem oder zwei Reifen kannst Du zumindest schon mal üben und den Hufschlag abziehen. Meine Freundin hat sich mal einen Bahnplaner aus einer Palette gebaut, mit irgendwelchen Heizungsrohren unten dran, die dann gegrubert haben. Aber sie hat es mit dem Quad und nicht mit dem Pferd gezogen.
Also meine vier ziehen alle die Halle ab und ehrlich gesagt finde ich es kein Hexenwerk. Ich würde allerdings aus Sicherheitsgründen keine Egge oder ähnliches dafür nehmen. Wir haben einfach einen Holzbalken.
Ein vollständiges Geschirr ist schon sinnvoll, da es sicherer ist, wenn du die Zugstränge durch das Hintergeschirr oder einen Stranghalter fädelst, damit sie nicht reintreten. Allerdings, wenn sie gut genug daran gewöhnt sind, stört sie das auch nicht mehr. Ortscheit ist ebenfalls Pflicht!!!
Unser Vorgehen: Pferde an der Longe ans Geschirr gewöhnt. Erstmal den Balken selbst vor dem Pferd hergezogen zum gucken, dann daneben und dann dahinter bis es sie nicht mehr gestört hat dann hinterm PFerd den Balken nur mit einer Schlaufe am Ortscheit eingefädelt und einem Menschen die Schlaufe in die Hand gedrückt, sodass man jederzeit loslassen kann. Erstmal die PFerde einige Male so geführt und immer wieder gezielt den Führer bei Kontakt des Balkens mit der Bande vorgewarnt durch den zweiten Menschen an der Öse Wenn den Pferden alles egal war, zweite Person weggelassen und abgezogen Parallel etwas langen Zügel geübt um dann irgendwann von hinten mitgehen zu können, allerdings ist das nur "luxus", geführt abziehen tut ja auch seinen Zweck. Selbst mein zuckiges Shetty und mein etwas Verhaltenskreativer Herr von Hasenberger machen es inzwischen mit Gelassenheit. Waren übrigens auch schöne Übungen um das Einfahren oder unseren Holzrückekurs vorzubereiten.
Inzwischen bleiben alle in Ruhe stehen und ich kann ganz alleine die Halle abziehen und brauche keinen Helfer mehr.
Ach herrje, ich habe hier ja gar nicht mehr geantwortet! Nicht gerade nett...
Also erst einmal vielen Dank für Eure Ratschläge und Gedanken!
Dass man bei diesem Thema vorsichtig oder mindestens vorausschauend handeln sollte, ist mir klar. Wir haben inzwischen das Fahren vom Boden aus immer wieder mal gemacht (praktischerweise zum Aufwärmen vor dem Longieren, denn bloßes Schrittgehen an der Longe finden wir beide manchmal etwas öde). Joya reagiert mittlerweile ganz gut auf Lenkhilfen, bei denen ich mich übrigens selbst erst mal etwas "einfummeln" musste, und sie bleibt auch (meist) zuverlässig stehen, geht rückwärts bzw. geht wieder los. Das alles klappt wirklich gut!
Auch einen Reifen habe ICH schon mal hinter uns hergezogen. Das fand sie nicht gerade aufregend.
Die nächsten Schritte wären jetzt tatsächlich:
Ein Geschirr beschaffen und sie daran gewöhnen. Einen Helfer beschaffen. Sie wirklich mal etwas ziehen lassen und schauen, wie sie sich verhält, wenn es etwas anstrengender wird.
Zu Punkt eins hätte ich gleich mal eine Frage: Eine Freundin sagte mir, sie habe vor Jahren bei Kr***r ein Brustblattgeschirr aus Nylonart bestellt, und das sei für solche Hobby-Versuche vollkommen ausreichend. Nun habe ich im Kr***r-Onlineshop geschaut und nichts derartiges gefunden. Haben sie das Fahrzubehör möglicherweise aus dem Sortiment genommen...?
Hat jemand von Euch vielleicht einen aktuellen Kr***r-Katalog zuhause und würde einmal nachschauen, ob solche Sachen da noch drin sind? Ich würde mich sehr freuen!
Diese Nylon Brustblatt Geschirre sind für den Anfang sicherlich gut genug. Bei gebrauchten ( oder günstigen ) Ledergeschirren kann es zu leicht vorkommen, daß das Material total brüchig ist und beim ersten harten Ruck reisst!
Die sind übrigens (nur mehr?) im Loesdau Katalog enthalten
Der Link führt zu einem Zweispännergeschirr. Nun frage ich mich: Wodurch unterscheiden sie sich? Ich bin ja anscheinend so naiv zu denken, dass man fürs Zweispännig-Fahren einfach zwei Geschirre kauft. Aber wie es aussieht, braucht man in diesem Fall ein spezielles Geschirr. *grübel*
Die Einspännergeschirre haben noch zusätzlich Befestigungsmöglichkeiten für die Schere, also die starre Verbindung zwischen Pferd und Kutsche. Die wird nicht allein von den Zugsträngen gezogen. Beim Zweispänner wird die Schere durch die Deichsel ersetzt. Für dich ist das allerdings eher uninteressant, ich vermute, du wirst nur Zugstränge benutzen wollen.
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Joya soll lernen, den Reitplatz abzuziehen
09.09.2020 09:27 (zuletzt bearbeitet: 09.09.2020 09:31)
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Antworten
) mit ca 40cm. Abstand mit Ketten (so ne Art dicke Fahrradkette 
) aneinander befestigt sind. Das geht super, weil die Stangen sich durch die flexible Befestigung gut an den Boden anpassen.
