Ich habe gerade nicht die Zeit mir alles anzugucken aber einige Teilstücke zwischendurch. Den Ritt von Toko habe ich ganz gesehen und finde ihn ebenfalls unterbewertet. Was mich aber, wie eigentlich jedes mal schockt, sind die Verhältnisse der Bewertung im Vergleich zu anderen Ritten mit u.a. richtigen mehrfach-Fehlern (Galoppwechsel) und dazu noch zusammengeschnürt. So ein Ritt wurde höher bewertet!?! Es vermiest mir wirklich die Freude daran, solchen Wettbewerben zuzuschauen - Leider!
Ich habe gestern Abend ein bißchen über die Mediathek geschaut und immer wieder "vorgespult" weils einfach unschön ist. Kaputte Bewegungen mit völlig überzogener Aktion. Wo das noch hinführen soll …
Danke für den Lusitano-Ritt, das hat mir echt am Schreibtisch das Pippi in die Augen getrieben! Schnüff, wie schön!! (und eines der wenigen Pferde, die mit gespitzten Ohren einen zufriedenen Eindruck machen)
Ich habe den Ritt jetzt auch gesehen und bin TOTAL BEGEISTERT!!! Das sind Piaffen, die diesen Namen auch verdienen. Da ist nichts Andressiertes, da ist kein krampfhaftes, hüpfendes Beine-Hochziehen, da ist auch kein schleppendes Irgendwie-Rumgemurkse. Auch die Passagen sind locker und taktrein und wirklich erhaben.
Mich hat diese Vorstellung restlos überzeugt. Feines Reiten, kein Rumgezerre und Rumgedrücke und Durch-die Prüfung-Gewurschtel. Richtig, richtig toll. Warum so was dann nicht höher bewertet wird, erschließt sich mir nicht. Und warum das Gangpotential von (Warmblut-) Pferden einen so hohen Einfluss auf die Bewertung haben muss, verstehe ich schon drei Mal nicht. Warum bewertet man nicht das, was man sieht? Ob ein Pferd nun mehr oder weniger gute Gänge hat, ist doch erst mal uninteressant. Bewertet werden sollte doch das, was Pferd und Reiter gemeinsam auf die Beine stellen. Und wenn dann die "Gangwunder" zusammengezogen und strampelnd, versehen mit diversen Taktfehlern, irgendwie durch eine solche Prüfung gelotst werden und am Ende höher bewertet werden als dieser Schimmel, dann verstehe ich die Welt nicht mehr - und möchte mich aus der Berichterstattung gleich wieder ausklinken.
Ein Pferd, das mir auch noch von der Anlehnung sehr gut gefallen hat, ist in meinem link ab 1 Std. 8 Min.: Destano mit Simone Pearce. Leider in paar kleine Patzer, und im Galopp teilweise noch etwas unausbalanciert, aber immer schön leicht vor der Senkrechten und mit dem Genick am höchsten Punkt.
Übrigens hat sich Rodrigo Torres für das Einzel-Finale qualifiziert!
Gerade Charlotte Dujardin mit Gio angeguckt. Ein tolles Pferdchen, und sie sitzt wirklich schön - nur die Hände fand ich bei diesem Ritt oft ziemlich gruselig.
Zitat von Chiara im Beitrag #1Lusitano Escorial in Tokio
Zitat von Chiara im Beitrag #3Ach schade, war ein sehr schöner Ritt
Den habe ich mir jetzt auch angeguckt. Wirklich sehr schön anzusehen - zufriedenes Pferd, vor der Senkrechten, und toll sitzender Reiter. Für mich auch unterbewertet.
Das Problem mit der gangwerksbeurteilung habe ich ja bereits im A/L Bereich. Für eine gute Bewertung MUSS ich präziser Reiten als jeder andere, sonst bricht mir Leandros mangelnder Raumgriff das Genick.
Ich bin ja (in Ermangelung anderer Tätigkeiten) weiterhin im Dressur-Guck-Fieber. Ich hatte mir tatsächlich ALLE Qualifikationen angeguckt. Dabei war mir Sabine Schut-Kery aufgefallen. Heute habe ich ihre Kür gesehen. Ich bin wirklich sehr begeistert von dieser Reiterin. Kennt sie jemand? Weiß jemand, wie sie mit den Pferden arbeitet?
Insgesamt hatte ich bei einigen Paaren den Eindruck, als ob es in der Dressur vielleicht doch eine kleine Kehrtwende gibt? Ich fand den Großteil der Pferde weniger eng geritten, und ich fand auch beim Großteil der Reiter viel weniger (heftige) Krafteinwirkung. Oder rede ich mir das gerade schön? Was sind Eure Eindrücke?
Klar, was da hinter verschlossenen Türen passiert, wissen wir immer noch nicht. Oder müssen es uns weiterhin denken... Oder ist es möglich, dass es auch hier Veränderungen gibt? Ich würde es den Pferden wirklich wünschen.
Witzig, daß Du gerade die erwähnst. Sie ist mir auch positiv aufgefallen, in allen 3 Prüfungen. Hätte sie gerne noch etwas weiter vorne gesehen, aber 5. Platz ist ja auch schon was. Wie der Sprecher sagte, ist es wohl die erste Teilnahme an einem größeren Wettkampf - also eine Newcomerin (mit 52 )
Mir gefielen auch einige Paare recht gut, wo man denkt, da findet ein Umdenken statt. So z.B. auch der Rest des amerikanischen Teams, die für mich völlig zu Recht Silber im Team gewonnen haben - Adrienne Lyle mit Salvino und Steffen Peters mit Suppenkasper.
Dann gefiel mir noch Nanna Skodborg Merrald mit Zack (auch vorher noch nie was von gehört) - sie war auch heute in der Kür dabei.
Und im Team Finale der Spanier (Name vergessen) mit der Fuchsstute, die eigentlich nur sein Ersatzpferd war.
In der Quali noch Dina Ellermann mit Donna Anna und Francesco Zaza mit Wispering Romance, und die schon vorher von mir erwähnten Simone Pearce mit Destano sowie der Brasilianer mit dem Lusitano Escorial. Das sind alles Namen, die ich vorher noch nie gehört habe.
Vielleicht (hoffentlich) kommt da eine neue Garde nach, die sich auf die alten Grundsätze der Reiterrei besinnen...
Sabine Schut-Kery kommt aus Krefeld. Sie hat bei Jean Bemelmans ihre Bereiterlehre gemacht und lange bei Günther Fröhlich geritten, auch jahrelang im "Zauberwald". Wir haben als Jugendliche im gleichen Stall geritten.
Wenn man dem Sprecher zuhört kann man teilweise nur den Kopf schütteln. Bei der Qualifikation vorgestern (Ritt von Fugoso) kam ganz klar rüber das dieses Pferd die Beste Kür abgeliefert hat, aber weil er nicht soviel Raumgriff hat wie die WB wird er nicht so eine hohe Bewertung haben. Traurig das man nicht so beurteilt, was Rassetypisch eben machbar ist und was nicht.
Gestern meinte er dann beim selben Pferd, das er eine hohe Beinaktion habe (gestrampel nannte er es) die Zuchtbedingt bei dieser Rasse eben so ist, wörtlich: ein geprägtes Vorderbein mit einer hohen Knie Aktion (wo ist bei diesem Mann denn das Knie des Pferdes?).
Ich finde das die Richter das Gangbild gemäß der Rasse und dessen möglichkeiten bewerten sollten. Und es ist schade das sie einfach einen wirklich guten Ritt von schlechteren anscheinend nicht unterscheiden können.
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
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26.07.2021 08:36
Antworten
Für mich auch unterbewertet.
)
