Heute muss ich mich mal in einer Entscheidungsfrage an Euch wenden, denn ich bin sehr hin- und hergerissen, ob ich ja oder nein sagen soll.

Wir bekamen heute früh eine Heulieferung, denn unser Heubauer Matthias lagert unseren Jahresbedarf bei sich und bringt uns dann zwei- bis dreimal im Jahr rund 20 Stück der 1,60-er Rundballen, die dann in einem abgetrennten Bereich meiner Reithalle, zusammen mit dem Stroh, das auch nicht auf einmal geliefert wird, lagert (sonst würde der Platz zum Reiten doch recht knapp).

... und heute fragte Matthias meinen Göttergatten, ob wir nicht doch noch mal in die Zucht einsteigen könnten, denn seine Frau wünscht sich ein Fohlen und das sollte am allerliebsten unseren Lilolaunebären zum Vater haben.

Um es gleich vorauszuschicken: Ich habe ihm mit allen mir einfallenden Argumenten versucht, die Idee wieder auszureden. Das fing bei "Das Fohlen wird keine Papiere bekommen, denn wir haben keine PRE-Stute und die Trakehnerdamen sind alle nicht mehr in einem Zuchtverband eingetragen, in dem auch Lilo anerkannt ist" bis hin zu "Und was ist, wenn es ein Hengst wird - den müsstet ihr zur Aufzucht weggeben und könnt ihn nicht zu eurem Kaltblüter stellen, weil der ja die Ansprüche des Fohlens an Spiel und Spaß nicht erfüllen könnte und so ein dicker Rheinländer, der in Wallung gerät, der plättet so ein Fohlchen dann höchstens noch"

Aber was sagt Matthias? "Ja dann kaufen wir halt noch ein Hengstfohlen dazu oder ihr lasst zwei Stuten decken und wir hoffen, dass wir zwei Hengste bekommen und nehmen sie dann beide. Platz genug haben wir!"

Als ich dann sagte, dass ich es ja wäre, die sich die Nächte um die Ohren haut, bot er an, dass er uns auf jeden Fall hilft oder die Stuten bei ihm abfohlen könnten oder, oder, oder ...

Ich war ja mit Lilo auch gerade in der Halle und machte mit ihm ein bisschen Freiarbeit und nun ist Matthias sicher: Von Lilo muss das oder die Fohlen sein!

Auf der einen Seite überlege ich nun, ob das eine Chance wäre, auch für uns eine oder einen kleinen Lilo zu zeugen und beim Oldenburger Verband um eine Einzeldeckgenehmigung für Lilo zu bitten, denn ich möchte definitiv kein Fohlen ohne Papiere züchten und bin schon sehr schwankend, ob ich wirklich Trakehner x PRE riskieren möchte. Ich bin vermutlich einfach zu sehr Trakehnerzüchter, als dass ich eine weitgehend unplanbare Anpaarung riskieren möchte, denn wenn ich überlege, wie sorgfältig ich Verpaarungen plante und wie ich mit den Hengst- und Stutbüchern ins Bett ging, um nächtelang zu lesen, damit ich so ungefähr die Passanpaarung finde, dann würde ich mich mit Lilo als Hengst für meine Trakehnerinnen schon sehr verbiegen.

Auf der anderen Seite habe ich zwei Schimmi-Töchter und so wunderbar Bambi und Cora sind - man muss mit ihnen umgehen können, denn zwischendurch fällt ihnen einfach die Elchschaufel vors Gehirn und dann braucht man Nerven wie Drahtseile, um nicht darüber nachzudenken, sie ans Hoftor zu binden und zu hoffen, dass sie jemand mitnimmt

Ich kenne ja nun auch Lilo-Nachkommen und die Besitzer schwärmen von seinen Kindern und der Opa Grelo - Lilos Papa -, genießt ja auch einen ganz hervorragenden Ruf, was seine Vererbung und seinen Charakter betrifft.

Meine Idee war ja auch einst, mir zwei PRE-Stuten zu kaufen und in diese Richtung zu züchten, aber da fehlten mir dann eben doch diese züchterischen Informationsquellen, die mir bei der Wahl einer Pasanpaarung hilfreich gewesen wären ... und ich bin ja nicht unbedingt experimentierfreudig.

Über Lilos Mutterseite weiß ich darum auch nicht wirklich viel und wie sich diese Seite dann vererbt, wenn die Trakehnerahnen dazu kommen, weiß ich erst Recht nicht.

Auf der einen Seite schreit in mir nun mein Kopf: "MACH DAS NICHT!" und dann flüstert aber mein Herz: "Ein Lilobaby ... hach, das hast Du Dir doch eigentlich immer gewünscht!"

Nur will ich keine vier Stuten decken lassen - bei meinem Glück werden dann nur zwei tragend und die Fohlen sind dann schon nicht mehr meine, wenn sie auf die Welt kommen -, aber wenn ich ein Hengstfohlen von Lilo hätte, würde das auch bedeuten, dass ich ein gleichaltriges Hengstfohlen dazukaufen müsste oder das Hengstchen ginge zur Aufzucht weg. Letzteres könnte ich mir vorstellen, wenn das Fohlen, das wir für Mathias züchten, ein Hengst wäre und "mein Lilobaby" dann dort mit aufwächst und ich ihn dann dreijährig abhole. Dass ich die Fohlen jederzeit besuchen darf, wurde mir bereits versprochen. Aber was ist, wenn was schief geht? Ich will auch nichts zwischen uns und unseren Heubauern kommen lassen, denn er liefert tolle Qualität, ist zuverlässig, lagert für uns ein und ist einfach auch jemand, den man nicht missen möchte.

... und ich bin ja auch eigen, was meine Pferde betrifft. Ich habe sie am liebsten bei mir stehen und unter meinen wachsamen Augen.

Und was ist, wenn wir lauter Stuten bekommen? Ein Stutfohlen möchte ich eigentlich nicht. Nicht dass ich was gegen Stuten habe, aber meine Hengste sind nicht so diskussionsfreudig und nicht so ... emotionsflexibel

Nächsten Samstag will Mathias mit seiner Frau kommen und besprechen, ob er ein Fohlen von Lilo kaufen kann (oder zwei) ... und ich weiß nicht, ob ich nun dem Kopf nachgeben soll oder das Herz entscheiden lassen sollte.

Was meint ihr?

Zitat von Andrea im Beitrag #2

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Auf der anderen Seite finde ich Larissas Filo ja wirklich entzückend (natürlich ist sie Lusi x Warmblut ... Richtig, @Filo2010 ?)

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Ich danke Euch erst einmal für Eure Gedanken. @Andrea und @küwi und für Eure Einschätzung - bei der ich tatsächlich ein bisschen verlegen, aber auch sehr berührt bin, denn die Zucht und die fohlengerechte Aufzucht liegt mir wirklich sehr am Herzen und es ist schön, wenn man das Gefühl haben darf, dass andere das auch spüren.

Bei @Filo2010 ´s Stute ist - so vermeine ich das im Kof zu haben, auch noch mein Sambuco mit drin und dessen Kinder hatten fast alle eine sehr ausgeprägte eigene Meinung. Die Stuten deutlicher, als die Hengste (was mal wieder für meine These spricht, dass Hengste nicht so viel diskutieren ), aber ich hatte ja selbst drei Sambuco-Töchter in der Zucht und auch Söhne und die neigten auch hin und wieder mal zur Renitenz, aber wenn man sie mal überzeugt hatte, dass Kooperation der leichtere Weg ist, dann kämpften sie auch auf der richtigen Seite ... und sie waren mutige Buschpferde.

Bei meinen Trakehnerinnen wüsste ich so ungefähr, was dabei rauskommen könnte. Bei Happy hatte ich ja schon drei Fohlen und die kamen alle nach dem Papa. Sie ist auch eine sehr erfahrene und umsichtige Mutterstute und fohlte auch immer ohne Komplikationen. Insofern wäre sie ganz sicher meine erste Wahl.

Allerdings bin ich dann auch schon auf meine Intuition angewiesen, denn die einzige Stute, die genauso erfahren ist und die ich als tolle Mutterstute kenne, wäre Glücki ... die ist aber 25 Jahre alt und damit raus aus der Zucht - obwohl sie wirklich noch super fit ist und ich es sehr bedaure, dass ich nie ein Fohlen von ihr behalten habe, denn die waren alle rittig und charakterlich einfach nur super. Die Fohlen waren bei ihr eigentlich immer eine Kopie von sich selbst und ich hatte ganz unterschiedliche Hengste dabei. Ich könnte auch sicher sein, dass ich von ihr definitiv ein buntes Füchschen bekommen würde. Bis auf den reinerbig schwarzen Ali haben alle Hengste vor ihrem Fuchsgen (sie selbst ist Rappe x Rappe) kapitulieren müssen

Bliebe eventuell Marzipan, die Happy-Tochter, bei der ich mir vorstellen könnte, dass sie eine gute Zuchtstute sein könnte. Bei Bambi bin ich sicher, dass sie das Fohlen entweder dauernd verliert, weil sie mit ihrem Kopf ja immer irgendwo ist, wo andere nie hinkommen oder es versehentlich über den Haufen rennt, weil sie ja auch nicht kuckt, wo sie hinläuft (ich bin auch schon übergemangelt worden). Cora, meine Supernarzistin würde ihr Fohlen vielleicht sogar ablehnen ... neben ihr ist ja auch kein Platz für andere Königinnen und sie ist fast genauso hirnlos, wie ihre Schwester Bambi.

Bliebe also noch Hibbi ... sie ist mir sehr nah am Herzen und ich kann mich an ihr immer erfreuen. Sie ist die Halbschwester (gleiche Mutter) der Trakehner Jahressiegerstute Herzrouge und kommt wie Happy aus der Familie, die gerne als das Trakehner Tafelsilber bezeichnet wird. Ihre Papiere allein wären eine Verlockung, sie züchterisch zu nutzen, aber sie ist auch ein Sensibelchen und hat bereits eine Katze auf dem Gewissen, die unachtsamerweise hinter ihren Hinterfüssen durchschlich ... und da fackelt Hibbi nicht lange und haut zu, bevor sie gebissen wird. Das würde mir ein bisschen Sorge bereiten, weil ich Angst hätte, dass sie versehentlich ihr Fohlen tritt, wenn das sich hinter ihr bewegt.

Vielleicht denke ich auch viel zu viel und Hibbi wäre eine tolle Mutter ... das Fohlen würde ich durchaus gerne behalten wollen, denn Hibbi ist eines der wenigen Pferde, bei der Schritt, Trab und Galopp gleichermaßen außergewöhnlich ist.

Und sie ist züchterisch gut abgesichert und eng verwandt mit dem Trakehner Hengst Hibiskus. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Lilo da etwas verschlechtern würde ... und selbst wenn ... dann wäre es ja "nur" mein Reitpferd und kein Köranwärter und müsste auch keine Turniere laufen. Nicht zu vergessen ist ja, dass bis das Fohlen geboren würde, ich 60 Jahre alt bin und bis das Pony angeritten werden kann, bin ich Rentner. Da liegen meine Ambitionen eher nicht mehr im sportlichen Bereich.

Aber ... ich sehe eben auch die vielen Gegenargumente, die ich (noch) nicht wegschieben kann.

Zitat von elchbine im Beitrag #5

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Bei @Filo2010 ´s Stute ist - so vermeine ich das im Kof zu haben, auch noch mein Sambuco mit drin und dessen Kinder hatten fast alle eine sehr ausgeprägte eigene Meinung.

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Liebe Sabine,

ich würde es nicht machen..."die Geister die ich rief"...

Was ist, wenn der Lilolaunebär, dann "Blut geleckt"hat? Jetzt ist er gut zu händeln. Wenn er wieder decken darf ist das dann auch noch so?
Was ist wenn es zwei Stuten werden?
Wirst du dann nach dem einen mal wieder aufhören können?

Wir hatten ja telefoniert, und da hast du mir erzählt, das du eben sehr viel Arbeit hast, dich vermehrt auf die Hunde konzentrierst, und du einfach hinten und vorne zu wenig Zeit hast..

Aber ich glaube fast, du hast dich eh schon entschieden, denn wenn du schon darüber nachdenkst welche Stute passen würde, dann bis du ja schon einen Schritt weiter;)

Egal wie du dich entscheidest, ich wünsche dir auf alle Fälle viel Glück damit, und freue mich jetzt schon auf viele Fohlenbilder

Ich würde das Herz entscheiden lassen. Am meißten bereuen Leute auf dem Sterbebett Dinge, die sie nicht getan haben. Und was das wie betrifft, Probleme kann es bei jeder Konstellation geben. Ich würde mir eine PRE Stute zulegen und noch eine Trakehnerin belegen. Das wäre spannend

Dem kann ich mich nur anschließen. Ich bin ja auch ein Mensch, der sich gerne vorab alles durchdenkt.
Aber ich weis auch, das man sein Herz nicht ignorieren sollte.
Letztendlich bin ich mir ziemlich sicher, dass es tolle Fohlen werden würden. Nur was ihre Charaktere angeht ... müsste man sich überraschen lassen.
Halt Genie und Wahnsinn ...
Und wenn es Deinem Heubauern nu gerade darauf ankommt, einen Wesensclon von Lilo zu bekommen, wird's mit der Garantie schwierig. Ist ja aber immer so.

@gabi

Meine Tendenz geht tatsächlicher eher zum Nein ... natürlich überlegte ich mir, wenn ich es machen würde, welche Stute dafür überhaupt in Frage käme und Lilo ist ein echter Gentleman, der ja parallel zum Sporteinsatz auch immer deckte und trotzdem immer ganz bei sich blieb - da hätte ich keine Sorge, dass er plötzlich sehr hengstig wird. Er ist charakterlich meinem Irco ja auch sehr ähnlich und von dem sagte Dolf Dietram Keller mal: "Da musst Du der Stute vermutlich Strapse anziehen, damit der sich für sie interessiert!" Nein, musste ich nicht. Irco wusste, wann er er als Deckhengst gefragt war und wann er ebenKuschelpferd, Geländespazierreitpferd oder Turnierpferd sein sollte und er wurde jedem "Job" gerecht.

Lilo ist auch so. Klar war er auch hengstiger, als ich ihm versehentlich Yamswurzel in seine Mischung rührte, ohne daran zu denken, dass das die Libido anheizt. Aber er war trotzdem händelbar ... er passagierte zwar mal an den Mädels vorbei und brummelte, aber zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, dass ich ihn nicht mehr kontrollieren kann ... da ist Schimmi ganz anders drauf.

@Niqui
Ich gebe Dir Recht: Man bereut am Ende nicht, was man getan hat, sondern was man versäumte ... aber ich habe weit mehr als 50 Fohlen gezüchtet und das war bereichernd und ich möchte das auch nicht missen, aber wenn ich an die Zeit denke, in der ich wochenlang nachts alle 30 Minuten durch den Stall marschierte und in die Abfohlboxen schaute, ob eine der Damen eventuell ihr Fohlen bekommen möchte oder ich vor dem Fernseher einschlief, weil die Überwachungskamera nichts Spannendes zeigte, dann ist das eher eine ungute Erinnerung ... und auch die Momente sind eher schmerzlich, in denen ich Zaubernacht, Anuschka und Herba betrauern musste, weil sie während oder nach der Geburt starben oder das Fohlen, das mit 7 Monaten verfohlt wurde, die Pferdekinder, die nicht leben wollten oder um die wir noch zwei Tage kämpften oder die, die wir nach 11 hoffnungsvollen Monaten in die Kadavergrube legen mussten oder die schweren Abschiede von denen, die nicht bei uns blieben und an die man ja doch dauernd dachte, weil man sie vermisste.

Züchten heißt auch Abschied nehmen und das war mir in den letzten Jahren immer schwerer gefallen.

Ich merke aber auch, dass meine Energie nicht mehr die ist, die ich vor 20 Jahren noch hatte. Die Idee, mir noch zwei PRE-Stuten zu kaufen, habe ich darum auch vor Jahren schon verworfen, denn zum einen ist die Drachenbrut mit Neuzugängen sehr ungnädig und wochenlange Rangdiskussionen in der Herde mag ich mir nicht mehr antun. Ich bin aber vor allem auch kein Stutenfan. Ich liebe jede unserer Stuten von ganzem Herzen, aber reiten möchte ich sie nicht unbedingt. Im Sattel suche ich Entspannung und die finde ich bei Lilo.

Es ist nun aber auch so, dass ich nächstes Jahr 60 Jahre alt werde. Kaufe ich mir jetzt zwei Stuten, weiß ich, dass die irgendwann genauso die Hufe platt stehen, weil unsere Tochter kein Interesse hat, Pferde zu züchten oder zu halten, wenn wir mal nicht mehr sind. Sie unterstützt uns jetzt, aber der Weg geht eher dahin, dass der Lauf der Zeit die Herde schrumpfen lassen wird und keine Stuten dazu kommen werden.

Und das ist ja auch ein Punkt, über den ich nachdenke, was mein Gereit angeht. Natürlich würde ich gerne weiterhin die zwei Hengste haben und wenn Schimmi mal nicht mehr sein sollte, wird vermutlich wieder ein Hengst als Reitpferd für mich einziehen, denn solange ich auf mein Höckerchen klettern kann und in den Sattel komme, werde ich wohl mein Glück auf dem Pferderücken bewahren ... und die Queen ritt mit 90 Jahren noch durchs Gelände und das lässt mich hoffen.

Aber ist es nicht sinnvoller, dass ich mich, als zukünftige alte Schachtel eher für ein Reitpferd entscheide, das schon aus der Test- und Flegelphase raus ist? Ist es nicht zu gewagt, ein Fohlen aufzuziehen, von dem ich erst in 5 Jahren weiß, wie er unter dem Sattel tickt? Mit dem ich riskiere, mir die Gräten zu brechen, die mit 65 Jahren eventuell deutlich morscher sind?

Mit Lilo verbindet mich ein tiefes, tiefes Vertrauen. Wir können uns immer aufeinander verlassen und er ist - Irco möge mir verzeihen - zu meinem "Once in a lifetime-Pferd" geworden. Selbst leute, die uns nicht so gut kennen, stellten schon fest: "Der liebt Dich!" ... ja und ich liebe ihn auch. Unser Verhältnis ist ein ganz Besonderes. Ob ich mich je wieder im Sattel eines anderen Pferdes so wohlfühlen werde, weiß ich nicht.

Ich kann mir aber gut vorstellen, dass ich zu einem Jungspund, der noch allerhand Flausen im Kopf hat und zu der Gelassenheit meines Moppelspaniers noch hinreifen muss, das Vertrauen erst finden müsste ... und wenn ich es nie finde, dann vielleicht auch nie eine Beziehung zu diesem Pferd habe ... auch wenn er ein Lilo-Kind ist.

Lilo ist außergewöhnlich. Aber er produziert auch unglaublich große Hufspuren, in die vermutlich nie ein anderes Pferd hineinwachsen wird ... und vielleicht wäre es sogar schwierig, wenn ich in einem Lilo-Sohn immer den Vater zu finden versuchen würde. Vielleicht würde ich ihm nie gerecht, weil keiner so ist, wie Lilo.

Das sind meine Gedanken, die mich aktuell umtreiben ... und über die ich auch mit meinem Moppelpony spreche und manchmal denke ich, dass er mir sagt: "Ich bin da. Was willst Du mit einem anderen?"

Zitat von suerte im Beitrag #9

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Dem kann ich mich nur anschließen. Ich bin ja auch ein Mensch, der sich gerne vorab alles durchdenkt.
Aber ich weis auch, das man sein Herz nicht ignorieren sollte.
Letztendlich bin ich mir ziemlich sicher, dass es tolle Fohlen werden würden. Nur was ihre Charaktere angeht ... müsste man sich überraschen lassen.
Halt Genie und Wahnsinn ...
Und wenn es Deinem Heubauern nu gerade darauf ankommt, einen Wesensclon von Lilo zu bekommen, wird's mit der Garantie schwierig. Ist ja aber immer so.

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Zitat von elchbine im Beitrag #11

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... und ein Glücki-Fohlen hätte auch einen hübschen Kopf. Von Lilo gibt es eine Tochter, die wirklich einen Schädel hat, wie ein Nachttischchen ... da könnte ich nur hoffen, dass der Stirnschopf üppiger wird, als der vom Papa, dass die Haare das Schlimmste verdecken

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Zitat von elchbine im Beitrag #11

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aber Lilo setzt Maßstäbe, an die wohl keiner seiner Kinder ranreichen könnte.

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Petra, ganz lieben Dank für die Fotos.

Lilo war tatsächlich auch in Westfalen eingetragen und die Stuten dort einzutragen wäre auch gar kein Problem, aaaaber ... Westfalen gibt nur Papiere für Fohlen aus, wenn der Hengst zum Zeitpunkt der Besamung/ Bedeckung in Westfalen stand. Ali war ja auch in Westfalen anerkannt, aber wir mussten dann die Westfälischen Züchter auch bitten, ihre Stuten in Oldenburg eintragen zu lassen, weil die Westfalen keine Papiere für die Fohlen ausgestellt hätten, solange der Hengst in Niedersachsen stand.

Darum denke ich, dass Oldenburg die Anerkennung übernehmen würde, wenn ich um eine Einzeldeckgenehmigung bitten würde. Die Stuten waren ja auch alle in Oldenburg eingetragen.

Simone sagte mir, als Lilo bei uns einzog, dass sie Lilo sogar hat absamen lassen und er das auch sehr brav mitmachte - an seiner Anständigkeit würde ich keinen Moment zweifeln.

Ich bin bei den X-Bred aber auch immer ein bisschen hin- und hergerissen. Simone hatte da ja auch experimentiert und sehr ansprechende Fohlen gezüchtet, aber ich kannte auch einen Hengst, der PRE-Hengst x Trakehnerstute gezogen und beim ZfDP gekört wurde und bei dem war aus meiner Sicht sowohl der Vater, als auch die Mutter besser, als es ihr Sohn war. In der HLP schnitt er dann auch eher sehr mittelmäßig ab. In den Grundgangarten kam er über eine 5 nicht hinaus und Springen war auch nicht seine Welt. Aber er war sehr rittig charakterlich sehr umgänglich und leistungsbereit - das rettete ihm auch die Prüfung.

Nachdem ich ihn an der Körung gesehen hatte, fand ich eigentlich, dass ich solcherlei Experimente auf jeden Fall nicht mache. Aber für mich war das damals auch der züchterische Aspekt, der mich davon absehen ließ, denn man möchte ja mit jedem Zuchtversuch verbessern und wenn man dann eine Stute behält, um damit weiter zu züchten, dann wird es auch schwierig, dafür dann eine Anpaarung zu finden, die nicht das totale Risiko bedeutet, wei, man nicht weiß, er sich schlussendlich auch aus der 4. oder 5. Generation nach vorne schummelt und Einfluss auf das Fohlen nimmt.

Man muss aber zur Ehrenrettung der X-Crosser auch sagen, dass selbst das einstige Landgestüt Trakehnen spanische Hengste zur Verstärkung nutzte, als man das Gefühl hatte, dass die Trakehner-Pferde zu leicht für militärische Aufgaben sein könnten. Geschadet hat das der Trakehner Zucht nicht.

Das X-Cross-Fohlen Deiner Freundin gefällt mir auch gut - beim Kopf hätte ich ihm ein bisschen mehr vom Papa gewünscht, aber in der Stutenfamilie des Hengstes gibt es auch markante Köpfe, die das Fohlen eventuell mit beeinflussten.

Aber auch die Hirten der Frau von Schöning, aus deren Familie auch Happy, Marzipan und Hibbi stammen, haben keine Sektkelchnäschen ... Lilo hat keinen Brotkastenschädel, aber als er bei uns einzog, musste ich erst mal zum Reitsportgeschäft fahren, um ein WB-Halfter zu kaufen, denn meine Vollbluthalfterchen passten ihm alle nicht ... und beim Reithalter und beim Stirnband nehme ich stets WB-extra, weil er eine dicke Nase und eine breite Stirn hat.

Das oder die Fohlen würden vermutlich auch eher markante Köpfe haben - mit denen ich wohl leben könnte.

Nachdem es auch nicht darum geht, dass die Fohlen an Schauen oder Turnieren vorne stehen müssen, wäre es auch kein Drama, wenn wir züchterisch eher einen Schritt zurückgehen ... aber es ist eben eine große Verantwortung damit verbunden, Fohlen zu zeugen. Das spricht momentan noch gegen ein oder zwei oder drei Lilo-Fohlen.