Zitat von Valbocci im Beitrag #14Vielleicht ein Schwarzwälder
"Unser" Shwarzwälder Wotan war auch immer der "grosse Beruhiger" für die ganze Herde ( obwohl er keinesfalls Herdenchef war)
Ich danke Euch allen für Eure Kommentare und Gedanken und ein Schwarzwälder wäre tatsächlich eine Option gewesen. Vor mehr als 30 Jahren habe ich in Meißenheim an der Auktion mal fast einen versehentlich ersteigert, weil ich mit dem Programmheft rumgefuchtelt hatte und der Auktionator das als Gebot wertete ... der ging damals für 4000 Mark und war vierjährig, geritten und gefahren. Im Nachhinein habe ich öfter mal gedacht, dass ich ihn vielleicht doch hätte ersteigern sollen, denn während meiner Ausbildung in Marbach hatte ich die blonden Dunkelfüchse sehr schätzen gelernt.
Aber das Problem war bei der Suche nach Lilos Freund, dass Micha, Nixi und ich eigentlich wussten, dass es wieder ein PRE-Hengst sein muss. Zwar waren tolle Angebote eingegangen: Ein bildschöner 20-jähriger rabenflügelschwarzer Araber, ein zauberhafter Halflinger, der tatsächlich so viel Mähne hatte, wie Susannes Jaleoso, aber er war leider auch nur 1,40 m klein und damit hätte ich ihn auch nicht reiten können. Nicht dass ich ein Reitpferd suchte, aber ich bin vermutlich nicht so der Ponyfan. Ich mag sie, aber haben muss ich keins mehr.
Dann war da noch ein rappfarbiger Oldenburger Hengst ... hach, da hätte ich schwach werden können, denn er war Revan x Sandro Hit gezogen und sah wirklich aus wie ein Trakehner. Eun wunderschönes Sektkelchnäschen und ein Ausdruck, bei dem man niederknien und beten wollen, um diese Schöpfung Gottes zu preisen.
Aber Micha wollte ihn nicht. Ich hatte aber auch keine Gegenargumente, um seinen Gedanken zu widersprechen. Wir wollten ja ein Pferd, das Lilo ausgleicht und nicht einen, der ihn wuschig macht und dafür sorgt, dass die beiden Buben sich hochschaukeln ... und der bildschöne Revan-Sohn sah nicht aus, als ob er das Höchstmaß an Gelassenheit verkörpert ... eher das Gegenteil.
Es war auch ein hübscher spanischer Falbe dabei und den hätte ich wohl genommen, aber als ich ein paar Fragen stellte (warum soll er verkauft werden? Wo steht er aktuell? Ist er gesund, respektive wird er noch geritten? Was soll er kosten? Kennt er es, neben anderen Hengsten zu stehen? Kennt er es auf der Weide zu stehen? Wie reagiert er auf Stuten? Unter welchem Namen finde ich ihn bei der ANCCE?) kam nur die Antwort: "Steht im Einstellerstall!"
Wirklich! Kein Wort mehr!!! Der Preis war nun eigentlich nicht günstig, sondern einem 15-Jährigen, gerittenen Pferd entsprechend. Gut - für die Farbe zahlt man vielleicht 1000 € mehr, aber für das Geld hätte ich auch einen jüngeren PRE-Hengst bekommen. Jedenfalls fragte ich dann noch mal nach, ob ich nicht ein bisschen mehr Information bekommen könnte und dann kam nur die Zahl für den Kaufpreis - mehr nicht.
Ganz ehrlich? Dann wurde es mir zu dumm. Die oder derjenige (ich weiß nicht mal, ob ich mit einem Mann oder einer Frau kommuniziert habe, denn ich schrieb: "Hallo Frau oder Herr ..." und da wurde weder das eine, noch das andere bestätigt ... vielleicht war es ein ES?) bot ja mir den Hengst an und wollte ihn verkaufen. Da erwarte ich dann schon, dass ein gewisses Interesse da ist, mir meine Fragen zu beantworten. In meiner Suchanzeige standen ja alle Vorgaben, die mir wichtig waren, aber außer einem Foto, dem Preis und der Info, dass er in einem Einstellerstall untergebracht ist, kam nichts von dem oder der Besitzer:in des Hengstes.
Wobei es auch Traumtänzer gab, die mir ihren 20-jährigen Hengst für 15.000 € anboten oder jemanden, der 6000 € für einen 18 Jahre alten koppenden Hengst mit Spat und Arthrose haben wollte, der verkauft werden sollte, weil die Besitzerin mit ihm nicht klar kommt und er ab und zu mal "spinnt" - was immer das bedeutet. Ach so ja: Geländereiten ist problematisch, weil er sich vor Treckern und Autos fürchtet. Dressurreiten ist problematisch, weil er dann hin und wieder lahmt und aufgrund vom Spat auch hinten recht steif läuft. Das Angebot habe ich dann ohne lange Überlegung abgesagt
Aber es gab auch zwei Favoriten. Der eine, 17 Jahre und eine wirklich tolle Abstammung, aber leider auch einen Befund in der Halswirbelsäule, wegen der er auch abgegeben werden sollte, denn die Besitzerin war mit ihm gestürzt, nachdem er plötzlich vorne weggeknickt war. Nachdem er wohl auch öfter solche Ausfälle hatte und er häufiger aufs Vorderfußwurzelgelenk gefallen war, fuhr sie mit ihm in die Klinik und danach war klar, dass er nicht mehr reitbar sein wird ... oder man das Risiko eingeht, dass er plötzlich wieder hinfällt und man dann unterm Pferd landet - und nach einem Sturz wollte die Besitzerin das Risiko nicht mehr eingehen und bot uns den Hengst an.
Er ist bildschön und als Freund für Lilo hätte ich ihn mir gut vorstellen können, denn eigentlich brauche ich ja kein zweites Reitpferd, denn Lilo kommt ja schon ein bisschen zu kurz, was das Turnen angeht. Allerdings war die Besitzerin noch sehr unentschlossen, ob sie ihn überhaupt abgibt, denn sie tut sich damit schwer, weil sie sehr an ihm hängt. Sie hat noch einen ebenfalls nicht mehr reitbaren Hannoveraner, der mit dem Spanier seine Rente auf der Weide genießt, aber natürlich hätte sie auch gerne noch ein Reitpferd, mit dem sie noch ein bisschen mehr tun kann, aber drei Pferde möchte sie natürlich auch nicht halten und finanzieren müssen. Also überlegte sie, ob sie ihren Spanier in unsere "Seniorenresidenz" bringt. Nur kam sie dann auf die Idee, dass wir den Hannoveraner auch gleich mit übernehmen und das hätte für Lilo ja keinen Sinn gemacht. Es ging ja für uns um seinen Freund und nicht darum, unseren Pferdebestand zu vergrößern. Wenn aber zwei "beste Freunde" eingezogen wären, dann wäre Lilo vermutlich das dritte Rad am Wagen gewesen und mit einem Wallach nebendran hätte ich wieder das Problem gehabt, dass Lilo in ihm eine Stute gesehen hätte.
... und während wir eigentlich noch hofften, dass sich die Besitzerin des bildschönen PRE-Hengstes sich doch noch entscheidet, doch nur den Hengst abzugeben und wir eigentlich schon einen Termin mit ihr vereinbart hatten, an dem sie uns besuchen wollte, um zu schauen, ob es ihrem Liebling bei uns auch gut gehen würde, kam ein neues Angebot ...
Ihr ahnt es schon: ER ist unser Mister Perfect geworden!
Wir haben aber nicht nur einen tollen PRE-Hengst gefunden, sondern mit seiner ehemaligen Besitzerin einen wunderbaren und liebenswerten Menschen, mit dem wir gerne verbunden bleiben wollen.
Mehr erzähle ich Euch aber, wenn wir den Buben abgeholt haben, denn Micha wollte noch ein bisschen Zeit haben, die Zäune zu kontrollieren, die Box vorzubereiten (momentan habe ich meinen Hundeparcours in Lilos Nachbarbox).
Wir fahren nächsten Sonntag ganz früh los und holen unseren "Schokodrops" ab ... ich bin zwar nach wie vor ein Schimmelfan, aber es ist gut, dass er mich nicht an Schimmi erinnern wird und ein ganz neues Kapitel in unserem Leben mit Pferden schreiben darf.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Sabine, erst mal vorab: Ich freue mich natürlich, dass Ihr Euren Helden für Lilo gefunden habt!!!
Dass Du uns nun aber mitten in der Geschichte abspeist mit einem "nächsten Sonntag geht es weiter" ist natürlich gar und kein bisschen nicht akzeptabel!!!!!
ich danke Euch für Eure Nachrichten und ich spanne Euch auch nicht gerne auf die Folter, aber - und auch wenn er bereits bezahlt und damit offiziell "unserer" ist, wird es doch erst dann so richtig "unserer", wenn er hier eingezogen ist.
Ich weiß auch, dass es seiner ehemaligen Besitzerin sehr schwer fiel, ihn abzugeben und das wäre ihr auch nie in den Sinn gekommen, hätten sich in ihrem Leben nicht Umstände verändert, die diese Trennung erfordert hätten.
Sie sagt, dass sie sehr traurig ist, ihn verkauft zu haben, aber dennoch auch glücklich, dass sie zumindest weiß, dass er bei uns geliebt und betüddelt werden wird. Für sie ist diese Woche auch schwer, weil sie sich innerlich schon von ihm verabschiedet hat und versucht, ein bisschen Distanz aufzubauen, aber mir fällt es auch darum noch schwer, mein Glück zu feiern, denn ich weiß, wie weh es ihr tut, sich von ihrem Traumpferd zu verabschieden.
Darum muss ich Euch mit Infos noch vertrösten, aber soviel kann ich verraten: Er ist 16 Jahre alt und das passte schon mal sehr gut, weil ich ja gerne einen Hengst in Lilos Alter wollte, denn wenn ich realistisch bin, weiß ich nicht, ob ich in 15 Jahren noch fit genug bin, mich so um die Pferde zu kümmern, wie das aktuell noch der Fall ist.
Aber der Bub ist fit und gesund und wäre auch voll reitbar. Ich habe ja auch lange überlegt, ob ich wirklich ein Pferd mit gesundheitlichen Einschränkungen haben möchte und eigentlich dachte ich, dass ich damit leben kann, wenn der Freund von Lilo nur auf der Wiese steht und meinem Moppelpony Gesellschaft leistet ... doch dann kam eben doch die Überlegung, dass es vielleicht schön wäre, wenn es zumindest die Option gäbe, dass man ein bisschen mit dem Beistellhengst turnen kann, wenn er das möchte und ich Zeit habe.
Aber einen Jungspund wollte ich eben aufgrund meines Alters nicht ... wie das irgendwann aussehen wird, weiß ich nicht, aber wenn Lilo 30 Jahre alt wird, dann bin ich 70 Jahre alt ... wenn ich aber einen Neunjährigen kaufe (die Option bestand auch), dann bin ich dann eben 80 Jahre alt, wenn er 30 ist. Und ich hoffe ja, dass meine Pferde nicht immer nur 29 Jahre alt werden ...
Der "Schokodrops" hat mit dem Schimmeligen Geburtstag - vielleicht war das das Zeichen, dass mit mein Schimmeliger schickte, damit ich weiß, wen er für würdig befindet, seinen irdischen Platz zu übernehmen.
... ach so ja, er kam erst vor einem Jahr aus Spanien nach Deutschland, ist braun und nicht schimmelig und mit 1,60 m gemessen und das wäre dann auch endlich mal ein Pferd, das größentechnisch zu mir passt
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You can never know everything, and part of what you know is always wrong. Perhaps even the most important part. A portion of wisdom lies in knowing that. A portion of courage lies in going on anyway. (Al'Lan Mandragoran)
Dann stelle ich mich auch mal an, in die Reihe der Neugierigen.
Ganz nachvollziehen kann ich deine Entscheidung bzgl der Reitbarkeit zwar nicht, aber letztendlich mußt du dir ja das Zeitkontingent erschaffen. Ich hoffe du bist nich sauer wenn ich das so schreibe? Wunder mich nur so ein bisschen.
Wo in D steht denn der Schokodrobs? Müßt ihr weit fahren? Was wurde denn bisher so mit ihm gemacht? Maaaan erzähl doch mal. Büdde:)
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Sooo - nur noch heute, morgen, übermorgen, überübermorgen und überüberübermorgen und dann holen wir den Schokodrops ab. Wir fahren dafür in den Hunnsrück und ich habe sehr zwiegespaltene Gefühle, denn da ist seine ehemalige Besitzerin, die sehr traurig ist und da fällt es mir schwer, mich zu freuen und das Pferd aufzuladen und mitzunehmen, das sie wirklich nur abgibt, weil sich ihre Lebensumstände drastisch geändert haben.
Dann ist da auch ein bisschen Bauchgrummeln, weil ich nicht weiß, was Lilo zu der neuen Gesellschaft sagt und wie die Beiden sich verstehen werden. Momentan wird Lilo so langsam wieder ganz der Lilo, den ich seit dem Tod des Schimmeligen so schmerzlich vermisste. Da kommen natürlich Bedenken, ob ich ihm nun einen Gefallen tue ... ich hoffe es einfach, dass dem so sein wird.
Der Schokodrops ist auch erst seit einem Jahr in Deutschland und auch seine Vorbesitzerin weiß so gut wie nichts über seine Vergangenheit. Wir werden also selbst herausfinden müssen, wie er so ist. Dass er als höflich, freundlich und lieb, aber unter dem Sattel als sehr ängstlich und schreckhaft beschrieben wird, speichere ich zwar mal so ab, aber so wie Lilo und Romino von @Niqui kann es natürlich sein, dass er sich nach einer Eingewöhnungszeit ganz anders entwickelt oder zu testen beginnt und wir erst mal die Grenzen stecken müssen, die er nicht überschreiten sollte.
@gabi Ich bin überhaupt nicht sauer, denn ganz ehrlich? Ich war mir irgendwann während der ganzen Pferdesucherei auch nicht mehr so wirklich sicher, was ich eigentlich möchte. Micha meinte stets: "Es geht nicht um Deine Wünsche, sondern darum, dass wir für Lilo den passenden Freund finden.
... und da musste ich natürlich auch einsehen, dass wir keinen hyperaktiven, bildschönen Araberhengst brauchen, der Lilo nicht die Ruhe gibt, die er beim Schimmeligen fand, sondern einen Kumpel, der ihn ausgleichen kann und weitgehend gelassen ist, wie es der Schimmelige war ... naja, zumindest in den letzten 5 Jahren
Meine Träume vom schwarzen Prinzen aus Oldenburg oder mit Hechtköpfchen hakte ich also ab. Der Falbe kam aufgrund seiner Besitzer irgendwann nicht mehr in Frage, denn wenn ich ein Pferd kaufen möchte, der nun nicht gerade ein Schnäppchen war, dann brauche ich schon ein paar Infos, um einen Entscheid zu treffen.
Nur kamen wir dann eben auch an den Punkt, an dem auch Micha sagte, dass wenn wir unser Preisbudget schon vom "Preis für einen unreitbaren Beisteller" auf einen "PRE-Hengst mit Optionen" erhöhen, wir dann auch gerne die Optionen hätten, die wir bezahlen.
Ob ich sie nutze, weiß ich nicht. Wenn der Schokodrops damit zufrieden ist, dass er nur neben Lilo auf der Weide steht und gerne aufs Turnen mit mir verzichtet, dann lebe ich auch damit gut, denn ich habe Lilo, dem es Spaß macht, wenn ich ihn zum Turnen abhole. Wenn der Schokodrops aber auch gerne ein bisschen körperlichen und geistigen Ausgleich haben möchte, schaufle ich mir die Zeit eben irgendwie frei.
Beim Alter des Mr. Perfect waren Micha und ich uns aber rasch einig, dass wir keinen 28 Jahre alten Hengst zu uns verpflanzen, von dem Lilo vielleicht auch in absehbarer Zeit wieder Abschied hätte nehmen müssen - und ja, ich weiß, dass ein Pferd auch 35 Jahre alt werden kann und einer mit 12 Jahren auch plötzlich umfallen und nicht mehr aufstehen kann, Aber ich glaube auch, dass es für ein Pferd, das weit über 25 Jahre alt ist, sehr schwer ist, sich umzugewöhnen und wenn wir dann gerade den Bezug zu ihm gefunden haben und er zu uns und dann muss man schon wieder Abschied nehmen, dann wäre das einfach schlimm ...
Darum suchte ich bewusst in Lilos Altersklasse, denn der Schokodrops ist mit seinen 16 Jahren noch jung genug, sich auf ein neues Zuhause einlassen zu können und wir hoffen, dass er mindestens noch 15 Jahre Zeit hat, eine Bindung zu Lilo und zu uns aufzubauen und unser Zusammensein zu genießen.
Aber ja - man hat erst mal Vorstellungen, was man sucht und dann kommen die Angebote und plötzlich überlegt man, ob man das will, was angeboten wurde oder ob man doch eher noch Optionen offen haben möchte, die man nutzen könnte, wenn man das möchte oder die Zeit dazu hätte.
Der Schokodrops wäre vermutlich vor vier Wochen noch aus dem Raster gefallen, weil ich da noch sicher war, dass ich kein gesundes, reitbares und erst 16 Jahre altes Pferd haben möchte ... aber dann kamen eben viele neue Gedanken dazu und als dann das Angebot kam und ich das Foto sah, da dachte ich wirklich gleich: "Das ist er!" Vielleicht, weil er mich ein bisschen an Mahé erinnert oder er eben so ganz anders aussieht wie Schimmi und es mir darum leichter macht, ihm den irdischen Platz des Schimmeligen zu geben.
Natürlich sah man auf dem Foto auch, dass er sich ordentlich bewegen kann und ja, das ist sicher auch beeindruckend gewesen, weil ich es auch genieße, wenn meine Pferde über die Weide tanzen und mir einfach nur beim Zuschauen das Herz aufgeht.
Vielleicht war es dann eben auch dieses "Ehrgeizkitzeln", als ich das Foto sah und mein Gedankenkino zu laufen begann, das mir den Entscheid leicht machte. Aber es war bis zum Ende der letzten Woche eigentlich noch sicher, dass wir uns für den zweiten Braunen entscheiden, der nur mit großem Risiko geritten hätte werden können (das ich auch nicht eingegangen wäre). Da hätte ich gut damit gelebt, dass ich ihn nur auf der Wiese bestaune, aber der wäre auch mit Schutzvertrag und quasi gegen den Schlachtpreis zu uns gekommen und wenn ich keine Optionen bezahle, dann muss das Pferd sie selbstverständlich auch nicht bieten - nichts finde ich fürchterlicher, als die Leute, die für 20.000 € Ansprüche stellen, aber dann nur 3000 € bezahlen wollen. Abgesehen davon kratzt ja jede Preisverhandlung immer ein bisschen an der Würde des Pferdes, weil ein Freund nie zu teuer sein kann.
Beim Schokodrops passte alles. Zwar hätte es auch bei der zweiten Option gepasst, aber die Besitzerin war eben sehr unentschlossen, ob sie das Pferd abgeben möchte, ob ich den Hannoveraner mit übernehmen muss und ob sie nicht doch lieber beide Pferde behält und damit lebt, dass sie nicht mehr reitet. Ich hatte dann ganz ehrlich die Befürchtung, dass sie uns jedes Wochenende besuchen will, um zu schauen, ob es "ihrem" Pferd auch gut geht bei uns.
Die Vorbesitzerin vom Schokodrops sagte mir ganz ehrlich, dass sie ihn nicht besuchen möchte und ich ihr auch erst mal nicht von ihm erzählen soll, damit sie das Thema abschließen kann und die Wunde nicht immer wieder aufgerissen wird, sondern heilen kann ... und sie kann ihn eben einfach nicht behalten und ist froh, dass sie ihn wenigstens an jemanden verkaufen konnte, bei dem sie ein gutes Gefühl hat.
So - nun will Lilo raus auf seine Weide und ich muss dann auch wieder arbeiten, damit mir nicht langweilig wird
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Zitat von elchbine im Beitrag #27Abgesehen davon kratzt ja jede Preisverhandlung immer ein bisschen an der Würde des Pferdes, weil ein Freund nie zu teuer sein kann.
Zitat von elchbine im Beitrag #27Abgesehen davon kratzt ja jede Preisverhandlung immer ein bisschen an der Würde des Pferdes, weil ein Freund nie zu teuer sein kann.
Das ist ein sehr sehr schöner Satz.
Das wollte ich auch eben schreiben.
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Ich hätte es wohl auch so gemacht. Ein unreitbares Pferd verursacht genauso viel Kosten und Arbeit wie ein reitbares. Vom Kaufpreis mal abgesehen. Da hab ich doch lieber die Option, es auch zu reiten. Und wenn das so ein schöner PRE Hengst ist, dann juckt das doch in den Fingern Aber vielleicht will ja deine Tochter oder dein Mann in den Sattel steigen und ihr könnt schön zusammen ausreiten
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21.08.2022 19:13 (zuletzt bearbeitet: 21.08.2022 19:14)
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