noch immer fällt es mir schwer darüber zu schreiben, dass der Schimmelige nicht mehr bei uns ist. 27 gemeinsame Jahre, in denen wir Tür an Tür wohnten und ich ihn morgens als Ersten sah und nachts auch mal hörte, wenn er Lilo seinen Unmut um die Ohren brüllte.
Aber nun ist Stille und die bedrückt nicht nur uns, sondern auch den Lilolaunebären. Für Lilo war sein Freund der Fels in der Brandung. Seine Sicherheit.
Zuerst waren wir sicher: Es wird neben Lilo kein anderes Pferd einziehn ... aber Lilo ist so gestresst, dass wir umdenken mussten.
Gewiss vertrat ich einst die Meinung, dass ich mir einen zweiten Spanier gut vorstellen könnte ... oder auch wieder einen Trakehner. Aber ich merke, dass ich die Zeit kaum einholen kann, die so wacker vor mir wegrennt und immer schneller ist, als ich. Meine Arbeit ist zeitintensiv, meine Hunde sind zeitintensiv und mein Lilo ist es auch. Ich stehe derzeit um 3.30 Uhr in der Früh auf, um vor der Arbeit noch zwei Runden mit den Hunden zu drehen, Lilo zu füttern, einzucremen, einzusprühen, zu verarzten, wenn er sich wieder aufgebissen hat, ihn einzudecken und rauszubringen und zu misten. Die Katzen versorge ich zwischen "Warten auf die Post" und verspätetes Mittagessen und die Spaziergänge mit Lilo finden inzwischen auch nur am Wochenende statt.
Ich will gar nicht jengeln. Ich habe mir das so ausgesucht und ich möchte weder meine Arbeit, noch die Tiere missen, aber der Gedanke, dass ich mir - wie ich das mal geplant hatte - noch einen jungen Hengst dazu hole, würde mir Angst machen, denn die Ausbildung eines jungen Pferdes passt nicht in mein Zeitkonzept.
Nur kann Lilo nicht alleine bleiben ... dabei ist er definitiv nicht glücklich.
Aber ich will nun auch nicht in ein jüngeres Reitpferd investieren, das dann auf der Wiese versauert und hin und wieder mal "equikinetisiert" wird - wobei ich die Zeit dann entweder bei Lilo oder den Hunden einsparen müsste.
Nun hatte ich zwar eine Anfrage von jemandem, der mir seinen unreitbaren Hengst hinstellen wollte, aber er wäre Eigentümer geblieben und das schließe ich seit meiner Erfahrung mit Linnè einfach aus. Auf meinem Hof stehen nur noch meine Pferde, für die ich die alleinige Verantwortung trage. Da mag ich mir auch nicht reinreden lassen und möchte auch nicht riskieren, dass einem Pferdebesitzer plötzlich einfällt, dass er sein Pferd wieder abholt und Lilo wieder alleine steht.
Darum suche ich einen Beisteller für Lilo. Hengst wäre im Grunde zwingend, denn was nicht Hengst ist, ist bei ihm Stute und wenn ich riskieren will, dass er einen Freund hat, den er dauernd anbaggert, dann kann ich ihn auch in den Stutenstall stellen.
Ich möchte aber, dass er sich wieder entspannen kann.
Die Frage nach dem Preis, den wir zu zahlen bereit sind, ist schwer zu beantworten, denn ein Freund ist unbezahlbar. Trotzdem will ich keine große Summe investieren, denn ich stelle keinen Anspruch an Jugend, Abstammung, Talent oder Reitbarkeit. Das Einzige, was mir wichtig ist wäre, dass es kein Problem ist, dass der Beistellen den ganzen Tag neben Lilo auf die Weide kann - also kein Pferd mit Cushing, EMS oder Hufrehe. Ich habe auch kein Problem damit, dass ein Pferd auch mal nicht ganz gerade läuft, aber stocklahm würde ganz schnell die Tierschützer auf den Plan rufen, denn die flanieren am Wochenende bei uns vorbei und wehe, da kucken nicht alle Pferde fröhlich oder sie stehen im Matsch oder einer hinkt: Sofort wird man angezeigt!
Fall also jemand von Euch jemanden weiß, der seinen Hengst abgeben möchte und dem ein guter Platz wichtiger ist, als der letzte Preis, dann kontaktiert mich sehr gerne.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Zitat von gabi im Beitrag #2Wäre ein Ponyhengst denn eine Alternative?
Wir hatten darüber nachgedacht und Micha hatte auch schon zwei Ponyhengste in die nähere Auswahl genommen, aber je nach Größe könnte so ein Pony durchaus auch zwischen den Zaunlatten durch ausbüxen oder die Boxentür ist ihm zu hoch, als dass er drüber kucken kann. Endmaß könnte ich mir noch vorstellen.
Mir wurde auch ein Traum von einem schwarzen arabischen Prinzen angeboten, bei dessen Bild es mir schon fast den Atem verschlug ... aber Micha meinte, er will keine bekloppte Rennmaschine. Ich hätte schon gewollt, aber wir müssen ja alle mit ihm umgehen können.
Kennst Du den jemanden, der einen Endmaßponyhengst abgeben möchte?
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Eine blöde Frage.... aber hast Du schon diverse Organisationen wie die Pferdeklappe kontaktiert? Die wären vermutlich heilfroh für eine Chance, einem Hengst einen so tollen Lebensplatz anbieten zu können
Und auch wenn Du schreibst, dass Lilo alles, was nicht-Hengst ist, für eine Stute hält, bin ich auch eher bei Petra und würde durchaus auch nach einem Wallach schauen. Ich denke, für Lilo wäre es wohl wichtiger, dass er generell so rasch wie möglich wieder ein Pferd direkt an seiner Seite hat ... und da ohnehin kein direkter Kontakt geplant ist, muss es nicht zwingend ein Hengst sein. Vor allem weil man ja nicht weiß, wie sich ein neuer Hengst dann im Anblick der Drachenbrut gegenüber Euch und Lilo verhält, auch wenn er anfangs recht unhengstisch wirkt.
Zitat von küwi im Beitrag #5Eine blöde Frage.... aber hast Du schon diverse Organisationen wie die Pferdeklappe kontaktiert? Die wären vermutlich heilfroh für eine Chance, einem Hengst einen so tollen Lebensplatz anbieten zu können
Und auch wenn Du schreibst, dass Lilo alles, was nicht-Hengst ist, für eine Stute hält, bin ich auch eher bei Petra und würde durchaus auch nach einem Wallach schauen. Ich denke, für Lilo wäre es wohl wichtiger, dass er generell so rasch wie möglich wieder ein Pferd direkt an seiner Seite hat ... und da ohnehin kein direkter Kontakt geplant ist, muss es nicht zwingend ein Hengst sein. Vor allem weil man ja nicht weiß, wie sich ein neuer Hengst dann im Anblick der Drachenbrut gegenüber Euch und Lilo verhält, auch wenn er anfangs recht unhengstisch wirkt.
Manu, ja - ich habe bereits nachgefragt und auch selbst inseriert. Angebote gab es auch ein paar, aber das Problem ist, dass Micha, Nixi und ich uns zwingend alle mit dem neuen Lilo-Freund einverstanden sein müssen, weil wir ja auch eng mit den Pferden zusammenleben und alle in ihre Betreuung und Versorgung eingebunden sind. Wenn ich dann den feurigen Araberrappen adoptieren würde, den Micha und Nixi ablehnen und der dann täglich die Zäune niederreisst, dann führt das rasch zu Unfrieden.
Ich hatte das leider mal bei einer Stute, die ich von einer ehemaligen Freundin geschenkt bekam und die Micha damals nicht unbedingt haben wollte. Ich wollte aber das Geschenk nicht ablehnen und Nera entpuppte sich als sehr selbstbewusstes Pferd, das Micha beim Rausbringen übel trat, die anderen Stuten biss, Flora ihr Fohlen stahl und es nicht mehr zur Mutter ließ und den Besamungsständer bei der Follikelkontrolle auseinandernahm - also all das tat, was Micha bestätigte, dass er ja gleich gewusst hatte, dass wir das Pferd niemals hätten annehmen sollen ... irgendwann war ich den Streit um Nera dann auch so leid, dass ich sie wieder abgab.
Micha ist wirklich der beste Ehemann von allen, wenn man seine Meinung respektiert und akzeptiert. Aber wenn er das Haar in der Suppe sucht, dann wirft er es zur Not auch selbst hinein, damit er sich darüber ärgern kann.
Nun vertrat Micha auch die letzten Wochen die Meinung, dass wir nicht jünger werden und es uns gut tut, wenn die Arbeit im Stall eher weniger, als mehr wird. Die Pferde, die bei uns leben, sollen die beste Betreuung, die größtmögliche Fürsorge und so viel Wohlbefinden bei uns erhalten, wie sie es für angemessen empfinden. Wir können das zu unserem großen Glück finanziell und kräftemäßig leisten, aber wir denken natürlich auch hin und wieder daran, dass wir nicht jünger werden und die Arbeit auch überschaubar bleiben sollte. Darum waren wir uns im Grunde einig, dass wir abwarten, ob Lilo zwingend einen Freund braucht oder wir unsere Lebensreise mit den verbliebenen sechs Pferden fortsetzen.
Nun sind wir aber an dem Punkt, an dem wir merken, dass Lilo je länger, desto weniger gut mit dem Alleinsein klar kommt. Er fühlt sich unsicher, ohne seinen großen Freund und Chef an seiner Seite.
Aaaber, was ich merke ist leider auch, dass Lilo eben nicht nur ein devotes Pferd ist, das vor dem Schimmeligen großen Respekt hatte und darum auch vor ihm kuschte, sondern auch seine Grenzen testet, die er nun plötzlich sehr weit stecken darf, weil Schimmi ihn nicht mehr maßregelt und zurück stutzt, wenn er zu weit geht, sondern eben auch prüft, ob er in die Hufschuhe passt, die Schimmi getragen hat.
Er ifühlt sich quasi gerade in die Rolle des Chefs ein, der er in seiner Unsicherheit gar nich gerecht werden kann und das überfordert und stresst ihn. Wir haben ihn darum auch versucht, neben den Ponywallach der Nachbarin zu stellen und schlussendlich war Lilo in kürzester Zeit pitschnass geschwitzt, weil er sich die vermeintliche Stute "klar machen" wollte.
Das passt auch zu der Geschichte, die mir Dina erzählte, als Lilo bei uns einzog und ich so fasziniert war, wie er vor jedem anderen Pferd die weiße Fahne schwenkte und gar nicht erst versuchte, an Schimmis Rang zu kratzen und auch den Stuten nicht zu nahe trat. Ich schlug nämlich gleich vor, für Lilo einen Ponywallach zu organisieren, damit der Spanier auch auf der Weide Gesellschaft hat. Dina riet mir dann ganz dringend davon ab, denn den Versuch hatte sie wohl auch in dem Einstellerstall übernommen. in dem Lilo bei ihr stand und das war gehörig schief gegangen, weil Lilo den Ponywallach so sehr bedrängte, bis der nur noch um sich schlug, um sich den aufdringlichen Hengst vom Leib zu halten - und da wurde aus dem freundlichen und devoten Lilo wohl plötzlich ein sehr garstiger Lilo, dem seine Position zu Kopf gestiegen war und der nun unbedingt den Ponywallach dominieren wollte. Die beiden Pferde konnten zum Glück getrennt werden, bevor einem von Beiden was passierte.
Lilo macht keinen Unterschied zwischen einer Stute und einem Wallach. Wenn ich ihm nur Gesellschaft verschaffen möchte, dann kann ich ihm auch eine Stute an die Seite stellen. Darüber wäre er auch hoch erfreut ... aber das Problem ist auch, dass er damit in eine Position gedrängt wird, mit der er vollkommen überfordert ist und die stresst ihn total ... er ist tatsächlich vor zwei Tagen mit Schaum zwischen den Hinterbeinen und vollkommen kopflos durch seine Box gerannt und war kurz davor, über die Tür zu klettern, nur weil Micha die Stuten an ihm vorbeiführte.
Darum füttere ich ihn jetzt morgens um sieben und stelle ihn um acht Uhr gleich raus, damit er zumindest Platz hat, sich zu bewegen, wenn die Stuten dann auf ihr Paddock gebracht werden - wobei er da zwar interessiert ist und auch wiehert, aber sich auch nicht über die Maßen aufregt, weil das ja auch nicht quasi in seiner Reichweite passiert.
Er sieht die Stuten von seiner Weide auch und das regt ihn auch nicht auf, weil die dann außerhalb seines "Tanzbereiches" unterwegs sind. Er ist draußen auch wie gewohnt entpannt - solange der Ponywallach nicht neben ihm steht.
Mein Fazit ist darum auch, dass er Schimmi respektierte, weil der als Hengst für ihn kein Konflikt- oder sexuelles Potential bot und ihm auch deutlich machte, dass er auf Annäherungsversuche verzichtet. Lilo akzeptierte das und es entstand eine ganz wunderbare Männerfreundschaft.
Darum möchte ich nun ungern einen Wallach kaufen und wenn das schief geht, wieder zurück geben müssen, denn damit wird Lilos Stresspegel nicht geringer - vor allem hat er dann vielleicht für zwei Tage wieder einen Nachbarn, den er dann erneut verliert, wenn ich ihn vor seiner eigenen Überreaktion schützen muss.
Meine Sorge dabei ist auch, dass Lilo sich irgendwann verletzt, die Beine ramponiert oder der Stress ihn krank macht, wenn ich mit einem Beisteller experimentiere.
Für Lilo war es nie ein Problem, einen Hengst neben sich stehen zu haben - ob als Boxennachbar oder einer kleinen Distanz auf der Weide. Das kannte er - quasi schon ein Leben lang - und wenn ich in den letzten 10 Jahren eins im Umgang mit Lilo gelernt habe, dann das, dass er einschneidende Veränderungen nicht schätzt und auch wenn er ein wirklich friedliebender und sonst eher unhengstiger Hengst ist, man den Tiger in ihm weckt, wenn man ihn mit einer Situation konfrontiert, in der er sich unsicher fühlt - dann wird er tatsächlich unberechenbar und würde sich auch im schlimmsten Fall selbst verletzen, weil er dann eben nicht mehr er selbst ist.
Natürlich kann es sein, dass Lilo vielleicht auch mit einem Hengst als Beisteller keine innige Freundschaft mit dem "Neuen" schließt. Das Risiko nimmt mir niemand. Aber ich denke, dass er zumindest nicht versuchen wird, einen Hengst anzubaggern und sich selbst stresst, wenn der ihm nicht den Gefallen tut, sein "Häschen" zu sein.
Wäre Lilo noch jünger, dann wäre ich vielleicht auch ein bisschen entspannter und experimentierfreudiger, aber er ist 19 Jahre alt und trotz seiner Verletzungs-Vorgeschichte gesund und fit - das soll auch so bleiben und damit ich das Risiko gering halte und die Chance steigt, dass Lilo sich wieder wohl fühlt, wenn er einen Freund neben sich weiß, schaue ich lieber nach einem Pferd, das die Voraussetzungen erfüllt, die der Schimmelige vorgab und wage lieber keine Experimente, die bereits in der Vergangenheit nicht gut ausgingen.
Und um @gabi s Frage zu beantworten und Schimmis Nachruf nicht zu offtopicen, antworte ich hier: Wir sind durchaus auch bereit, ein bisschen weiter zu fahren, aber ich denke, dass ich keine Tagestour anstrebe, um einen Beisteller abzuholen, denn wenn es dann doch nicht passt, dann muss ich das Pferd auch zurückbringen können, ohne dass ich wieder einen Tag unterwegs bin. Insofern sind vermutlich 200 Kilometer realistisch. Wenn mein Bauchgefühl jubelt und ich sicher bin, dass das passt, dann kommt es auch auf 50 Kilometer mehr nicht an, aber wahrscheinlich wäre auch dann meine Suche auf Niedersachsen, Schleswig Holstein, Hamburg, Bremen, MeckPomm und NRW begrenzt ... Hessen vielleicht noch, aber weiter weg von uns sollte das Pferd nicht stehen.|addpics|y3x-2-49b5.jpg-invaddpicsinvv,y3x-3-3bc5.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Lilo hat ja mal gedeckt und weiß daher vermutlich, dass man einer Stute nur dann Nahe kommt, wenn sie in der Rosse ist. Was würde eigentlich dagegen sprechen, ihn mit einer der alten Stuten zu Vergesellschaften und die Stute eventuell hormonell so abzudecken, dass sie nicht rossig wird? Außer dass die Stute aus ihrer gewohnten Drachenbrut-Gruppe gerissen wird.
Ich habe seinerzeit mal meine Stute für einige Monate spritzen lassen, um sie eben mit dem Hengst in die Herde zu stellen, ohne dass ich ein Herbstfohlen riskieren brauchte
ich glaube, es geht Lilo gar nicht ums Decken oder dass ihn die Hormone wuschig machen, sondern darum, dass er sich für sein Harem verantwortlich fühlt und ihn das stresst, weil er mit dieser Aufgabe überfordert ist.
Er ist ja jahrelang vollkommen entspannt neben den Stuten gestanden. Ich bin mit rossenden! Stuten ins Gelände geritten (die Stute fing unter wegs an, ihm ständig vor die Nase zu pieschern) und er war zwar interessiert, aber verlor nie die Fassung.
Meine Überzeugung ist, dass er dem Schimmeligen einfach den Chefsessel überließ und damit sehr zufrieden war, weil Schimmi alles regelte und er entspannt neben ihm leben konnte. Nun muss er plötzlich eine Verantwortung tragen, der er nicht gewachsen ist und in die Chefrolle schlüpfen, die ihn stresst und die er sehr gerne wieder abgeben würde.
Derzeit rosst auch keine der Stuten und Lilo regt sich auch eher darüber auf, wenn sie sich an einen Punkt der Weide verziehen, an dem er sie nicht sieht, als wenn sie vor seiner Nase rumturnen. Stehen sie allerdings länger vor seiner Nase, triggert ihn das irgendwann auch.
Ihn legen zu lassen ist keine Option, denn mit 19 Jahren wäre mir das zu gefährlich und es sind ja nicht ausschließlich die Hormone, die ihn aus der Balance bringen, sondern dass er plötzlich allein mit der Situation klar kommen muss, die er vorher dem Schimmeligen überlassen konnte. Darum bringt vermutlich auch die chemische Kastration nichts.
Ich war sogar schon am Punkt, an dem ich überlegte, ob ich für ihn einen Platz suche, an dem er sich wieder wohler fühlt, aber mir würde es das Herz brechen und meine Familie entsetzte schon der Gedanke, Lilo wegzugeben.
Abgesehen davon, dass ich nicht glaube, dass es was bringt, ihm eine Stute an die Seite zu stellen, die chemisch kastriert wird, weil er ja auch einen Wallach als potentielles Deckopfer betrachtet, wäre es bei den verbliebenen Mädels schwer, eine rauszunehmen, denn Hibbi und Marzi kleben nach Happys Tod wie Pattex aneinander. Die Schwestern Cora und Bambi könnten siamesische Zwillinge sein - wo eine ist, steht die andere daneben und sowohl bei Hibbi, als auch bei Bambi brennen die Sicherungen durch, wenn die Schwester oder beste Freundin fehlt. Über Glücki brauche ich auch nicht nachzudenken. Ich habe sie damals zum Anreiten weggeben müssen, weil sie vollkommen durchdrehte, wenn sie ihre Herde hörte, aber nicht sah und dann war sie im Kopf nur bemüht, schnellstmöglich wieder zu den Mädels zu kommen und konzentrierte sich nicht ein bisschen, sondern wieherte im Stakkato.
Natürlich ist verm,utlich auch dabei alles eine Frage der Gewohnheit, aber nachdem ich schon permanent in Sorge um Lilos Wohlbefinden bin, möchte ich nun nicht auch noch in der Drachenbrut Stress verbreiten, der Lilo wahrscheinlich auch nicht hilft oder sogar noch mehr stresst, wenn die Stuten sich ständig rufen.
Es hilft also nichts: Wir müssen nach einem Freund für ihn suchen, damit er wieder ins Gleichgewicht kommt.
Was aber erstaunlich ist: Bin ich bei ihm, entspannt er sich. Dann interessieren ihn auch die Stuten und Nachbars Ponywallach nicht. Gehe ich von ihm weg, höre ich ihn sofort wiehern.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Sabine wie geht es dir? Was macht die Suche nach einem Ersatz für Lilo?
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Danke für Deine Nachfrage ... es ist mühsam. Entweder sind die Pferde noch relativ jung und brauchen eigentlich noch Bespassung, um ausgeglichen zu sein oder sie sind schon 30 Jahre alt. Ständig werden mir auch Wallache angeboten, die laut Besitzer "ziemlich hengstig" oder erst vor Kurzem gelegt wurden ... das ist Lilo aber ziemlich schnuppe, denn der weiß, was ein Hengst ist und der weiß, was eine Stute ist, aber was nicht Hengst ist, ist halt Stute und wird angebaggert.
Momentan steht noch ein Hannoveranerhengst zur Diskussion, aber ich fürchte, dass der gute Pferdebub nicht so relaxt ist, wie Lilo das immer war, wenn die Stuten vor seiner Nase auf der Weide rumspazieren und die Box mit Strom zu sichern, damit der Hengst nicht rausspringt, wäre nun auch keine gute Option. Der Beisteller soll Lilo ja seine Ruhe wiederfinden lassen und ihn nicht zusätzlich wuschig machen, weil er dann selbst wuschig ist.
Es sind auch total liebe Leute dabei, denen es wirklich sehr wichtig ist, dass es ihrem Hengst gut geht, aber wenn ich nachfrage, dann kennen die Jungs entweder keine Hengstgesellschaft, keine Weide oder sollten keine Stuten in der Nähe haben. Ich suche vermutlich die Nadel im Heuhaufen, aber irgendeinen Hengst hinzustellen, mit dem dann keiner wirklich glücklich ist, bringt auch nichts.
Sollte sich was ergeben, berichte ich aber sehr gerne.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
You can never know everything, and part of what you know is always wrong. Perhaps even the most important part. A portion of wisdom lies in knowing that. A portion of courage lies in going on anyway. (Al'Lan Mandragoran)
Hallo Sabine, ich könnte mir gut vorstellen, dass ein Kaltblüter sehr gut deine und Lilos Anforderungen erfüllen würde. Wir hatten vor einiger Zeit einen Kaltblutwallach,unser Bömmi, der durch seine stets souveräne und unaufgeregte Art der Ruhepol unserer kleinen Herde war. Er hatte einfach ein natürliches Selbstbewusstsein das die Anderen sofort akzeptierten. Allerdings ist das Handling mit einem solchen Brocken schon anstrengender als mit einem Spanier, z.B. einen Schmied zu finden war nicht so einfach. Vielleicht ein Schwarzwälder ,der ist ja doch um einiges leichter.
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Beistellpferd (Hengst) für Lilo gesucht
24.07.2022 11:39 (zuletzt bearbeitet: 24.07.2022 11:50)
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