draußen ist es windig (also eigentlich stürmisch, aber im Norden gilt Wind erst als Sturm, wenn es den Schafen die Locken gerade zieht) und die Temperatur ist auf 9 Grad gefallen. Nachdem es dazu auch immer wieder regnet, überlege ich, ob es nun Zeit ist, die Hengste draußen einzudecken. Lilo hatte ja in diesem Jahr häufiger mal gehustet und ich bin sehr, sehr froh, dass ich da nichts Besorgniserregendes mehr von ihm höre. Insofern möchte ich ungern riskieren, dass er sich erkältet. Beim Dropsi ist das Fell so dünn und er ist gestern so pitschnass geworden, dass er man ihm ansehen konnte, wie unangenehm ihm das ist, das Seidenfellchen bei den Temperaturen nass zu bekommen.
Also denke ich übers Eindecken nach ... aber wie macht Ihr das? Deckt ihr schon ein? Wenn ja, nur draußen oder auch in der Box? Wie dick sind Eure Decken, wenn Ihr eindeckt? Ich würde ungern nur eine leichte, ungefütterte Regendecke nehmen, weil die ja nicht wärmt und das Aufstellen des Fells verhindert - also 100 g? Oder welche Voraussetzungen sind erforderlich dass Ihr eindeckt (wenn Ihr überhaupt eindeckt)? Ich hatte immer die 10 Grad angepeilt, aber wenn Regen dazukommt, dürfen es dann auch 12 oder 14 Grad sein?
Ich bin gespannt auf Eure Antworten.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Mein Senior trägt derzeit eine ungefütterte Regendecke, weil auch bei uns das Wetter krass gewechselt hat. Mikado verliert das Sommerfell, hat aber noch nicht genug Winterfell derzeit. Die hart erkämpft angefütterten Kilos möchte ich nicht schon vor dem Winter in Körperwärme umwandeln... Sobald der Regen vorbei ist, wandert die Decke wieder in den Schrank. Er trägt die Decke seit ein paar Tagen rund um die Uhr, da er im Offenstall mit 24 Stunden WiesenZugang lebt. Der Junior bekommt nur dann eine (ebenfalls ungefütterte) Decke auf, wenn er warm von der Arbeit in den Regen entlassen wird. Ein paar Stunden später (resp. abends) nehme ich die dann wieder ab. Beide Pferde sind unter den Decken trocken und auch warm. Bei uns fällt seit ein paar Tagen fast durchgängig Regen und die Temperatur ist innerhalb 1 Tag von 26 auf 10 Grad gefallen. Generell tragen meine Pferde keine Decken. Ob ich das - gerade beim Senior - in unserem jetzigen Stall anders handhaben muß, kann ich derzeit nicht sagen.
Cuvee hat gestern erstmals ihre 150g Bucas angezogen bekommen. Dort wo sie lebt hatte es den ganzen Tag um 7°, es gab stürmischen Wind und heftigen Dauerregen. Sie ist 26 Jahre mit Vorerkrankung und auch wenn sie schon gut Pelz geschoben hat konnte man sehr deutlich sehen und hören, dass ihr kalt war und sie nach der Decke verlangt hat.
Bei den Buben hatte es gestern immerhin 9° bei dem selben Wind und Regen. Und auch wenn sie beide noch deutlich weniger Pelz als Cuvee haben, hätte ich nie überlegt, sie einzudecken.
Pferde sind gemacht für Temperaturen von minus 5 bis ca plus 15 Grad als wohlfühlbereich. Sie haben genug Fell und Körpermasse, um sich warm zu halten, selbst im nassen Zustand.
Wenn Deine Buben aber deutlich zeigen, dass sie sich unwohl fühlen und eventuell gesundheitlich angeschlagen sind, spricht absolut nichts dagegen, sie stundenweise auf der Koppel einzudecken.
Ich würde dafür wohl entweder eine ungefütterte Regendecke ( die trotzdem innen ein atmungsaktives Vlies haben ) Oder eben so eine regenfeste 150g "Abschwitzdecke" verwenden.
Diese silbernen high neck von Bucas kann ich nur empfehlen!
Zitat von küwi im Beitrag #3Die ewige "Streitfrage"
Cuvee hat gestern erstmals ihre 150g Bucas angezogen bekommen. Dort wo sie lebt hatte es den ganzen Tag um 7°, es gab stürmischen Wind und heftigen Dauerregen. Sie ist 26 Jahre mit Vorerkrankung und auch wenn sie schon gut Pelz geschoben hat konnte man sehr deutlich sehen und hören, dass ihr kalt war und sie nach der Decke verlangt hat.
Bei den Buben hatte es gestern immerhin 9° bei dem selben Wind und Regen. Und auch wenn sie beide noch deutlich weniger Pelz als Cuvee haben, hätte ich nie überlegt, sie einzudecken.
Pferde sind gemacht für Temperaturen von minus 5 bis ca plus 15 Grad als wohlfühlbereich. Sie haben genug Fell und Körpermasse, um sich warm zu halten, selbst im nassen Zustand.
Wenn Deine Buben aber deutlich zeigen, dass sie sich unwohl fühlen und eventuell gesundheitlich angeschlagen sind, spricht absolut nichts dagegen, sie stundenweise auf der Koppel einzudecken.
Ich würde dafür wohl entweder eine ungefütterte Regendecke ( die trotzdem innen ein atmungsaktives Vlies haben ) Oder eben so eine regenfeste 150g "Abschwitzdecke" verwenden.
Diese silbernen high neck von Bucas kann ich nur empfehlen!
Danke Manu.
Das Problem bei Bucas ist, dass die vorne meistens sehr eng geschnitten sind. Es gibt inzwischen auch die "Dickhalsvariante", aber auch für die brauchte ich die Deckenerweiterung und nutze seitdem die Horseware-Decken oder die BOT-Decken oder - für den Schimmeligen, der jedes Jahr eine Decke schredderte - die günstigeren HKM-Decken. Für die Stuten hatte ich immer die Bucas-Decken und vor allem den Cooler würde ich jederzeit empfehlen, wenn der Pferdehals nicht zu kräftig ausfällt - beim Dropsi könnte das noch passen
Aber ich habe gestern mal geschaut, was ich noch so in meinem Lager liegen habe und da fand ich zwei neue HKM-Regendecken, die mit 100 g gefüttert sind. Die hätte ich für Draußen in Erwägung gezogen. Wenn ich im Stall eindecken würde, dann hätte ich zwei BOT-Decken mit 200 g, die theoretisch auch atmungsaktiv sind und als Abschwitz- oder Unterdecke gebraucht werden können. Die hatte ich letzten Winter schon für Lilo verwendet und für den Dropsi hätte ich die Gleiche, die ich für den Schimmeligen gekauft hatte, aber der trug dann auch dauerhaft seine 300-g-Decke und darum brauchte ich die leichtere Decke nicht und kann sie nun dem Dropsi vererben.
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Zitat von muniqui im Beitrag #2Mein Senior trägt derzeit eine ungefütterte Regendecke, weil auch bei uns das Wetter krass gewechselt hat. Mikado verliert das Sommerfell, hat aber noch nicht genug Winterfell derzeit. Die hart erkämpft angefütterten Kilos möchte ich nicht schon vor dem Winter in Körperwärme umwandeln... Sobald der Regen vorbei ist, wandert die Decke wieder in den Schrank. Er trägt die Decke seit ein paar Tagen rund um die Uhr, da er im Offenstall mit 24 Stunden WiesenZugang lebt. Der Junior bekommt nur dann eine (ebenfalls ungefütterte) Decke auf, wenn er warm von der Arbeit in den Regen entlassen wird. Ein paar Stunden später (resp. abends) nehme ich die dann wieder ab. Beide Pferde sind unter den Decken trocken und auch warm. Bei uns fällt seit ein paar Tagen fast durchgängig Regen und die Temperatur ist innerhalb 1 Tag von 26 auf 10 Grad gefallen. Generell tragen meine Pferde keine Decken. Ob ich das - gerade beim Senior - in unserem jetzigen Stall anders handhaben muß, kann ich derzeit nicht sagen.
Auch Dir ganz lieben Dank für Deine Überlegungen.
Lilo decke ich ja ein, seit er bei uns einzog und ich gebe zu: Das ist mein Luxusgedanke, um mein Pferd nicht trockenföhnen zu müssen, wenn er nass und dreckig von der Weide rein kommt. Seit ich das mit dem Trockenföhnen mal probiert habe und mir dabei der Arm so lahm war, dass ich danach auch keine Lust mehr hatte, mein Pony zu reiten, nutze ich lieber eine Decke.
Beim Dropsi besorgt mich sein dünnes Seidenfell und dass er vielleicht nicht genug Speck hat, um sich warm zu halten - oder viel Energie dazu braucht und wieder abnimmt. Insofern würde ich ihn bei 9 Grad, Wind und Regen ungern ohne Decke rausstellen. Ich bin aber unsicher, ob 100 g schon zuviel ist oder ob ich eine Decke ohne Füllung nehme, aber die Decken, die ich hier habe, sind alle mit Fleece gefüttert.
Aber eventuell bewegen sich Pferde im Offenstall auch mehr, als eingestallte Pferde - meine Stuten brauchen auch keine Decken, aber die sind auch schon ein bisschen aufgeplüscht und bewegen sich oder stellen sich unterm Hallendach unter, wo sie auch Windschutz haben. Bei den Hengsten gibt es weder die Möglichkeit sich unterzustellen, noch einen Windschutz - da liegt die Decke vermutlich näher, um die Pferde vor Wind und Nässe zu schützen.
Ich neige wohl aber auch dazu, mein Kälteempfinden auf meine Buben zu übertragen
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Ich habe auch schon hin und her überlegt, ob ich schon eindecke. Normalerweise bin ich kein Freund vom Eindecken, außer ältere Pferde. Aber letztes Jahr im Winter hat sich Romario beim Bürsten über den Rücken weggeduckt. Als ich ihn dann eindeckte, hat er es nicht mehr getan. Anderseits überzeugt mich auch küwis Argument, dass Pferde keine Decken brauchen. Wenn dann würde ich nur eine ungefütterte Regendecke nehmen, damit das Winterfell auch kommt
Ich kann mir gut vorstellen, dass die Bucas für einen spanischen Hengsthals einfach zu schmal geschnitten ist und da auch eine Brustverbreiterung nicht viel nutzt. Ich kenne mich eben aus Gründen nicht gut aus, bezüglich Deckenherstellern und -Schnitten. Dass es da viele am Markt gibt und alle irgendwie ihre Vor- und Nachteile haben ( und Preisklassen ) ist mir bewußt. Aber das war es dann auch schon. Ich habe mich damals eben für die Bucas Power Turnout Light Big Neck entschieden und habe es bisher nicht bereut.
Wie gesagt: Wenn ein Pferd jung, gesund, ungeschoren und noch dazu in einem Kaltstall gehalten ist und es eventuell noch eine Möglichkeit zum Unterstellen hat, würde ich nur dann eindecken, wenn das Pferd entweder krank ist oder aber sichtliches Unbehagen zeigt.
Kann sich das Pferd nicht unterstellen, wie bei Dir Sabine, oder hat es wie der Dropsi mit gewissen körperlichen Defiziten zu kämpfen, dann spricht doch absolut nichts dagegen, es einzudecken. Eben mit einer leichten Decke, wobei ich den Unterschied zwischen 0 und 100g für eher vernachlässigbar halte - vor allem wenn das Pferd die Decke nicht 24/7 trägt sondern nur für ein paar Stunden auf der Koppel. Auch wenn gewisse - nennen wir es "persönliche Vorlieben" - gibt, ist ein Eindecken mit einer leichten Regendecke auf der Koppel verständlich. Da ist zwar abzuwägen, ob das Pferd am Abend dann eben wirklich geritten oder gearbeitet wird, und man sich das Trocknen oder Entschlammen ersparen möchte, oder ob es nicht problemlos "ganz von selber" trocknen kann. Ich habe mich jedenfalls noch nie abhalten lassen, ein nasses Pferd zu arbeiten. Nur wenn es nass UND schlammig ist, verzichte ich aufs Satteln, um Scheuerstellen zu vermeiden
Zitat von küwi im Beitrag #7Wenn ein Pferd jung, gesund, ungeschoren und noch dazu in einem Kaltstall gehalten ist und es eventuell noch eine Möglichkeit zum Unterstellen hat, würde ich nur dann eindecken, wenn das Pferd entweder krank ist oder aber sichtliches Unbehagen zeigt.
Da bin ich ganz bei Dir !
Zitat von küwi im Beitrag #7Ich habe mich jedenfalls noch nie abhalten lassen, ein nasses Pferd zu arbeiten. Nur wenn es nass UND schlammig ist, verzichte ich aufs Satteln, um Scheuerstellen zu vermeiden
Meinem Sir Henry habe ich damals einfach die Sattel- und Gurtlage (und manches Mal den Kopf - der übte immer Kopfstand auf der Wiese) mit lauwarmem Wasser gewaschen, dann sofort gesattelt und bin losgeritten Ich muss aber erst mal sehen, was für "Dreck" hier am neuen Stall so haften bleibt, denn das ist ja je nach Boden sehr unterschiedlich. Ich hoffe darauf, dass er sich bei fiesem Winterwetter nur im extra trocken gelegten Sandpaddock wälzt
Meine Hasen stehen derzeit 24/7 auf der Weide, mit einem Wäldchen hinter dem sich verstecken, aber nicht rein und kaum unterstellen können, ansonsten 8 ha freies Feld. Bei uns fielen die Temperaturen auch innerhalb kürzester Zeit um 10 Grad, immer wieder schauert es eisigen regen bei nordischem Wind. Ich habe sie alle eingedeckt, vielleicht ist es mein Luxus, aber ich schlafe deutlich ruhiger, wenn ich nicht bei jedem Regenguss überlegen muss, ob einer der Hasen friert. Die meisten tragen jetzt ungefütterte Regendecken, die auch gegen diesen unsäglich kalten wind schützen. Hier und da ist auch ein Flies drin, was ich bei Dauerregen bevorzuge, denn der kalte regen ohne Pufferschicht macht auch einen kalten Rücken.
Bild: cäsar eingewickelt in eine 145cm -Decke. Er hatte im April noch eine locker sitzende 115er, die ihm jetzt bis zu den Nieren reicht. Die 145 passt in der länge perfekt, ist jedoch an den Seiten etwas sehr lang. Er bräuchte wohl so etwas wie einen Minirock- geht über den Arsch, bringt aber Beinfreiheit.
Dori
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Meine Pferde wurden immer bei (unter) zehn Grad und (Dauer-)regen eingedeckt, weil wir auf unserem Paddock keinen Unterstand hatten. In den Boxen standen sie immer ohne. Am jetzigen Stall, ein Offenstall, haben die Pferde jederzeit die Möglichkeit, sich unterzustellen. In den letzten Tagen war es bei uns ebenfalls kalt und ungemütlich, doch die Pferde blieben auf der Wiese. Keines hat sich in die Unterstände verzogen. Im Winter ziehe ich Joya bei oben genannten Eckdaten trotzdem eine Decke an, weil dann alle Pferde oben in den Paddocks stehen und ich manchmal Sorge habe, dass sie sich nicht unterstellen kann, wenn ranghöhere Pferde sie nicht mit reinlassen (oder sie sich nicht traut). Wir haben eigentlich genug Unterstellmöglichkeiten für alle. Aber die Pferde bleiben lieber zusammen in einem Bereich, wo dann zwei Pferde im Zelt stehen und der Rest davor. Die anderen Unterstände bleiben dann leer. Das versteht auch keiner. Aber egal.
Sabine, in Deinem Fall würde ich auch auf der Wiese eindecken, wenn Du das Gefühl hast, es ist FÜR DIE PFERDE an der Zeit. Ich persönlich habe nie gefütterte, warme Decken benutzt, sondern nur reine Regendecken mit Vlies. Denn es geht ja nur um einen Regenschutz, nicht ums Warmhalten. Das können sie nach meiner Erfahrung selber. Jedenfalls habe ich noch nie ein Pferd unter einer Regendecke zittern sehen.
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Zeit für eine Regendecke?
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18.09.2022 10:46
Antworten
) ist mir bewußt. Aber das war es dann auch schon.
