Ich finde die gesamte Bewegung auch ZU exaltiert. Kannte auch einen Holsteiner Hengst, bei dem ich das fand, bei diesem Pferde finde ich das definitiv.
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Ich finde generell die ganzen Bewegungsmechaniken der modernen Warmblüter viel zu exaltiert, sie wirken alle unheimlich hypermobil und die sehen alle sehr Vorhand lastig aus - wie wenn das Pferd zwar von hinten schiebt, aber die Schultern nicht in die Höhe bringt
Keines dieser Pferde spricht mich auch nur ansatzweise an - geschweige denn dass ich so eines reiten wollen würde.
Ich habe es heute Morgen endlich geschafft, den Beitrag auch zuende anzugucken, und kann nur zustimmen.
Was sie bezüglich der Vollblüter sagt, beobachte ich schon länger. Da geht leider auch die Zucht immer mehr in eine falsche Richtung. Die Pferde laufen 2jährig () ihre ersten Rennen. Dann gewinnen sie vielleicht 3jährig ein paar große Rennen, was ihnen einen hohen Generalausgleich einbringt (der qualifiziert sie für die Zucht). Dann kommt irgendeine größere Verletzung - Sehnenschaden z.B. Und was wird gemacht? Man nimmt sie aus dem Sport und setzt sie zur Zucht ein. Früher gab es im Rennsport durchaus Pferde in den hohen Klassen, die über mehrere Rennsaisons erfolgreich liefen - und dann irgendwann verdient in die Zucht gingen. Da wurde dann auch eine gewisse Härte und gute Gesundheit vererbt. Das geht immer mehr verloren.
Leider werden diese Entwicklungen so weiter gehen, wenn kein Riegel vorgeschoben wird. Solange die Pferde mit den spektakulären Bewegungen hoch bewertet und teuer bezahlt werden, wird die Zucht sich nicht ändern. Und wenn in den Zuchtverbänden keine Bereitschaft besteht, z.B. auf Gendefekte zu testen, und betroffene Pferde eben auszuschließen bzw. nur sehr überlegt einzusetzen, werden auch all diese Defekte sich munter weiter verbreiten.
Auch wenn ich die Friesenzucht sehr sehr kritisch sehe, möchte ich da mal eine Lanze brechen. Es wird seit vielen Jahren auf diverse Sachen wie z.B. Wasserkopf genetisch getestet. Ebenso versucht man das Fuchsfarbgen raus zu kriegen, weil man halt schwarze Pferde haben will... seis drum. Und was mir bei den Friesen schon immer gefallen hat: Ein Deckhengst wird immer erst für 3 Jahre vorläufig gekört und muss dann nach 3 Jahren mit einer Anzahl 1-, 2- und 3-jährigen Nachkommen antreten und wird dann "gut-gekört" oder abgekört. Auch werden die (meisten) Hengste jedes Jahr im Januar bei der legendären Hengstenkeurig in Leeuwarden immer wieder vorgestellt und werden beurteilt und laufen gegeneinander. Über das Zuchtziel der Bewegungen kann man streiten, das hat hier genauso merkwürdige Auswüchse angenommen. Und - hey- die Holländer haben die Rollkur erfunden.. also keine Fragen bitte Aber im Prinzip sind die Zuchtbuchregeln gut. In der Realität regiert Geld die Welt und leider auch die Friesenwelt.
Das zu früh gekört wird, finde ich sowieso. Ich meine, beispielsweise Haffis, Fjordis - das sind im Grunde spätreife Rassen. Und werden mit drei gekört. Das bedeutet, mit zwei voll ins Training genommen, damit sie dann auch voll im Saft stehen, wenn sie auf der Körung auftreten.... mir war das schon immer zu früh. Für Warmblüter ja genauso.
Aber die Tendenz es "zu früh" ist ja einfach weit verbreitet. Ich bin durchaus nicht wenig auf Unverständnis gestoßen, weil ich mein Pony mit fünf erst anreiten wollte. Am Ende war er dann fast fünfeinhalb glaube ich - aber das war für mich vollkommen ok. Da kamen dann die beliebten Argumente "dann ist der doch schon so stark" - und ich denke mir, erstens, ja, deswegen mach ich das ja , damit er ausreifen und sich entwickeln kann, denn Training hatte er ab zwei bereits, aber halt immer angepasst, und zweitens, wenn das ein Problem darstellt, dann läuft da einfach grundsätzlich etwas schief, wenn man die Pferde nur "sicher" einreiten kann, wenn man sie quasi noch "unterwerfen" kann. Aber dieses Argument kam durchaus auch von Leuten, die ich ansonsten für sehr fähig und vernünftig halte...
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Ich hole das Thema noch mal hoch, weil ich dieser Tage auf Facebook ein Video von einem jüngst gekörten Hannoverander hengst gefunden habe, der ärger paddelt als es früher in der PRE Zucht üblich war Warum wird sowas gekört und als "Verbesserung für die zukünftige Zucht" angesehen ?!?
Ich hatte, als Lilo bei uns einzog, mal meinen damaligen Tierarzt gefragt, ob ich Gelenksprobleme befürchten müsste, weil Lilo einen ausgeprägten "Glockenspielergang" einwirft, wenn er sich aufregt - nicht annähernd so wie dieser Hannoveraner Fuchshengst, aber eben schon sichtbar. Der Tierarzt meinte damals, dass der Campaneo eher aus der Schulter kommt (es gibt wohl einige "breitschultrige" Rassen, die ihre Vorderbeine ebenfalls nach außen schwingen) und insofern kein Problem darstellt, während das "Bügeln" beim Warmblüter aus dem Vorderfusswurzelgelenk kommt und darum auch sehr belastend für den Bewegungsapparat ist.
Dass man so einen bügelnden Hengst kört, finde ich unfassbar - das ist beim Warmblüter definitiv ein Bewegungsfehler und im Gangbild unerwünscht. Ich staune auch, dass die Zweijährigen an der Körung beschlagen vorgestellt werden. Zu meiner Hengstvorstellzeit wurde das noch nicht erlaubt, weil man mit einem Eisen Unkorrektheiten in der Hufstellung vertuschen kann.
Ich finde aber auch, dass das Füchschen sehr exaltiert dahertrabt. Der zieht hinten die Füsse hoch, als hätte man ihn touchiert
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
ZitatBei der Körung des Hannoveraner Verbandes für Dressurhengste vergangene Woche in Verden erhielten 30 der 56 Hengste ein positives Körurteil. Die zehn besten Junghengste des Jahrganges 2021 wurden zudem mit einer Prämie ausgezeichnet. Sieben von ihnen fanden auf der abschließenden Hengstauktion in der Niedersachsenhalle einen neuen Besitzer – der Teuerste für 170.000 Euro: ein Dunkelfuchs aus dem zweiten Fohlenjahrgang des Bon Courage, Mutter von Rotspon. Er stammt aus der Zucht von Hans-Ludwig Dittmer und wurde ausgestellt von der Zuchtgemeinschaft Dittmer (Rhadereistadt). Er begeisterte durch überragende Bewegungen und ging in den Dressurstall Schulten-Baumer im rheinischen Rheinberg, wo er für höhere Aufgaben vorgesehen sein dürfte.
Ob dieser Hengst mit der Bewegungsmechanik für den großen Dressursport längerfristig geeignet ist, sei dahingestellt. Beängstigender finde ich, dass der mit der richtigen Vermarktungsstrategie durchaus Stutenbesitzer findet, die ihn nutzen werden
Und ja - die Bewegungsmechanik (nicht nur der Hinterhand) macht auf mich einen sehr gekünstelten, antrainierten Eindruck. Die hochgerissenen Beine hat er sicherlich nicht nur auf Grund von Gesprächsrunden im Sesselkreis Und wenn der jetzt 2 ist - wann genau wurde da mit dem Ringtraining begonnen
Hans Richelshagen hat sich mit seinem Kommentar über das stark bügelnde Füchslein mal wieder selbst übertroffen. Er ist ja in Reiterkreisen für seine spezielle Art zu kommentieren, bekannt. Selbst in Spanien werden solche Bewegungsabläufe bei Hengsten stark kritisiert und führen zu keiner Körung. Da ist die Körkommission in den letzten Jahren sehr kritisch geworden und nicht nur bei diesem Thema. Sollte es zu meiner Reise zum SICAB kommen, bin ich gespannt, was ich an jungen Hengsten dort präsentiert bekomme.
Mein Düsi hat ja auch den rassetypischen “Campañeo”, der ihm zum Glück keine gesundheitlichen Schäden verursacht hat bislang, und er wird im nächsten Jahr schon 15 Jahre.
Was ich auf dem YT Video sehr prägnant finde, dass die Kommentare ausgeschaltet sind. Die haben wohl Angst, dass da zu stark negativ kommentiert wird. Währe den Anfängen… Ich habe aber gerade gestern ein Video eines PREs gesehen, wo ich mich beim Anschauen auch fragte, wie lange dieses Pferd mit diesem Bewegungsablauf gesund bleiben soll, wenn es reiterlich geformt und ausgebildet wird. Meine Freundin hat einen PRE von einem namhaften Gestüt, der jetzt 4jährig ein Stockmaß von 1,78 m hat und sich ähnlich bewegt. Klar, ist das spektakulär, aber die belastend ist das bitte für die Sehnen und Bänder? Puh!
Ich habe mich vor ein paar Jahren mal mit einer Dame angelegt, die ich über die PRE-Szene kennen gelernt habe und mit der ich mich über viele Jahre sehr gut verstanden habe. Sie heiratete irgendwann einen Pferdewirtschaftsmeister und Dressurreiter bis Grand Prix und veränderte sich dermaßen, dass mir fast schlecht wurde. Irgendwann postete sie bei Facebook ein Bild von einem 2jährigen Hengst mit Trense. Auf meine Frage hin, warum sie einem Baby eine Trense verpassen würde, bekam ich Hasstiraden geschickt, und mir wurde erklärt, dass man das so machen müsse, wenn Hengste 3jährig zur Körung sollen. Aha???? Nachdem ich erwidert hatte, war ich sofort überall komplett blockiert und gesperrt. So schnell geht das.
Furchtbare Pferdewelt, sowohl in die eine, als auch in die andere Richtung… Ich bin mir ganz sicher, dass die zwei Buben, die ich da an meiner Seite habe, meine letzten Pferde sein werden.
Zitat von Cancanca im Beitrag #27Irgendwann postete sie bei Facebook ein Bild von einem 2jährigen Hengst mit Trense. Auf meine Frage hin, warum sie einem Baby eine Trense verpassen würde, bekam ich Hasstiraden geschickt, und mir wurde erklärt, dass man das so machen müsse, wenn Hengste 3jährig zur Körung sollen. Aha???? Nachdem ich erwidert hatte, war ich sofort überall komplett blockiert und gesperrt. So schnell geht das.
Das ist durchaus ein Punkt, den ich auch schon mit Züchtern diskutiert habe, denn das beschränkt sich eben nicht nur auf die Warmblüter. Bei Haflinger, Fjord und Co ist die Körung in der Regel auch mit dreijährigen Pferden, und die werden dann häufig mit zwei schon richtig gearbeitet - weil man das eben muß, wenn man ein "fertiges" Pferd zur Körung präsentieren will. Ich finde das widersinnig, es gab natürlich einiges an Argumenten für diese Vorgehensweise - aber ich kann mich damit auch immer noch nicht anfreunden....
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Zitat von Petra L. im Beitrag #29Der Hengst wurde an Haus Schulten Baumer für 170000 Euros verkauft, da kann man nur hoffen das er dort als Reithengst und nicht als Deckhengst ist.
Dann darf man ja gespannt sein, ob man nochmal was von dem fuchsigen Jüngling hört.
Als ich den ersten Hengst für die Trakehner Musterungsreise selbst ausbildete (meinen ersten Hengst hatte ich in einen Ausbildungsstall gestellt und ihn vorbereiten lassen, weil ich zu der Zeit in Marbach meine Ausbildung machte und keine Zeit hatte), holte ich ihn vier Wochen vor der Musterung von der Wiese, übte mit ihm das Vormustern an der Hand, das Freispringen und ansonsten durfte er wieder mit seiner kleinen Hengstherde auf die Weide ... und so sah unser "Zausel" ndann auch aus Die anderen vorgestellten 2,5-Jahre alten Hengste waren alle im Lack - unserer hatte schon Ansätze von Winterfell und von den Hengstspielchen mit den Kumpels ein Loch in der Mähne. Ich habe das zwar mit der Haarspende einer Stute "geflickt", aber mein Pferdejunge sah eben aus wie ein Zweijähriger, der auf der Wiese steht ... die Muskeln der anderen vorgestellten Hengste hatte er nicht in dem Maß.
Ich fragte dann bei einem anderen Hengstbesitzer nach, wie lange denn sein Jungspund schon vorbereitet wird. Die Antwort war schockierend! Das arme Pferdchen war nach dem Absetzen ein Jahr in einer Hengstherde und seit er 1,5 Jahre alt war, stand er in einer Box und wurde täglich gearbeitet!!! Klar - der Bursche hatte Muskeln wie ein sechsjähriges M-Pferd und da lag kein Haar krumm ... aber eine Kindheit hatte er eben nicht genossen.
Umso bitterer war, dass er nicht in die Auswahl kam - verschenkte Kindheit für nichts!
Tatsächlich war unser Solaris dann ausgewählt woorden und es wurde sogar lobend erwähnt, dass ein Zweijähriger durchaus wie ein Zweijähriger aussehen darf. Ein Trensengebiss kannte unser Hengst aber auch schon - wobei ich unterm Kappzaum eine Blindtrense verwendet hatte und erst kurz vor der Musterung Zügel in die Trensenringe geschnallt hatte ... man muss den Hengst tatsächlich am Gebiss vorstellen.
Soweit hatte ich das auch akzeptieren können, wobei es nach der Musterung dann ja richtig losgeht und nach der Körung im Oktober dann auch rasch die Leistungsprüfung folgte und nicht zu vergessen, dass der Hengst zur Hengstschau im Februar möglichst unter dem Sattel vorgestellt werden sollte - wir haben unsere Hengste nach der Körung tatsächlich meistens noch ein Jahr auf die Weide gestellt. Sie verloren so natürlich die Chance auf einen frühen ersten Fohlenjahrgang und auf die Reitpferdeprüfungen für Dreijährige und die HLP legten sie fast fünfjährig ab und bekamen Altersabzug. Aber sie dirften noch mal Pferdeteenie sein und die Weide genießen.
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21.12.2022 18:19 (zuletzt bearbeitet: 21.12.2022 18:20)
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) ihre ersten Rennen. Dann gewinnen sie vielleicht 3jährig ein paar große Rennen, was ihnen einen hohen Generalausgleich einbringt (der qualifiziert sie für die Zucht). Dann kommt irgendeine größere Verletzung - Sehnenschaden z.B. Und was wird gemacht? Man nimmt sie aus dem Sport und setzt sie zur Zucht ein. 
Aber im Prinzip sind die Zuchtbuchregeln gut. In der Realität regiert Geld die Welt und leider auch die Friesenwelt.
Die anderen vorgestellten 2,5-Jahre alten Hengste waren alle im Lack - unserer hatte schon Ansätze von Winterfell und von den Hengstspielchen mit den Kumpels ein Loch in der Mähne. Ich habe das zwar mit der Haarspende einer Stute "geflickt", aber mein Pferdejunge sah eben aus wie ein Zweijähriger, der auf der Wiese steht ... die Muskeln der anderen vorgestellten Hengste hatte er nicht in dem Maß.