Im alten Forum gab es das Thema schon mal und aus gegebenem Anlass dachte ich vielleicht mag sich ja jemand austauschen, wenn ich auch weiß, dass ich mit zu den jüngsten hier zähle.
Am 07.01. hat unsere Emilia das Licht der Welt erblickt. Sie ist ein überraschungskind, denn eigentlich wollte ich nach fast 14 Jahren nicht noch einmal neu starten. Ich bin super glücklich sie zu haben, auch wenn sie in ein sehr aktives Leben hineingeboren wurde. Ich bin in einer sehr verantwortungsvollen leitenden Position angestellt, zusätzlich mit den Pferden selbstständig, versorge 12 Pferde nebst kleiner Landwirtschaft mit meiner guten Freundin, die auch angestellt ist, gemeinsam geben wir für 20 Kinder und Jugendliche unterricht und auch mein Mann ist selbstständig. Ich habe 2 Reitpferde, die natürlich zurück in den Sport sollen und müssen (PR und so).
Ich weiß, dass das ein gut gefüllter Tag ist, ich bekomme das auch soweit hin, bis auf den letzten Punkt, da ich mir den Zwerg beim Reiten natürlich nicht auf den Bauch binden kann.
Alsoher mit den Erfahrungsberichten , wie habt ihr job ,Familie, haushalt und Pferde organisiert?
Im moment stehe ich gegen 7 auf, der krümel schläft dann meist noch, mit Glück bis 10, in der Zeit lasse ich die pferde raus, mache den Haushalt und bereite das Abendessen vor. Hier koche ich für 3 male. Zwei Tage gibt's das gleiche, einmal friere ich ein, wenn das mahl dafür tauglich ist. So haben wir mittlerweile einen beachtlichen Vorrat an auftauessen. Wenn ich nicht koche, gehe ich an den Rechner und mache Büro für mich selbst, oder meine eigentliche Arbeit. 10-11 gehört dem Floh, Aufstehen anziehen, stillen, spielen. Bis ca 14 uhr arbeite ich dann nochmal und bespaße den Floh nebenbei. Von 14-17 uhr Schläft der Hase meist. Da gehe ich mit ihr im wagen raus und mache die arbeiten auf dem hof, unterricht, kümmere mich um meine reitpferde und den jungspund. Danach kann ich das krümelchen an meine schwiegermutter geben, nicht täglich, aber schon oft, die kann aber leoder nicht für mich stillen 😀 und dann soll auch ruhe für den zwerg einkehren, damit die nächte ruhig sind. Gegen 19 uhr kommt dann der papa.
Ach toll, ich gratuliere ganz herzlich zum Nachwuchs.
Und das Thema fand ich damals auch immer sehr schön, finde toll, dass Du es hier nochmal belebst. Meine Tochter ist ja nun schon recht groß und das Thema ist für mich nun nicht mehr ganz so aktuell. Ich war aber auch immer berufstätig und hatte immer mind. ein Pferd und auch zuhause in Eigenregie... und manchmal frage ich mich heute wie ich das geschafft habe.
Die pferdehaltung ist bei uns mittlerweile gut durchorganisiert. Ich habe auf dem ganzen Hof heuraufen, die insgesamt 7 1,60iger ballen fassen, so muss ich nur einmal die woche heu fahren. Als nächstes werde ich die boxen mit raufen ausstatten, so dass hier nicht täglich vorgelegt werden muss, im stall habe ich selbstteänken, die beheizbar sind. Draußen stehen große wannen. Wasser steht immer in 3 1000L wasserwägen und einem 5000L wagen bereit, ein großes fass von 5000L sammelt stetig regenwasser. Die täglichen arbeiten werden weitestgehend durch meine Freundin und die Jugendlichen erledigt, da muss ich nur sporadisch zu fassen. Als backup, wenn es mal dich zu viel oder etwas zu schwer wird, habe ich jemanden auf Abruf, der dann stundenweise hilft. Um die Pferde kontinuierlicher in Bewegung zu halten, baut mein Mann gerade an einer Führanlage- da bin ich schon sehr gesapnnt drauf.
Naja was ich hier treibe ist aber auch nicht normal. Ich will aber den Reitbetrieb aufbauen, um eine perspektive für meinen Mann und meine Freundin zu haben, denn ich weiß nicht woe lange das mit seiner Selbstständigkeit noch gut geht
Vieles ist da sicher eine Frage der Organisation, und sich die Abläufe so zu gestalten, daß es praktikabel und zeitsparend ist. Das hast Du ja anscheinend schon sehr gut organisiert.
Ansonsten kann ich zum Thema nichts beitragen, da ich keine Kinder habe.
Zitat von Picasa im Beitrag #7Meine Güte, was für ein Pensum 😳Respekt !
Da möchte ich mich anschließen, mir reichten seinerzeit schon Job (wenn auch stressig und zeitintensiv) und auch damals schon 2 Pferde. Dein Tagespensum macht mich relativ sprachlos... und kann leider zur Problemlösung auch nichts beitragen
Ich schicke auch meine herzlichsten Glückwünsche zur Geburt Deiner Tochter. Möge sie ein Leben voller Glück, Gesundheit und Erfolg erwarten und Euch allzeit nur Freude bereiten!
Bei mir ist es auch schon fast 32 Jahre her, dass ich Mama wurde und ich hatte damals in den ersten 1,5 Jahren meine Pferde noch im Einstellerstall. Das machte vieles einfacher, denn zum einen hatte ich eine super zuverlässige Reitbeteiligung mit reitendem Freund, zum anderen auch immer andere Einstaller, die meine Pferde auch mal mit raus nahmen. Dazu hatte ich zwei Kilometer vom Stall entfernt meine Eltern, zu denen ich mein Baby immer gerne für zwei Stunden bringen durfte.
Aber ich bin trotzdem - kaum dass ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, mit meiner Tochter zum Stall gefahren und ... mit Snuggli um den Bauch im Schritt ins Gelände geritten. Ob ich mich das heute noch trauen würde, weiß ich nicht, aber als Nixi sicher sitzen konnte, kaufte ich einen Mutter-Kind-Sattel und wir sind zusammen durch die Natur galoppiert. Mein Kind behauptet noch heute, dass das die schönste Zeit ihres Lebens war.
Aber als die Pferde zu uns nach Hause umzogen und ich wieder halbtags arbeiten ging, war es manchmal auch schwierig. Im Säuglingsalter konnte ich den Kinderwagen auch neben den Reitplatz stellen und irgendwann wussten meine Pferde, dass wenn das Kind schreit, man neben dem Kinderwagen einparkt und warten muss, bis das Baby gestillt wurde und wieder zufrieden weiterschläft. Es gab aber auch immer genügend Miteinstaller, die sich rührend um meine Tochter kümmerten und sich fast schon stitten, wer sie hüten darf
Als Nixi dann aber mobil wurde, musste ich das Reiten meistens auf Abends verschieben, wenn Micha zuhause war und unsere Tochter hüten konnte. Die Pferde versorgen war weniger das Problem, denn da war das Kind ja auch dabei und ich konnte sie im Auge behalten. Arbeiten war auch kein Problem, denn ich durfte meine Tochter in den Laden mitnehmen und da wurde sie dann auch von den Kunden immer entsprechend verwöhnt.
Turniere waren schwierig ... aber mehr aus dem Grund, weil mein Mann fand, dass wenn man eine Familie hat, man am Wochenende auch was mit ihr unternimmt ... also reduzierte ich meine Turnierteilnahmen auf einmal im Monat.
Als Nixi zweieinhalb war, bekam sie ihr Pony und das lief dann am Führzügel mit ins Gelände. Sie hatte den Kleinkindsattel von Wintec, der vorne einen breiten Wulst hatte mit festem Griff ... wobei mein Kind auch schnell fand, dass sie die Zügel selbst führen will und sich gar nicht festhalten muss. Das mit den Zügeln hatte ich dann so gelöst, dass die ins Reithalfter geschnallt wurden und ich den Führzügel weiter am Trensenring befestigte ... was aber auch irgendwann von meiner Tochter abgelehnt wurde, weil sie "richtig" reiten wollte und am liebsten auf meinem "richtigen" Pferd.
Zu meiner Zeit gab es im örtlichen Verein auch viele junge Mütter mit Pferd und wenn ich zur Reithalle fuhr, hatte meine Tochter immer andere Kinder, mit denen sie spielen konnte und es waren auch immer Leute da, welche die Kiddys im Auge behielten.
Würde ich aber unter den heutigen Umständen noch mal Mama werden (was aber seit 20 Jahren kein Thema mehr ist), wäre ich vermutlich nicht mehr so flexibel und unbekümmert. Wahrscheinlich würde ich aufs Reiten verzichten, um mein Kind beglucken zu können. Insofern ist es gut, dass man jung ist, wenn man Kinder bekommt, denn man hat einfach noch die passende Einstellung und genügend Energie.
Wenn ich überlege, was ich alles geschafft habe, als ich Mama wurde ... Pferde, Haus mit großem Garten, Job und all die Verpflichtungen, die man sich auflädt, wenn man noch voller Tatendrang steckt. Ich stand auch jeden Morgen um 4 Uhr auf, um erst mal die Pferde zu versorgen und raus zu stellen, mit den Hunden eine Runde zu laufen, bevor ich dann das Kind weckte und uns für die Arbeit fertig machte. Aber ich war deutlich fitter, als heute, wo ich Hilfe von meiner inzwischen erwachsenen Tochter habe - und das ist das Gute: Irgendwann sind sie groß´genug, dass sie einem unterstützen und Arbeit abnehmen können
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
...und wir haben jemanden am Stall, der nicht mal ne Karre abäppeln kann, wenn die Kinder im Kindergarten sind... Da kann die sich mal ne ordentliche scheibe abschneiden
Zitat von Picasa im Beitrag #12...und wir haben jemanden am Stall, der nicht mal ne Karre abäppeln kann, wenn die Kinder im Kindergarten sind... Da kann die sich mal ne ordentliche scheibe abschneiden
... ich erlebe das auch neuerdings immer mal wieder: Nur noch Helikoptermamis, die ihre Kinder niemals aus den Augen lassen und ausschließlich für ihre Kinder da sind. Vielleicht war ich besonders tiefenentspannt und ich schrieb es ja auch schon: Heute würde ich vermutlich auch nicht mit einem 5 Tage alten Säugling im Babytragesack vor dem Bauch ausreiten gehen - damals fand ich das aber nicht schlimm und eine Bekannte von mir, die zeitgleich ihre Tochter bekam und ihr Pferd auch im gleichen Einstellerstall hatte - und später ein Dorf weiter wohnte und das Pferd auch mit nach Hause nahm - machte es nicht anders.
Übrigens @Dori Ich habe immer Muttermilch abgepumpt und die dann den Babysittern gegeben, damit die mein Baby auch in meiner Abwesenheit mit Muttermilch füttern konnten. Das einzige Problem war, dass ich sehr viel Milch hatte und immer mit diesen Bechern auf den Nippeln rumlaufen musste ... und in den Trabverstärkungen schwappte da dann auch mal was raus und ich sah entsprechend aus
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Von mir auch herzlichen Glückwunsch zum Familienzuwachs. Da hast du aber einen braven Fratz, der bis 10 schläft. Als reitende Mama kann ich mich hier auch einreihen. Damals als meine Tochter geboren wurde, standen meine Pferde noch in Offenstallhaltung mit Mithilfe. Das war immer ein Jonglieren. Stalldienst mit Kind auf dem Bauch, ( das ging ordentlich ins Kreuz), der Schwiegermutter geben, oder im Kinderwagen dabei. Als sie ein Jahr alt war wurde der Offenstall aufgelöst und ich wurde Einsteller. Dann bin ich immer zur Schlafenszeit zum Stall gefahren, hab sie im Auto schlafen lassen, und bin mit Babyphon schnell geritten. Später wollte sie dann selber reiten, einen Mutter Kind Sattel hätte ich auch gerne gehabt, konnte den mir aber nicht leisten. Zudem mein Mann dafür null Verständnis hatte. Dem war das, zu der Zeit nur noch eine, Pferd schon zuviel. Dann kam meine zweite Tochter und wieder war es schwierig, freie Zeit zum reiten zu bekommen. Als meine erste Tochter 14 war, bekam sie ihr eigenes Pferd, Taray, und noch heute bin ich reitende Mama, da wir immer zusammen pferdeln Heute ist sie 25. Meine zweite Tochter hat mit Pferden nix am Hut.
Glückwunsch zum Nachwuchs Möge sie immer so ein braves, unkompliziertes Mädel bleiben
Ich war immer Einsteller und hatte meine Pferde in Vollpension. Damals als mein Sohn geboren wurde, hatten wir unsere schwarze Morella und ihre nicht ganz ein Jahr alte Tochter Cuvee. Leider ( zu meinem Vorteil ) konnte ich meinen Sohn nicht sehr lange stillen und er brauchte relativ bald schon zusätzliche Babynahrung, um satt zu werden. Das erleichterte die Sache für mich ungemein, weil ich mehrmals in der Woche das Baby bei Uroma, Oma oder Opa abgeben konnte um schon mal für 2h zu den Pferden zu flitzen. Ich legte das auch meistens in seine Schlafzeiten - aber falls er gerade Hunger bekam, so gab es eben ein Fläschchen. Ich nahm das Kleinkind nur sehr selten mit in den Stall, weil ich mich selber nicht so stressen wollte und weil ich genug Familien-Babysitter hatte, die mir das Kind gerne abgenommen haben. Nur an den Wochenenden gab es oft Familienausflüge, wo wir mit Hund, Pferd und Kinderwagen durch die Gegend wanderten.
Als er größer wurde, liebte er es ebenfalls, auf der damals gut 3 jährigen Cuvee mit mir mitzureiten - "zu fliegen" wie er es nannte - vor mir im Westernsattel und die Hände weit seitlich gestreckt und im Galopp mitwippend. Oder er lief mit der Puppe am Strick in der Gegend herum - und spielte mit ihr Fangen. Ich habe dazu ganz entzückende Videos, aber die sind von einer gar schrecklichen Qualität ( entsprechend dem technischen Stand der Handies damals ) Als er in der Volksschule war, hielt ich auch eine wöchentliche "Voltigier"- bzw "Turnen am Pferd" Stunde ab, bei der einige Buben und Mädels aus seiner Klasse mitmachten. Und Asterix und Cuvee machten ihren Job dabei mehr als perfekt. Leider verlor sich sein Interesse am Reiten selber mit den Jahren - auch wenn er nach wie vor sehr an den Pferden hängt, gerne mit ihnen Spazieren geht und mit ihnen kuschelt.
Andalusierforum - Das virtuelle Treffen für Liebhaber der Pferde iberischer Rassen
»
Unser Stübchen
»
Smalltalk
»
Reitende Mütter
Thema drucken
03.02.2023 10:39 (zuletzt bearbeitet: 03.02.2023 10:40)
Antworten
Heute ist sie 25. Meine zweite Tochter hat mit Pferden nix am Hut.
