Hallo ihr Lieben,

ich bin auf der Suche nach Anregungen für eine bessere Einstreu im Offenstall.
Momentan haben wir es ganz 'traditionell', die Liegeflächen mit Stroh eingestreut, darunter ist schlichter Betonboden. Bei meinem Wallach geht das ganz gut, da kann ich das Nasse und die Äppel rausnehmen und habe noch viel sauberes, trockenes Stroh übrig, sodass ich nur ein bisschen nachstreuen muss. Bei der Liegefläche seiner 'Mitbewohnerin' sieht das leider ganz anders aus; Da ist die Einstreu nach einem Tag so durchgewühlt und durchgesifft, dass man fast alles rausnehmen und ganz neu einstreuen muss (was möööglicherweise auch mit daran liegt, dass meiner zum Pinkeln auf ihre Seite rübergeht ). Das tut Strohverbrauch und Misthaufenvolumen nicht gut und ist auch für die Pferde nicht schön. Im zweiten Offenstall ist es ähnlich. Also sind effiziente (und möglichst auch bezahlbare) Alternativen gefragt.

Wir hatten uns schon über Hanfstroh informiert, weil das ja viel saugfähiger sein soll, aber gesagt bekommen, dass man damit nur Matratzenstreu machen kann. Das möchten wir nicht.
Wir hatten auch schon Boxenmatten angedacht, da haben wir aber Sorge, dass der Urin sich darunter sammelt und es dann stinkt, weil durch den Betonboden ja nichts abläuft .

So, nun mal her mit euren Ideen und Erfahrungsberichten :)

Holzpellets. Wenn du sie nässt und was platt drückst ergibt das eine tolle weiche Matte die sehr ergibig ist.
Außerdem stinkt es kaum nach Urin.
Ich liebe die Dinger!

Die hatte ich auch schon im Kopf, allerdings sin die Miteinsteller da eher skeptisch. Aber einen Versuch wäre es ja wert... Wie ist es denn da mit der Entsprgung? Momentan geht der Mist teils an Bauern als Dünger, teils in die Biogasanlage. Das geht bei dem Zeug ja wahrscheinlich nicht, oder?

Zuerst mal würde ich die Pferde "umerziehen", dass sie nicht mehr den Stall als Klo benutzen. Das funktioniert ganz gut, wenn man eine Weile mal nur den nackten Betonboden ohne Einstreu lässt (das geht natürlich besser im Sommer) und draußen eine angenehme "Pinkelstelle" anbietet. Wenn sie das verinnerlicht haben, würde ich über Stallmatten nachdenken - da pinkeln sie auch meist ungern drauf, da es spritzt. Ich habe in meinem O-Stall sogar nur einen alten Teppichboden liegen, allerdings pinkeln und äppeln meine auch wirklich nie in den Stall.

Mhmm, ich hab ja derzeit auch ein großes Fragezeichen deswegen auf der Stirn.

Wir haben gestern jetzt die eine Ecke des Stalles, die parallel zum Heulager mit abgesperrt war, komplett aufgeräumt. Das Heulager möchten wir noch mit Balken und Schwartenbrettern einfrieden, vorn ein Tor dran und gut. Somit haben die Damen dann noch 55m² zur Verfügung.

Hier mal eine Skizze, allerdings nicht maßstabsgetreu, dazu bin ich zu dusselig:
[[File:Skizze1 Stall.pptx]]

Ich hoffe, das ist so verständlich. Die grünen Elipsen sind Heusäcke und das blaue Sechseck die Tränke. Beides durchaus variabel.
Das Tor zum Weg hin bleibt immer verschlossen. Das Tor zum Paddock ist im Sommer ganz auf, jetzt nur noch halb.
Der Stall hat ca 10 X 7 x 3,5 m, ein Tor misst in der Länge ca 4 oder 5 m, hoch ist es gute 3 m.

Jetzt mein Problem, die vom Weg linke Ecke des Stalles, direkt neben dem (geschlossenen) Tor ist die "Haufenecke", auch ohne Stroh wird da hingeköttelt.
Das heisst, das entfällt schon mal als Schlafplatz. Kann ich denn davon ausgehen, wenn ich im restlichen Stall einstreue, dass da nicht geköttelt wird?
Sie schlafen zwar am liebsten draussen, aber eine Alternative will ich schon bieten, wenn möglich, ohne dass jeden Tag alles komplett raus muss.
Wie sind eure Erfahrungen?
Ist sicher eine sehr blöde Frage, aber das ist unser erster selbstständiger Winter.

Sowohl Holzpellets als auch Hanf ergeben eine Art Matratze , ist die gut gemacht und sticht man die nicht an, entfällt die Geruchsbelästigung.Das stink wesentlich weniger als eine Strohbox. Ich habe immer nur einmal die nassen Stellen in der Woche raus gemacht und sonst nur geäppelt , immer von außen nach innen gearbeitet, d.h. Außen frisches, innen eher das noch was trockenere alte, somit kann man die Mitte austauschen und die Ränder bleiben sauberer. Hat immer gut funktioniert, nun habe ich nun noch Stallmatten und da wird kaum draufgepinkelt, klar wenn man die mal zum groß reine machen raus holt ist das Schweinskram.Bei mir samelt es sich wenn mal in einer Ecke in die ich dann gammeliges Heu kehre welches dann die Pipi aufsaugt, die ich dann am nächsten Tag mit rausnehme.

wir haben in der liegefläche sogenannten "waldboden", ein spezieller grünkompost. hier: http://www.offenstallkonzepte.com/aktuelles/neue-einstreu-variante-im-offenstall.html gibts einen artikel dazu

Zum 'Umerziehen': Leider sind die beiden relativ wasserscheu und bleiben drinnen, sobald ein paar Tropfen vom Himmel fallen . Bei gutem Wetter sieht der Stall deutlich besser aus, aber jetzt bei dem Dauerregen sind das echte Stubenhocker. Zudem sind sie auch relativ 'schmerzfrei' was das Spritzen angeht, und pieseln auch auf den blanken Beton, wenn grad kein Stroh da ist Umerziehen wird also eher schwierig. Meiner ist ja imemrhin so weit, dass er nicht in sein eigenes Bett pieselt, sondern das Stroh der Stute benutzt

Wie ist das denn bei den Holzpellets - kann man damit auch nur einen Teil als Liegefläche einstreuen oder braucht das eine äußere Begrenzung, sodass man den ganzen Stall einstreuen muss? Wären bei beiden Stallteilen immerhin 120 qm...Und nochmal die Frage, wie entsorgt man das Zeug? Felddünger oder Biogasanlage fällt ja wahrscheinlich raus...

Zitat von despejada im Beitrag #7

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wir haben in der liegefläche sogenannten "waldboden", ein spezieller grünkompost. hier: http://www.offenstallkonzepte.com/aktuelles/neue-einstreu-variante-im-offenstall.html gibts einen artikel dazu

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ich weiß nur, dass man das im kompostwerk bekommt.... musst mal googlen, das thema wurde schon in verschiedenen foren besprochen. inkl. vor- und nachteilen, verschiedenen sorten und lagerungsmöglichkeiten.
ich hatte dieses jahr mal einen testlauf mit rapsstroh gemacht, da das angeblich recht staubfrei sein soll (staubempfindliches hustenpony) UND nicht gefressen werden soll. das wiederum hat mein pony wenig interessiert, der ist da dran gegangen. blöderweise ist das stroh dann an stellen, wo regen hin kam (offene seite und minimal unter der seitenwand des unterstands), unten drunter schimmelig geworden, so dass ich zurück zum waldboden bin.
den muss man je nach witterung evtl etwas feucht halten (giesskanne), damit es nicht staubig wird, aber ansonsten fahren wir wirklich gut damit.

Meist gibt es Kompostwerke in allen Regionen, mal bei Müllentsorgung googeln, oft ist das gekoppelt oder Landschaftsgärtner fragen.
Ich hatte auch schon Ponys die Hanfeinstreu gefressen haben. Man kann auch gut unter der Stroheinstreu mit Hanf oder Holzpellets arbeiten, das saugt gut die Pisse auf und das Stroh bleibt trockener. Könnte mir gut vorstellen nur die Hälfte des Stalles damit einzustreuen , am Anfang muss man es vielleicht etwas zusammen kehren ist es angefeuchtet bleibt es eigentlich wo es ist.

Wir haben im Offenstall Späne eingestreut und drunter haben wir Gummimatten, weil vorher hatte die Pferde schon mal Liegestellen.
Und mir den Matten ist alles tippi toppi

Ich nehme die Holzpellets als Unterlage, darauf kommt dann ganz normal Stroh, es dauert ein paar Tage bis sich das setzt, aber ie Pellets saugen nachdem sie sie zersetzt haben super auf und entsorgen tu ich es dann alle 3-4 Wochen wenn Grundreinigung angesagt ist und alles komplett sauber gemacht wird.
Ansonsten wird in der Zeit nur abgeäppelt und wenn nasse Stellen nach oben durch kommen, diese entfernt.

Entsorgen tu ich das ganze ganz normal mit dem Mist, zum Bauern aufs Feld.

Hozeinstreu( Pellets, Sägespäne) in größeren Mengen nehmen die Bauern manchmal nicht gerne ab, ich meine wegen Lingin , in kleineren Mengen fällt es wohl nicht auf. Bei Hanfeinstreu ist dies wohl nicht der Fall.