Aufgrund einer Diskussion mit einer Freundin und durch den MiFu-Thread hier angeregt, wollte ich mal wieder die Futterration für meinen Oldie berechnen und entsprechend das MiFu anpassen. Als MiFu füttere ich Equipur Senior.

Jedoch stoße ich wieder auf das gleiche Problem, für das ich noch keine Lösung gefunden habe. Bei den Mengen, die ich ihm füttern muss, komme ich bei Proteingehalt und Energiemenge immer deutlich zu hoch, Calcium und Phosphor natürlich auch, wobei das Verhältnis einigermaßen stimmt. Eisen ist viel zu niedrig, Kupfer etwas, Mangan deutlich zu niedrig, Selen ist etwas zu hoch, Vit. A, D und E sind natürlich auch zu hoch.

Aktuell bekommt er am Tag ca. 5 - 6 kg Heu, 4 - 6 kg eingeweichte Heucobs, 3 kg Hafer, evtl. 1 kg Maisflakes und ca. 50 g MiFu und 50 - 100 ml Leinöl. Die höheren Mengen sowie Maisflake, MiFu und Leinöl bekommt er nur dann, wenn ich am Stall bin, also 4 - 5x pro Woche.

Gerechnet habe ich die Ration mit reduzierten Mengen für Heu (4 kg) und Hafer (1,5 kg), weil er das nicht mehr so richtig verwerten kann. Er ist jetzt 32 und die Zähne im Unterkiefer sind ziemlich aufgebraucht.

Ignoriere ich die Futterberechnung komplett und mache weiter wie bisher oder suche mir noch ein Spezialfutter, was insbesondere Eisen, Kupfer und Mangan zuführt oder suche mir noch mehr Werte bzw. lasse von einem Profi die Ration nachrechnen?

Schwierig , aber mal ein Text zum Nachdenken :
Wertvolle Aminosäuren werden z.B. durch das Zufüttern von Bierhefe aufgenommen, während gerade käuflich zu erwerbende Kombipräparate wie z.B. das allseits beliebte Zink/Selen Gemisch sich im Prinzip gegeneinander nicht nur stört sondern vermutlich sogar aufhebt!
Quelle
http://wp1057438.server-he.de/pftr/conte..._txt=ab06121004 :

----------------- Aufnahme wird gesteigert durch: -------------Aufnahme wird verringert durch:
Kalzium-------- Vitamin D, A ------------------------ Magnesium
Zink --------- Aminosäuren ----------------------------- Kupfer, Kalzium, Eisen, Mangan, Selen, Kadmium
Kupfer------- Aminosäuren-------------- Zink, Kalzium, Eisen, Molybdän, Vitamin C
Magnesium ----Vitamin D ----------- Kalzium, Natrium
Natrium ------ Aminosäuren ----- Kalzium, Magnesium
Chrom ------- Aminosäurechelate ------- Zink, Eisen, Mangan
Selen ------ Aminosäuren -------- Kupfer, Kadmium, Quecksilber, Schwefel, Blei, Zink
Eisen----- Vitamin C -------- alzium, Magnesium, Zink, Kupfer, Chrom, Mangan, Kadmium, Kobalt, Phosphor
( leider funktioniert die Tabelle hier nicht richtig)
Die Tabelle zeigt, dass, wenn man einmal ungerechtfertigt mit der Zufütterung einer Substanz begonnen hat, ein Teufelskreis entstehen kann, der immer weitere Gaben anderer Stoffe nötig macht. Dies alles läßt einen sehr an Schillers Wallenstein-Drama denken, in dem es heißt: "Das nämlich ist der Fluch der bösen Tat, dass sie, fortzeugend, immer Böses muß gebären!" Auch im Falle eines niedrigen Selenwertes, der durch pferdeuntypisches Futter verursacht wurde, beobachtet man nach einiger Zeit Krankheitssymptome am Pferd, weil dann die Ausweichmechanismen evolutionsbedingt in diesem Fall nicht oder nur eingeschränkt greifen können: Sie sind nämlich gar nicht dafür konzipiert, weil der Fall eines solchen Futters in den Jahrmillionen der Evolution nie auftrat! Mineralfutter ist evolutionsbiologisch betrachtet pferdeuntypisches Futter, weil mit diesem Substanzen verabreicht werden, die aus ihrem Zusamenhang mit anderen sekundären Pflanzeninhaltsstoffen herausgerissen wurden. Auf die Feinabstimmung mit wenigstens einem Teil dieser schätzungsweise ungefähr 40.000 sekundären Pflanzeninhaltsstoffen ist das Pferd aber angewiesen.


Somit kann ich Dir zum Mineralfutter wenig raten.
Bierhefe füttere ich weil ich die Aminosäuren wichtig finde, weil es dafür sorgt das das Pferd das Futter mit seinen Inhaltsstoffen besser verwerten kann.

Reiskleie eignet sich sehr gut auch in kleinen Mengen um Pferde auf zu füttern, enthält auch viel Energie( in Form von Fett) ist aber nicht so Stoffwechsel belastend, mit Öl Zufütterung sollte man sparsam sein, da Pferde keine Galle haben und das nicht so gut verwerten können, bzw. es dann von der Leber verarbeitet werden muss .
Bei Reiskleie und Ölsaaten ( z.b. frisch geschroteter Leinsamen und Sonnenblumenkerne scheint die Verwertung anders zu funktionieren)
Reiskleie kann man sehr gut mit in Heucobs rühren und ist bei der Firma Holzner günstig zu beziehen.
Wenn Du was zufüttern möchtest was nicht so energiereich ist, so würden sich Rübenschnitzel anbieten ( ich füttere die Speedi Beets von Pavo) die Quellen in 10 Minuten (wenn es kalt ist etwas länger oder mit warmen Wasser) die Pferde fressen es sehr gerne , gerade Pferde mit Kauproblemen kann man so gut zusätzliche Rohfaser zu füttern, außerdem sind sie gut für den Darm. Könntets Du auch zusammen mit den Heucobs füttern.
Ich finde die Menge die er bekommt schon recht hoch und würde einen Teil des Hafers/ Mais durch Reiskleie und Rübenchnitzel ersetzen, da ich denke das die große Menge auch den langsameren Stoffwechsel belasten kann. Da er Zahnprobleme hat kann er diese weichen Komponenten dann auch besser verwerten.

"Gerechnet habe ich die Ration mit reduzierten Mengen für Heu (4 kg) und Hafer (1,5 kg), weil er das nicht mehr so richtig verwerten kann. Er ist jetzt 32 und die Zähne im Unterkiefer sind ziemlich aufgebraucht."

Ob Deine Rechnung so aufgeht ist ja sehr fragwürdig, weil Du ja nicht sagen kannst was er genau davon verwertet.
Ist der Hafer gequetscht ? Sonst geht er ja auch gerne ganz durch und kommt so hinten wieder raus, oder wenn er zu lange gequetscht ist , ist auch nicht mehr soviel der Inhaltsstoffe drin enthalten.

Ich habe nur mal aus Neugier mal kurz die Grundration ohne Schnickschnack berechnet....

Futteralt.JPG_2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Ist sicherlich nicht ganz stimmig, denn ich musste viele Annahmen treffen (Gewicht des Pferdes, Werte Heucobs und und und) - Auf welche Werte kamst Du bei Deiner Rationsberechnung?

So berechnet, also 5.5 kg Heu, 5 kg Heucobs, 3 kg Hafer sind tatsächlich die Verhältnisse nicht ganz so optimal wenn man die Verhältnisse anschaut...

Hallo Jasmin,

ich bin mir nicht ganz sicher, was Du mir mit Deinem grünen Text genau sagen willst? Ich interpretiere daraus entweder, dass ich Aminosäuren in Form von Bierhefe zufüttern soll oder aufpassen muss, welches Spurenelement ich wie in welcher Menge zugebe, damit es nicht was anderes behindert. Zum Artikel: mangelndes Selen ist, wenn ich Hafer und Mais füttere, definitiv nicht das Problem. Aktuell habe ich einen Überschuß berechnet. Daran würde ich überhaupt nichts machen. Dafür habe ich Eisen mit 75 mg in der Ration berechnet (über das MiFu) und der Bedarf liegt, wenn mich meine Tabelle nicht trügt, bei 720 mg.

Rübenschnitzel habe ich vor Jahren schon gefüttert. Damit kommt er nicht wirklich gut klar. Er frisst sie, wenn überhaupt, nur noch mit langen Zähnen und nimmt mir dabei dann auch noch ab.

Der Hafer wird ca. alle 3 Tage gequetscht und ja, ich muss unterstellen, dass er vieles davon nicht mehr wirklich verdauen kann, denn einiges kommt auch hinten raus. Dummerweise besteht er aber auf Krippenfutter. Seine Heucobsration erhält er an der Paddocktür, weil er damit ordentlich rummatscht und vieles auf dem Boden landet. Den größten Teil davon frisst er auch wieder auf, aber in der Einstreu, egal welcher, kommt das nicht sehr gut. Vom Heu frisst er auch nicht mehr alles auf und wieviel er davon verstoffwechselt, kann ich natürlich auch nicht sagen.

Reiskleie kenne ich nur in pelletierter Form. Die muss ich definitiv einweichen, sonst besteht die Gefahr der Schlundverstopfung.

@Viii: ich komme auf ähnlich Werte wie Du. Das einzige, was ich sehe, wo ich sinnvoller kürzen kann, ist der Hafer.

Zitat von Geisterlicht im Beitrag #5

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@Viii: ich komme auf ähnlich Werte wie Du. Das einzige, was ich sehe, wo ich sinnvoller kürzen kann, ist der Hafer.

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Zitat von Viii im Beitrag #6

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[quote=Geisterlicht|p5948]

Anpassung des Ca:P Verhältnis wäre mein nächster Schritt... Deinen Ansatz mit den Maisflocken würde rechnerisch in diesem Sinn aufgehen. Ganz mutig gefragt: was wäre, wenn Du komplett auf Hafer verzichtest?

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Zitat von Geisterlicht im Beitrag #7

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Bei Fütterung von Heucobs ist das Ca:P-Verhältnis eigentlich schon recht gut. Bender sagt, glaube ich, 2,1:1.

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2,1 : 1 ist der Wert, den Bender für Pre Alpin zugrundelegt. Wir werden ab diese Woche die von Schröder verwenden. Da muss ich die genauen Werte nochmal beim Hersteller erfragen.

Was ich mich frage, kann ich bei einem alten Pferd hinsichtlich der benötigten Energiemenge eigentlich tatsächlich den gleichen Wert zugrundelegen? Ich würde fast sagen nein. Anhaltspunkte gibt es dazu aber vermutlich nicht, oder?

Zitat von Geisterlicht im Beitrag #9

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Was ich mich frage, kann ich bei einem alten Pferd hinsichtlich der benötigten Energiemenge eigentlich tatsächlich den gleichen Wert zugrundelegen? Ich würde fast sagen nein. Anhaltspunkte gibt es dazu aber vermutlich nicht, oder?

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So mit Heu, Heucobs, ein bisschen Hafer, etwas Öl und Dein Mineral komme ich auf folgenden Werte:

Futteralt2.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Ist alles soweit grün, nur mehr Rohfaser müssen wir irgendwie reinbekommen :)

So jetzt schaue ich die Spurenelemente, Vitaminen & Co an.....

Zitat von Geisterlicht im Beitrag #5

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Hallo Jasmin,

ich bin mir nicht ganz sicher, was Du mir mit Deinem grünen Text genau sagen willst? Ich interpretiere daraus entweder, dass ich Aminosäuren in Form von Bierhefe zufüttern soll oder aufpassen muss, welches Spurenelement ich wie in welcher Menge zugebe, damit es nicht was anderes behindert.

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Vii, das Programm kannte ich bisher noch nicht. Sieht sehr interessant aus, der Preis allerdings auch zumindest für die Version, die ich bräuchte, wenn ich mehr Mineralien und auch die Aminosäuren berechnen lassen will :-( Im Moment rechne ich von Hand. Aminosäuren kriege ich damit aber nicht erfasst und ich habe auch nur die Standardwerte für Erhaltung.

@Jasmin: Das war mir schon klar, dass die Spurenelemente in Abhängigkeit voneinander stehen. Wie gesagt ist mir der Eisenwert viel zu niedrig. Aber das ist ja nur eine der Herausforderungen ;-)

Ich finde Rübenschnitzel eine ziemlich zähe Angelegenheit. Ich glaube, er kriegt die mittlerweile auch gar nicht mehr gekaut. Die Zähne im Unterkiefer sind fast aufgebraucht. Ich habe die 1,5 Jahre gefüttert, danach fraß er die nicht mehr. Damit war es extrem schwer, sein Gewicht zu halten. Im Moment klappt das mit der Ration, die er bekommt, wenigstens einigermaßen. Ich hätte auch gerne noch etwas mehr drauf, aber das klappt schonmal gar nicht.

Ich habe heute nochmal die Mengen (bis auf Heu) nachgewogen. Damit komme ich auf ca. 5,4 kg Heucobs und 2,5 kg Hafer, den er bekommt.

Die neuen Heucobs haben einen höheren Rohfasergehalt, als die von Viii angenommen, wenn ich das richtig sehe. Angegeben sind nur folgende Werte: Rohprotein: 10,0
Rohfett: 2,5
Rohfaser: 32,0
Rohasche: 8,8

Als Heuersatz gibt der Hersteller 0,5 - 1 kg/ 100 kg LM und als Alleinfutter 1,3 kg/ 100 kg LM an.

ok... Neue Berechnungen mit Deinen neuen Daten:

Futteralt3.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

-> ich würde auf jeden Fall die Haferportion reduzieren, so hättest Du auch das Ca:P Verhältnis ein Stück ausgeglichen. Auch so hat er eher eine Überversorgung an Allem momentan....

nun die Spurenelemente:

spurenelemente.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Da sehe ich ein Problem in der Zinküberversorgung bzw. besser gesagt der Kupferunterversorgung. Wenn z.B. Kupfer fehlt, häuft sich Eisen in der Leber an, und es kommt zu Eisenmangel-Anämie, einer Form von Blutarmut. Möglicherweise kann aber auch zuviel Kupfer Anämie hervorrufen. Auf jeden Fall ist die sensible Balance zwischen Eisen und Kupfer sehr wichtig. Zuviel Eisen kann wiederum zu einer Unterversorgung von Kupfer führen. Die beiden Spurenelemente Eisen und Kupfer unterdrücken sich gegenseitig ebenso wie Zink und Kupfer. Wenn eine zeitlang zu viel Zink in den Körper gelangt, wird Kupfer in den Darmwänden gefangen und kann nicht verwertet werden. Dies kann unter Umständen passieren, wenn zinkreiches Mineralfutter über längere Zeit eingenommen werden... Das gesunde Getreide-Zink hingegen enthält Kupfer in einem natürlichen Verhältnis und garantiert somit sowohl ausreichend Zink als auch Kupfer für den Stoffwechsel (-> das würde heissen Mineralfutterauswahl überdenken... oder?)

Was hälst Du von dem Ganzen? (ich bin kein profi, ist nur eine Anregung und ich muss zugeben, ich finde diese Rationsberechnungen hochspannend )

Zitat von Geisterlicht im Beitrag #13

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Vii, das Programm kannte ich bisher noch nicht. Sieht sehr interessant aus, der Preis allerdings auch zumindest für die Version, die ich bräuchte, wenn ich mehr Mineralien und auch die Aminosäuren berechnen lassen will :-( Im Moment rechne ich von Hand. Aminosäuren kriege ich damit aber nicht erfasst und ich habe auch nur die Standardwerte für Erhaltung.

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