Interessant. Wie seht ihr das? Achtung langer Text. Gefunden auf FB. Musste 2 Links entfernen es waren unserem Forum zu viele.
Was ich übrigens nie verstehen werde ist die ominöse Front Bauern vs Grüne. CDU und Bauernverband haben über Jahrzehnte mit der Förderung industrieller Großbetriebe bäuerliche Familienbetriebe zerstört. Grüne haben mit dem EEG riesige Einnahmequelle für Landwirte geschaffen. Ich hab 10 Jahre lang bei einer Solarfirma gearbeitet und Landwirte - und zwar JEDER Größenordnung - waren damals mit unsere wichtigsten Kunden. Fast alles Höfe haben riesige Dachflächen, mit dem EEG entstand so für alle, die ein bisschen offen waren, eine hervorragende Einnahmequelle, die kaum Arbeit verursacht. Wer einmal die Küste lang gefahren ist, weiß was ich mein. Da reiht sich PV-Anlage an PV-Anlage, häufig wurden sogar extra Hallen für die PV gebaut. Die Einnahmen sind über 20 Jahre sicher und werden in vielen Fällen jede Agrardieselvergünstigung übertreffen. Grüne setzen sich zudem auf europäischer Ebene und in Deutschland für eine Veränderung der Subventionspolitik ein, die kleineren - häufig familiengeführten Betrieben - zugute kommt. CDU und der von Großbauern geführte Bauernverband blockieren alle Versuche den Subventionen so endlich Lenkungswirkung zu geben. Nicht zuletzt sitzen viele der führenden Bauernvertreter fröhlich in Aufsichtsräten der Ernährungsindustrie. Warum eigentlich? Denn da kommen wir dem tatsächlichen Problem der Landwirte näher. Wir haben in Deutschland ein Oligopol der Ernährungsindustrie. Inzwischen wird der Markt von nur noch 4 Konzernen bestimmt. Und so aggressiv die Bauernvertreter gerade gegen die Ampel und vor allem gegen die Grünen auftreten, so merkwürdig handzahm waren sie häufig gegenüber der Ernährungsindustrie, woran sicher der ein oder andere Aufsichtsratsposten nicht ganz unschuldig war. Klingt so gar nicht nach Interessenkonflikt oder? Wir haben seit Jahrzehnten einen permanenten Wachstumsdruck weil der Anteil der Landwirte am verkauften Produkt stetig sinkt. Von 1970 bis heute sank der Anteil der Landwirte bei Milch von 58 % auf 36 % bei Kartoffeln von 58 % auf nur noch 23 % und bei Eiern sogar von 88 % auf 38 %! Während in der gleichen Zeit die Eigner von Lidl/Kaufland und Aldi zu Deutschlands reichsten Milliardären wurden. https://www.landwirtschaft.de/.../welcher-anteil-der... Und der Bauernverband stand immer voll hinter dem auch dadurch erzwungenen "Strukturwandel" der nichts anderes heißt als: The winner takes it all. Anders gesagt: Größer frisst kleiner, weil größer stärker skalieren und investieren kann, also heißt es wachsen um jeden Preis und natürlich auf Kosten der Kleinen. DAS HÖFESTERBEN WAR VON BAUERNVERBAND UND UNION IMMER GEWOLLT. Der einzige Ausweg für Landwirte in so einem Umfeld mit einem faktischen Preisdeckel der Produkte ist neben dem aggressives Wachstum die geschickte Nutzung von Subventionen. Denn Subventionen machen je nach Art des Betriebs im Schnitt 50 % des Einkommens aus bei Nebenerwerbslandwirten sogar 90 %! https://www.agrarheute.com/.../waere-bauern-keine-agrar... Leider haben aber auch die Subventionen, die so reichlich aus unser aller Steuergeld fließen, wenig Lenkungswirkung. CDU und Bauernverband bzw. Landwirtschaftslobby verhindern auf EU-Ebene seit Jahrzehnten eine stärker Berücksichtigung anderer Faktoren als der Flächengröße. Wobei man CDU & Bauernverband durchaus synonym verwenden kann weil die Mitgliedschaft in dem einem Verband meist die Mitgliedschaft in dem anderen bedingt. Wahr ist nun wiederum, dass die Bürokratie auch durch und für Umwelt- und Naturschutzvorgaben immer weiter zugenommen hat. Und hier zeigt sich immerhin ein Problem, an dem die Grünen nicht komplett unschuldig sind. Denn egal ob groß oder klein, die Formulare und Abläufe sind die gleichen oder ähnlich. Das heißt: Kleine Familienbetriebe müssen mühsam nach Feierabend Förderung beantragen oder verzichten darauf weil der Aufwand zu groß ist - große Betriebe mit 100 Mitarbeitern stellen dafür einfach einen Profi ab. Hier muss also ein Ziel sein Natur- und Umweltschutz so einfach und unbürokratisch wie möglich zu erreichen. Da hätte die Union allerdings durchaus für kämpfen können. Sie hat von 2008 bis 2021 den Landwirtschaftsminister bzw. die Landwirtschaftsminiterin gestellt und war in der EU faktisch an der Regierung: Von systematischem Bürokratieabbau kann man aber komischerweise nicht berichten. Dabei hat die Union auch in den Ländern häufig das Landwirtschaftsministerium - da sollte man sich doch einigen können. WOVON man aber gehört hat waren ständige Bemühungen von Union und FDP den Ausbau des Bioanbaus auszubremsen. Dabei war EXAKT der jahrzehntelang für viele kleinere Betriebe der letzte Rettungsanker. Die Konversion schaffen die Betriebe aber häufig nicht aus eigener Kraft, denn die ist teuer. 2-3 Jahre lang produziert man zu Biokosten - kann aber nur zu konventionellen verkaufen. Ohne Rücklagen oder staatliche Unterstützung ist man da verloren.
CDU-geführte Regierungen haben zudem 16 Jahre zugesehen wie bundeseigene Länderreien vor allem nach der Wende an den Meistbietenden und damit nicht selten an Großinvestoren und Investmentgesellschaften aus dem Ausland verscherbelt wurden, die dann die Pachtpreise für die Landwirte auf ein Mehrfaches hochzogen. Immer wieder wurde angemerkt, dass es klüger wäre wenn Bund und Länder die Flächen halten und preisdämpfend einsetzen. Aber...das große Geld aus der weiten Welt es lockte zu sehr. Erst die Ampel hat diese Politik endlich beendet. Trotzdem läuft die Landübernahme auf den Gesamtflächen weiter. Über die praktische Gesetzeslücke der Share Deals können Beschränkungen ausgehebelt werden indem der Investor dem Landwirt einen Feigenblattanteil lässt. https://www.mdr.de/.../acker-flaeche-investoren-aldi... Dagegen kämpft z.B. Thüringen mit Unterstützung der bäuerlichen Arbeitsgemeinschaft. Und wer ist dagegen? Na? Genau. Der Bauernverband. Seid ihr auch so ÜBERRASCHT wie ich? https://www.mdr.de/.../agrarstrukturgesetz-landwirtschaft... Man kann also final sagen: Die Grünen sind schuld WEIL DIE GRÜNEN SCHULD SIND. Das reicht als Argument. Denn diese merkwürdige Phalanx aus CDU / Bauernverband + vielen Landwirten ist nur eine wegen Stallgeruch. Weil man sich halt kennt und aus der gleichen Ecke kommt. Und in der Ecke findet man Grüne halt doof, weil man sie doof findet, weil sie der Vater bereits doof fand und der Opa sowieso - obwohl einen die eigenen Leute permanent hängen lassen und den Landhaien zum Fraße vorwerfen. Und die Solaranlage baut man dann halt schon aufs Dach, weil es nunmal finanziell Sinn macht, und freut sich über die Pacht für die Windrakftanlagen - aber anrechnen tut man das den Grünen trotzdem nicht. Feindbilder sind nun einmal einfach wirkmächtiger als Logik und Realität.
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
MICH würde da als erstes der Hintergrund, sprich, auch die konkrete Quelle (Wer schreibt das? Welchen Hintergrund hat der Autor?) - da reicht mir "bei FB gefunden" tatsächlich nicht so richtig aus. Was für mich halt schon eine gewisse Relevanz hat.
In einigen Punkten stimme ich durchaus zu, spannend sind ja unter anderem die schwindenen Gewinnspannen für Landwirte, die immerhin für die Produkte zuständig sind, die am Ende im Regal landen. Einige schütteln den Kopf, und erklären, dass es doch lächerlich wäre, wenn die Bauern schreiben, "ihr braucht uns" - weil die Produkte doch sowieso aus dem Ausland kommen. Für mich der pure Hohn. Wir schreien nach Umweltschutz, wollen möglichst umweltverträglich leben - und reden da der Landwirtschaft, die essenzielle Produkte, nämlich zur Herstellung von Lebensmitteln (und Futtermitteln) in Deutschland produzieren, dabei ihre Umweltziele einhalten, die höchsten Auflagen haben im Vergleich zu anderen Ländern, die echte Relevanz ab.... weil man ja eh noch Getreide aus der Ukraine bekommt (da ist es es sicherlich so, dass keine ungesunden Spritzmittel verwendet werden, die Auflagen mit unseren vergleichbar sind etc. - oder vielleicht nicht?). Wir haben in D halt viele Auflagen. Was das Tierwohl angeht. Was die Produktion von Lebensmitteln angeht, wie Milch, wie Fleisch, wie Getreide, bztw. später dann, unter "Zuhilfenahme" weiterer Berufsgruppen dann auch Brot etc. Diese Auflagen sind in anderen Ländern niedriger. Auch innerhalb der EU. Daher ist es dort auch insgesamt alles billiger. Und weil der Deutsche es eben auch billig mag - das am allermeisten, tritt er die ökologisch sinnvolle Idee, am besten viel Regional zu kaufen, mit Füßen, weil Import-Bio eben billiger ist. Da fühlt man sich dann auch gleich besser, immerhin ist es ja BIO. Dass konventionelle Produkte aus regionalen Betrieben auch mit Blick auf die Umwelt weit sinnvoller wären (warum wohl hat mal jemand entschieden, DASS die Landwirte Subventionen bekommen, damit sie auch ihre Auflagen erfüllen können....) - so what. Ich hab Bio gekauft, ich bin gut.
Zitat von gabi im Beitrag #31WOVON man aber gehört hat waren ständige Bemühungen von Union und FDP den Ausbau des Bioanbaus auszubremsen. Dabei war EXAKT der jahrzehntelang für viele kleinere Betriebe der letzte Rettungsanker. Die Konversion schaffen die Betriebe aber häufig nicht aus eigener Kraft, denn die ist teuer. 2-3 Jahre lang produziert man zu Biokosten - kann aber nur zu konventionellen verkaufen. Ohne Rücklagen oder staatliche Unterstützung ist man da verloren.
Auch Bio gibt es mittlerweile reichlich in "billig". Die Umstellung ist teuer, der bessere Verdienst damit leider bei weitem nicht gesichert. Und - am Ende ist eben auch die Biolandwirtschaft teurer, denn sie hat weniger Ertrag, mehr Auflagen - ob am Ende tatsächlich ausreichend übrig bleibt, sei doch noch mal dahingestellt. Dass meine Chefin übrigens ihre Praxis in dem Gebäude hat, in dem sie ist, verdanken wir ebenfalls dem "fehlenden Wunsch" nach Bio Lebensmitteln - der Bioladen, der vorher drin war, hat sich schlicht nicht gerechnet.
Ansetzen müsste man tatsächlich bei der Preispolitik. Und ich kann auch da sicher sagen, dass werden viele dennoch nicht wollen. Nicht, weil sie gut finden, dass der Landwirt von seiner Milch, von vernünftig gehaltenen Kühen, auf deren Gesundheit geachtet wird, die im Sommer (je nach Region befürchte ich, bei uns jedenfalls definitiv) auf die Weide gehen (macht übrigens auch mehr Arbeit, ist aber für die Tiere toll und macht auch insgesamt Sinn), nicht mal die Hälfte des Verkaufspreises erhält? DA gehört angesetzt. Und da können die Bauern ebenso protestieren und tun es auch seit Jahren, da passiert zu wenig. Und sie haben, auch über Wahlen, keinerlei Einflussmöglichkeit. Blockade von Meiereien, oder noch eher Firmenzentralen von größeren Lebensmittelketten - was von so manchem bezüglich der aktuellen Proteste gefordert wird, ist alles längst passiert. Dass das keiner weiß, zeigt, wie wenig Relevanz es hat, wenn die Bauern dort protestieren, wo ein Teil ihres Grabes ausgehoben wird. Die Verträge mit Meiereien sind über sehr lange Zeit geplant - ein Wechsel ist nicht so einfach, in der Regel dauert er mehrere Jahre (wenn dann der Milchpreis gerade mal wieder ins Unendliche fällt, und die Meierei der Nachbargemeinde noch mehr bietet, ist das schon bitter....)
ZitatDer österreichische Landwirt und Autor Reinhard Kaiser-Mühlecker formulierte es im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" grundsätzlicher: Es müsse eine politische Idee und Vision geben, wie die Landwirtschaft in zehn, zwanzig Jahren aussehen soll. "Die Bauern, die oft mit einem Horizont von mehreren Jahrzehnten investieren, brauchen eine klare Vorstellung davon, wohin es gehen soll. Wenn man der Meinung ist, dass wir Landwirtschaft nicht mehr brauchen, weil das Getreide aus Südamerika kommt und das Fleisch aus dem Labor, dann soll man auch das aussprechen. Aber die aktuelle Politik, die so sprunghaft und kopflos ist, sorgt in einem Maße für Frustration, die nur rechten Protestparteien nutzt",
ZitatDie Anforderungen, die an die Landwirtschaft gestellt werden, gehen nicht einher mit der Zahlungsbereitschaft der Verbraucher. Das war auch in besseren Zeiten, lange vor Ukraine-Krieg, Inflation und deutlichen Preissteigerungen, nachweisbar der Fall. In Umfragen behauptet die Mehrheit der Befragten oft, sie wäre bereit, mehr Geld für Fleisch aus artgerechter Haltung oder pestizidfreie Bio-Produkte bezahlen, generell mehr auszugeben, damit Landwirte besser entlohnt würden. Die nackten Zahlen aber sagen anderes, auch im Vergleich zu anderen EU-Ländern wie Frankreich: Deutsche wollen Lebensmittel weiterhin vor allem möglichst billig. Den romantisch-verklärten Gang zum Hofladen tritt nur eine Minderheit an, entscheidend sind der Handel und Betriebe wie Molkereien und Fleischkonzerne. Sie alle drücken die Preise, bei ungleichen Machtverhältnissen. Solange Verbraucher aber höhere Preise für die Produkte der Landwirte in Deutschland nicht mitgehen oder können, wird sich am gegenwärtigen Dilemma vieler Landwirte nichts ändern. Sie machen die Preise nicht.
Auf das Wesentliche runtergebrochen muss man sagen: Der Kapitalismus, mit dem wir alle groß geworden sind, ist nicht das seligmachende System, für das man es lange Jahre gehalten hat. Die Frage ist nur, wie eine Abkehr davon möglich ist - und wohin diese Abkehr führen sollte.
Ich weiß nicht, ob ich das tatsächlich meine "Lösung" für diese Problematik sehen würde.... darauf bin ich tatsächlich noch nicht gekommen.
Im Grunde genommen müsste, ohne dass ich das System der Vermarktung hinterfrage, eben die Voraussetzungen für "alle gleich sein". Entweder heißt dass, dass wir weniger Auflagen haben sollten (gerade wenn es um Umwelt geht und so, bin ich da aber stark im Zweifel, und denke, dass das nicht der Weg sein darf), oder andere Länder müssen eben ähnliche Auflagen haben, wie wir. Wenn ich dann allerdings sehe, dass es eben auch innerhalb der EU durchaus deutliche Unterschiede im Lohnniveau gibt (Tschechien, Ungarn, Polen, um mal Beispiele zu nennen), dürfte auch da schwierig werden, dass Preisniveau anzupassen.
Traurig ist im Grunde, dass ein Umdenken nicht stattfinden wird. Dahingehend, dass die Bauern tatsächlich mehr Geld bekommen, denn, siehe oben, viele SAGEN zwar, dass sie für Tierwohl etc. mehr ausgeben würden, aber die blanken Zahlen sagen etwas anderes, und am Ende gewinnt dann halt wieder billig.
Ich halte es aber dennoch für schlicht dumm, die eigene Landwirtschaft nicht zu fördern. Gerade in Bereichen, wo wir keinerlei eigene Produktion mehr haben, sehen wir täglich, WIE problematisch das ist.... ich sage nur Medikamente.... es gibt mittlerweile in D keinerlei Produktionsstätten für Antibiotika mehr, beispielsweise. Andere Länder sind halt billiger, und billig ist gut, sagen unsere Krankenkassen, die das meist bezahlen müssen, und eine große Lobby darstellen.
OK, ich schweife ab, sorry.
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Ich finde auch, dass man allein schon aus dem Grund die eigene Landwirtschaft fördern und unterstützen muss, um nicht in eine zu starke Abhängigkeit von anderen Ländern zu geraten. Wohin das führt, haben wir ja beim russischen Gas gesehen. Insofern kann man wahrscheinlich gar nicht an wie auch immer gearteten Subventionen vorbei. Aber wenn ich dafür meine Kartoffeln weiterhin beim Bauern um die Ecke kaufen kann, bin ich dafür.
Und nun passiert eben das, was anzunehmen war: Den Bauern werden Zugeständnisse gemacht und bei der Fischerei und dem Meeresschutz wird dafür halt was abgezogen:
Doch bereits kurz darauf, im Dezember, einigten sich Bundeskanzler Olaf Scholz, Wirtschaftsminister Robert Habeck und Finanzminister Christian Lindner auf ein Sparpaket. Von den rund 1,34 Milliarden Euro, die für Meeresnaturschutz und Fischerei laut Gesetz aus den Versteigerungen 2023 zustehen, sollten 500 Millionen Euro für andere Zwecke genutzt werden.
Vergangene Woche, nachdem der geplante Subventionsabbau bei den Landwirten teilweise zurückgenommen wurde, waren es dann schon 780 Millionen Euro.
Es ist nun also möglich, dass sich nun die Fischer und die Umweltschützer zu Protesten versammeln und die Regierung überlegen muss, dass wenn sie dann wieder Zugeständnisse an die Fischerei macht (das Meer ist ja nicht sooo wichtig und Umweltschützer sind für die Wirtschaft auch nicht wichtig), dann eben wieder irgendwem anderen was abgezogen werden muss - und den letzten in dieser Kette beissen bekanntlich die Hunde
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Ich war am 15.1 mit Pferdeanhänger und 2 Bekannten unterwegs... Es geht ja um mehr, als nur die Bauern. Was mache ich, wenn Näpfe und Tröge meiner Vierbeiner nicht mehr so gefüllt werden können? Schon jetzt machen sich die Preise sehr bemerkbar und auch mein Teller darf gefüllt sein, auch wenn ich nur selten Fleisch esse. Es geht um so viel mehr... ich hoffe, ich kann Samstag in Bergedorf dabei sein.
"Dominanz ist dummes Zeug. Man muss das Vertrauen der Pferde gewinnen und mit ihnen reden." George Theodorescu (1925-2007)
Zitat von elchbine im Beitrag #36Und nun passiert eben das, was anzunehmen war: Den Bauern werden Zugeständnisse gemacht und bei der Fischerei und dem Meeresschutz wird dafür halt was abgezogen:
Doch bereits kurz darauf, im Dezember, einigten sich Bundeskanzler Olaf Scholz, Wirtschaftsminister Robert Habeck und Finanzminister Christian Lindner auf ein Sparpaket. Von den rund 1,34 Milliarden Euro, die für Meeresnaturschutz und Fischerei laut Gesetz aus den Versteigerungen 2023 zustehen, sollten 500 Millionen Euro für andere Zwecke genutzt werden.
Vergangene Woche, nachdem der geplante Subventionsabbau bei den Landwirten teilweise zurückgenommen wurde, waren es dann schon 780 Millionen Euro.
Es ist nun also möglich, dass sich nun die Fischer und die Umweltschützer zu Protesten versammeln und die Regierung überlegen muss, dass wenn sie dann wieder Zugeständnisse an die Fischerei macht (das Meer ist ja nicht sooo wichtig und Umweltschützer sind für die Wirtschaft auch nicht wichtig), dann eben wieder irgendwem anderen was abgezogen werden muss - und den letzten in dieser Kette beissen bekanntlich die Hunde
Ich finde das schwierig. Das sind alles politische Entscheidungen. Nur weil ich dafür bin, dass die Bauern mehr "Unterstützung" erhalten (ob in Form von Subventionen oder ggf. auch auf anderen, sinnvollen Wegen, sei dann noch mal dahingestellt), heißt das ja nicht, dass ich ebenso dafür bin, dass am Umweltschutz gespart wird (und Meeresschutz ist ja auch Umweltschutz). Das ist ja das bescheuerte - spart man an der heimischen Landwirtschaft, ist das am Ende auch schlecht für die Umwelt, denn erstens sind bei uns die Auflagen eben doch auch vom Umweltaspekt höher als in anderen Ländern, zweitens kommt ja dann immer noch der Transport oben drauf, der ebenfalls wieder zu Lasten der Umwelt geht...
Genau deswegen würde ich niemals mit jemandem tauschen wollen, der den Job da macht, und diese teilweise besch*** Entscheidungen treffen muß.
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Ich möchte ganz sicher auch keinen Regierungsjob machen müssen ... aber als ich vor Kurzem las, dass wir die Landwirtschaft im Ausland mit unseren Steuergeldern unterstützen, machte mich das fassungslos ... in Deutschland wird am Volk gespart und das Geld ins Ausland geschickt? Da läuft dann doch wirklich was verkehrt - und ich meine nicht nur, dass wir Fahrradwege in Peru finanzieren.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Ich glaube auch, dass da vieles derart komplex ist, und da einfach so viele Verpflichtungen und ggf. auch Verträge existieren, dass man als normaler Mensch da kaum noch durch blickt.
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Vor allem muss man sich klarmachen, dass alles ineinander greift. Dreht man an einem Rädchen im Getriebe, setzt man alles mögliche in Gang. Man kann nicht isoliert irgendeine Maßnahme treffen, ohne dass dies Folgen für ganz andere Bereiche hätte. Ich habe den Eindruck, dass dies in der heutigen Politik oft nicht bedacht wird. Deshalb kommt es ständig zu irgendwelchen Schnellschüssen, die dann wieder zurückgenommen werden (müssen).
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14.01.2024 12:37
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