Es gibt sie, die besonderen Momente im Leben. Ich hätte das jetzt auch in "ich hab mich heute gefreut" schreiben können, aber dem wird es dort nicht gerecht.
Momente die einen innehalten lassen, die ein tiefes Glücksgefühl auslösen, die sollten man sammeln. Dabei muß es ichts großartiges sein...und es muß auch nicht immer mit Pferden zusammen hängen, aber jeder kann ein Momentensammler werden, wenn er diese Momente zu läßt.
Ich erzähl euch mal meinen gestrigen Glücksmoment.
Es ist schon fast dunkel, und ich schaue noch schnell ob Samy unser (wilder) Bauernhofkater noch genug Wasser und Trofu hat. Im Dehner stehen ein paar Paletten aufgetürmt und eine kleine Leiter für ihn angelehnt. Dort steht alles incl seiner Wohnhöhle. Er wartet auf mich. Wie jeden Abend streichle ich ihn noch, sofern er das zuläßt. Es ist eh kein Vergleich mehr zu vor einem Jahr. Es ist still, der Mond kommt durch und scheint durch das große Scheunentor. Ich verweile noch etwas, ganz in Gedanken, und streichle ih vorsichtig. Will den Moment nicht stören. Vermeide jede andere Bewegung...Atme ganz ruhig, bin ganz ruhig. ER setzt sich hin mir zugewandt, schaut mich an, tief in die Augen, ich blinzel einmal um ihn nicht an zu starren. Da kommt ganz langsam sein Köpfchen, ganz vorsichtig reibt er es an meinem, schnuppert und beginnt mir den Haaransatz zu putzen. Schnurrt so intensiv....ich halte die Luft an...er legt sich ab, rollt sich in meinen linken Arm der auf seinem Katzenturm liegt wärend die rechte noch streichelt..Er schließt die Augen. Dann kommt eine kleine Pfote in meine geöffnete linke Hand, und ganz sacht fängt er an zu treten...So schlief er ein. Ich stand noch einige Minuten. Der Mond schien immer noch, aber irgendwie viel heller.
IMGP4643.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
ich kann den Zauber des Moments auch sooo gut nachvollziehen. Das Vertrauen eines so halbwilden Tieres so geschenkt zu bekommen ist einfach umwerfend! Habe das hier mit meinen drei halbwilden Katzen ja auch und bin auch nach 4 Jahren immer noch wieder hin und weg. Das ist keine Selbstverständlichkeit, sondern ganz besonders und ganz zauberhaft!
Da fällt mir spontan ein Zitat aus dem "Kleinen Prinz" von A. de Saint-Éxupery ein: etwas zähmen heißt, sich etwas vertraut machen. Hat der kleine Wildfang dich gezähmt?
Freut mich das euch meine kleine Geshichte so berührt.
Wenn ihr auch so Momente erlebt habt, schreibt sie gerne hier rein. In diesen schweren Zeiten sind solche Momente kostbarer denn je.
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Zitat von gabi im Beitrag #1Er wartet auf mich. Wie jeden Abend streichle ich ihn noch, sofern er das zuläßt. Es ist eh kein Vergleich mehr zu vor einem Jahr.
So ähnlich ergeht es mir gerade mit unserem kleinen Wildling. Seit einigen Tagen geht die Entwicklung rasend schnell. Erst durfte ich vorsichtig mit einem Finger hauchzart über das Fell streichen beim Füttern, dann bot Paulinchen auch etwas Widerstand beim Streicheln und mittlerweile drückt sie ihr Köpfchen fest in meine Hand und lässt auch schnurrend Berührungen am Bauch zu. Der Herzallerliebste und ich selbst buhlen förmlich darum, wer raus "darf" um mit Lebkuchenmann-Grinsen im Gesicht das seidenweiche Katzenkind zu streicheln.
Es scheint wenige solcher Momente zu geben. Ich hatte trotz aller Unbill gestern einen solchen Moment.
Der Einfachheithalber (schreibt man das zusammen?) kopier ich den Text von meiner Seite auf FB hier rein.
Ich muß dazu sagen, das Guido und ich eine Geschäftsbeziehung hatten, er war 2010 ein Einsteller von mir, die eher aufreibend und anstrengend war. Erst über FB entstand ein loser aber regelmäßiger Kontakt. Im Sommer 2020 wollte wir eigentlich zu ihnen in die Toskana fahren, aber dann kam Corona.
Meine ganz persönliche Weihnachtsgeschichte
Es gibt sie noch die Menschen, die helfen. Einfach so.
Da ist ein Familie, die Eltern und drei Kinder. Die Mutter und die Kinder sind schwer an Influenza erkrankt. Medikamente gibt es gerad nicht mehr. Es ist kurz vor Weihnachten. Alle liegen mit hohem Fieber im Bett. Einzig der Vater ist noch halbwegs gesund. Der Fiebersaft für die Kinder, der gut hilft ist nirgends mehr zu bekommen.Im ganzen Land nicht. Meine Tochter ist verzweifelt, sie ist gar nicht mehr in der Lage die Kinder zu versorgen. Ärzte kommen nicht, Krankenhäuser sind überfüllt. So bitte ich Bekannte die in Italien leben, ob sie mal schauen können ob es das freiverkäufliche Medikament noch bei ihnen gibt. Sie nehmen Wege auf sich und opfern mir ihre Zeit, obwohl wir uns schon 10 Jahre nicht mehr gesehen haben, und auch kann man eigentlich nicht von einer Freundschaft sprechen, bis jetzt. Sie senden mir mit Expres das Medikament. Als ich dann meine Schulden begleichen wollte, wurde mir gesagt, dass es keine Rolle spielt, und ich mir keine Gedanken machen soll. Selbst nach mehrmaligen Nachfragen konnte ich kein Geld überweisen. Diese Geste, die Zeit die sie für mich geopfert haben, diese Hilfsbereitschaft werde ich euch nie vergessen. Da habe ich ein Gedächtnis wie ein Elefant. Und nächstes Jahr werden wir uns sehen, ganz sicher! Für euch liebe Constanze von Rautenfeld und Guido Gasparro, eurer Familie und den vierbeinigen Familienmitgliedern soll es das beste und schönste Weihnachten werden das es je gab. Menschen mit viel liebe im Herzen, es gibt sie noch.
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Ich schließe mich Petra an: Man merkt erst, wie wertvoll einem Menschen werden können, wenn sie einem in der Not beistehen ... und das passt ja sehr gut zu Deiner Signatur liebe @gabi "Solange ich weiß wer hinter mir steht, ist es mir völlig gleichgültig wer vor mir steht!"
Ich wünsche Dir noch ganz viele wunderbare Momente, die Du sammeln kannst und für Deine Tochter und ihre Kinder ganz viel Kraft, um wieder gesund und fit zu werden.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Habt ihr eigentlich gar keine solchen Momente? Oder vergesst ihr sie so schnell wieder? Das wäre schade.
Ich hab gleich zwei. Einen schrieb ich ja schon. Den mit der Birne und die Suche nach ihrem Namen.
Gestern dann der zweite. Kennt ihr Markus Raabe von Equiwent? Dem habe ich geschrieben wegen Aaron. Und er hat gestern gleich zurück geschrieben. Am Abend haben wir sogar noch eine halbe Stunde telefoniert. Bei all der Arbeit fand er die Zeit mir noch Tipps zu geben und mir Mut zu machen.
Das ist wieder so ein Moment. Vielen Dank dafür.
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Ich bin ja so ein "Innehalter", der oft kleine Glücksmomente aufsaugt - meist, wenn ich mit Jaleoso im Gelände bin. Davon mal ab, halten sich die Glücksmoment derzeit etwas zurück. Familiär durchwachsen. Die Pferde meiner Freunde sind irgendwie grad alle krank oder verletzt und die Stimmung gedämpft. Unfreiwillige Stallwechsel kommen dazu. Gerade habe ich erfahren, dass meine langjährige Hausärztin - ein positiv geladenes Energiebündel mit zwei Kindern - ihren Kampf gegen den Krebs verloren hat. Daher freue ich mich halt mit Deinen Glücksmomenten mit.
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15.11.2021 07:58
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) kopier ich den Text von meiner Seite auf FB hier rein.
