@Eowyn : Nicht aufhören! Immer weiter machen mit gutem Unterricht! Ja, wir da unten werden die da oben nicht erreichen aber hoffentlich Gutes tun in der breiten Masse. Vorbilder sein im Umgang mit dem Pferd. Ob im Umgang oder aus dem Sattel. Nur der stete Tropfen höhlt den Stein. Gegen die da oben müssen wirklich Verbände und Gesetze kämpfen.
Aber es graust mich tatsächlich, wie falsch sich anscheinend die Begriffe, Rollkur, Vorwärts-Abwärts oder Gymnastizieren in den Köpfen vieler Olympia-Reiter verankert hat. Kann denen nicht mal jemand zeigen, wie das wirklich gut geht!?*seufz* Vielleicht geht da doch ein ganz kleines Lichtlein auf?
Ich denke, es wäre ein großer Verlust, wenn die Ausbilder, denen am Wohlbefinden des Pferdes gelegen ist, aufgeben, weil sie sich pauschal in die Ecke der Pferdequäler gedrängt fühlen.
Ich bin ganz bei Susanne: Wir brauchen dringend die Ausbilder, die der breiten Masse als gutes Vorbild dienen ... zu denen, denen es gelingt, die Richter mit exaltierten Auftritten zu beeindrucken, dringt wirklich gute, fundierte Ausbildung nicht bis zu ihrem Gehirn durch - da muss das Pferd schnell erfolgreich sein und die Zuschauer und Richter flashen.
... und da sind wir ja auch wieder am Punkt: Der Züchter nutzt den Hengst, der die Hallenlampen austritt, denn dessen Fohlen lassen sich vermarkten. Dass dem Dreijährigen in der Abreitehalle vor dem großen Auftritt bei der jährlichen Hengstschau die Gerte auf die Füße gehauen wurde, damit der diese gefälligst hebt und die Hufe von der Erde reißt, als ginge er über glühende Kohlen, sieht der Zuschauer ja nicht.
Der Züchter und Aufzüchter steckt leider das gleiche Geld in ein Fohlen, dessen Abstammung gerade schwer en vogue ist, als eben in das Fohlen, das das gute Mittelmaß verkörpert.. Wer also den Dreijährigen ohne glanzvolles Pedigree kostendeckend verkaufen will und eventuell noch ein bisschen Gewinn rausholen möchte, bildet das Pferd auf dem sehr kurzen Weg aus, denn noch mehr Geld möchte man ja nicht investieren - das schmälert den Gewinn oder erhöht den Verlust. Also wird eben hinter verschlossenen Hallentüren "angeritten".
Der Youngstar, der schon über die Abstammung brilliert, geht gerne mal über die Auktion - auch da ist die Schnellbleiche angesagt, denn die Pferde müssen ja brav und "tutig" sein, wenn die Interessenten sich die Steigbügel zum Probereiten in die Hand geben.
... oder das vielversprechende Jungpferd weckt das Interesse eines Dressurreiters, den man als erfolgreich im Sattel kennt - aber bevor der sich das Pferd persönlich anschaut, will er ein Video sehen ... und dafür muss der zukünftige Schleifensammler sich eben die Ohren wegstrampeln. Ist ihm der exaltierte Gang nicht in die Wiege gelegt worden, hilft der Ausbilder eben nach ... und schon tanzt das Pferdchen um sein Leben.
Zu meinem ewigen Erstaunen lassen sich so viele Pferdeleute so gerne blenden ... von Hengsten wie Totilas, der zwar nicht taktrein lief, aber so wie der vorne seine Hufe schmiss, kuckte da keiner, ob der hinten hinkt. Da zahlten Züchter nur für sein Sperma 8000 €. So viel Geld für Hoffnung gibt keiner aus, wenn er nicht schwer beeindruckt vom zukünftigen Vater seines Fohlens sein würde und davon träumen dürfte, dass er einen zweiten Totilas züchtet und damit seine ganze Pferdezucht rentabel macht.
Dass der Hengst seine exaltierten Bewegungen nicht vererben kann, weil sie ihm antrainiert wurden, kommt diesen Züchtern nicht in den Sinn ... oder sie bauen auf die Hoffnung, dass jedes Fohlen des Hengstes für mindestens 20.000 € verkauft werden kann, weil es eben den grandiosen Vater hat.
Darum ist es eben auch so wichtig, dass auch die Zuchtverbände nun reagieren, denn die Besitzer der Hengste, die an den Körungen die Sterne vom Himmel treten oder der Stuten, die bei der Eintragung nach dem Motto: "Erst bringen wir sie in Rage, dann zeigt sie auch Passage" vorgestellt werden, sollten dafür nicht belohnt werden, dass man ihnen exaltierte Bewegungsabläufe antrainierte.
Ich hoffe darum, dass sich weitere Zuchtverbände für das Wohl der Pferde einsetzen und solche Ausbilder und Zuchtställe konsequent aus den Verbänden ausschließen.
Und ich hoffe, dass nach solchen Szenen, vor denen auch ein Dressurrichter die Augen nicht verschließen kann, auch da ein Nach- und Umdenken statt findet und man solche "Zirkusvorstellungen" nicht mehr mit Höchstnoten belohnt.
Ich würde mir wünschen, dass die Aufsicht auf den Abreiteplätzen genauer hinschaut, ob ein Pferd zufrieden läuft oder deutlich mit Sporn, Gerte und Gebiss maltretiert wird und dass die "Rollkur" endlich verboten wird.
Ich fürchte aber - gerade weil "Vorbilder" wie Isabell Werth oder eben andere internationale oder nationale Dressurstars das rechtfertigen und vollkommen angemessen finden - sich nichts ändern wird.
Den Pferdesport zu verbieten oder jedwede Pferdehaltung zu untersagen, wäre vermutlich keine Lösung, denn wenn das halt mit den Pferden nichts mehr wird, findet man andere Opfer und dressiert Hunde und Katzen ... oder Kaninchen und Hühner.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Das fängt doch schon im kleinen an. Ich bin mit meiner Nebengewerblichen Minireitschule die einzige weit und breit, die es ablehnt den Kindern ein fertig gesatteltes Pferd hinzustellen. Die Püppis bekommen hier überall ihr Sportgerät hingestellt und weggeräumt. Also schon die ganz kleinen müssen sich mit dem Lebewesen nicht groß auseinandersetzen.
@Dori da gebe ich dir Recht auch hier in unserer Ecke sind wir die einzigen wo die Kinder die Ponys selber putzen und fertig machen müssen , wo halt nicht nur geritten wird, sondern die Kinder aussuchen dürfen was sie machen möchten, sei es reiten, spazieren gehen, longieren oder einfach nur Zeit mit den Ponys verbringen. Und es ist erstaunlich wie viele Kinder gar nicht unbedingt reiten möchten. Sie kommen auch wenn mal eins der Ponys krank ist ( wir haben ja nur 2 ) und helfen dann z. B. als Taro so doll Husten hatte beim inhalieren. So lernen sie das Ponys nicht immer funktionieren und auch mal Wehwehchen haben und sie trotzdem versorgt werden müssen.
Hier mal ein weiterer Bericht über das gruselige Drama aus Amerika.
Wenn Cesar Parra für all das, was er den Pferden und seinen Mitarbeitern angetan hat, nicht ins Gefängnis wandert, versagt die Justiz komplett. Ich habe Hochachtung vor Adam Steffens-Smienk, dass er quasi sein Leben riskiert, um diesen Fall von extremer Tierquälerei und einer Art Kidnapping seiner Mitarbeiter, die er mit dem USA-Visum erpresst, aufzudecken. Ich wünsche ihm, dass er Erfolg hat und nicht nur die Pferdewelt reagiert, sondern auch die Justiz dafür sorgt, dass Herr Parra für alles, was er Menschen und Pferden antat, zur Rechenschaft gezogen wird.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Ich bin ja fix überzeugt, dass das nur eine ganz ganz kleine Spitze des Eisberges ist - und dieser Herr Parra jetzt als schwarzes Schaf geopfert wird, um von den vielen anderen organisierten Pferdequälereien und Machenschaften im Pferdesport abzulenken und "pro-Forma" ein Exempel zu statuieren!
Der prangerte 1998 (!) schon den Umgang und die Verbrechen im ganz großen Turniersport an, die es in der Zeit VOR den ultraschrecklichen Trainingsmethoden und der künstlich antrainierten Bewegungsmechaniken gegeben hat. In der Zwischenzeit ist das, was dort beschrieben wird vermutlich mehr als peanuts im Vergleich zu heute. Auch wenn die Namen aus dem Buch teils heute immer noch ganz oben in den Trainer- und Funktionärsreihen zu finden sind.
Und ich bin auch überzeugt, dass es in den "wohlorganisierten" Sport und Zuchtkreisen noch viel mehr Misshandlung, Ausbeutung von Mensch und Pferd und mehr als höchst dubiose (Finanz-) Gebaren gibt - egal bei welcher Reitweise.
Das mit dem Einbehalten von Reisepässen oder Visas ist doch auch weltweit in allen möglichen Sparten der "modernen Sklavenhaltung" üblich.... wenn die Obrigkeiten da anfangen, das strafrechtlich zu verfolgen, dann kann eigentlich die ganze Wirtschaft weltweit zusperren (was es natürlich nicht ok macht!!)
Ja, das fürchte ich auch. Der hat sich jetzt halt "erwischen" lassen, aber gängig sind solche "Trainingsmethoden" (ich mag es garnicht Training nennen.... denn mit Training hat das eigentlich absolut nichts zu tun) mit Sicherheit auch in diversen anderen Ställen. Es ist echt zum Kotzen!
Und leider wird sich auch weiterhin daran nichts ändern, solange Ritte mit solch unnatürlichen Bewegungen und Pferde hinter der Senkrechten eben hoch bewertet werden.
Irgendwo bei FB sah ich letztens ein Video von einem portugiesischen oder spanischen Reiter (ich weiß es nicht mehr genau), allerdings auf einem Warmblüter - auch schön hinter der Senkrechten. Und darunter Kommentare von Leuten, die ihn wohl mit iberischen Pferden mal erlebt hatten, und das da als sehr schön und harmonisch empfanden. Dieser Reiter hat sich wohl mal dahingehend geäußert, dass er "für sich" anders reitet als in Prüfungen - weil eben dieses andere Reiten in den Prüfungen höher bewertet wird. Traurig!
Das sehe ich ganz genauso: Dieser Mann steht jetzt halt am Pranger - und alle anderen atmen auf, dass sie nicht aufgefallen sind. Das war doch damals mit Herrn Schockemöhle genau das gleiche.
Und auch Deinen anderen Gedanken, Larissa, teile ich: Ich frage mich, was man mit solch brutalem, rohem Verhalten erreichen möchte. Pferdeausbildung, und seien die Wege auch noch so unterschiedlich, hat doch im Grunde überall das gleiche Ziel: Dem Pferd etwas beizubringen. Damit es lernen kann, muss ich mich doch dem Pferd verständlich machen. Und an passender Stelle loben. Möglicherweise auch mal an anderer Stelle tadeln/korrigieren, wie auch immer man das nennen möchte. Aber die Pferde in den Filmsequenzen mühen und mühen sich zu erkennen, welches Verhalten denn von ihnen erwartet wird - ein hoffnungsloses Unterfangen. Denn das, was dort "Training" genannt wird, hat außer brutalstem Vorgehen keinen roten Faden. Was für ein Leben führen diese geschundenen Tiere! Es ist einfach nur traurig.
In meiner Jugend hatten wir noch gemeint, im Dressursport seien die "Guten" unterwegs. Dass es im Springsport rauh zugeht, die Pferde bei Pferderennen extrem geschlagen werden, die Military mit ihren festen Hindernissen einfach nur gefährlich ist - all das wusste man. Aber die Dressurreiter, die wollten etwas anderes! Die wollten Harmonie mit dem Pferd, die wollten Reiten auf kleinste, feinste, unsichtbare Hilfen, die wollten verschmelzen mit dem Lebewesen Pferd. So war das damals - oder wir dachten zumindest, dass es so sei.
Ob die Methoden damals sauberer waren, weiß ich nicht. Aber wenn man sich alte Aufnahmen anschaut, dann sieht man zumindest korrekt vorgestellte Pferde. Ich kann einfach nicht begreifen, wie man die heutige "Reiterei" für richtiger, für besser, für höher zu bewerten halten kann. An welcher Stelle ist das gekippt? Und wie kann man diese Vollkatastrophe wieder rückgängig machen? Kann man das?
Das ist auch meine Frage: Wann genau hat das angefangen? Waren es zuerst die Richter, die anders gerichtet haben, und daran haben sich die Leute mit Ihrem Gereit dann orientiert? Aber soweit mir bekannt ist, haben sich ja die Anforderungen an die Ausführung der Lektionen gar nicht verändert (Stichwort Hankenbeugung, Rahmenerweiterung, Aufrichtung usw)
Ich glaube, die Entwicklung mit dem "schneller höher weiter" ohne Rücksicht auf Verluste und mit möglichst vielen Abkürzungen in der Ausbildungsskala gab es immer schon. Auch damals, in den "guten alten Zeiten". Nur konnte damals keiner die Richter blenden oder einen Blumentopf gewinnen.
Allerdings gab es damals auch keine immensen Preisgelder und keine unersättlichen Sponsoren, die um jeden Preis vorne dabei sein wollen. Es gab auch keinen großen Markt für so extrem hochpreisige Pferde - die Pferde, die reel und langwierig ausgebildet wurden, blieben eigentlich in der Regel lebenslang bei ihren Reitern... vor allem im Dressursport. Man ritt einfach das Pferd, das man hatte und wenn man ein guter Ausbildner und Reiter war, dann war man jahrzehntelang mit diesem Pferd vorne dabei. Und wenn man gewonnen hat, deckte die Gewinnsumme meistens nicht mal die Ausgaben für das Mittagessen am Turnier ab. Diese Pferde standen aber eigentlich auch nicht zum Verkauf und falls es so ein Top Pferd auf den freien Markt schaffte, so waren die Preise zwar für damalige Verhältnisse exorbitant hoch ... aber vernichtend gering für das, was heute für einen möglichen Sieganwärter hingeblättert wird, der noch keinerlei Erfolge am Blatt stehen hat.
Irgendwann in den 90er (??) Jahren fing dann das große Vermarkten an. Es gab plötzlich Sponsoren, viele finanziell potente Käufer und eine Handvoll "Geschäftsmänner" mit mehr oder weniger großen Namen, die sich wahllos Jungpferde rein nach der Abstammung zusammenkauften und diese im 10er-Pack an einen Trainer gaben. Dort wurden die Pferde im Schnelldurchlauf antrainiert und ausgesiebt. Die, die widersetzlich waren oder jene, die nicht sofort einen "blendenden" Eindruck machten, gingen sofort in den so genannten Freizeitpferdemarkt. Jene mit dem Potential auf eine 65.0+ Wertung gingen in die großen Ausbildungsställe zu namhaften Reitern, die aber das Pferd dann an ihre jeweiligen Cotrainer weitergaben und erst in die Hände bekamen, wenn das Pferd tatsächlich seine ersten Lorbeeren errungen hat. Plötzlich sah man dann auch Pferde mit 8-10 Jahren in den hohen Klassen... etwas das es zuvor nie gegeben hat.
Einfach weil die Ausbildungsindustrie und die potenten Geldgeber es plötzlich möglich machten, dass ein Trainer gleich mehrere Pferde ausbildete - und es aber auch immer mehr Personen gab, die sich dann so ein "blendend" angerittenes Jungpferd zu einem bis dahin nie vorstellbaren Preis leisten konnten.
Und irgendwann traten dann die ersten "holländisch trainierten" Bewegungskünstler in Erscheinung und gipfelte dann in einem bemitleidenswerten Totillas...
Und die Richter ... tja. Ich glaube, es war schlichtweg schon immer so, dass zu einem Gutteil nicht nur das was geritten und gesehen wurde in die Wertnote einfloss, sondern auch der Name des Reiters und des Trainers, die Abstammung des Pferdes und die persönlichen Vorlieben.
Schon in meinen ersten jugendlichen Reitjahren in den 1970ern hörte man den Rat der Reitlehrer, dass man sich doch beim Turnierstart lieber aufs Springreiten konzentrieren sollte, weil da zählen die abgeworfenen Stangen. Beim Dressurreiten bräuchte man "das richtige Pferd vom richtigen Züchter und den richtigen Trainer", dann müsse man sich erst einen Namen machen und zusätzlich muss man "wirklich gut reiten können". Und das schreckte die meisten schon im Vorhinein ab
Ich denke, heutzutage geht es auch bei der Auswahl von Richtern für einen Bewerb sogar noch etwas subjektiver zu als damals. Früher hatte man eine Handvoll Richter, die im Umkreis von 50km faktisch jedes Wochenende wo im Einsatz waren. Heute machen es die Spitzenreiter oft schon im Vorfeld davon abhängig welcher Richter engagiert wurde, ob sie mit ihrem Namen und dem ihrer Sponsoren mit einem Turnier in Verbindung gebracht werden.
Und schon hat man wieder einschägige Bewertungen die sich mehr nach dem Schein und dem Namen richten, als damit, ob das arme Pferd anatomisch korrekte Bewegungsabläufe zeigt.
Ich glaube auch nicht, dass sich da nach dieser Causa Perra da jetzt groß was ändern wird. Da steckt inzwischen so viel Kohle in der ganzen Maschinerie und viel zuviele geblendete potentielle Käufer, die das Gewerbe nicht hinterfragen, sondern nur nach dem Schein kaufen
Zitat von jaara2008 im Beitrag #26In meiner Jugend hatten wir noch gemeint, im Dressursport seien die "Guten" unterwegs. Dass es im Springsport rauh zugeht, die Pferde bei Pferderennen extrem geschlagen werden, die Military mit ihren festen Hindernissen einfach nur gefährlich ist - all das wusste man. Aber die Dressurreiter, die wollten etwas anderes! Die wollten Harmonie mit dem Pferd, die wollten Reiten auf kleinste, feinste, unsichtbare Hilfen, die wollten verschmelzen mit dem Lebewesen Pferd. So war das damals - oder wir dachten zumindest, dass es so sei.
Genaus so empfinde ich das auch. Ich denke das damals in den sechziger und siebziger Jahren auch die goßen Reiter wie Fitz Thiedemann einfach auch nicht vom Reiten lebten. Das wa eine Ehre, wenn man dann gesehen und gefördert wurde. Heute können alle Leute sich Pfede kaufen, und es ist insgesammt einfach mehr Geld vorhanden. Multipiziet man das mit dem Faktor Zeit, entsteht eine ganz schlechte Mischung.
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Zitat von jaara2008 im Beitrag #26In meiner Jugend hatten wir noch gemeint, im Dressursport seien die "Guten" unterwegs. Dass es im Springsport rauh zugeht, die Pferde bei Pferderennen extrem geschlagen werden, die Military mit ihren festen Hindernissen einfach nur gefährlich ist - all das wusste man. Aber die Dressurreiter, die wollten etwas anderes! Die wollten Harmonie mit dem Pferd, die wollten Reiten auf kleinste, feinste, unsichtbare Hilfen, die wollten verschmelzen mit dem Lebewesen Pferd. So war das damals - oder wir dachten zumindest, dass es so sei.
Genau so habe ich es noch empfunden, als ich in den 80gern mal das eine oder andere Turnier besuchte. So sah ICH es auch noch, als ich mit meinem Großen die ersten Turniere ritt. Die Realität holt einen aber ein. Ein reell gerittenes Pferd, was nicht die Haxen schmeißt und Co, reißt je nach Richter auch in den unteren Rängen nichts. Das ist der Grund, warum ich mich immer noch für die Dressurreiterei begeistere (die reelle, nicht die, die auf Turnieren zumeist gezeigt wird), und dem Turnierreiten komplett abgeschworen habe. Ok, vermutlich wäre ich als Pummeline auf kleinem Fjord dann eh nicht unbedingt die, die was reißen könnte - aber mir ist es egal. Solange die Dressur für mein Pony noch gesunderhaltend ist, er daran Spaß hat und gut.
Ich denke tatsächlich auch, dass da einfach überall viel zu viel Geld drin steckt. Ich habe aber auch keine Idee, wie man das realistisch ändern könnte....
Zitat von küwi im Beitrag #28Schon in meinen ersten jugendlichen Reitjahren in den 1970ern hörte man den Rat der Reitlehrer, dass man sich doch beim Turnierstart lieber aufs Springreiten konzentrieren sollte, weil da zählen die abgeworfenen Stangen. Beim Dressurreiten bräuchte man "das richtige Pferd vom richtigen Züchter und den richtigen Trainer", dann müsse man sich erst einen Namen machen und zusätzlich muss man "wirklich gut reiten können". Und das schreckte die meisten schon im Vorhinein ab
Das wurde mir damals auch gesagt - wenn ich in meiner Ecke Dressur starten wollen würde, müsste ich schon die passende Rasse unter dem Sattel haben....
Zitat von gabi im Beitrag #29. Heute können alle Leute sich Pferde kaufen, und es ist insgesammt einfach mehr Geld vorhanden. Multipiziet man das mit dem Faktor Zeit, entsteht eine ganz schlechte Mischung.
Naja - wenn jetzt wieder weniger Geld da ist - Weil die Haltung, der Unterhalt und alles sehr viel teurer wird - wird glaube ich diese Entwicklung nur schwerlich umzukehren sein....
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08.02.2024 08:18 (zuletzt bearbeitet: 08.02.2024 08:21)
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denn mit Training hat das eigentlich absolut nichts zu tun) mit Sicherheit auch in diversen anderen Ställen. Es ist echt zum Kotzen! 
Traurig!
