Die Anweisungen des Herrn Sandbrink beeinflussen offensichtlich sowohl die Reiterin, als auch den Dreschflegel. Und die Kommentare an der Bande sprechen erst von "amazing feeling" und auch von den "Babies" ?!? (falls meine Ohren mich nicht trügen) Sollte das heissen, die zukünftigen Nachkommen sollen ebenfalls so bearbeitet ins Turnierleben entlassen werden, weil sie das nötige Bewegungspotential mitbringen und noch dazu den Charakter, eine solche Behandlung zu tolerieren? Egal was da im Detail gesprochen wurde, alle Versuche das schön zu reden sind lächerlich.
Wie gesagt - ich sah da eben zufällig und fassungslos eine längere FassungVersion dieses Videos, wo diese willentliche Prügelei mehr als 2 Runden andauerte. Das Pferd wurde da nach meiner persönlichen Einschätzung gezielt in so einen massiven "Spannungszustand" gebracht, dass es letztendlich in dieser "amazing" Passage durch die Halle schwankte.
Diese erste Runde war noch erheblich schrecklicher anzusehen. Das Pferd versuchte wirklich um sein Leben zu kämpfen mit Steigen, Auskeilen, dem vergeblichen Versuch wegzustarten und daraus resultierenden "Bucklern fast am Stand", bei denen herzhaft weiter hingeprügelt wurde, während der am Kopf Führende sehr krampfhaft auf das Pferd einwirkte um es an der Flucht nach vorne bzw am Überschlagen zu hindern und der gleichzeitig mehrere Male ziemlich in Gefahr kam, da irgendwie unterm Pferd zu landen.
Das Schönreden zu wollen und zu behaupten, man hätte es nicht mitbekommen, dass da mit der Longepeitsche immer wieder voll durchgezogen auf das Pferd hingeschlagen wurde.... ohne Worte. Das zeugt für mich schon von einer SEHR verzerrten Wahrnehmung und einer bodenlosen Frechheit, wenn man glaubt, sich damit herausreden zu wollen!
Das entspricht meiner Wahrnehmung: Ein "widersetzliches" Pferd - ich kann mich ja schon über diesen Begriff aufregen - hat im harmlosesten Fall die Aufgabenstellung nicht verstanden. Oder es sucht aus welchen Gründen auch immer einen Ausweg, um die vielleicht zu schwierige oder aus seiner Sicht zu anstrengende Aufgabe nicht ausführen zu müssen. In beiden genannten Fällen stelle ich mir ein Pferd vor, das vielleicht mal etwas "büffelt" oder womöglich sogar mal ausschlägt oder buckelt, um seinen Unwillen kundzutun.
Die Pferde in den Videos sind meiner Wahrnehmung nach restlos verzweifelt und, wie Du, Manu, es sagst, sie kämpfen um ihr Leben. Der Begriff "Widersetzlichkeit" ist extremst fehl am Platze.
Zitat von elchbine im Beitrag #40Auf dem Foto, das wohl als Beweis dienen soll, dass er das Pferd nur führte, läuft ein Helferlein hinterher ... wozu es den brauchte? Und dass Frau Dr. Klieber "Amazing" rief, hatte dann wohl nichts damit zu tun, dass das Pferd nun tanzte, sondern damit, dass ihr Lebensgefährte und die Reiterin überlebt haben. Naja ... ob "amazing" da das richtige Wort ist? Frau Dr. Klieber rechtfertigt sich so, dass sie ja in Deutsch passendere Ausdrücke gefunden hätte, aber ihr bei der Aufregung der passende Ausdruck fehlte.
Ich möchte da nicht urteilen. Fakt ist aber, dass nun sowohl die Oldenburger, als auch die Hannoveraner, der ZfDP und die Westfalen keinen Hengst aus dem Sandbrink-Bestand mehr kören, keine Stute mehr ins Zuchtbuch eintragen und auch keine Fohlen mehr brennen. Damit wird sowohl der Wirtschaftszweig der Zucht, als auch der Hengsthaltung und das Deckgeschäft nicht mehr betrieben werden können.
Wenn die Ausführung der Beiden stimmt, dann wäre das natürlich übel, wenn ihnen diese Wirtschaftszweige wegbrechen. Aber - und wenn ich mir nun das "Beweis-Foto" anschaue - sieht das für mich weniger nach: "Herr Sandbrink führt das Pferd, damit es nicht wieder steigt" aus, sondern eher nach: "Herr Sandbrink übt mit dem Pferd und der Reiterin Piaffe oder Passage und das Helferlein "aktiviert" die Hinterhand".
In einer Situation, wo jemand in Schlappen und Shorts neben einem Pferd steht, weil er schlimmeres verhindern will, wird jemand, der HINTER dem Pferd steht, und die Spannung permanent durch den Einsatz der Longierpeitsche erhöht, definitiv wahrgenommen werden. Schon, weil man instintiv auch guckt, ob noch jemand in der Gefahrenzone ist, um ihn "rauszuschmeißen".
Selber schon in einer vollkommen anderen Situation erlebt, nämlich im OP beim Pferd, wo das Pferd in der OP aufstehen wollte, weil die Narkosetiefe kurzzeitig nicht ausreichte - da war das ALLERerste, dass jemand schrie, ALLE WEG VOM PATIENTEN! - klar, haben natürlich nicht alle gemacht, auch weil sie ebenso instinktiv beispielsweise den Tubus gesichert haben etc- aber Fakt ist, dass ich nicht glauben kann, dass man diese Person, die einen Auslöser oder Katalysator der Spannung darstellt, nicht wahrnimmt. Das ist für mich einfach nicht glaubhaft.
Und auch der Moment, in dem das "amazing" von sich gegeben wurde, ist sehr deutlich in dem Moment, in dem die Spannungstritte etwas raumgreifender werden. Ok, man könnte es heute wohl auch als Passage bezeichnen, ....
Zitat von jaara2008 im Beitrag #48Das entspricht meiner Wahrnehmung: Ein "widersetzliches" Pferd - ich kann mich ja schon über diesen Begriff aufregen - hat im harmlosesten Fall die Aufgabenstellung nicht verstanden. Oder es sucht aus welchen Gründen auch immer einen Ausweg, um die vielleicht zu schwierige oder aus seiner Sicht zu anstrengende Aufgabe nicht ausführen zu müssen. In beiden genannten Fällen stelle ich mir ein Pferd vor, das vielleicht mal etwas "büffelt" oder womöglich sogar mal ausschlägt oder buckelt, um seinen Unwillen kundzutun.
Die Pferde in den Videos sind meiner Wahrnehmung nach restlos verzweifelt und, wie Du, Manu, es sagst, sie kämpfen um ihr Leben. Der Begriff "Widersetzlichkeit" ist extremst fehl am Platze.
Traurig genug, dass bei solchen Pferden dann von widersetzlich gesprochen wird. Spiegelt aber absolut die heutige Reitausbildung wider. Jedenfalls die, die auf großen Turnieren vielfach gezeigt wird, und die mittlerweile international anerkannt zu sein scheint.
Ich wollte, als ich anfing zu reiten, immer Dressur reiten. Daran hatte ich Freude, an der Zusammenarbeit mit dem Pferd, an dem zusammenwachsen, zusammen sich entwickeln, und auch natürlich "besser werden". Auf den Turnieren war das für mich anfangs schwierig, weil mein Pferd eben auch sehr schwungvoll war, und ich teilweise echt damit zu tun hatte, ihn vernünftig auszusitzen, und er deswegen auch gerne mal unter Tempo vorgestellt wurde von mir.
Tja.... und irgendwann merkte ich dann, dass selbst in den unteren Klassen meinem Eindruck nach das Lampentreten wichtiger geworden war, als das reelle an den Hilfen stehen. Das war der Moment, an dem ich jegliches Turnierreiten für mich an den Nagel gehängt habe, und mich nun einfach für mich und fürs Pony an den Fortschritten erfreue. Das reicht mir, und das ist für mich auch absolut pferdegerecht - weil das (Gesunderhaltung, Freude an der Arbeit mit mir) für mich einer der wichtigsten Stützfeiler meiner Arbeit mit dem Pferd ist.
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Zitat von jaara2008 im Beitrag #48Das entspricht meiner Wahrnehmung: Ein "widersetzliches" Pferd - ich kann mich ja schon über diesen Begriff aufregen - hat im harmlosesten Fall die Aufgabenstellung nicht verstanden. Oder es sucht aus welchen Gründen auch immer einen Ausweg, um die vielleicht zu schwierige oder aus seiner Sicht zu anstrengende Aufgabe nicht ausführen zu müssen. In beiden genannten Fällen stelle ich mir ein Pferd vor, das vielleicht mal etwas "büffelt" oder womöglich sogar mal ausschlägt oder buckelt, um seinen Unwillen kundzutun.
Die Pferde in den Videos sind meiner Wahrnehmung nach restlos verzweifelt und, wie Du, Manu, es sagst, sie kämpfen um ihr Leben. Der Begriff "Widersetzlichkeit" ist extremst fehl am Platze.
Liebe Britta,
ich wollte mit dem Begriff der "Widersetzlichkeit" das im Video gezeigte Pferd keinesfalls ins Unrecht setzen, aber wie Du bereits schreibst: Es versteht nicht, was von ihm verlangt wird und so sehr es sich nun auch bemüht, die Aufgabe zu verstehen, so unmöglich ist das, weil es keine Hilfen gibt, sondern nur Prügel. Allerdings schreibst Du ja auch, dass Widersetzlichkeit sich in Buckeln, Ausschlagen, Dagegenbüffeln äußert und das Pferd im Video wehrt sich ja genau so - nur dass es überdies noch steigt. Würde es sein Leben retten wollen, wäre es auf der Flucht und würde durchgehen. Da konnte auch das 70-kg-Mänchen in den Badelatschen nichts dagegen tun, denn wenn ein Pferd um sein Leben rennen will, dann hält es auch kein Zaun und sowieso auch keine Longe auf - da sind 600 kg den 70 kg einfach überlegen.
Das Pferd kämpft. Das sehe ich genauso wie Ihr. Allerdings ist der Kampf eben keine Flucht, sondern ein Wehren gegen die Prügel-Aktionen, die mit ihm veranstaltet werden - und selbstverständlich wehrt es sich völlig zu Recht! Aber wehren ist eben eine Widersetzlichkeit - auch wenn das Pferd in dem Fall jedes Recht hat, widersetzlich zu sein und sich zu wehren.
Der Duden definiert das Wort "widersetzen" eben auch genau so: "sich heftig weigern (etwas Bestimmtes zu tun), jemandem ... Widerstand entgegensetzen, sich gegen etwas oder jemanden auflehnen"
Das was das Pferd also zeigt - Steigen, Ausschlagen, Buckeln - ist in diesem Fall genau der Definition des Wortes "Widersetzen" entsprechend, denn es setzt der Prügelei seinen Widerstand entgegen.
Insofern empfinde ich das Wort "Widersetzlichkeit" nicht als fehl am Platz.
Ich betone aber noch einmal, dass ich die Widersetzlichkeit des Pferdes nicht als negativen Charakterzug empfinde, sondern als gerechtfertigtes Mittel, das es in seiner Verzweiflung völlig zu Recht einsetzt, um den Reiter, den Menschen an der Longe und den Prügelknaben los zu werden.
Ich bin gewiss eher ein "Wattebäuschchenwerfer", als jemand, der die Gerte einsetzen würde, um sein Pferd zu strafen. Aber wenn mein Pferd sich durch Buckeln, Steigen oder Ausschlagen der Aufgabe, die ich ihm stelle entzieht, leistet es Widerstand gegen meine Hilfen - das ist dem Pferd gegenüber aber nun völlig wertfrei formuliert, weil es dann selbstverständlich meine Aufgabe ist herauszufinden, warum sich das Pferd meinen Hilfen widersetzt und die von mir gewünschte Lektion nicht ausführt. Ich bin an diesem Punkt absolut auch der Meinung, dass der Fehler bei mir liegt, weil ich das Pferd überfordert habe, es meine Hilfe nicht verstand oder das Ausführen der Lektion ihm im schlimmsten Fall vielleicht sogar Schmerzen bereitet. Dann bin ich froh und dankbar, dass mein Pferd sich widersetzlich zeigt, weil ich nur so meinen Fehler erkenne und ihn korrigieren kann. Würde es kadavergehorsam irgendetwas anbieten, was es erahnt, dass ich das möchte, würden wir uns auf den falschen Weg der Ausbildung begeben.
Widersetzlichkeit kann also auch durchaus in einen positiven Kontext gesetzt werden, wenn man sie als Linie sieht, die man bei seinem Pferd überschritten hat und als Chance nutzt, dahin zurück zu kehren, wo das Pferd mit Freude mitarbeitet und darum auch keinen Widerstand gegen die Hilfen leisten muss.
Was mich aber nun erstaunt ist, dass es nun mal wissenschaftlich erwiesen ist, dass kein Lebewesen unter Stress lernen kann und trotzdem offensichtlich der Glaube bei diesen Ausbildern und Reitern vorhanden ist, dass diese Zirkuspassage nun auch in der Dressurprüfung abrufbar sein wird, weil das Pferd sie ja unter massivem Druck und Stress gezeigt hat. Das Pferd hat definitiv nichts gelernt - es hat nur auf die Prügelei und das Festhalten reagiert. Was passiert also, wenn in der Prüfung kein Hilfsmittel wie der Schlaufzügel und kein prügelndes Helferlein dem Ausdruck der Passage Nachdruck verleihen?
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Und dann gibt es noch die Profis, denen der Hintern auf Grundeis geht, und die glauben, dass hier auch Vorverurteilungen eine große Rolle spielen...
Ich muß ehrlich sagen, dass ich über das Statement von IW tatsächlich etwas fassungslos bin. Nicht so fassungslos bin ich darüber, dass sie sagt, sie kann nichts negatives berichten, dass die vom Stall Helgstrand schon einige Pferde gekauft haben, und mit denen jetzt erfolgreich sind. Klar, denn im Grunde ähnelt das Training sich ja auch.
Dass gerade sie schreibt, sie reitet ja keine Rollkur....
Und es gibt ja einen deutlichen Unterschied zwischen "reiterliche Fehler machen" und Misshandlung. Es wird bei Herrn Parra ja nicht bemängelt, dass Pferd wäre hinter der Senkrechten. Natürlich kann sich ein Pferd hinterm Zügel verkriechen und natürlich kann es auch etwas dauern, dass der Reiter das Pferd wieder vor die Senkrechte bekommt. Aber minutenlang auf ein Pferd einzudreschen oder dem Pferd mit Schlaufzügeln die Nase auf die Brust zu ziehen ist nunmal kein Versehen...
Und zum Thema Rollkurreiten: Wenn man sich die Halsmuskulatur der Pferde anschaut, kann man schon erkennen, ob sie in Rollkur geritten werden oder nicht... aber ich musste ja letztens lesen: der 2.+3. Halswirbel des Pferdes gehört noch zum Genick, deswegen wäre das ja kein falscher Knick, sondern das Pferd geht ja ordnungsgemäß durchs Genick.
" Ich mach mir die Welt, wiedewiede wie sie mir gefällt"
Zitat von Picasa im Beitrag #52 Und zum Thema Rollkurreiten: Wenn man sich die Halsmuskulatur der Pferde anschaut, kann man schon erkennen, ob sie in Rollkur geritten werden oder nicht... aber ich musste ja letztens lesen: der 2.+3. Halswirbel des Pferdes gehört noch zum Genick, deswegen wäre das ja kein falscher Knick, sondern das Pferd geht ja ordnungsgemäß durchs Genick.
" Ich mach mir die Welt, wiedewiede wie sie mir gefällt"
... und so lange solches Reiten mit Weltmeistertiteln und Olympiasiegen belohnt wird, werden die Reiter nichts an ihrer Reitweise ändern - warum sollten sie auch?
Es gab Fotos von Salinero mit aufgerissenem Maul und blauer Zunge und während hier ein großer Teil der Reiter fassungslos war, fanden das andere nicht bedenklich. Schließlich muss man ja so einen "heißen Ofen" auch irgendwie bremsen und wenn dabei die Zunge blau wird - so what?
Das entsetzt mich immer wieder - dass es "normal" zu sein scheint, dass Pferde klatschnass verschwitzt vom Abreiteplatz ins Dressurviereck kommen, dass man blutende Maulwinkel sieht, blaue Zungen, ungleich tretende Beine, spannige Tritte, Nasenlinien hinter der Senkrechten und die Richter sich vor Begeisterung überschlagen und Höchstnoten vergeben.
Ich fürchte, dass diese "Verrohung" die im Spitzensport normal zu werden scheint, eben auch weiter gehen wird und das "Erprügeln" der Passage bei den "Ausbildern" kein schlechtes Gewissen hervorruft, weil: Es funktioniert doch!
Früher habe ich mir gerne mal eine Fernsehübertragung angesehen, wenn es um den Dressursport ging ... heute mag man nur noch bei ganz wenigen Reitern und Reiterinnen zuschauen, weil man ahnt, das bei vielen der Erfolgreichen der Weg zum Erfolg nicht über die Ausbildungsskala verlief, sondern über die Schnellbleiche, die Rollkur und den hemmungslosen Einsatz der Gerte.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Zitat von GilianCo im Beitrag #51Und dann gibt es noch die Profis, denen der Hintern auf Grundeis geht, und die glauben, dass hier auch Vorverurteilungen eine große Rolle spielen...
Ich muß ehrlich sagen, dass ich über das Statement von IW tatsächlich etwas fassungslos bin. Nicht so fassungslos bin ich darüber, dass sie sagt, sie kann nichts negatives berichten, dass die vom Stall Helgstrand schon einige Pferde gekauft haben, und mit denen jetzt erfolgreich sind. Klar, denn im Grunde ähnelt das Training sich ja auch.
Dass gerade sie schreibt, sie reitet ja keine Rollkur....
Im Übrigen ist mir schon klar, warum IW Herrn Helgstrand verteidigt: Er selbst ist ja auch bis 2025 und somit auch für Olympia gesperrt und stellt seine Erfolgspferden darum unter anderem IW zur Verfügung ... man beisst ja nicht in die Hand, die einen füttert
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Und wieder gibt es Diskussionen um tierschutzwidriges Dressurreiten.
Jan Tönjes, Chefredakteur der St.GEORG schreibt dazu:
Neue Woche, neuer Skandal – es gibt Menschen, die argwöhnen, das sei wohl das Prinzip der schwedischen Tageszeitung Aftonbladet. Oder aber, ihr liegt das Wohlergehen der Pferde besonders am Herzen. Das Blatt hat Fotos von blauen Zungen unterschiedlicher Pferde von Patrik Kittel, Charlotte Fry und Isabell Werth veröffentlicht und Fachstimmen aus der Tiermedizin dazu eingeholt. Der Tenor ist klar: Sauerstoffunterversorgung + Gefahr, dass Gewebe dadurch abstirbt + Schmerzen = Tierquälerei. Die Bilder stammen von Weltcup-Turnieren in diesem Winter. Ein Fotograf, der sich schon länger der Dokumentation von Dressurprüfungen aus einem, nennen wir es „anderen“ Blickwinkel nähert – es gibt Stimmen, die nennen ihn einen Aktivisten – ist Urheber der Bilder. Entstanden sind sie in Amsterdam, was schon länger her ist und bereits diskutiert wurde, und in Neumünster. Die Qualität der Bilder wirft Fragezeichen auf: Alle sind recht dunkel, ob nur so dunkel aufgenommen oder im Nachhinein bearbeitet, ist schwer zu sagen. Isabell Werth möchte sich erst äußern, wenn sie die Metadaten der Bilder hat einsehen können, Patrik Kittel verweist in einem Statement auf Momentaufnahmen. Mehr Hintergründe hier»
Mein Zwischenfazit: Schwer zu beurteilen. Es ist nicht alles schwarz oder weiß, selbst wenn es blau ist. Fakt ist aber: Fotografiert man Pferde, die in Selbsthaltung mit reeller, feiner Anlehnung gehen, wird selten über deren Zungenfarbe diskutiert werden müssen.
Es ist ganz sicher möglich, die Bildfarbe zu manipulieren und die Zunge blau scheinen zu lassen, aber - und da gebe ich Jan Tönjes absolut Recht: Bei feinem Reiten sperrt das Pferd das Maul nicht auf, sodass man die Zunge und das Gebiss sieht - schon das ist also irgendwie nicht mit dem Ziel des Dressurreitens zu vereinbaren, denn da sollte es doch bekanntlich um Harmonie und unsichtbare Hilfen gehen.
Insofern ist es eigentlich schon gar nicht mehr relevant, wie blau eine Zunge sein muss, dass man von tierschutzwidrigem Reiten sprechen kann, denn solche Bilder von aufgerissenen Pferdemäulern möchte ich eigentlich gar nicht sehen ... egal, welche Farbe die Zunge hat oder ob sie angeschwollen ist oder nicht.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Ich hatte bei FB gerade bei Thomas Ritter einen Kommentar dazu gelesen... und dachte bei den "Gegenfotos", die ja zeigen sollten, wie gut das Pferd geritten wäre, nur - naja.... ob die wirklich nicht SEHEN, wie gruselig das teilweise ausschaut???
Keine Ahnung, ob das so mit dem Link klappt, irgendwie ist das bei FB ja immer nervig bis unmöglich, solche Dinge woanders hin zu teilen....
Zitat von GilianCo im Beitrag #57Ich hatte bei FB gerade bei Thomas Ritter einen Kommentar dazu gelesen... und dachte bei den "Gegenfotos", die ja zeigen sollten, wie gut das Pferd geritten wäre, nur - naja.... ob die wirklich nicht SEHEN, wie gruselig das teilweise ausschaut???
Keine Ahnung, ob das so mit dem Link klappt, irgendwie ist das bei FB ja immer nervig bis unmöglich, solche Dinge woanders hin zu teilen....
Der Inhalt ist derzeit nicht verfügbar. Wenn du es aus einer geschlossenen Gruppe heraus teilst funktioniert das auch nicht. Also nur zur Info, fals du das übersehen hast.
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Andalusierforum - Das virtuelle Treffen für Liebhaber der Pferde iberischer Rassen
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Unser Stübchen
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Smalltalk
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Gewaltexzesse von Dressurreiter unter deutscher Beteiligung
26.03.2024 22:09 (zuletzt bearbeitet: 26.03.2024 22:12)
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