Hallo ihr Lieben,
für kurz oder lang plane ich, meine Pferde, 2Stück, hinter dem Haus zu halten. Dafür suche ich noch das geeignete Objekt, sprich Bauernhof oder Wohnhaus mit Nebengebäuden. Nun meine Frage. Was muß man da von behördlicher Seite beachten? Müssen die Nachbarn einverstanden sein? Wo bringt ihr euren Mist hin?
Freue mich auf eure Antworten und Anregungen.

Ich halte meine Pferde seit bereits 18 Jahren in Eigenregie.
Ich weiß nicht, ob es von der Gesetzeslage in Ö und D einen Unterschied gibt. Bei uns dürfen z.B. keine Pferde in einem Wohngebiet gehalten werden, da kommt es auf die Widmung an.
Bei mir holt ein Bauer den Mist ab und verteilt ihn auf seine Felder.
Heu kaufe ich zu, weil es sich nicht rentieren würde, für die paar Pferde große Maschinen anzuschaffen. Wir haben nur einen Motormäher und eine Motorsense, damit man auch mal was abmähen kann bzw. zum Nachmähen der Geilstellen, wenn die Pferde die Koppel wechseln.
Mein Freund wünscht sich einen Rasentraktor, so einen werden wir uns wahrscheinlich heuer zu Weihnachten gönnen. Damit kann er dann auf den Koppel herumfahren.

Hallo Manojo, vielen Dank für die Antwort. Wohnst du auf einem Bauernhof? Hast du eine Genehmigung gebraucht oder einfach Pferde eingestellt?

Ich wohne nicht auf einem Bauernhof, es ist ein Einfamilienhaus mit angrenzendem Stall für 4 Pferde.
Wie gesagt, es kommt auf die Grundstückswidmung an (zumindest bei uns). Ich habe da auch keine Genehmigung gebraucht, um die Pferde halten zu dürfen.
Aber am besten Auskunft geben kann dir da wahrscheinlich wer von der Landwirtschaftskammer. So heißt diese Institution zumindest bei uns, wie sie bei euch heißt weiß ich leider nicht. Bzw. müßte auch jede Gemeinde darüber Bescheid wissen, weil die führen die Grundstückswidmungen ja durch.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es den Behörden ( jedenfalls bei uns ) total Wurst ist was mit einem Stück Land passiert, wenn es kein Bauland ist. Und deine Nachbarn können dir eigentlich auch nicht vorschreiben, was du auf deinem Grundstück machst, solange es vernünftig eingezäunt ist, sie nicht beeintrchtigt warden von Lärm und Geruch. Allerdings behaupte ich mal, dass du ja auch nicht mitten in einem eng besiedeltem Wohngebiet deine Pferde halten möchtest. Wichtig ist nur, wenn du etwas baust, das darfst du nicht mal eben so... Nichtmal eine gegossene Betonplatte für den Mist beispielsweise.
Es gibt so viel zu überdenken bevor mal diesen großen Schritt wagt.
Du solltest natürlich vorher schauen, dass du deinen Mist zb los wirst, ansonsten bekommst du echt ein Problem. Normalerweise gibt es in jeder Region Bauern, die den Mist abholen, leider nicht immer günstig, da es für sie mittlerweile auch mit hohem Aufwand verbunden ist. Es sei denn du findest jemanden, der nur zweimal im Jahr kommt wenn die Felder leer sind.

Wie gesagt, so ein Schritt ist mehr als gut überlegt, aber ich würde es immer wieder tun!

Zitat von Dumbo im Beitrag #5

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Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es den Behörden ( jedenfalls bei uns ) total Wurst ist was mit einem Stück Land passiert, wenn es kein Bauland ist. Und deine Nachbarn können dir eigentlich auch nicht vorschreiben, was du auf deinem Grundstück machst, solange es vernünftig eingezäunt ist, sie nicht beeintrchtigt warden von Lärm und Geruch. Allerdings behaupte ich mal, dass du ja auch nicht mitten in einem eng besiedeltem Wohngebiet deine Pferde halten möchtest. Wichtig ist nur, wenn du etwas baust, das darfst du nicht mal eben so... Nichtmal eine gegossene Betonplatte für den Mist beispielsweise.
Es gibt so viel zu überdenken bevor mal diesen großen Schritt wagt.
Du solltest natürlich vorher schauen, dass du deinen Mist zb los wirst, ansonsten bekommst du echt ein Problem. Normalerweise gibt es in jeder Region Bauern, die den Mist abholen, leider nicht immer günstig, da es für sie mittlerweile auch mit hohem Aufwand verbunden ist. Es sei denn du findest jemanden, der nur zweimal im Jahr kommt wenn die Felder leer sind.

Wie gesagt, so ein Schritt ist mehr als gut überlegt, aber ich würde es immer wieder tun!

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Habe hier noch in einem anderen Forum etwas gefunden....

Zitat:
Mein Mann und ich haben einen Bauernhof gekauft. Und wir mussten eine SONDERGENEHMIGUNG zum Halten von Pferden beantragen! Auch wenn wir im Außenbereich wohnen und der Hof schon immer zum Halten von Tieren (auch Pferden) genutzt wurde.
Wir dürften hier 500 Hunde halten, aber rein rechtlich nicht ein Pferd!
Laut Landwirtschftskammer sind wir Landwirte, aber nicht laut Baurecht!
Bei Schwierigkeiten haben wir uns an die Landwirtschaftskammer gewand, die helfen auch "Nichtlandwirten"!

Viel Erfolg!

Zitat Ende.

Es gibt auch für Weiden bestimmte vorgaben, bei mir auf der Weide darf ich nur Pferde haben, in den letzten 2 Jahren hatte ich im Herbst immer noch mal für 2-4 Wochen 5 Kühe von unseren Freunden zum nachgrasen, darf ich nicht mehr, da der Landwirt von dem ich gepachtet habe Subventionen bekommt die das nicht mehr zulassen.

Also im reinen Wohngebeit dürfte es höchstwahrscheinlich Probleme geben. Habe letztens gerade ein Urteil gelesen, da hatten sich welche ein Hausschwein dort gehalten (haben wohl als Ferkel gedacht, es sei ein Minipig, wars aber nicht). Das mussten sie weggeben, weil das Amt Nutztierhaltung im reinen Wohngebiet nicht erlaubt hat.

Teilweise ist es auch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt. Wir hatten vor 20 Jahren noch ein Haus am Starnberger See, auf dessen Grundstück bereits ein Stall stand, weil einst zwei Haflinger dort wohnten. Allerdings lebten dort, seit wir das Haus vermietet hatten, auch keine Pferde mehr. Als wir uns dann an die Gemeinde wandten, weil wir dort wieder zwei Pferde halten wollten, wurde uns höflich, aber bestimmt mitgeteilt, dass wir 1. im Außenbereich den Status eines Landwirtes haben müssten - also die Pferde einen landwirtschaftlichen Nutzen haben müssten, wie z. B. bei einer Pferdezucht - und man 2. solcherlei Treiben, wie wir es vorhätten, nicht schätzen, weil ich ja dann auch reiten möchte und damit würde ich die Wanderwege kaputt machen.

Wir haben uns dann entschlossen, das Haus am Starnberger See zu verkaufen und entschieden uns, lieber den Forsthof zu kaufen, der bereits eine Zulassung als Gestüt und Besamungsstation hatte und in einem Bundesland liegt, in dem einem nicht nur Steine in den Weg gelegt werden, wenn man Pferde halten möchte.

Allerdings haben auch wir eine betonierte Mistplatte (das ist Pflicht, damit kein Pferdemist in die Erde gelangt) und um den landwirtschaftlichen Status zu haben, müssen wir pro Pferd einen halben Hektar Weideland nachweisen.

Wir haben auch den Vorteil, dass sich keiner unserer beiden Nachbarn über die Pferde beschweren könnten, auch wenn es mal staubt, wenn sie über den Platz galoppieren oder der Mist seinen Geruch verbreiten würde, denn der Forsthof ist seit 1978 als Pferdebetrieb registriert.

Uns war das insofern sehr wichtig, weil wir ja - bevor wir die Idee hatten, vielleicht unser Haus in Starnberg selbst zu bewohnen - in der Schweiz lebten und dort wurde unsere Pferdehaltung massiv boykottiert.

Obwohl ursprünglich Ziegen, Schafe und ab und an auch mal zwei Kühe im Stalltrakt wohnten, durften wir nur flexible und keine fest installierten Boxenelemente verwenden, die wir auch innerhalb von vier Stunden wieder hätten abbauen können. Der Mist musste auf drei Seiten von Mauern umgeben sein und natürlich auf einer betonierten Mistplatte liegen und als wir auf die "verrückte" Idee kamen, einen kleinen Reitplatz anzulegen, für den wir den Boden etwas ebnen hätten müssen, wurde uns das verboten, weil keine "Erdverschiebungen" erlaubt waren. Irgendwann wurden wir dann auch aufgefordert, unsere Pferde nachts nicht mehr auf die Weide zu stellen, weil das herumlaufen ja soviel Lärm macht und sich die Anwohner davon gestört fühlen - und dass ab 22 Uhr die Stallfenster geschlossen bleiben müssten, damit die Leute nachts ihre Ruhe haben, weil meine Pferde ja auch mal wiehern könnten.

Nach drei Jahren des Kampfs gegen die Pferdegegner haben wir das Haus wieder verkauft und suchten nach einer Alternative, die uns die Pferdehaltung ohne all diese Probleme ermöglicht. Nachdem sich dann in Starnberg ähnliche Blockaden abzeichneten, zogen wir eben ins Pferdeland Niedersachsen.

Es gibt hier natürlich auch Auflagen, die man erfüllen muss, aber als wir beispielsweise unsere Weidehütte aufstellten, wurde die problemlos genehmigt. Wir leben hier nun mit den Pferden schon seit knapp 20 Jahren und erfahren auch immer wieder viel Hilfsbereitschaft von den Landwirten. Klar bekomme ich von unserem Nachbarn immer mal wieder die Frage gestellt, warum ich 10 Pferde halte, wenn ich nur eins davon reite und ob ich die "unnützen Fresser" nicht mal abschaffen will, aber er ist eben Nutztierhalter und verdient sein Geld mit Schweinemast - da kann man kaum nachvollziehen, dass man Tiere nur hält, weil man sie liebt und nicht, weil sie einen Zweck erfüllen.

Ich möchte meine Pferde auch nicht anders, als in Eigenregie halten, aber es gibt natürlich auch Momente, in denen ich mir wünschen würde, ich müsste meinen Tag nicht um die Pferde herum planen, denn dreimal täglich füttern, jeden Tag misten, die Pferde raus- und wieder reinbringen - all das ist an relativ feste Zeiten gebunden und ausschlafen ist genauso nicht möglich, wie ein spontaner Wochenendurlaub.

Schon angesprochen wurde ja auch, dass man auch bedenken muss, dass wenn man mit einem Pferd ins Gelände reitet, das andere vielleicht ungern zuhause zurück bleibt und dann wiehert, wodurch sich manche Leute genauso gestört fühlen könnten, wie durch einen krähenden Hahn oder einen bellenden Hund.

Also muss man mit den Handpferdreiten anfangen oder ein drittes Pferd kaufen. Sicher kann man auch einen Einsteller suchen, aber das ist nach meiner Erfahrung immer eine unsichere Sache und wenn jemand dann sein Pferd spontan abholt, braucht man rasch eine Zwischenlösung, die funktioniert.

Aber wenn man seine Pferde zuhause halten kann, möchte man das auch nie mehr missen - zumindest mir geht es so, dass ich - auch wenn mir das Wasserschleppen im Winter und das Misten mit eiskalten Füßen und Händen auch oft schwer fällt - mich immer wieder für die Pferde hinterm Haus entscheiden würde.

Ich wünsche Dir, dass Du Dein Traumobjekt findest und Dein Wunsch, mit den Pferden zusammen zu leben, sich erfüllt.

In Mischgebieten gibt es sehr wahrscheinlich keine Probleme, in reinen Wohngebieten schon. Bevor Du ein Haus kaufst, sicher dich in dem zuständigen Landkreis unbedingt ab. Mistentsorgung ist heute ein großes Thema! (war auch vor 10 Jahren bei uns ein entscheidendes kriterium, wie und wo gelagert werden soll)
Es gab bei uns einen Begehungstermin, die Lage des Stalls (der noch gebaut werden musste) festgelegt, Abstände zu Nachbarn für gut befunden. Wir hatten zu der Zeit aber auch eine griffige Tante im Amt.

Die rechtliche Absicherung hat den Vorteil, wenn ihr mal blöde Nachbarn habt, seid ihr auf der sicheren Seite, und Nachbarn können mal wechseln ;)
Und immer schön freundliche bleiben!!!

Danke für eure Anregungen und Wünsche. Das mache ich auf jeden Fall, dass ich mich vor dem Kauf absichere. Schaun wir mal, ob das in Bayern zu realisieren ist.
Ich hab es zum Glück nicht eilig.