Meine Pferde sind ja wirklich auch alle sehr brav, besonders der Hengst ist von Haus aus ein Schätzchen. Ich bin ja nicht sonderlich streng aber sehr konsequent bei Dingen, die mir wichtig sind, auch bei meinen Hunden. Und ich denke, daß da ein gesundes Mittelmaß das Beste ist.

Eine wichtige Sache habe ich noch vergessen: Ich hasse es, wenn Pferde, sobald sie beim Ausreiten Schotter oder Wiese unter den Hufen spüren, schon zu tänzeln anfangen und kaum noch zu halten sind. So etwas gibt es bei mir nicht!!! Meistens ist das zwar hausgemacht, weil viele Leute immer beim selben Weg galoppieren, sodaß die Pferde schon wissen, was kommt. Ich habe schon öfter Ausritte gemacht, die 2 Stunden gedauert haben und wo kein einziges Mal galoppiert wurde. Das ist kein Problem.

Bei uns reitet öfter eine junge Dame mit ihrem Haflinger vorbei und der geht schon nur mehr quer, sobald sie den Wiesenweg betritt. Anstatt sich da mal durchzusetzen läßt sie ihn jedes Mal wieder galoppieren, das verstehe ich nicht.

@Picasa : wir haben mal ein Pferd von Privatleuten zum Verkauf bekommen, das zu putzen nahezu lebensgefährlich war, weil es sich total reingesteigert hat am Anbindeplatz, total angespannt war und sich am liebsten an die Wand drückte - blöd, wenn man halt die Wandseite putzen muss. Und dadurch, dass er so angespannt war, hat er sich natürlich auch vor dem kleinsten Geräusch erschreckt. Den zu putzen und zu bandagieren (!) hab ich wirklich gehasst.

Zitat von Manojo im Beitrag #31

---

Bei uns reitet öfter eine junge Dame mit ihrem Haflinger vorbei und der geht schon nur mehr quer, sobald sie den Wiesenweg betritt. Anstatt sich da mal durchzusetzen läßt sie ihn jedes Mal wieder galoppieren, das verstehe ich nicht.

---

Beim ausreiten plustert sich der Schatzi auch ziemlich auf und tänzelt rum, aber ich denke, es liegt bei ihm daran, dass er ausreiten halt grundsätzlich mit "endlich mehr Bewegung" gleichsetzt. Er tänzelt schon im Dorf, obwohl er genau weiß, dass es noch ein gutes Stück weg von jeglicher Trabstrecke ist, und galoppieren tun wir ja nicht. Bei ihm denke ich, dass sich das gibt, sollte ich jemals einen Sattel haben und regelmäßig reiten können

Ich verstehe da auch viele Besitzer nicht. In der Zeit, wo sie über die Unarten ihres "blöden Gauls" schimpfen, könnten sie doch schon mal daran arbeiten, diese abzustellen.
In meinem jetzigen Stall stand mal ein Pferd, das neue Eisen bekommen sollte. Der Schmied kam, als ich Pico gerade für die anstehende Reitstunde putzte. Als ich von der Reitstunde zurück in den Stall kam, hatte er die hinteren Eisen immer noch nicht abgezogen bekommen...
Ich weiß ja, dass ich viel Glück mit meinem Pferd habe und ich auch gut ne ganz andere Katze im Sack hätte kaufen können, aber nervt sowas nicht auf Dauer? habe ich nicht selbst ein Interesse an einem stressfreien Umgang mit meinem Pferd?

Das verstehe ich auch nicht. Manojo war 1 Jahr alt als ich ihn gekauft habe, mit 2 Jahren habe ich ihn dann nach Hause geholt und da habe ich schon begonnen, täglich Hufe zu heben, nur kurz und ohne Stress. Innerhalb kürzester Zeit hat das ohne Probleme funktioniert und auch beim Hufschmied gab es nie etwas.
Aber da muß man halt dranbleiben. Viele Leute sind da einfach zu faul, gewisse Dinge konsequent zu trainieren und wunden sich dann, wenn es nicht klappt.

Es gibt Unarten die man einem Pferd nie ganz abgewöhnt, Casper hat auch so eine, ich bin da konsequent, aber er testet immer mal wieder an, ob er mittlerweile doch nicht darf.

Aber mittlerweile haben wir das gut im Griff und er weiß das es Konsequenzen hat, nur manchmal vergisst er das.

Andererseits darf er aber auch gewisse Dinge bis zu einem jedoch bestimmten Punkt, denn ich denke er soll auch noch ein wenig Pferd sein dürfen und seinem Namen dann doch auch mal gerecht werden.

Pina wiederum ist das ganze Gegenteil immer nett und immer brav, im Umgang ein Traum.

Aber bei Schmied TA und Co sind BEIDE gut erzogen und kooperativ.

Bei den Zeilen zu den Pferden, die immer auf der gleichen Strecke galoppieren, fiel mir gerade ein Pferd aus meiner frühesten Jugend ein - Bacchus, ein recht schwerer Warmblüter, der auch schon etwas älter war - für den suchte sein ebenfalls schon in die Jahre gekommener Besitzer stets einmal jährlich eine Urlaubsvertretung und ansonsten ritt er ihn selbst und das jeden Tag und egal was für Wetter war, auch immer ins Gelände. Irgendwann traf mich dann mal das zweifelhafte Glück, Bacchus im Urlaub seines Besitzers reiten zu dürfen.

Ich glaube, ich muss damals 14 oder 15 Jahre alt gewesen sein und zu der Zeit hatte ich zwar diverse Pflegepferde, die ich auch reiten durfte, aber die meisten Pferdebesitzer erlaubten keine Geländeritte.

Nun wusste ich ja, dass diese Urlaubsvertretung nicht gerade der Lottogewinn für die Reitmädels im Stall war, weil Bacchus wohl als sehr stur galt, aber ich freute mich, endlich wieder mal mit einem Pferd ins Gelände reiten zu dürfen.

Allerdings merkte ich recht schnell, dass Bacchus nur eine Strecke kannte und akzeptierte und die war in Galopp-, Trab- und Schrittstecken eingeteilt. Das Pferd lief unter mir wie ferngesteuert und wenn ich versuchte, ihn nicht angaloppieren zu lassen, wo sonst mit seinem Besitzer Galopp angesagt war, bockte er wie ein Rodeopferd ... ich bin dann auch lieber 14 Tage lang die bekannte Strecke in der jeweiligen Gangart geritten, die Bacchus ansagte.

Aber ich nahm mir schon damals vor, dass ich, wenn ich erst ein eigenes Pferd habe, das niemals das Tempo bestimmen wird und dass es bei mir niemal eine feste Galoppstrecke geben wird. In der Schweiz war das nicht so leicht umzusetzen, denn da gab es nicht so viele Strecken, die sich eigneten, um einen flotten Galopp zu reiten, denn entweder ging es bergauf oder bergab und die Bergaufstrecken waren meistens auch noch fußgängerfreundlich gemergelt. Insofern gab es dann eben doch Wege, bei denen die Pferde dazu neigten, auf den Startschuß zum Anspringen zu warten.

In der Zeit, in der ich meine Pferde für Vielseitigkeitsprüfungen trainierte, nutzte ich aber auch jede Gelegenheit, meine Buschis galoppieren zu lassen, denn sie brauchen die Kondition im Cross, aber sie wussten ihre Energie auch einzuteilen - keiner meiner Vielseitigkeitspferde vergeudete seine Kraft mit Herumgehopse oder versuchte je das Tempo zu bestimmen, obwohl ich sie galoppieren ließ, wo es sich anbot. Vermutlich lag es daran, dass sie einfach auch ausgelastet waren und nicht angefüllt mit dem Stallmut von Tagen in den Busch gingen.

Ich merke aber auch, dass Lilo im Sommer, als ich wirklich jeden Tag mit ihm draußen unterwegs war, nie versuchte anzutraben oder anzugaloppieren, wenn ich ihm das nicht vorher erlaubt hatte. Ich konnte ihn ganz entspannt im Schritt behalten, während Gabriela mit Famoso voraus galoppierte oder irgendwann hinterhergaloppieren, ohne dass der Abstand zu Famoso geringer wurde, weil Lilo versuchte Pace zu machen, um den Kumpel wieder einzuholen.

Momentan ist mein Moppelspanier aber wieder deutlich aufgekratzter, weil wir es aufgrund der Wettersituation bestenfalls einmal in der Woche schaffen, in den Busch zu gehen. Insofern ist weniger seiner schlechten Erziehung oder der Wiederholung eines Galopps auf einer bestimmten Strecke geschuldet, wenn er herumtänzelt oder immer wieder versucht anzutraben, wo ich Schritt verlange, sondern seiner überschießenden Energie, die er aktuell nicht loswerden kann. Wer mich momentan im Gelände trifft, könnte auch erzählen, dass er eine Reiterin traf, die ihr feuriges Pferd in Seitengängen über die Wege steuerte - und da macht Lilo keine Ausnahme, ob wir den Weg je im Galopp oder stets im Schritt bereiten. Wenn er herumzappeln will, dann vergisst er jedwede gute Erziehung.

Natürlich behalte ich ihn dann trotzdem im Schritt (oder eher im Schrabbel-Schritt), aber mit dem entspannten Schreiten, das Lilo eigen ist, wenn er regelmäßig seine 90 Minuten-Ausritte unter Ausnutzung diverser Galoppstrecken und mit zwischendurch ein bisschen Pace genießen kann, hat das dann auch wenig zu tun.

Aber ich lebe trotzdem gut damit, auch wenn ich weiß, dass ich kein Pferd habe, das immer zuverlässig funktioniert, denn eigentlich fände ich es schlimmer, wenn er ständig mit hängenden Ohren durch Gelände latschen würde, kadavergehorsam und ohne Energie. Lilo ist temperamentvoll - aber er buckelt nie (er macht höchstens mal einen Freudenhopser), er verkneift sich das Steigen und das Durchgehen in wilder Flucht und er bringt mich so gut wie nie in echte Wohnungsnot - und wenn, dann eher versehentlich, weil er einer Pfütze ausweichen muss und ich mit dem Schlenker zur Seite nicht rechnete.

Ich kann mich weitgehend auf ihn verlassen - und wenn es darauf ankommt, dann ist er meine Lebensversicherung. Da ist dann sein Gezappel wegen überschießender Energie eine lässliche Sünde, die ich inzwischen auch auszusitzen gelernt habe.

Elchbine, im Winter sind meine auch immer ein bißchen aufgekratzter beim Reiten und manchmal kurz vor der Explosion. Obwohl ich es nicht immer gerne sehe, habe ich doch ein gewisses Verständnis dafür. Im Winter fehlt halt einfach der Koppelgang auf den großen Weiden, wo sie richtig toben können. Meine Jungs sind zwar auch im Winter jeden Tag stundenlang draußen aber halt nur auf einem begrenzten Stück und da staut sich die Energie doch manchmal ganz schön auf. Noch dazu, da Pferde die Kälte ja sowieso viel lieber haben als die Hitze.

Wenn die "Truppe" nicht ausgelastet ist - wie eben in der usseligen Jahreszeit, dann fragen sie auch immer wieder an, wenn es dann mal klappt mit der ausreiterei.
Das nehm ich ihnen aber auch nicht krumm, solang es nicht zu wildem Gebuckel, durchgehen oder sonstigen Unsitten kommt. Mit Schr-ap kann und in dem Fall muss ich eben leben - so ein Pferd ist auch nur ein Mensch. Da muss man den Befindlichkeiten, die aus besonderen Umständen resultieren, eben Rechnung tragen.
Was können meine Ponys dafür, dass ich keine Halle habe???

Ist bei meinem auch so im Moment - sobald er einen Weg sieht, den man seiner Meinung nach galoppieren könnte, quietscht er los und schlenkert mit dem Kopf. Auch wenn wir da nie galoppieren. Er fragt aber eben nur an - er würde nie losdüsen und wartet immer ab, ob ich es erlaube. Wenn nicht, bleibt er brav im Schritt, wenn auch ziemlich spannig.
Es ist aber auch bei ihm wirklich angestaute Energie - wenn er dann einmal galoppieren durfte, schnaubt er tief durch und danach kann man ganz entspannt am hingegebenen Zügel Schritt weiterreiten.