In dem letzten Stall in dem ich war ist auch ein ständiger Wechsel. Ich selbst war da auch nur 3 Jahre... Im ersten Stall war ich 25 Jahre, im zweiten 10Jahre, dann der dritte 3 Jahre und ich hoffe das im jetzigen alles so bleibt wie es ist denn dann würde ich dort gerne mit Bärbel Alt werden
Im jetzigen ist tatsächlich nur ein Wechsel wenn ein Pferd stirbt oder wenn jemand wegzieht.

Ich bekomme aber durch meinen Job extrem viele Stallwechsel meiner Reitschüler mit und finde bei uns im Umkreis ist es auch schwer was anständiges zu finden, egal ob mit oder ohne Halle usw.
Meist scheitert es hier am Bewegungsangebot für die Pferde oder an der Qualität des Futters bzw schon alleine die Grundbedürfnisse des Pferdes werden egal wie hoch der Preis ist fast gar nicht mehr erfüllt.
Hier gibt es noch genug Ställe da dürfen Boxenpferde nur 1 Stunde auf den Auslauf und im Sommer 2 Stunden auf die Koppel. Geht für mich gar nicht!
Dann haben hier viele Landwirtschaftsbetriebe auf Pferdehaltung umgestellt oder mit dazu genommen und der Landwirt hat von Pferd null Ahnung und auch kaum Interesse sich diesbezüglich zu bilden.
Da kommen dann solche Aussagen zustande wie morgens bei der Fütterung: Ach schau mal die schläft ja immer noch obwohl ich der schon Futter rein habe, süß wie die da liegt da hab ich sie einfach schlafen lassen... das Pony hat es leider nicht überlebt!
oder oder oder....

Wobei ich auch vermute, dass das Wechseln auch eine Art Zeitzeichen ist ... oder ein Generationending.

So wie Du Carina, war ich im ersten Stall auch gefühlt ewig. Ich bin quasi in dem Vereinsstall aufgewachsen, habe dort mit acht Jahren den ersten Reitunterricht bekommen, dann Privatpferde als Pflegepferde bekommen und irgendwann auch die Verkaufspferde bewegt und bevor Kaufinteressenten kamen, auch getestet Mit 18 Jahren bekam ich mein erstes eigenes Pferd und natürlich stellte ich es dort unter, wo ich schon so lange zuhause war. Mein zweites Pferd stand natürlich auch dort - bis ich mich von meinem Mann trennte und dem dann nicht ständig im Stall begegnen wollte, denn sein Pferd stand auch dort. Ich kam aber auch rasch wieder zurück, denn: Stall 1 bot quasi kein Ausreitgelande, keine Weiden und das Problem war eben, dass dort niemand wohnte und die Pferde dort ohne Überwachung standen, wenn nicht gerade Einsteller bei ihren Pferden waren - es starben zwei Pferde, weil niemand merkte, dass sie spät Abends kolikten und man sie morgens nur noch erlösen konnte.

Stall 2 hatte gerade neu eröffnet und war ein umgebauter Schweinestall. Die Reithalle war eine Scheune mit Bretterboden, die mit Sägespänen eingestreut worden war ... beim ersten Versuch, mein Pferd dort zu longieren, rutschte mein Wallach aus und verletzte sich. Der SB, dem ich daraufhin sagte, dass ich mir am nächsten Tag eine neue Bleibe für mein Pferd suchen werde, weil ich keine Möglichkeit sehe, die Reithalle zu nutzen, meinte nur, dass ich wohl sehr empfindlich sei.

Stall 3 hatte 2 Reithallen, zwei Reitplätze und eine Longierhalle. Dazu schönes Ausreitgelände und im Sommer gab es die Möglichkeit, die Pferde stundenweise auf die Weide zu stellen. Allerdings war die Fütterung sehr grenzwertig. Rübenschnitzelpellets weichten in einem Bottich den ganzen Tag ein und wurden abends gefüttert, nachdem die Sonne auf den Bottich gebrannt hatte. Es gab nur Heulange und obwohl das Misten im Preis inbegriffen war, standen die Pferde auf schmutziger Einstreu. Als dann auch noch das Wasser im Sommer rationiert wurde und man sein Pferd nicht mehr abduschen durfte und man Samstags und Sonntags nur noch bis 18 Uhr, an Werktagen bis 21 Uhr im Stall sein durfte (da wurde tatsächlich abends um 9 Uhr der Stecker gezogen und man stand im Dunklen), zog ich wieder zurück in meinen "Heimatstall" - lieber dem Ex dauernd begegnen, als chaotische Stallzustände für mein Pferd zu akzeptieren.

Ich war insgesamt ca. 1 Jahr vom "Heimatstall" weg und blieb dann dort auch wieder, bis wir ein Haus mit Stall fanden und die Pferde nach Hause holten. Ich schätze mal, dass ich insgesamt dort auch rund 25 Jahre verbrachte.

Dort war ganz sicher auch nicht immer alles toll, aber woanders war es eben auch nicht besser.

Nur kann ich mich auch nicht erinnern, dass es dort viel Wechsel gab. Wenn nicht gerade ein Pferd starb, die Leute wegzogen oder das Pferd verkauft wurde, gab es keinen Wechsel. Mag sein, dass der Stall direkt an der Schweizer Grenze liegt und sehr viele Eidgenossen das günstige Angebot nutzen und nichts Besseres und Günstigeres fanden. Aber ich glaube, dass auch der Anspruch der Pferdebesitzer ein anderer war und heute das Streben nach dem perfekten Stall vielleicht ausgeprägter ist ... vor allem, bei den jüngeren Pferdemädels.

Ich hatte ja auch ein paar Einsteller und fragte mich oft, ob sich die Leute auch mal Gedanken über ein Preis-Leistungsverhältnis machen, denn bei 250 € Monatsmiete zu erwarten, dass man einen Service bietet, wie ein Luxusstall, ist einfach realitätsfremd. Da findet man vermutlich nie den perfekten Stall und ist ständig wieder auf der Suche.

Natürlich soll es passen. Aber ich denke, die Bereitschaft für Kompromisse wird weniger und fürs kostbare Geld muss der SB bei manchen Leuten auch das Maximum bieten ... oder die Leute ziehen weiter und klappern so die Ställe in der näheren und weiteren Umgebung ab, ohne je irgendwo zufrieden zu sein.