Ähm, Daumen hoch von mir heißt nicht, daß ich mich über den Tod Deines Onkels freue, sondern daß er im Kreis der Familie gehen durfte. Und daß Du mit Deiner Tante und Deinem Onkel sehr intensive 4 Jahre hattest.
Und ja, ich kann es nachvollziehen, wie es ist wenn der Vater der Familie den Rücken kehrt. Allerdings gab es hier keine "späte Einsicht".... Ist aber ne andere Geschichte.
Zitat von Ameli im Beitrag #61Und daß Du mit Deiner Tante und Deinem Onkel sehr intensive 4 Jahre hattest.
Ja, ich bin auch froh, das die letzten 4 Jahre sehr geprägt von der Familie waren.
Als ich 4 Jahre alt war mußte ich mit Scharlach ins KH, auf die Isolierstation. Vor der Tür stand ein Tisch, und wenn meine Eltern oder jemand anderes zu Besuch kam, mußten die davor stehen bleiben, und ich auf der anderen Seite im Zimmer. Mein Onkel hat mir damals einen kleinen Stoffhasen mitgebracht. Den habe ich heute noch, und der sitzt auf meinem Nachtkästchen. Inzwischen hat er ein versengtes Ohr, weil der mal der Nachttischlampe zu nahe kam.
Als ich ihm vor 4 Jahren das Häschen gezeigt habe, kamen ihm die Tränen.
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Zitat von Cancanca im Beitrag #63Das ist eine ganz rührende Geschichte, finde ich.
Besser kann man das nicht benennen. Liebe Gabi, egal wie alt oder krank der Mensch ist an dem man hängt, der Abschied ist immer so schmerzlich. Ich wünsche Dir viel Kraft und solche Erinnerungen wie mit dem Stoffhasen hinterlassen doch auch ein schönes Gefühl und vielleicht auch ein Lächeln...
Alles gut @anchesa . Was das Sterben und den Tod meines Onkel angeht hatten wir alle Zeit uns vor zu bereiten, und wie schon gesagt, es war schon zwei mal so, das wir Abschied genommen haben, und er sich immer wieder ins Leben zurück kämpfte. Nur wurde sein Zustand nach jedem mal schlechter. Und nachdem meine Tante ihn zu Hause versorgte, mußte er nicht in ein Pflegeheim. Schlimm fand ich nur sein qualvolles sterben. Diese Angst davor, und daß das Morphium nicht so wirklich geholfen hat. Nun ja, er hat ja auch schon Jahre morphinhaltige Schmerzmittel bekommen. Sein Kampf ging wirklich bis zum letzten Atemzug. Es war kein schönes ruhiges sterben. Es hängt auch trotzt Patientenverfügung davon ab, ob die Angehörigen in der Lage sind, das alles bei den Ärzten durch zu setzten in solch einer Situation. Ich konnte das bei meinem Vater, und hätte das auch bei meiner Mutter so gemacht, wenn sie mir damals nicht auf der Röntgenstation im KH unter den Händen weggestorben wäre.
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Meine Oma hat es am späten Freitagabend dann auch über den Regenbogen geschafft. Magenkrebs mit Metastasen im November festgestellt. Wir sind alle unsagbar traurig aber es war kein Leben mehr für meine so taffe Omi. Ich bin froh das sie nicht mehr lange leiden musste, sie wollte auch nicht mehr dank der Schmerzpumpe waren Ihre Schmerzen scheinbar auch erträglich. So langsam reicht es bei uns nun auch :o( Opa ist nach Ihrer Diagnose einfach umgefallen und nun sind beide nicht mehr da....
Ach Miro, das tut mir so leid für dich. Mein aufrichtiges Beileid.
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Auch von mir: herzliches Beileid. Auf der einen Seite ist es natürlich gut, daß sie ihre Schmerzen regulieren konnte, auf der anderen Seite fehlt sie natürlich. Genauso wie Dein Opa.
Auch ich schließe mich an und sende dir mein herzliches Beileid
Jeder folgt in seinem Leben einer Straße. Keiner weiß vorher, wann und wo sie endet. Alle hinterlassen Spuren und manche kreuzen unseren Weg. Einige, die wir trafen, werden wir nicht vergessen. Auch wenn sie für immer gehen, in unseren Herzen und unserer Erinnerung bleiben sie, FÜR IMMER!
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25.01.2019 13:11
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