Heute ging es weiter mit den Stallbesichtigungen:

Stall 8 NICHT GANZ UMME ECKE, ABER PERFEKT!!! NEHMEN ABER KEINE SPANIER
Ein Stall, den ich von ganz früher kenne: Peri wurde als Absetzerin dorthin gebracht. Eine mittlerweile ältere Dame, die Trakehner züchtet, führt dort einen kleinen, feinen Stall. Als ich hinkam, war ich begeistert. Nach so vielen Jahren hat sich natürlich manches verändert, aber die Grundzüge sind die gleichen: Große, luftige Boxen, sauber gemistet, gutes Heu, tolle Paddocks in guter Größe, befestigt und drainiert, ein Reitplatz (den gab es damals noch nicht, und die Paddocks auch nicht), dazu Riesenwiesen. Alles echt nur noch toll. Selbstversorger 180 Euro, Vollversorgung 280 Euro. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Aber leider nimmt die Dame keine Pferde, die nicht haltungsmäßig und fütterungsmäßig zu ihren Trakehnern passt. So gehen zum Beispiel ihre Pferde während der Sommermonate komplett rund um die Uhr auf die Wiesen. Meine Joya würde da natürlich zerplatzen. Sprich: Im Winter würde das sogar super passen, aber im Sommer eben nicht. Irgendwelches Pferde-Hin-und-Her-Sortier macht sie nicht und will sie auch nicht. Also auch nicht in Eigenregie. Schade!!!!!


Nachtrag Stall 6 ALLES ECHT GUT, ABER LEIDER FÜR MICH ZU TEUER
Heute war ich außerdem noch mal in Stall Nummer 6 und habe mich lange mit einer jungen Frau, die selber dort zwei Pferde stehen hat und auch dort mitarbeitet, unterhalten. Alle Auskünfte, die ich erhielt, hörten sich sehr positiv an. Zum Beispiel kommen die Pferde im Winter immerhin ab mittags bis abends raus (hierfür sprechen sich die Einsteller untereinander ab). Auch im Sommer kommen die Pferde über Tag raus, auch wenn es wohl nicht so viele Wiesen gibt. Was das Thema "Ausreitgelände?" angeht, so ist es wohl so, dass man ca. 10 min doof reitet und dann aber in ein echt schönes Ausreitgelände kommt. Also alles in allem echt prima. Leider kostet das Ganze als Selbstversorger (und sie nimmt Einsteller nur als Selbstversorger) 320 Euro. Das finde ich echt zu viel! Ich kann es mir jedenfalls nicht leisten. Mein Gedanke war halt, wenn ich schon so viel mehr für's Pferd bezahlen muss, dann sollte wenigstens die Arbeit rund um's Pferd weniger werden. Und dann könnte ich halt statt dessen im Job die Stunden aufstocken und etwas mehr verdienen.

Karo, ja, grundsätzlich ist es natürlich so, dass es die Leute ja ehrt, wenn sie bei einem solchen "Fall" wie Peri hinschauen und mitfühlen und sich Gedanken machen. Aber tatsächlich ist der erste Schritt, bevor man sich die Mäuler zerreißt oder mit dem Veterinäramt droht, doch das Gespräch mit der Besitzerin. Und zwar ohne Anklage, sondern erst mal ganz sachlich. Ohne dass man alle Informationen beisammen hat, kann und sollte man sich kein Urteil erlauben.

Hier ist es genau umgekehrt gelaufen: Man hatte sich seine Meinung schon fertig gebildet und war an Hintergrundwissen nicht mehr interessiert. Das macht man nicht, und in einer Stall"gemeinschaft" schon mal gar nicht.

Auch wenn ich von vielen gesteinigt werde: ich würde Stall 8 versuchen, je nachdem wie groß und wie die Weiden angelegt sind. Wenn es viel bergauf und bergab geht, die Tränken nur in großen Abständen sind u.ä. kann man überrascht sein, wie wenig die Pferde auseinander gehen. Wenn man dann noch regelmässig(er) aufs Pferd kommt, kann man auch einiges verhindern. Muskeln verbrennen einfach von sich aus mehr Energie. Ich finde nicht, dass Spanier generell nicht 24 Stunden auf die Wiese können. Mein Spaniokel hat erst zugelegt, als er auf eine langweilige quadratische Weide kam. Auf den Abenteuer-Wiesen hatte ich keine wirklichen Probleme.

Joya steht von klein auf auf großen, hügeligen Wiesen, und sie geht auseinander, wenn ich sie komplett ohne Maulkorb rausstelle. Das brauche ich nicht probieren. Leider!

Sabine, es ist Ute Sander. Ihre "Eisfee" ist damals mit Peri aufgewachsen. Ich erfuhr vorhin, dass auch Eisfee noch lebt - sie ist hochbetagt und wohnt auf Usedom. Nachdem sie, ich glaube fünfjährig, ihre ersten Fohlen hatte, ja, es waren Zwillinge, und dann noch zwei "einzelne" Fohlen und dann immer wieder Zwillinge anlegte, wurde sie als Reitpferd verkauft.

In unserem Stall gibt es auch nur sehr eingeschränkte "Extrawürste" - wie eben im Krankheits- oder Verletzungsfall aktuell bei Cuvee.
Sonst laufen alle Pferde gemeinsam und wenn es fresstechnisch Einschränkungen geben soll, dann müßte das Pferd mit Fressbremse im Sinne eines Maulkorbes raus gehen.
Auch der Hafi wird mit Anfang der Weidesaison einen bekommen.

Als Alternative zum derzeitigen Stress wäre das sicherlich noch das kleiner Übel...

Pferd mit Fressbremse ist dort nicht erlaubt. Die Frau sagt, sie macht das nicht. Dann verliert das Pferd den Maulkorb drei Mal am Tag und man rennt ständig hin, um den Maulkorb wieder anzuziehen. Da hat sie keine Lust drauf. Ich verstehe das auch. Aber es ist für uns halt sehr schade.